Das Ende eines Blog-Bizz-Modells
Ach, wie toll sollte das werden – der Bloghoster bekam die Werbung, der bekannte Blogger den Lohn, und die Zeitung eine halbe Seite Inhalte frisch aus der Blogosphäre. Supi, das liebt man, da muss man nicht gross fragen, oder?
Aber dann meinte jemand, das sei ja Contentklau, so einfach könne man das nicht machen, und plötzlich hatte die Zeitung mehr mediale Resonanz, als ihr lieb sein konnte – kurz, die Blogseiten der News Frankfurt wurden ein grossartiges Beispiel, wie Blogs unschöne Themen in das Fahle Licht der Öffentlichkeit zerren können: “Der heutge Tag wird adeln seinen Stand.” (lustigerweise ist das eine der Online-Schlachten, über die PR-oleten in den Bloggerseminaren nur ungern sprechen).
Zurück blieb damals nur ein “übergelaufenes Weinfass” (heute als neocon-Blogger unterwegs) und vielleicht ein klein wenig Erkenntnis, dass die Blogosphäre nicht immer aus netten, ausbeutungsbereiten Schickikindern besteht. Trotzdem blieb der als Visionär und Vordenker gehandelte Chefredakteur Klaus Madzia bei seinem Credo, mit Blogs die Zeitung für die “iPod-Generation” machen zu wollen. Nibelungentreu etwa hier: ” Themenwahl per sms und die Interaktion mit unseren Lesern durch weblogs stoßen auf breite Zustimmung.”
Und dann verschwand irgendwann der bekannte, texteauswählende Blogger, eine andere in diesem zusammenhang genannte Bloggerin tauchte erst gar nicht auf, dann mühte sich die News Frankfurt selbst um das innovative, grossstädtische Format. Und jetzt?
Jetzt gibt es eigentlich nur noch zu vermelden, dass die Blog-Seite sang- und klanglos verschwunden ist. Irgendwann hat man sie wohl in einen Sack gesteckt und im Main versenkt, vielleicht gleich neben Deutsche Bank 24 und den Unterlagen zum Comroad-IPO. War wohl nix mit der Blog-Revolution für die “konsumfreudigen und mobilen Durchstarter”.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Hey..die ham mich auch mal zitiert.
Heisst das jetzt ich werde weder reich,
NOCH berühmt?
– Unerhörtregierung!
Tja, das mit dem reichtum schaut übel aus – aber vielleicht nehmen sie Dich ja als unterbezahlten Zeitungsjungen, das ist immerhin schon mal ein Anfang. Zumindest hatten die mal so ein Programm “Vom Zeitungsjungen zum Redakteur”… ;-)
“PR-oleten” ist schön, ham Sie da copyright drauf?
Haha! Zahlen Sie bitte für die Benutzung an die VG Wort, der wir ja laut Scheuermann damals alle beitreten sollten, nun da die Blogosphäre endlich(!) erwachsen und professionell wird.
Späte Genugtuung.
Wer zuletzt auslacht… wieso gibt es eigentlich keine grosskotzige Presseerklärung von news, Myblog & Bütteln zu diesem grossartigen innovativen Erfolg, der ganz sicher seiner zeit vorraus war?
Der PR-olet ist ein Neologismus,aber bitte, bedienen Sie sich, die Insulting Firm Don Alphonso und Neffen hat heute einen spendablen Tag :-)
kann es sein, dass die idee einer blogschau (in einem printmedium) ga nich ma so schlecht ist? die idee, wohlgemerkt
Viele Ideen sind erst mal nicht schlecht – bis es dann zum Umsetzungsvorfall kommt.
Die Blogschau-Idee setzen doch die FR und Herr Sixtus sehr schön um.
sehr schön? ohne bilder? ich weiss nich