Neue Rechtschreibung
Die wurde im Buch verwendet, mit Ausnahme der stilistischen Eigenheiten der Autoren. Klar.
Wir sind ja kein Wurmfortsatz vom Dieckmann, und keine Kampagnen-Journaille wie die FAZ oder der Spiegel.
Oder, um es mit den Worten des Dr. Michael Maier von der Netzeitung zu sagen:
“In gewisser Weise ist die Aktion der Verlage natürlich folgerichtig: Ihre Leser werden immer älter, die heute 20- bis 30-Jährigen greifen kaum noch zu bedrucktem Papier. Die Rückkehr zur Rechtschreibung von 1901 entspricht der Konzentration der Zeitungen auf den Kern-Leser.”
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Verstaendlich, aber schade. Die Rechtschreibreform ist Unfug, meiner Meinung nach. Ich glaube auch ganz sicherlich nicht, dass es um Kampagnen-Journaille geht. Vielmehr mag dahinter der Gedanke stecken, dass, welches seit 1901 gut und richtig ist, nicht unbedingt veraendert werden muss. Nur weil es seit einhundert Jahren funktioniert. @Google: Ich bin davon ueberzeugt, dies ist erst der Anfang. Guenter Grass hat seiner Zeit sofort oeffentlich kundgetan, dass keines seiner Werke jemals, solange das copyright gilt, in der sogenannten “neuen” Rechtschreibung veroeffentlicht werden duerften. Warum? Vielleicht weil die Veraenderung der Schreibweise auch eine Veraenderung dessen bedeutet, was der Autor bei Veroeffentlichung sagen wollte? Die Art und Weise, wie er denkt und dies sprachlich umsetzt? Nochmals, schade. Das Auge liest mit und das Auge kann sich so schnell nicht umgewoehnen. Text ist auch Bild, unabhaengig vom Inhalt.
ich bin alte rechtschreibung, auch wenn das durch das lektorat geaendert sein koennte. (kurze gedenkpause fuer eine doppelpunktdiskussion, denn ich beginne, meine mangelhafte aufmerksamkeit damals zu bereuen.)
alptraum mit b passt mir nicht, schlicht und ergreifend.
7/4: ich hoffe, das verkommt jetzt nicht zur diskussion von pro und contra neue rechtschreibung (bei der ich mit einigem auch nicht zufrieden bin, z. b. viele getrenntschreibungen, einiges aber für okay halte): jedenfalls, dein beispiel ist ja nun gar nicht tragisch, weil kann-bestimmung, geht also alb wie auch alp.
Seit der Rechtschreibreform betrachte ich die Schreibung nicht mehr mit dem gleichen Dogmatismus wie früher. Etliche Neuregelungen, die ich logisch finde, habe ich übernommen. Neuregelungen, die mir nicht gefallen, ignoriere ich. Was die Verlage treiben, ist mir eigentlich wurscht. Was ich nicht will, ist die Rückkehr zum alten Dogmatismus: zu der einen regulären Schreibung, die jede Abweichung, und sei sie noch so überlegt, beabsichtigt und persönlich begründet, zum schlichten Fehler stempelt. Hey, ich weiß schon, warum ich etwas so schreibe, wie ich’s schreibe!
@Siebenviertel: Auch in der alten Rechtschreibung gab es Großbuchstaben. Nur mal so am Rande.
Und wie Roland schon richtig anmerkte: Diese ganzen Beispiele, die von Reformgegnern angeführt werden, wie dein Albtraum beispielsweise, sind Kann-Bestimmungen. Gilt auch für Delfin, Grafik, Fotografie, Portmonee etc.
roland> nein, eine solche diskussion waere unnuetz. mir geht es einzig um das sprachliche gefuehl, nicht irgendwelche regulierungen. alptraum mit b provoziert allenfalls brechreize, mehr rechtfertigung brauche ich nicht. im gegenteil: sollte ich mich aendern, waeren gute gruende gefragt. einen mehrwert kann ich allerdings nicht erkennen.
johannes> faulheit auch. und photo schreibe ich mit ph. wird sich auch nicht aendern.
ich sollte anmerken, dass ich von web und zeit abgesehen mit der neuen deutschen rechtschreibung noch nicht in kontakt gekommen bin – und wahrscheinlich auch nicht so schnell kommen werde.
@ alle Hobby-Etymologen in diesem Blog:
“Albtraum” (auch Albdruck) kommt vom alten deutschen Wort Alb für Elf. Bereits früher war die Formen mit P und mit B beide erlaubt, und das sind sie auch nach neuer Rechtschreibung immer noch! Um es mit einem angewandelten, geflügelten Juristenwort zu sagen: Ein Blick in den Duden erleichtert die Rechtschreibfindung.
Die neue Rechtschreibung hat dem etymologisch richtigeren “Albtraum” gegenüber dem volksetymologisch verbrämten Alptraum (von Edelweiß und Ziegenpeter???) zu neuem Recht verholfen. Es scheint mir typisch zu sein, dass jeder die neue Rechtschreibung dafür verantwortlich macht, seine privaten Lieblingsschreibweisen abgeschafft zu haben – seien sie “richtig” oder “falsch”.
Meiner Ansicht nach, sollte man die ganze Diskussion zum Anlass nehmen, die Rechtschreibung in Grenzen zu liberalisieren und zu entmystifizieren. An Beispielen wie Albtraum/Alptraum wird offensichtlich, dass die Rechtschreibung oft nur dazu dient, andere als unwissend abzustempeln – ohne selbst die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.
In diesem Sinne: Gebt Rechtschreibfreiheit, Sire!
Viele Grüße,
SurfGuard
jeez… also noch einmal: ich lehne mich gegen keine reformen auf, im gegenteil. sind sind mir egal. deswegen habe ich nie begonnen, mir die neue rechtschreibung ueberhaupt anzusehen. (das beduerfte von la aus auch einiger anstrengungen) ist das wirklich so schwer zu verstehen oder hast du den comment einfach nur in jedes x-beliebige forum reinkopiert, sg?
Keineswegs ist mein Artikel beliebig. Hast Du ihn gelesen? Ich bin mit konkretem Bezug auf Folgendes eingegangen: Deine Aussage, Alptraum mit b passe Dir nicht, zeigt, dass Du in diesem Beispiel weder alte noch neue Rechtschreibung kennst. Alte wie auch neue Rechtschreibung stellen die beiden Schreibweisen Albtraum/Alptraum frei! Albtraum mit b ist aber jedenfalls die etymologisch sinnvollere.
Meine Absicht war aufzuzeigen, dass diese Diskussion oft mit falschen Argumenten geführt wird – was sie meiner Ansicht nach in einem Land mit 5 Mio Arbeitslosen noch unnötiger macht, als sie ohnehin ist.
Viele Grüße,
SurfGuard
genau, du versuchst aufzuzeigen, dass ich etwaige regulierungen nicht kenne, obgleich ich gerade nahezulegen versucht habe, dass es mir eben nicht um jene, sondern um das hoechst subjektive gefuehl des wortes geht. und was die fuenf millionen angeht, so befinde ich mich nicht in jenem land. allerdings waere auch dann jenes argument unlaut. man kann niemandem aufgrund einer beruflichen situation vorschreiben, womit er oder sich zu beschaeftigen hat.
>womit er oder sich zu beschaeftigen hat.
da fehlte ein “sie”.