Für 990 Euro Manipulation von Sozialen Medien bei Sascha Lobo lernen
Dass eine Professionalisierung der deutschen Blogosphäre ins Haus steht, kann niemand ernsthaft bezweifeln.
Wer Werbung in Medien grundsätzlich und immer und sowieso verdammt, kann das gerne tun, sollte aber nochmal nachdenken, vielleicht während eines Praktikums bei der Nordkoreanischen Staatszeitung.Sascha Lobo am 10. April 2007
Es ist zum Glück nicht mein Problem, vom Blogvermarkter Adnation (früher Adical) wenig Werbung aufs Blog zu bekommen, aber wäre ich einer dieser Leute – oder gar jemand wie Johnny Häusler, der mit Sascha Lobo zusammen diese Blogwerbefirma betreibt – würde ich mir schon mal überlegen, was für einer Person da der Vermarktungsversuch von Blogs übertragen wird. Blogs, sagen wir doch allgemein, seien Gespräche, bessere Medien, ehrlicher, authentischer, nicht so gekaufter Dreck wie die Medien, einfach: Etwas Besonderes.
Natürlich sieht das nicht jeder so. Der Aufstieg von Johnny Häusler Blog Spreeblick kam, als Jamba versuchte, die Kommentare einer Diskussion um ihre Produkte zu manipulieren. Und vor knapp zwei Jahren wurde ich nach der Aufdeckung diverser Skandale rund um StudiVZ gefragt, ob ich nicht für ein üppiges Honorar ein paar Pressesprecher etwas zum Gefahrenpotential Weblogs – und wie man sie vereinnehmen kann – erzählen kann. Meine Antwort war ein klares Nein. Aber nun, 2 Jahre später, hat die gleiche Organisation, die “Deutsche Presseakademie” DEPAK, ein Schulungszentrum für PR und andere unerfreuliche Berufe, die ganz sicher kein Praktikum bei einer totalitären Zeitung mehr brauchen, jemanden gefunden, der das macht und offensichtlich kein Problem hat, für 990 Euro pro Teilnehmer sein Wissen über Blogs profitabel weiterzugeben:
Sascha Lobo. Ab jetzt auch Referent für “Social Media – Chancen und Risiken digitaler Netzwerke”
Mit folgenden Themen:
– Soziale Netzwerke als PR-Tool
– Stakeholderdiagnose im Web, Auswahl adäquater Tools
– Agenda Setting durch Social Media
– Blogs als Meinungsmaschine und als PR-Instrument
– Das Konzept der digitalen Reputation und ihr Beitrag zum Unternehmensimage
– Manipulationsmöglichkeiten, rechtliche Gefahren, Datenschutz
Manipulationsmöglichkeiten, schau an, schau an. Ts ts. Also: Wie bringe ich meine Geschichten in soziale Netzwerke, wie überwache ich Internetmedien, wie nutze ich sie für meine Zieke aus, wie benutze ich Blogs, wie passe ich auf, dass meine Firma schön sauber bleibt, und welche dreckigen Tricks wende ich dafür an…
Kleines Detail am Rande: Während Lobo am 2. und 3. April 2009 dergestalt den Missbrauch und das Ausnutzen von Blogs und anderen Formen der Internetkommunikation an PRler vermittelt, macht sein Adnation-Geschäftspartner Johnny Häusler zur gleichen Zeit das “Web2.0-Festival” re:publica 2009 über die Veränderungen der Digitalisierung. Thema:
Es soll diskutiert werden, welchen politischen und gesamtgesellschaftlichen Wandel dieser ‘Shift’ einläuten wird und in welchen Bereichen er sich bereits manifestiert hat.
Shift happens: Als Blogger beginnen, als Manipulationsmöglichkeit in einem Sacha-Lobo-Seminar enden.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Diese Themenübersicht hätte auch locker von anderen Seminaranbietern aus dem Bereich Online PR sein können. Wie langweilig. ;-)
Manipulation verkauft. Wer heute Manipulation verspricht, wird verkaufen können. Effizienz wird es so schön derzeit von den großen, irolosen Werbern genannt, die bezahlenden Kunden verstehen aber ganz oft: Effektive Manipulation.
Aber ist Sascha Lobo jetzt ein böser dreckiger Mensch, nur weil er Menschen etwas verkauft, was sie alle genau das gierig kaufen wollen? Wo zieht man die moralische Linie? Wer ziet sie? Welche Waren und Dienstleistungen sind moralisch vertretbar, welche nicht? Ist der Verkauf von Zockerpapieren moralisch vertretbar?
Der Bedarf besimmt das Angebot, leider läuft das aber auch sehr oft umgekehrt. Und genau das finde ich an dem Seminarangebot so schade. Er könnte es doch mittlerweile ganz anders machen. Sein Problem ist die Diskrepanz zwischen dem was er äußerlich virtuell verkörpert und dem was er teilweise da draußen in der Branche verkaufen muss, um sich und andere damit zu ernähren.
Letzendlich geht es in diesem System leider immer wieder um das Geld verdienen (nicht nur haben oder arbeiten lassen). Ist zwar sicherlich sehr glücklich, wenn man sich seine Freigeist durch finanzielle Unabhängigkeit bewahren kann, aber wenn es bei Menschen nur um den Giro-Kontostandes des nächsten Monats geht, dann wird es nunmal bei vielen logischerweise irgendwie animalisch. Es geht ums Futter. Ist so. Können manche sich nicht vorstellen.
Wichtig hier zu wissen wäre doch aber der tatsächliche Inhalt von Sascha Lobos Seminare und weniger deren Betextung (was hoffentlich nicht von ihm, sondern aus dem depak Hause stammt. Allein von der Langweiligkeit her würde ich ihn dann nämlich nicht als Werbetexter buchen). Vielleicht verkauft Sascha Lobo ja aber auch etwas ganz anderes? Etwas dass er mit einem aufreizenden, manipulierenden Etikett “Manipulation für alle” besser “verkaufen” kann? Vielleicht verkauft er aber auch wirklich pure Manipulation, ohne den ganzen Etikettenschwindel? Weiss wohl nur er selbst.
So oder so. Ich rege mich darüber nicht mehr auf, versuche so gut es geht selbst über die Runden zu kommen und mich dabei aber immer noch im Spiegel angucken zu können. Mehr zu behaupten, fände ich von meiner Warte aus geheuchelt.
In der Werbung (und PR) ging es nunmal bisher immer um Manipulation. Das ist immer der Kern gewesen. Menschen dazu zu bringen, mehr von Produkten zu kaufen. Entweder man will das von Grund auf ändern oder nicht.
Ich kann es Sascha Lobo jedenfalls nicht verübeln – bei all den Raubtieren da draußen, die gerade in der Banken- und irgendwann dann auch Werbekrise besonders hungrig sind.
Jeder macht halt das, was er am besten kann und das was Menschen verlangen. Sind Drogendealer Monster? Vielleicht. Werden Apotheker oder Kneipiers als Monster wahrgenommen? Wohl kaum. Werden alle Politiker und Werber als pathologische Lügner und Betrüger eingestuft. Ich fürchte leider schon.
“Blogger” waren für mich oft Menschen, die viele Dinge aus einer Perspektive beleuchteten, die den groß gezeichneten Schreckgespenster der alten Medien, den Wind aus den Laken nehmen konnten, die ein Thema facettenreicher machten und sich eben nicht nur mit reinem “schwarz” oder “weiß” begnügten.
Was bin ich froh, dass ich einen solchen Dachschaden habe, dass ich gar kein perfekter Mensch in den Augen von etlichen Menschen sein kann, geschweige denn in meinen eigenen Augen.
@Patrick Kürzer halten ;-)! Ansonsten stimme ich mit deiner Meinung größtenteils überein.
1. Das Seminar kostet auf den ersten Blick 30€ pro Nase pro Stunde. Das scheint mir für Unternehmen okay zu sein, zumal ein bekannter Seminarleiter dabei ist.
2. Inwieweit das Seminar sinnvoll für die Seminarteilnehmer ist, sprich inwieweit sie irgendwie umsetzen werden können, was dort behandelt wird, ist nicht Problem für Außenstehende. Ebenso abgehakt.
3. Ein allzu glückliches Licht wird trotz der, meines Erachtens, aus dem Weg räumbaren ersten Punkte nicht auf Lobo geworfen. Wenn er soviel Wissen über Manipulationen in Blogs, und das heißt ja wohl eine gewisse Unehrlichkeit/ Schleierhaftigkeit/ Verleitungskünste gegenüber Blogbesuchern gesammelt hat, wirft das die Frage auf, wobei fing das bei ihm in der Vergangenheit an und wo hört es auf? Ich hoffe wirklich, er hat diese Ausschreibung “Wie werde ich Sänger von Hameln” nicht selbst verfasst. Sie sollte – in diesen Formulierungen – dringenst überdacht werden.
Nun, ich kenne auch andere Anbieter von solchen Seminaren, die klipp und klar “Zuhören – Verstehen – Kommunzieren” zu vermitteln versprechen. Geht auch. Und zwar schon lange. Ich schätze die auch nicht alle, aber das sind grundlegende Unterschiede zu dem, was da drinnen steht.
Ich kann mir zweierlei nicht vorstellen. nachdem ich mit denen selbst zu tun hatte, habe ich erfahren, dass die nichts schreiben, was man nicht wollen würde. Ganz doof sind die auch nicht, denn die wissen, dass sie ihre Seminare knicken kännen, wenn sie A versprechen und B liefern. Womit wir beim zweiten Punkt wären: Keiner, der das liest, würde erwarten, lockere, ironische Unterhaltung zu einem sanften Approach von Social Media zu erhalten.
Natürlich kann man das alles hinterfragen und Möglichkeiten suchen, warum das nicht so gemeint sein könnte, dass da etwas schief gelaufen ist und es in Wirklichkeit ja ganz anders sein könnte, als es da steht. Nur ist das kein Kindergarten, sondern ein ausgesprochen teurer und professioneller Betrieb. Die würden solche Fehler nicht machen.
Was ich an dieser Geschichte so, sagen wir mal, saftig finde, ist die verwertungskette, die da gefahren wird. Blogs erst mal als Eigen-PR, dann Blogs als Plattform zum Buchverkauf, was bei der zweiten Runde schon nicht mehr so gut ankommt, Blogs als Möglichkeit, sich als Werber zu profilieren, Blogs als Anlass, um sich bei der SPD als Bekanntmacher einzubringen, und am Ende Blogs als Idioten, die man für eine handvoll Euro an die PRler verkauft. Und wenn es ernst wird, immer schön ironisch und man hat es nicht so gemeint und das mit den Nutzerzahlen war keine Lüge, das hat der Journalist nur falsch verstanden.
Jaja. Der Lobo und seine Manipulationsmöglichkeiten.
Also, nach meiner Rechnung sind es 16 Stunden und damit knapp 62 Euro, und die Stunde zum Thema Onlinereputation (sic!)ist gerade bei einem wie Lobo meines Erachtens rausgeschmissenes Geld.
Ich habe mir die Ankündigung unbefangen durchgelesen und ich habe den Eindruck, dass sie in Eile aus einer Zuarbeit des Referenten zusammengestellt wurde. Die letzten drei Themen des Seminars wurden anscheinend in Eile formuliert und sind nicht eindeutig dargestellt. Man könnte »Manipulationsmöglichkeiten« auch so auslegen: hier wird die Gefahr behandelt, dass andere zu Lasten des Seminarteilnehmers manipulieren könnten.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Referent und ein Seminaranbieter gemeinsam so dämlich sind, ganz bewusst und ganz offen die Möglichkeit der Manipulation anzubieten. Ich lese die Ankündigung so: Wir können Ihnen dabei helfen, die Methoden der klassischen PR auf das Web 2.0 zu erweitern. Mancher Seminarteilnehmer fragt dann wahrscheinlich von selbst auch nach Methoden, die eher in der Grauzone liegen.
In der Ankündigung im gedruckten Programmheft ist der Titel des Seminars “PR und Social Media – Chancen und Risiken digitaler Netzwerke”. Und zum Referenten steht dort, anders als im Internet nicht nur “Blogger und Autor”, sondern: “Weiter arbeitet er als Autor, Kommunikationsstratege, Internetberater und als freier Werbetexter mit den Schwerpunkten Internet, Markenstrategie und ungewöhnliche Kommunikation.”
Das Programmheft ist Hauptwerbemittel für die Seminare. Ich denke das macht die Richtung etwas deutlicher.
Mir scheint Lobo eine gute Besetzung für diesen Schulungsjob zu sein. Lobo bloggt zwar nicht und hält Blogger wahrscheinlich auch für Idioten, aber er weiß offensichtlich besser als jeder andere, wie man Blogger fickt. Eigentlich ein interessanter Typ. Informationstechnisch gesehen, ist Lobo so etwas, wie ein Trojaner in der Bloggosphäre.
Bloggt der Sascha Lobo denn noch?
Jede Art der Manipulation wäre doch offensichtlich nur dann möglich, wenn sich Blogger gezielt für PR einsetzen ließen. Gerade dem Umfeld von Spreeblick und Sascha Lobo müsste doch eigentlich klar sein, dass so etwas immer auffliegt.
—
Ich habe übrigens Kenntnis von einer Anfrage in einer technischen Mailingliste, wo ein Mitarbeiter von »Blogmonitor« danach fragt, wie man mit einer OpenSource-Software und einem Template automatisiert aus Daten PDF-Dateien generieren kann. Es wird zwar nicht offen das Thema »Blogs« thematisiert, aber in der Signatur steht »blogmonitor.de« und »Media Ventures GmbH«.
“wenn sich Blogger gezielt für PR einsetzen ließen. Gerade dem Umfeld von Spreeblick und Sascha Lobo müsste doch eigentlich klar sein, dass so etwas immer auffliegt.”
Haha. Also, da haben wir den Kumpel und Adnation-Geschäftspartner von beiden namens Mario Sixtus. Der Sixtus macht ein Video namens “Elektrischer Reporter” für das ZDF. Mit einem Grusswort von Lobo, die Geschichte positiv besprochen bei Spreeblick. In der ersten Geschichte über Twitter tritt auf: Die Chefin von derWesten.de, und erzählt, wie suuuuper und modern doch das Twitter ist, das sie nutzt.
Gleichzietig macht genau der gleiche Sixtus mit seiner Firma Blinkenlichten “LostinDeutschland”, einen Videocast im Auftrag von derWesten, deren Chefin Frau Borchert ist, die übrigens damals in der Jury sass, als dem Jurymitglied Sixtus für den elektrischen Reprter der Grimmepreis gegeben wurde. Im Prinzip ist das alles banal und jeder weiss, dass die Sixtus eine massive Interessenskolission hat – er hat im Moment nur diese beiden öffentlich sichtbaren Projekte – aber es ist denen, die es beklatschen, vollkommen egal. Schleichwerbung ist keine Schleichwerbung, wenn es Freunde machen. Im Prinzip geht es nur darum, von diesem Kreis akzeptiert zu werden, und schon kann man davon ausgehen, dass alle grosszügig darüber hinwegsehen. Selbst wenn so eine Sache hübsch saftig ist – ich mein, Journalisten, die sich so benehmen würden, hätten ganz schnell die Meute am Hals. Aber doch nicht die Freunde des Berliner Netzwerks.
Wie in den klassischen Medien: Ein Thema ist kein Thema, wenn es nicht jemand zum Thema macht. Da fliegt nichts auf, keine Sorge.
Man könnte »Manipulationsmöglichkeiten« auch so auslegen: hier wird die Gefahr behandelt, dass andere zu Lasten des Seminarteilnehmers manipulieren könnten.
Nachdem davor – eindeutig – Agenda Setting durch Social Media angeboten wurde? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man das liest und dann am Ende die geistige Pirouette macht und denkt, das sei jetzt aber das glette Gegenteil von dem, was oben schon angeboten wird.
Don, ich denke, Du siehst das mit einem starken Tunnelblick (der aus Deiner Sicht begründet sein mag). Denn
– Soziale Netzwerke als PR-Tool
-> klar, muss man nicht interpretieren
– Stakeholderdiagnose im Web, Auswahl adäquater Tools
-> Diagnose!
– Agenda Setting durch Social Media
wer hier setzt, wird nicht thematisiert; da könnte durchaus auch das Setzen von Themen beispielsweise durch die blogbar gemeint sein
– Blogs als Meinungsmaschine und als PR-Instrument
– Das Konzept der digitalen Reputation und ihr Beitrag zum Unternehmensimage
-> o.k., “the next big thing”…
– Manipulationsmöglichkeiten, rechtliche Gefahren, Datenschutz
-> für mich eher der “übliche” Abbinder eines Seminars: Was kann mir passieren, wenn ich mit diesen Instrumenten umgehe.
Aber (ein ganz großes ABER): Wer um alles in der Welt glaubt, SL könnte ihm das sinnvoll und mit Mehrwert erläutern? Wenn ich mir SL im Netz anschaue, bin ich doch ganz schnell davon geheilt, ihn als kompetent anzusehen.
Hallo, aufwachen.
Das ist keine universitäre Akademie. Die bieten Waffen und Munition für den täglichen PR-Kampf an. Referenten sind Verantwortliche und Inhaber von PR-Agenturen und Pressesprecher von grossen Unternehmen, wie Shell, RWE, Post WorldNet, BP, DZ-Bank, Beiersdorf, BILD, BAHN AG, Daimler AG, TOTAL, Burson-Marsteller, INSM, Metro, Vodafone, Bertelsmann, Pleon, Intel, Siemens, Microsoft, usw.
Die lassen keine Agenda setzen, deren Job ist es selber Agenda zu setzen. Und das erwarten die Teilnehmer.
Im Zweifelsfalle würde ich ja zum für Mitglieder kostenfreien IHK-SEminar “Der Weg in die Medien” gehen, wo Journalisten Werbern, Pressesprechern und Chefs erklären, was für Kriterien erfüllt werden müssen, um als Firma in die redaktionelle Berichterstattung einer Zeitung oder auf den dpa-Thementicker zu kommen.
“Der Weg in die Medien” ist die Bezirksliga. Die depak-Seminare wollen Bundesliga-Reife verschaffen. Statt lediglich Aufmerksamkeit bekommen, soll das Handwerkszeug (Sorry, “Tools” natürlich) vermittelt werden, um Kommunikationsziele erfolgreich zu verfolgen. Aber dafür müssen die Referenten Bundesliga-Format haben. SL verkauft nicht nachweisbare erfolgreiche Expertise auf Bundesliga-Niveau, sondern lediglich seinen Insiderzugang.
@”sondern lediglich seinen Insiderzugang.” Ich war auch schon mit Holm Friebe einen trinken ;-)
Waffen und Munition – Strappato, die kochen doch nur mit Wasser, und das bei hohem Druck. Warst Du mal Teilnehmer – erwarten die das echt?
erstes “die” – depak; zweites “die” – Teilnehmer.
Die erwarten das. Die zahlen doch nicht 1000 Euro + Anreise und Übernachtung, um den Mitarbeitern mal Abwechslung vom Pressestellenalltag zu verschaffen. Da soll was rauskommen, was anwendbar ist und dem Unternehmen Vorteile verschafft.
@”Es soll diskutiert werden, welchen politischen und gesamtgesellschaftlichen Wandel dieser ‘Shift’ einläuten wird” — Dafür gibt es aber Shifting Reality. Da wird dann wirklich diskutiert, garantiert ohne kommerzielle Interessen.
“Der Bedarf bestimmt das Angebot,…Sein Problem ist die Diskrepanz zwischen dem was er (…) verkörpert und dem was er (… verkaufen muss, um sich und andere damit zu ernähren.”
Das ist bei praktisch jedem so…und rechtfertigt alles. Wie obszön.
“Letzendlich geht es in diesem System leider immer wieder um das Geld verdienen…
Ich kann es Sascha Lobo jedenfalls nicht verübeln – bei all den Raubtieren da draußen…Sind Drogendealer Monster? Vielleicht. Werden Apotheker oder Kneipiers als Monster wahrgenommen? Wohl kaum.”
omfg. Gesamtschule ?
Das ist der intellektuelle, politische – aber vor allem: charakterliche – Offenbarungseid.
“Wo zieht man die moralische Linie? … Welche Waren und Dienstleistungen sind moralisch vertretbar, welche nicht?”
Wenn man das nicht mehr weiß, sollte man sich (eine) bloggende/kommentierende Schweigeminute(n) auferlegen.
@dergerold: na dann gratuliere ich dir zum Titel “Moralischer Übermensch 2008”!
Ich persönlich kann beispielsweise das Immobilienmaklergeschäft aufgrund persönlicher Erfahrungen moralisch ganz schlecht ab! ;-)
Och, da gibt es schlimmere Branchen und bessere Makler. Hardware Reseller zum Beispiel oder Content-Syndikatoren können da noch ganz anders….
@che2001: Mit denen hab ich zum Glück noch nie schlechtes bis gar nix zu tun gehabt. Muss an meiner Gesamtschulausbildung oder dem verkümmerten Intellekt bzw. Charakter liegen.
Was soll jemand tun, dessen Aszendent Rampensau ist, dem aber bislang nicht die Moderation von Wetten, dass … ? o.ä. angeboten wurde und dem zum tatsächlichen Popstar sowohl das Talent, wie auch die Ausstrahlung fehlen, dem streng genommen nur eine große Klappe und eine ulkige Frisur zur Verfügung stehen? Ihm bleibt nur das Vollkotzen aller unmittelbar greifbaren Kanäle – wobei die reine Befüllung, weniger die Beschaffenheit des Inhaltes im Mittelpunkt stehen.
Sich den Iro zum Seitenscheitel zu kämmen, das muss man erstmal hinkriegen ;-)
“Blogs, sagen wir doch allgemein, seien Gespräche, bessere Medien, ehrlicher, authentischer, nicht so gekaufter Dreck wie die Medien, einfach: Etwas Besonderes.”
…na sind sie jetzt Medien oder nicht? :-)
hmmm… bei dem Programm wurden bei mir wieder Erinnerungen wach, und zwar an die Website publicityinsider.com von Bill Stoller.
Allerdings ist diese These viel zu platt und profan, könnte sich das zu einem Schuss entwickeln, der nach hinten los geht. Und – vermutlich werden schon allein die ganz profanen Punkte wie z.B. “message development” und “communication plan” außer acht gelassen…
***************************
Ad Lobo:
Grinsen musste ich über einen Satz, den ich im Internet fand:
http://programm.re-publica.de/programm/speakers/14.de.html
Ich glaube, ich muss mich jetzt mal ganz furchtbar schlecht fühlen, hatte ich meine erste e-Mailadresse bereits 1995, meine erste “Heimseite” 1996….
Daß “man” Geld verdienen muß, ist nicht frevelhaft – allerdings taugt man dann nicht als “Blog-Frontmann”.
Bislang sieht es so aus, als sei das “Projekt Blog-Professionalisierung” gescheitert.
… und außerdem hat Ernst Thälmann auch nicht für 99,00 RM Kurse gegeben “Tipps und Tricks zur Manipulation der Arbeiterklasse” … präsentiert von OBI. ;-)
So wie ich Sascha kenne, wird das Seminar inhaltlich nicht dem entsprechen, wie es oben dargestellt wird. Wen es wirklich interessiert: Seine Positionen zu Intransparenz von professioneller Kommunikation und zu Dingen wie Manipulation hat er unter anderem mal in einer Sendung des zdf-Nachtstudio dargelegt, als es genau um dieses Thema ging. (einfach in der Mediathek suchen)
Ich würde also vorsichtig sein, solange man den Inhalt der Veranstaltung nicht kennt. Don’t jugde a book by its cover. (der Spruch ist so alt und abgenutzt, dass ich mir blöd vorkomme, ihn anzubringen, umso schader finde ich es, ihn hier ausgraben zu müssen.)
Nun, ich tendiere durchaus dazu, den Umschlag als teil des Gesamzkonzepts Buch zu verstehen. Wenn ich das nehme, von dem ich aus sicherer Quelle weiss, was Lobos Ansicht zum Ausknipsen kritischer Blogs ist – da war er etwas unvorsichtig in seinen Äusserungen, als er bei einer Firma Adical vorstellte, in der ein Freund arbeitet – dann muss man dem Herrn Lobo wohl vorsichtig nachsagen, dass ihm seine Neigung zu Ironie und Doppeldeutigkeit weite Spielräume lässt, seine Haltung an die jeweilige Kundschaft anzupassen. So, wie er sich manchmal den Iro scheitelfrisiert, gibt es eben eine Version für die Blogger – der nette Sascha – und eine für den Vertrieb – der Werbeprfi, der macht, was Geld bringt. Ja, es soll sogar schon mal PRler und Werber gegeben haben, die einfach des Vorteils willen lügen. Unfassbar, aber doch.
Vielleicht nochmal zur Verdeutlichung: Die Depak tritt implizit dafür ein, die Meinungsfreiheit im Netz zu untedrücken, zu überwachen und zu bekämpfen, das mir angebotene Seminar hatte den Namen
Die destruktive Kraft von Blogs & Co.: Gefahren der Internet-Gerüchteküche vorbeugen
Issue Management: Gefahren-Monitoring von lokal bis global
Und die meinten das exakt so und kein Jota anders. Sie wollten explizit jemanden haben, der die anwesenden PRler coacht, wie man das macht. Man macht bei der Depak kein Seminar, in dem man nachher sagt, dass man Manipulationsmöglichkeiten nicht nutzen sollte. Um nichts anderes geht es dort: Beeinflussung, Kontrolle, das Image reinhalten. Und das ist der springende Punkt: Es ist, vorsichtig gesagt, naiv zu denken, dass man Leuten für 990 Euro die menschenfreundlichen Sager liefert, mit denen man Blogger abspeist. Da ist es nämlich so:
Welche Chancen und Gefahren bergen private oder Unternehmens-Blogs?
Er verkauft Wissen und Strategien gegen kritische Blogs an die PR. Anders kann man das nicht begreifen.
Ich kenne die Depak nicht und kann dazu wenig sagen. Dein Zitat muss aber nicht umbedingt etwas mit Unterdrückung von Meinung zu tun haben.
Es gibt ja durchaus legitime Modelle der professionellen Kommunikation, auch mit Blogs. Dass man sich offen und transparent im Namen der Firma der Kritik stellt und dabei versucht zu deeskalieren, beispielsweise. (Wobei Sascha da jetzt auch nicht soo toll geglänzt hat, zugegebener Maßen…)
Deinen ewigen Hass auf das Monitoring kann ich dabei nicht verstehen. Monitoring ist doch schon, wenn du nach deinem Namen googlest. Warum soll sich eine Firma nicht darüber informieren, was in Blogs über sie geschrieben wird? Ich finde da nichts schlimmes bei, sondern im Gegenteil: ich fände es schlimm, wenn sich eine Firma nicht dafür interessieren würde.
Ganz einfach. Wenn das Seminar nicht dem Inhalt entspricht, hat er das das erste und letzte Mal für die depak gemacht.
Nun, Monitoring wie sie es meinen ist es ganz sicher nicht, den Firmennamen zu googeln. PRler machen das ganz anders, mit einem hohen Aufwand, Datenspeicherung, Profiling von Gegnern und Risikopotenzialabschätzung. Ich weiss nicht, ob es effektiv ist, Blogkontrolle geht am ehesten mit einem Freundesnetzwerk, die Dinge ok finden, die sie woanders verurteilen (“Berliner Krankheit”), aber wenn da steht “Internet-Toolbox”, dann erwarten sich diese Leute garantiert keine Anleitung zum Googeln.
Gegenfrage: Wie kann man Schäuble nicht mögen und das Ausspähen durch Firmen ok finden?
Ach komm! Bloggen ist öffentliche Kommunikation. Wenn Du nicht willst, dass sie gelesen wird, darfst du nicht bloggen.
Monitoring, so wie ich es verstehe, ist tatsächlich nichts anderes als googlen. Vielleicht hier und da etwas technisch perfektionierter und vielleicht noch mit etwas redaktionellem Aufwand aufgepimpt. Aber mehr, als das was im Internet steht, bekommen die auch nicht heraus.
Und nein, ich hätte nichts dagegen, wenn Schäuble meine Blogs liest.
Aber mehr, als das was im Internet steht, bekommen die auch nicht heraus.
Sowas in Zeiten des Telekom-Abhörskandals und der Überwachungsgeschichten bei Discountern zu sagen, alle Achtung.
Nun habe ich ja als “Don Alphonso” so meine Erfahrungen gemacht, als ich Dotcomtod kritisch befüllt habe, und ich kann problemlos beschwören, dass sie, wenn sie mal eine Gefahrenquelle ausgemacht haben, selbstverständlich versuchen, mehr zu erfahren. Dreimal darfst du raten, warum WAZ-Mitarbeiter bei Medienmoral-NRW.de mit Pseudonym schreiben. Als das hier mit StudiVZ lief, haben Leute aus dem Unternehmensumfeld bei Leuten aus meinem Umfeld durchaus nachgebohrt. Sogar bekannte deutsche Grimme-Onlineawardpreisträger schicken Mails zwecks etwas, das man als Nachforschungen zu privaten Lebensumständen bezeichnen könnte, und nicht umsonst gehen diverse Geschichten über prekäre Lebensumstände mancher Leute durch die Gerüchteküche der Blogs.
Es ist, das gebe ich gern zu, nur logisch, dass eine Firma so etwas wissen will. Unerfreuliche Informationen können eine Menge Geld kosten, und da sucht man andere Wege. Geschenkt. Was nicht geschenkt ist, sind Typen, die einen auf Bloggerfreund machen und zur Beihilfe solcher Strategien Seminare anbieten.
Dass es Nachforschungen zu bestimmten Personen gibt, will ich nicht abstreiten. Und gutfinden tu ich das schon gar nicht.
Nur leider ist das eben nicht das, was unter Blog- oder Webmonitoring firmiert oder angeboten wird.
Ich sehe das Hauptinteresse beim “Agenda Setting”. Das ist das Ziel jeder PR-Arbeit. Wie bekommt man seine Story in die Medien und schafft es die Kommunikations-Strategie unbeschadet zur Wirkung zu bringen.
“Stakeholder”, “Tools”, “Meinungsmaschine”. Da geht es darum, Blogs und Social Media für sich zu nutzen. Man könnte auch manipulieren sagen, erst einmal ganz wertfrei. Im Netz gehört immer auch dazu, mit Gegenpropaganda umzugehen und mit ihren Quellen.
Ich war mal in der Pressearbeit auf Bundesebene tätig. Wenn ich da naiv hingehen würde, hätte ich die Erwartung, dass ich auf dem Seminar die Szene verstehe und eine Ahnung von den “Tools” bekomme, die es mir erlauben, meine Botschaft rüberzubringen. Wie man mit Journalisten, Politiker oder der Öffentlichkeit umgeht, kennen die. Blosg und Social Media haben die nicht in Griff. Lobo soll helfen – was natürlich reichlich überschätzt ist.
Du kannst das eine nicht vom anderen trennen. Sobald man Kritik findet, sucht man den kritiker. Kein PRler, der sein Geld wert ist, wird seinem Chef sagen, er wisse nicht, wer das ist und wie man mit dem umgehen müsse. Blogmonitoring ist das falsche Wort, es geht um Bloggermonitoring. Und keiner, der bei der Depak Seminare gibt, weiss nicht, dass er genau bei dieser Ausforschung Beihilfe leistet.
Es ist ein geheucheltes Elend, wenn solche Leute versuchen, ihr Tun als Vermittlung darzustellen. Der eine will kritisieren, der andere will die Kritik so klein wie möglich halten. Man kann nicht beiden helfen. Schon gar nicht bei der deutschen Blogosphäre, bei der man die wenigen wirklich kritischen Geister in einer Stunde erschöpfend powerpointen kann. Und Lobo hat ja bei seinem Trip durch die Agenturen wissen lassen, dass man wisse, wie man mit den paar Leuten fertig wird, die Adicalwerbekunden nicht so doll finden. Glaubst du ernsthaft, solche Leute würden sich gross zieren, wenn einer im Seminar einen Grant auf mich hätte und wissen wollte, wie das mit dem Don ist?
@Ich glaube, ich muss mich jetzt mal ganz furchtbar schlecht fühlen, hatte ich meine erste e-Mailadresse bereits 1995, meine erste “Heimseite” 1996….
derherold, 1.12.2008, 17:48
—– Unsereins onlinerte seit 1991 mit einem Mailbox-Abo, galt als fester Bestandteil innerlinker Kommunikation;-)
Wir erinnern uns an einen gewissen Wirtschaftswoche-Mitarbeiter, der versucht hatte, die Klarnamen der Dotcomtod-Community herauszufinden und dabei mit Proskriptionslisten und dem Adressverzeichnis eines Schwerstkranken, der seine Informationen nicht mehr schützen konnte arbeitete. Der tat das nur für eine Story – das lässt erahnen, zu was Firmen fähig sind, wenn es darum geht, kritischen Bloggern das Maul zu stopfen. Bei unseren Kreisen gilt allerdings auch, dass die dann das Echo vertragen müssen.
Biete Mailbox-Szene ab 1988 mit 300 “baud” und Telefonrechnungen, die die Univerwaltung regelmässig an den Rand des Herzinfarktes getrieben haben.
MSPro, stell Dir eine einfache Frage. Wir gehen einen trinken, unterhalten uns, und am nächsten Tag gehe ich zu einer Firma und erzähle denen, auf welche Themen Du stehst, wie sie an Dich rankommen, und wie sie dich dazu bringen, das zu erzählen, was sie wollen, und ich bekomme dafür einen Tausender. Wie findest du das? Und wird es anders, wenn es nicht mehr Du allein bist, sondern viele?
Der Deal, den mir die depak damals geboten hat, umfasste
– einen Auftritt vor 60 wichtigen PR-Managern
– ein paar Nächte im Adlon
– Volle Verpflegung
– genug Zeit zum Kontakte knüpfen
– und einen Stundenlohn, der sicher höher ist als das, was Lobo von seinen paar Hanseln bekommt.
Dafür, dass ich denen erkläre, wie man mit gefährlichen Blogger umgeht. Ich habe öffentlich Nein gesagt.
Was Lobo sagt, steht im Programm. Was gefällt Dir besser: Der Lobo, der im Programm so und im Privaten ganz anders redet. oder der “böse” Don, der angeblich den netten Kerl falsch versteht.
Ich glaube nicht, dass Pauschalisierungen hier weiterhelfen. Fakt ist: es gibt solche Praktiken, die Du ansprichst. (ich betone noch mal: das hat nichts mit Webmonitoring zu tun, sondern geht weit darüber hinaus.) Es gibt aber auch andere. Ein ein sehr guter Freund von mir sitzt in einer PR-Agentur für genau diesen Job. Seine Aufgabe ist es unter anderem, Kritik zu finden und sich mit ihr transparent auseinanderzusetzen, oder meist den Kunden dabei zu beraten. Es ist weiß Gott kein Job den ich tun wollen würde, aber ich finde daran nichts schlimmes, solange es transparent und fair zugeht, was er mir immer wieder versichert.
Deswegen verstehe ich solche Pauschalvorwürfe nicht. Blogmonitoring ist an sich nichts gutes oder schlechtes. Es kommt darauf an, wie man es einsetzt. Genauso ist es mit Blogs. Es gibt PI, deswegen sind doch aber nicht alle Blogs scheiße.
Sorry, Don. Dein Kneipenbeispiel lässt mich wirklich daran zweifeln, dass du weißt, was du hier tust. Bloggen ist kein Kneipengespräch. Punkt. (nein, ich werde jetzt nicht die unterschiede erläutern!)
Versteh mich nicht falsch, ich habe kein Problem damit, wenn jemand PR macht. Ich habe auch kein Problem mit Firmenkommunikation. Es gibt grandiose Firmenblogs und Hilfsmittel, absolut keine Frage, angefangen bei FTalphaville über Ritholz bis zum mercedes-Mixtape. Es geht nicht gegen PR. Ich finde es toll, wenn Firmen so sprechen, dass man ihnen gern zuhört. ich könnte mit meiner Nudelfrau stundenlang darüber reden, wie sie Pasta macht. Und ich finde es extrem traurig, dass eine Firma wie Sotheby´s ihre Neueingänge nicht verbloggt.
Es geht um exakt diesen Fall. Ein sehr bekannter Exponent erzählt jedem, der zahlt, für 990 Euro bei der führenden PR-Akademie des Landes einen Haufen darüber, wie man Blogger für seine Sache einspannt. Zeug, das sich jenseits aller Interpretationen ausgesprochen unerfreulich liest. Das ist absolut nicht pauschal. Es ist sehr konkret. Er macht es für Geld, nicht so viel, wie ich ablehne, aber doch.
Es ist eine ganz simple, konkrete Frage. Du musst sie nicht beantworten, das Ding hat eine persönliche Komponente, die mich nichts angeht. Aber das da oben ist schon etwas, das ich nicht einfach so abtun würde. Denn es ist geschäftlich.
Ok, als Antwort auf die Frage: Ich hätte es sogar gut gefunden, wenn Du damals zugesagt hättest. Je kompetenter der Seminarleiter ist, um so besser für beide: Blogs und Pr-Agenturen.
Ich gehe doch recht in der Annahme, dass Du von bestimmten, hier besprochenen Praktiken abgeraten hättest, den PRlern beigebracht hättest, was Spam ist und was nicht, dass Du ihnen geraten hättest, sich mit den Bloggern auseinander zu setzen, statt die Rechtsabteilung zu rufen und ihnen gezeigt hättest, wie man jenseits des Pressemitteilungsstil kommunizieren kann?
Und vielleicht wäre dann die Welt eine bessere gewesen. Weil der eine oder andere PRler was gelernt hätte. Diese Chance hast Du verpasst.
Nun, ich nehme an – so kenne ich Sascha Lobo – dass er nichts anderes tun wird. Egal was auf irgendeinem Zettel steht. Und ja, das finde ich gut.
Weisst Du, ich habe mal mit einem netten älteren jüdischen Herrn zu tun gehabt, der die Nazis und die ungarischen Stalinisten überlebt hat, und nicht einsehen wollte, dass er am Ende seines Lebens von einem braunen Mob in Österreich beherscht wurde, für den er einer der Hauptfeinde war. Der hat mir etwas auf den Weg gegeben, für das ich dankbar bin, und ich gebe es gern weiter.
Wenn sich zwei treffen, und der eine hat einen Handschuh an, und der andere eine dreckige Hand, und sie schütteln sich die Hände – wird dann der Dreck handschuhig oder der der Handschuh dreckig?
Das ist die Problematik für mich. PR ist ein dermassen verkommenes und übles Geschäft, dass man in so einem Kontext dem Dreck nicht ausweichen kann. Es geht nicht. Das mag anders sein, wenn man Broschüren textet, Mixtapes macht oder die Mille Miglia begleitet und darüber im Kundenmagazin schreibt, das sind ehrliche Angebote, aber da oben geht es vor allem um Beeinflussung existierender Strukturen, die darauf mutmasslich keine Lust haben. Du bist ein Leser und Kommentator und mein Wissen über Dich und über Blogs keine Schweinehälfte, die zu Verkauf steht – aber das war es, was die Depak von mir wollte. Und Du bist, verzeihe mir die harschen Worte, reichlich naiv, wenn Du glaubst, dass PR lernfähig oder gar bereit ist, komplett neue Wege zu gehen – dazu ist ihr bisheriges Instrumentarium viel zu effektiv, auch bei Bloggern, siehe die Vermarktung von Lobos Büchern. PR will allenfalls neue Tools für neue Umfelder, um die alten Ergebnisse zu erreichen. Das ist es, was Lobo liefert. Keine Heiapopeiasager für seine Medienfreunde, keine Nettigkeiten über das bessere Netz. Alles andere wäre über die Depak nicht zu verkaufen.
Das kann man natürlich trotzdem gut finden.
Noch besser wäre es, wenn Leute wie “Hans Dampf” aka A. aus I. mit ihren fast 600 netten Kommentaren bei Johnny Häuslers Spreeblick sich hier sich nicht hinter falschen Namen und Emails mit Trollkommentaren gross tun würden. Sowas macht die Debatte absolut nicht besser. So nicht, Freundchen.
Einfach gehen und wegbleiben. Bitte.
Kann man gut finden, mit dem Geschäftsführer der INSM, dem Geschäftsführenden Redakteur des Manager Magazins, dem Global Markting Director von Roland Berger und der Leiterin Media Analyse eines Monitoring-Dienstes auf einer Seite bei der Auflistung der Referenten im Programmheft zu stehen. Und das ist nur eines Seite. Gibt noch zwei andere mit illustren Herren und Damen. Tim Renner steht auch drauf. Aber der hat damit sicher kein Problem.
1. Gewiss möchte ich nicht, dass dieser Typ uns als Blogger vertritt und großmundig von “wir Blogger” spricht. Wenn man die Sache gründlich bedenkt: Widerwärtiger geht es kaum.
2. Für mich setzt dieses Seminar einen Schlusspunkt in Sachen Sascha Lobo – und auch einen Endpunkt dafür, dass ich bislang so etwas wie eine “gute Seele” in Lobo für möglich erklärt habe.
Sorry, Don. Du hattest von Anfang an Recht.
Naja, man sollte schon darauf achten, Kritik an Lobo von Stimmungsmache fern zu halten. Das ist nicht „der Typ“, das ist Sascha Lobo.
Mir geht es nicht so sehr um einen Ausverkauf der Blogosphäre, wie es nach DA den Anschein hat, aber schon um das Blogger-Monitoring, mehr als Mspro das fokussiert haben will.
In Twitter habe ich an mehreren Stellen erlebt, dass es geradezu Abhängigkeiten bzgl. Lobo gibt. Da wurde das Buch gekauft, weil man dachte, damit weiter am Ball zu bleiben, da wird auf Kritik an Lobo reflexartig reagiert, er wird verhältnismäßig vergöttert. Das kann man 1:1 Lobo aber nicht in die Schuhe schieben. Direkt gefordert hat er das schließlich nicht. Unterbunden allerdings auch nie, befördert schon eher. Wer möchte mir sagen, dass sich das Lobo/Passig-Buch aus eigener Kraft ebenso gut verkauft hätte, wie durch diesen Affentanz, der da betrieben wurde? Hier hat nicht eine Sachidee gewonnen, sondern ein Cliché. Der Nachweis, dass Lobo auch einer Sachidee zu Erfolg helfen könnte, steht dagegen weiter aus ;-).
Bezeichnenderweise propagiert Lobo in „Vorwärts“ einen Gedanken [http://www.vorwaerts.de/meinung/vorwaerts-heisst-voranzugehen], den Sixtus im letzten EP zufällig auch verbrät: Die konservativen „Alten“ gönnen den „Jungen“ eine „neue“ Kulturtechnik nicht. Schön, wer sich da alles noch zu den Jungen zählt. Das Anbringen dieses Gedankens ist veraltet, sprich selbst „konservativ“, und auch unpassend, denn den paar Journalisten, die das angeblich behaupten, widmet außer den Twitterern Sixtus und Lobo ja niemand ernsthaft Aufmerksamkeit. Auch hier wird die Frage aufgeworfen, ob es noch irgendwie um die eigentliche Idee geht.
Womit ich mich Mspro aber wieder etwas nähern möchte: Ist das Ganze so schlimm? Ich sehe gar nicht, dass Lobo soviel Einfluss hätte, als dass sich das stark negativ auswirken könnte. Die Blogger und Blogleser sind ja auch noch eigenverantwortlich in dem, was sie sich annehmen und was nicht. Selbst wenn das Seminar so absolut blogdestruktiv ausgerichtet sein sollte wie irgendjemand es aus der Ankündigung herauslesen kann, halte ich es immer noch für fraglich, dass Lobo es schafft, diese Sachidee so gut über zu bringen, dass sie irgendjemand nachhaltig mit Erfolg umsetzen kann. Wegen mir kann er aus dem Seminar Kohle ziehen, auch mit diesem Thema. Ich mach mir erst Sorgen, wenn seine Seminarthemen „Gesundbeten für Anfänger“ lauten.
Was ich so erschreckend finde, ist die Tatsache, dass Lobo noch vor wenigen Jahren gemeinsam mit Holm Friebe im Gestus eines radikalen Linken aufgetreten ist, beider Betrachtungen zu digitalen Eliten und digitaler Boheme haben gerade Eingang in den aktuellen Band der Materialien für einen Neuen Antiimperialismus gefunden, und dann stellt der Mann sich dermaßen auf die Seite des Klassenfeindes, dass ich es unter dem Ausdruck Verrat aber wirklich nicht mehr mache. Von der Größe des Sprungs, den der gemacht hat ist das so, wie ein ehemaliger Streetworker, der heute für Zuhälter arbeitet, oder ein Ex-KPDler im Wahlteam von Roland Koch.
Wenn man von Außen den Weg von Lobo betrachtet, scheint er ein ähnliches Talent zu haben, wie dieser Typ, der die Klatten gefickt hat. Er hat anscheinend ein Gespür für die Sehnsüchte der Menschen und offenbar überhaupt keine Skrupel, sie für sich zu nutzen. Die Verlierer in Berlin können sich schon richtig einschätzen, aber Lobo nimmt ihnen die Angst vor der Zukunft, in dem er ihnen schmeichelt, dass auch loosen gewinnen sein kann. Ist falsch, aber wenn sie das merken, hat er schon seinen Schnitt gemacht. Clever. Funktioniert in diesem Ausmaß wahrscheinlich auch nur in Berlin.
Tja, vielleicht war dieser radikal linke Gestus ja auch nur metaironisch zu verstehen. Aber wer solche Seminare hält, ist wohl unzweifelhaft auf der dunklen Seite der Macht angekommen.
Jedenfalls würde es in Bremen mit Sicherheit nicht funktionieren.Wahrscheinlich würde so jemand im Ostertorviertel Hausverbot in den einschlägigen Szenekneipen bekommen. Aber der Berliner Mikrokosmos hat ja eh seine Besonderheiten. Solch irrsinniges Geschwurbel wie Mercedes Bunzens “Neoliberalismus von links” oder die Wertmüller-Entourage mit ihrer bizarren Mischung aus Antideutschtum, Machogehabe und Elitedünkel, all das ist wohl nur in dieser Stadt denkbar. Höhepunkte eines kranken Spätkapitalismus, der in den Subkulturen einer besonders morbiden Nekro äh Metropole die eigenwilligsten Sumpfblüten hervorbringt.
Tja, Seilschaften halt.
Sixtus im ZDF, Lobo bei den PRlern, Katharina Borcherts “Der Westen” knutscht mit dem Westdeutschen Rundfunk, Stefan Niggemeier bekommt auch einen Online-Grimmepreis, wenn er an den richtigen Stellen die Klappe hält…
Und wenn Blogger PRler abschießen und aus dem Job kicken, hat es auch mitunter ein Geschmäckli..:
http://blog.hogenkamp.com/2008/11/29/kommentieren-unter-falschem-namen-durch-dr-c-d-rueckfrage-an-a-b/
Dem muss ich zustimmen. Ich will da kein eigenes Thema draus machen, aber ist finde die Geschichte Hogenkamp vs. PR sehr unglücklich, und die Darreichung, so wie sie ist, extrem unerquicklich.
Meine rein privaten und voll subjektiven ziemlich negativen Gefühle bezüglich dem Lobo, dem Hauessler, der Borchert, dem Elektrische und dem turi2 gründen darin, dass die sowas wie Tempo für die 00er sind. Nicht wirklich unklever aber soooo langweilig.
Eigentlich viel zu langweilig, um sich über die Nasenbären aufzuregen.
In der Nachtstudio-Veranstaltung war Lobo den anwesenden Journalisten weder fachlich noch menschlich irgendwie gewachsen.
Was ich so erschreckend finde, ist die Tatsache, dass Lobo noch vor wenigen Jahren gemeinsam mit Holm Friebe im Gestus eines radikalen Linken aufgetreten ist, beider Betrachtungen zu digitalen Eliten und digitaler Boheme haben gerade Eingang in den aktuellen Band der Materialien für einen Neuen Antiimperialismus gefunden (…)
LOL. Danke für den Einblick in die Naivität der radikalen Linken.
Meines Wissens stammen die tatsächlich diskussionswürdigen Gedanken im Buch von Friebe, während Lobo wohl für das Technik-Gedöns und die Postironie zuständig war.
Letztendlich ist das Internet genauso wie der Fernseher oder jedes Buch auch nur ein Medium, um Gedankengut zu vermitteln. Nur dass das internet einen interaktiven Austausch zwischen den Benutzern zulässt.
Demzufolge liegt es also nahe, dass man das Internet nutzt, um ein Produkt an den Mann zu bringen.
Die Formen der Werbung ändern sich nur von offensichtlicher Werbung zu unterschwelliger Werbung.
Was ich z.B. als sehr nervend empfinde sind im fernsehen Werbeeinblendungen während einer Sendung (z.B. Pro7).
Nur heutzutage kann man sich dagegen leider nicht mehr wehren. Im Endeffekt muss die Werbung aber auch heuzutage so an den Mann gebracht werden, da man schom zum Teil resistent gegen Werbung geworden ist. Man überblättert in Zeitschriften gekonnt die Werbung, im Fernsehen zappt man sofort weg und im Internet … na dort nimmt man die Werbung auch weniger für voll. Umso nerviger ist es, wenn bei einem neuen Fenster plötzlich die Werbung von der Seite eingeschoben kommt…
Fakt ist: Werbung wird es immer geben, nur in ständig variierender Form.
Don, obige URL lautet nun
http://blog.hogenkamp.com/2008/11/29/kommentieren-unter-falschem-namen-durch-dr-c-d-rueckfrage-an-a-b/
Bitte ausbessern, dem geschassten Kommentator zuliebe. P.H. hat ja zumindest ein bisschen nachgedacht inzwischen.
Dennoch etwas mau, dass jemand, der selbst so genau in seinem Laden auf Kommentare achtet und seine Leute in Sachen Kommentare ziemlich massregelt, plötzlich überrascht ist, dass das anderswo zu einer Entlassung führen kann.
Aber nein, ein extra Thema ist das nicht. Mehr als der initiale Fauxpas von P.H. hat mich die von einigen Kollegen ausgerufene Hexenjagd irritiert, das Unternehmen und den gefallenen Kommentator per Google-Bombing auf alle Zeiten fertig machen zu wollen.
@Bernd Hagen: Das sind – sorry, wenn ich das so sage – dieselben Instinkte, aus denen heraus Leute auf Menschen eintreten, die schon am Boden liegen. Wenns denn der Rest des Mobs auch so macht.
@Shiraz: Friebe schreibt ja auch sonst kluge Sachen. Ich habe den mal kennengelernt und fand ihn recht sympathisch, war aber vor seinen bekannteren Veröffentlichungen. Der war damals Newcomer bei konkret und Titanic.
[…] Chris | Zivilisation, colosseum 2.0, nachgedacht, sidekick | 3. Dezember 2008 Eigentlich sollte dies ein Artikel darüber werden, dass ich es liebe, wenn den ganzen selbsternannten Web 2.0-Helden ab und zu der Spiegel vorgehalten wird und sie auf Normalmaß zurechtgestutzt werden. Der Don hat das gerade wieder hervorragend mit dem Berliner Blogkartell getan. Dort lohnt es sich auch insbesondere die Kommentare zu lesen. Als zweiten Fall wollte ich den Journalisten, nicht Blogger, Thomas Knüwer aufgreifen, der wohl fast schon monatlich ein Elaborat veröffentlicht, was denn Journalismus ist und wie er in Zukunft sein wird. Oftmals stelle ich mir den netten Herrn Knüwer dann vor, wie er wie Tom Cruise vor der Kamera steht und ähnlich seine Web 2.0-Ansichten verbreitet wie der gute Tom Scientology lobpreist. Ich denke, den Enthusiasmus von Tom Cruise (um nicht zu sagen religiösen Wahn) kann man sehr gut mit dem mancher Web 2.0-Jünger vergleichen. Doch Pustekuchen. Journalist und Kollege Sönke Iwersen veröffentlichte auf der Webseite des Handelsblatts einen Kommentar – ein Replik auf eines der Elaborate von Thomas Knüwer, der den Journalisten dieses Landes mal wieder die Welt erklärt. Dieser Kommentar, der weitaus mehr wert ist, als der ursprüngliche Artikel, ist nun verschwunden. […]
@Irene: Nein, naiv bin ich sicher nicht. Ich habe zigmal mitgekriegt, wie die großen Kämpfer sich so entwickelt haben. Der Zwillenschütze aus dem schwarzen Block, der heute Abteilungsleiter bei einer Versicherung ist und dem seine heutigen Bekannten nicht zutrauen würde, jemals überhaupt politisch engagiert gewesen zu sein. Der Antifa mit dem ausgeprägten Proletkult, der heute Technik für Tarnkappenbomber entwickelt. Der politisch hyperkorrekte, moralinsaure linksradikale Multifunktionär, der Ausschlüsse von Genossen mit angeblich inkonsequentem Verhalten betrieb und später an der Entwicklung von Kampfraketen beteiligt war. Die Schwanz-ab-Feministin, die heute die devote Rolle in der SM-Beziehung mit ihrem früheren Therapeuten und Psycho-Sektenguru hat und seinerzeit all ihre Marx-Hartmann- und Butler-Bände auf den Müll warf, was einige Leute dazu brachte, sie ganz schnell einzuklauben. Also, aus solche Leuten bestand ein Großteil meines Bekanntenkreises. Dennoch halte ich mir mein Entsetzen wach, wenn wieder jemand umkippt. Ich jedenfalls bin mit Mitte 40 nicht weniger radikal, als ich es mit 20 war und sehe auch keinerlei Grund, meine Gesinnung zu revidieren. Und ich sage Leuten, die dergestalt die Seiten wechseln, auch ins Gesicht, für was ich sie halte.
Wobei ich niemals zu solchen Extremen gegriffen haben wie die oben Genannten, es stellt sich öfter ja die Frage, bei Wievielen das lediglich ein spätadoleszentes Sichaustoben ist.
Ich hätte ja rein garnichts dagegen, wenn Sascha den verquasten Theoriemüll von Butler kompostiert oder schreddert, wenn er im Gegenzug auf Bloggerverarschung und derartige Seminare verzichten würde.
Das wäre ein brillanter Tausch.
Wer Bücher kopiert, kopiert auch Menschen, oder so.
@ Che: Ich meinte gar nicht dich persönlich. Es ging ja um diesen revolutionären Band.
@Irene: Dann verstand ich Dich miss. Aber die Einarbeitung der Überlegungen von Lobo und Friebe in den Materialien-Band wird ja nicht dadurch falsch, dass Lobo heute auf seine früheren Standpunkte scheißt.
Hatte er Standpunkte?
Ich glaube, Lobo ist ein ganz lockerer, lustiger 08/15-Werbefuzzi, dem morgen schon komplett egal ist, was er heute sagt.
Hauptsache: Geld.
Vielleicht ist es einfach so, dass meine Mutter doch recht hat und ich mir mehr Gedanken über Frisuren und ihre Wirkung machen sollte.
@ché, es könnte aber sein, daß @Lobo diesen “Standpunkt” niemals wirklich gehabt hat.
Nicht die Entwicklung vom citoyen zum burschoi, sondern nur extremeposing. (Mal ernsthaft. Wer sich in dem Alter mit so einer Frisur in´s Fernsehen setzt … muß irgendwo schon ein Stück weit schmerzbefreit sein.)
Anscheinend schwenkt Herr Lobo jetzt vollzeit auf Trainer und Coach um: Bei DMMK in Stuttgart hat er am 29. November die Eröffnungsansprache gehalten und scheint die jungen hoffnungsvollen Absolventinnen und Absolventen auf eine Karriere als prekär situierter Freiberufler eingeschworen zu haben.
Wenn ich darüber nachdenke, was diese Type schon alles probiert hat, dann weiß ich, was dem wichtig ist: ausschliesslich sich selbst zu pushen. Egal, mit was.
Früher nannte man solche Typen Leute ohne Charakter.
Herold, Frau Doktor, Frank, Ihr habt alle Recht. Falco sang wenigstens noch “Ich bin ein Egoist”, Lobo lebt es unter Verwendung austauschbarer Masken.
Schön, wie hier ein aufgebrachter mob Herrn Lobo jegliches Gefühl für Moral abspricht, und als egoistischen Verräter denunziert.
Der Grund? Herr Lobo leitet ein Seminar, dessen Inhalt keiner der hier kommentierenden kennt. Aber die Steineschmeisser sind zum Glück alle ohne Sünde. Darauf weisen sie auch gerne hin. Kommentar Nr. 67 hat dann doch ob seiner unfreiwilligen Komik mein Herz erwärmt. Vor allem mit der nachgeschobenen “Richtigstellung” Nr. 68. Schön ;)
“….dessen Inhalt keiner der hier kommentierenden kennt.”
Doch, der Inhalt ist doch oben wiedergegeben. Und da gibt es eigentlich nichts misszuverstehen.
Ganz schön rüde ist es, die berechtigte Kritik verschiedener Personen hier “mob” zu nennen. Ich vermute, dass der werte Herr erstens null (!) Probleme mit Lobo hat, und zweitens ihn jegliche Kritik stört, egal, welchen Inhalts.
Insofern würde es kaum schaden, wenn sich der rüde Rüde einfach schnurstracks hinaus begübe.
@67: Che: “Ich jedenfalls bin mit Mitte 40 nicht weniger radikal, als ich es mit 20 war”.
Man sieht es Dir an! ;-)
Dankeschön. Und ich habe auch nichts “richtiggestellt”, sondern merkwürdige Diskrepanzen zwischen Tat-oder Verbalmilitanz und späteren radikalen Brüchen betrachtet. Was wir so an Aufbauarbeit im Nordirak geleistet hatten oder die eigene Unterstützung von Flüchtlingen hier war jedenfalls sehr viel nachhaltiger.
Ganz schön rüde ist es, die berechtigte Kritik verschiedener Personen hier “mob” zu nennen.
Haha, der war gut! Das hat hohen Unterhaltungswert, wie schnell hier Leute vom Beleidigen zum Beleidigt sein wechseln!
Höheren Unterhaltungswert hat, wie oft das Teleghirn sein Pseudo wechseln muss: nämlich von Kommentar zu Kommentar.
harhar.
Mitnichten habe ich es nötig mein “Pseudo” zu wechseln. Keine Ahnung wer Mark ist, aber anscheindend teilt er meine Meinung. Und das ist anscheinend “Beweis” genug, dass es sich bei uns zweien um die gleiche Person handeln muss.
Genauso wie eine Inhaltsangabe eines noch nicht gehaltenen Seminars “Beweis” genug für Herrn Lobos verderbten Charakter ist.
“Ganz schön rüde ist es, die berechtigte Kritik verschiedener Personen hier “mob” zu nennen.”
Ich spare es mir jetzt mal die Zitate aus den Kommentaren zu fischen, die mich dazu gebracht haben das Wort mob zu wählen.
Und ja: ich hab null(!) Probleme mit Herrn Lobo, sein Engagement bei komischen Unterausschüssen der SPD finde ich aber auch etwas – uncool.
Das ist keine wissenschaftliche Vorlesung in Dialektik und Zwischendenzeilenlesen. Anhand dieser Beschreibung sollen Teilnehmer 990 Euro ausgeben. Also: Wer ist die Zielgruppe der DEPAK und was erwarten die bei dieser Ankündigung? Die kommen da nicht zum Spass hin, um jemanden mit Irokesenschnitt in Nadestreifenanzug zu sehen.
Der Anspruch ist hoch, wie man auch an Lobos Kollegen als Referenten sehen kann. Wenn er ihn als Person oder inhaltlich nicht einlöst hat er ein Problem.
Was den “verderbten Charakter” betrifft. Ich kann Zweifel bezüglich Leuten verstehen, die mit dem Geschäftsführer der INSM auf einer Seite als Referent stehen.
Es gibt nur diese Inhaltsangabe und hier wird rumspekuliert, wie auf einem Verschwörungsforum zum 11. September.
Was soll Her Lobo denn auf diesem Seminar so böses, böses machen?
Meint ihr, dass er den Marketing-Typen steckt, Bloggern am besten eine Nutte zu finanzieren, sie heimlich zu filmen und dann zu erpressen, das eigene Produkt zu bewerben?
Was hat Herr Lobo für geheimes Insiderwissen, das er auf dieser Veranstaltung verkaufen wird?
Interna zum Leben von Don?
Und jetzt mal bitte konkrete Antworten.
Jetzt brems Dich mal besser, Freundchen. Mach Dir mal die Mühe und lese die oberen Kommentare nach, da ist das alles abgehandelt. Ansonsten sprechen die Themen für sich.
Als ich den Titel “Chancen und Risiken digitaler Netzwerke” las, musste ich nicht nur innerlich kreisrund grinsen.
Ich kannte die Beschreibung “Chancen und Risiken…” seit Jahren nur noch als Running Gag, wenn man eine oberflächliche, beliebige Abhandlung über ein Thema charakterisieren will. So wie Planetopia-Beiträge (gibt’s das noch?) oder Stern TV oder eine neue Kohlsuppendiät in der “Lisa”…
[…] Jetzt muss ich doch glatt doch noch so richtig kotzen. Der Reiz ist unwiderstehlich. Da hat die SPD doch noch gemerkt, wie es mit ihrem Ansehen unter Netznutzern so aussieht, und da hat sie rasch noch einen Sascha Lobo aus dem Arm gezaubert und an die Medienfront des Staatsfernsehens gestellt, um auf diese Weise ihr Ansehen ganz kurzfristig ein bisschen zu polieren. Die Phrase vom »Griff ins Klo« scheint mir echt schon unpassend, weil zu harmlos. Sascha Lobo! Dieser alles am von Menschen gemachten Netz vermarkten wollende Sascha Lobo! Toll, wie die SPD da mal wieder gezeigt hat, wie sehr sie verstanden hat, was hier eigentlich los ist… […]
Wieso wird diese Angelegenheit nie beim einzigen richtigen Namen genannt? = Reklame.