Vorsicht bei der Nutzung von “Captainad.com”
Eigentlich könnte es mir egal sein, wenn ein paar Möchtegernkassierer auf die Schnauze fallen. Aber nachdem ich das jetzt ein paar mal gesehen habe, und auf einige Personen ziemlich sicher juristischer Ărger zukommen wird, ein dringender Hinweis:
Wer Videos der ĂŒblichen Plattformen auf seinem Blog einbindet und die dann mit einem Werbebalken der Berliner Anzeigenanbieter Captainad.com (verantwortet von jemandem, der schon mit dem LinkhĂ€ndler Linklift nicht gerade das unproblematischte GeschĂ€ftsmodell fĂŒr Blogger etabliert hat) versehen lĂ€sst, sollte verdammt gut aufpassen, welche Videos er zeigt. Die AGB von CaptainAd Ă€ussern sich netterweise nicht zur Problematik der Urheberrechte, aber man sollte unbedingt dafĂŒr sorgen, dass nur Videos laufen, an denen man selbst alle Rechte hat. Und das nicht nur, weil diese Nutzung von durch CaptainAd erkannte und mit Werbung versehene Videos anderer Nutzer durch Plattformen wie Youtube, Google Video und Sevenload von deren Betreibern untersagt wird:
Sie erklÀren sich damit einverstanden, Zugriff auf Nutzervideos nur in der Form des Streamings und zu keinen anderen Zwecken als der rein persönlichen, nicht-kommerziellen Nutzung, und nur in dem Rahmen zu nehmen, der durch die normale FunktionalitÀt der Dienste vorgegeben und erlaubt ist. (Google/Youtube)
sevenload bietet seine Dienste ausschlieĂlich fĂŒr private, nicht gewerbliche Zwecke an. Mit Registrierung verpflichtet sich jeder Nutzer, die Dienste nur fĂŒr private Zwecke zu nutzen. (Sevenload)
Sprich: Das GeschĂ€ftsmodell von CaptainAd und der dahinter stehenden Advertising Solutions Ltd. passt nicht zu dem, was Videoplattformen von ihren Nutzern fordern. Hart, wirklich hart wird es aber, wenn noch nicht mal die eigenen Videos auf dem Blog eingebunden werden, sondern Videos, an denen man keine Rechte besitzt. Ich brauche hier keine juristische Rechtsberatung geben, wenn ich sage, dass man sich damit den Anwalt und den Ărger durch eine kommerzielle Nutzung fremder Inhalte eingeladen hat, bevor man das Wort “Abmahnung” aussprechen kann.
Also: Egal, was irgendwelche 15-jĂ€hrigen Möchtegern-SEOs erzĂ€hlen, die noch nicht mal geschĂ€ftsfĂ€hig und dennoch “GeschĂ€ftspartner” der Advertising Solutions Ltd.sind – in solchen FĂ€llen haftet sicher nicht CaptainAd, sondern der Blogger, der Werbung automatisch einbetten lĂ€sst. Steht ja auch im Impressum, oder es lĂ€sst sich ĂŒber die Denic ermitteln.
Diesen Beitrag prĂ€sentiert Ihnen Blogbar – und nicht die weitgehend kritiklosen Hypefreunde von Gruenderszene.de und deutsche-startups.de, denen das Hinterfragen solcher Projekte ziemlich fremd ist. Warum das so ist? Man vergleiche mal die Investoren der hinter CaptainAd stehenden Firma mit dem Umfeld besagter “Informationswebsites”.
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Tja, da ich keine Videos einbinde, kanns mir egal sein – aber es erstaunt mich doch, daĂ wohl immer noch Nutzer auf derartiges zeugs reinfallen…
Als Nicht-Kommerzieller Blogger hat man ja damit, Gott sein Dank, keinerlei Probleme.
Leider sind da draussen genug Verantwortungslose, die das betreiben und erzĂ€hlen, wie supereasy das ist, und ĂŒber die Sache mit dem Urheberrecht sollen andere streiten.
Das erste was man findet, wenn man nach captain.. googelt: Lukasz G. hat investiert. Dazu der aktuelle Artikel in L.G.s blog “GrĂŒnderszene”: “Reputation â Das wichtigste Kapital fĂŒr GrĂŒnder! (Teil I)”.
Man könnte meinen, dass man auf einer Karnevalssitzung gelandet ist. TĂ€tĂ€, tĂ€tĂ€, tĂ€tĂ€, – aus.
Oh. Hier war gerade der Kommentar von einem, der behauptet, geschÀftsfÀhig zu sein. Na dann: Hausverbot. SEOs haben hier nichts verloren, ihre Kommentare gelten als Werbung und werden in Rechnung gestellt. Und dem kann ich bei Bedarf auch wirkungsvoll nachhelfen.
Eieiei, bei der NaivitĂ€t die einem da in den Kommentaren beim Lukasz G. förmlich ins Gesicht springt sehe ich in der Tat die nĂ€chste Abmahnwelle mit Karacho auf die Knaben zurollen… und hinterher ist das Gejammer dann wieder groĂ.
Da scheinen ja interessante juristische Probleme zu entstehen! Von der Firma Captainad mal ganz abgesehen: Wenn ich das YouTube- und das Sevenload-Zitat richtig verstehe, dann darf ich deren Videos auf einer beliebigen Webseite nur zur “rein persönlichen, nicht-kommerziellen Nutzung” einbinden.
WĂ€re es mir demnach nicht schon verboten, irgendwo auf der selben Seite Werbung, z.B. GoogleAds, einzublenden? Könnte mich dann Google verklagen, weil ich deren Videos mit deren Werbung kombiniere? In der Praxis binden doch Tausende Seiten YouTube- und/oder Sevenload-Videos ein, die sich selbst ĂŒber Werbung finanzieren!
Wieso? CaptainAd ist (leider) fein raus. Es ist doch nicht deren Schuld, wenn Blogger klauen und dabei erwischt werden. FĂŒr die Werbungsschaltung ist der Seitenbetreiber allein verantwortlich. Immer das gleiche mit den Blogkoofmichs: Wirf denen ein paar Euro hin, und sie machen die Drecksarbeit. Sekten? Super! Yahoo? Passt schon! AGB-Verstösse? Warum nicht! Urheberrechte? Drauf gesch…!
Und es sind meistens die immer gleichen Namen. Auf beiden Seiten.
Wenn Dummheit brummen wĂŒrde…
Sorry, aber so ein Parasitentum kann doch niemand ernst nehmen? Ich meine, Trigami und Linklift sind wenigstens Dienste, wo die eigene “TĂ€tigkeit” irgendwie monetarisiert wird.
Aber das ist ja… nee, da fĂ€llt mir einfach nix anderes als “Zecke 2.0” ein. Aussagen und abfallen lassen.
*kopfschĂŒttel*
[…] Etwas abseitig für das eigentliche Thema, aber doch für alle Bloggenden von großer Wichtigkeit sind die warnenden Anmerkungen, die in der Blogbar zum Angebot von CaptainAd gemacht werden. […]
boah, 3 euro fĂŒr 1000 mal ankucken. ick blogg mich reich!
Mark S. (#7),
Ganz vereinfacht gesagt (und meiner Meinung nach) Nein. Allerdings wird es da immer Grenzfaelle geben und teilweise ist das Auslegungssache.
Die Deutschen Nutzungsbestimmungen sind nicht massgebend (siehe 3.1 und auch 3.2 in den Deutschsprachigen Bedingungen), also zitiere ich mal aus den Englischen:
4 E. Prohibited commercial uses do not include: using the Embeddable Player to show YouTube videos on an ad-enabled blog or website, provided the primary purpose of using the Embeddable Player is not to gain advertising revenue or compete with YouTube;
Wer also gelegentlich (was zu definieren waere) und nicht aussschliesslich YouTube Videos einbindet duerfte damit meiner Meinung nach keinerlei Probleme haben. Waere ja auch dumm von Google (denen ja YouTube gehoert) wenn sie sich da ins eigene Fleisch schneiden wuerden.
Bei der Methode die hier angewandt wird (Einblendung von Werbung _im_ YouTube embedded player) duerfte man jedoch sehr schnell Probleme mit diesem bekommen:
4 B. You agree not to alter or modify any part of the Website, including but not limited to YouTube’s Embeddable Player or any of its related technologies.
Das Einfuegen von Werbung mehr oder weniger direkt in den YouTube Embedded Player halte ich fuer eine Verletzung dieser Bestimmung.
Ach ja: IANAL.
@Armin: Danke fĂŒr die ErlĂ€uterungen!
[…] Gerade bin ich in der Blogbar auf eine Warnung bezüglich der Nutzung von von CaptainAd gestoßen, die ich hier gerne weiter geben möchte. CaptainAd wirbt Blogger mit folgendem Angebot: Registrieren Sie kostenlos Ihre Webseite oder Ihren Blog und fügen Sie den Captain Ad-Code in Ihre Seite ein. Captain Ad wird jedes Video auf Ihrer Seite mit einer passenden Werbung versehen, so dass Sie bei jeder Einblendung Geld verdienen. Dass man dabei allerdings in Teufels Küche kommen und der Schaden unter Umständen um ein Vielfaches höher als der Nutzen sein kann, wird dabei verschwiegen.Denn mit der Einbindung des Captain Ad-Codes in die eigene Website verstößt man einerseits gegen die Nutzungsbedingungen der meisten Video-Plattformen und verletzt zusätzlich noch das Urheberrecht des Erstellers des Videos. […]
Noch eine kleine Ergaenzung die mir gerade eingefallen ist (ich zitiere wieder die Englische Fassung, da diese meines Erachtens massgebend ist):
4. F. If you use the YouTube Embeddable Player on your website, you must include a prominent link back to the YouTube website on the pages containing the Embeddable Player and you may not modify, build upon, or block any portion of the Embeddable Player in any way.
Zum einen erfordert jede Einbettung einen direkten Link zurueck zu YouTube, etwas dass viele Seiten unterschlagen. Unter anderem einige der Kunden von CaptainAd.
Zum anderen untersagt YouTube jegliches Blockieren auch nur eines Teiles des Players, worunter meines Erachtens diese Werbung gehoeren duerfte. Die legt sich schliesslich ueber den Player und blockiert ihn (bzw Teile davon) damit.
Nun ja, bei YouTube wird einem der Code zum Einbinden quasi aufgedrÀngt, von AGBs ist da weit und breit keine Spur. Ob die dann wirklich bindend sind, wage ich zu bezweifeln.
Witzig – wenn man jetzt bei Google nach captainad sucht, ist dieser Eintrag hier schon an der dritten Stelle. Das ging ja fix.
tja, dies ist mal wieder ein beispiel, wie schön man mit der dummheit anderer leute geld verdienen kann.
nur doof, wenn der geldgeile möchtegern-a-blogger dann Àrger mit den rechtinhabern bekommt. aber soll man da mitleid haben?
KA.OS: Ich glaube, jemand bei Google mag dieses Blog hier ;-)
Im Ernst, ich wĂŒrde auch lieber was anderes tun, als solchen Niederwild-Geschichten ins monetĂ€re Unterholz nachzulaufen, aber ich finde es besser, wenn irgendwo die Risiken nachlesbar sind. PrĂ€vention ist besser als sinnloses Risiko.
Abgesehen davon: Google/Youtube ist auch nicht blöd, und Linklift haben sie auch auf dem Kieker gehabt. Die werden sich das nicht ewig gefallen lassen.
Gut gesehen, donalphonso.
Ich sah die ganze Angelegenheit auch sehr skeptisch, denn Videoportale wie YouTube lassen sich ungerne die Kasse stehlen. Die haben schon Vermarktungsschwierigkeiten und so einfach wie CaptainAd sich das vorstellt geht das nÀmlich nicht. Da wird es noch ziemlich viel Zoff geben.
[…] Hier ist ein wirklich interessanter Beitrag ĂÂŒber dieses Thema: blogbar.de […]
[…] Nach Lektüre dieses Beitrags habe ich CaptainAd von meinem Blog gebannt. Und das schon vor einiger Zeit. Was bringt mir das ganze? Man glaubt es kaum, kürzere Ladezeiten! Aber das ist nicht der Hauptgrund. Eine undurchsichtige AGB seitens CaptainAd, was Urheberrechte angeht, und eindeutige AGBs seitens vieler Videoportale haben mich förmlich zu diesem Schritt gezwungen. […]
Abmahngefahr durch Nutzung von CaptainAd…
In letzter Zeit gab es ja viel Positives ĂŒber den Werbemittelanbieter CaptainAd zu lesen.
Wer sich dort anmeldet kann, nach dem EinfĂŒgen eines kleinen Codeschnipsels in die Homepage, automatisch Werbung in eingebundene Videos von Youtube etc. …..
Diese Seite ist unglaublich unseriös. Auszahlungen kommen 3 Monate nach der Beantragung, obwohl man schon Monate zuvor Mails geschrieben hat. Zudem ist der TKP von 0,5⏠fĂŒr 1000 Einblendungen unter aller Sau. Ein herkömmlicher Layer bietet einen TKP von 4⏠an und die Belastung der User ist ungemein geringer.
Nicht zu empfehlen!