U Blog Six Apart
SixApart, Macher der Weblogsoftware “MovableType” und des Blog-Hoster “Typepad“, haben ihren europäischen Vertriebspartner “U-Blog” aufgekauft und in “SixApart EMEA” (Europa-Middle East-Africa) umgetauft.
Siehe entsprechenden Eintrag bei “Menas Corner” und in einem Interview der französischen Internet-Zeitschrift “Journal du Net”, das etwas mehr faktisches liefert als “wir sind alle eine große Familie“.
Demnach wird Ublog zur einer 100%igen Tochter von SixApart. Es sind keine finanziellen Mittel transferiert worden, sondern nur Anteile. Loic Le Meur wird “Executive Vice President” von SixApart und Generaldirektor für die Bereich Europa, Mittlere Osten und Afrika.
Le Meur verkauft in dem Interview “Blogs” als werdende Industrie (“le blog n’est qu’en passe de devenir une industrie“) in einem Wachstumsmarkt (“marché émergeant“). SixApart will seine Position als “Weltmarktführer” (“position de leader mondial“) behalten.
MovableType ist bislang mehr als eine Million Mal heruntergeladen worden und gemäß Le Meur die am meisten verbreitete Anwendung der Welt. Seit einigen Monaten ist SixApart aus den roten Zahlen draußen (“l’entreprise est à l’équilibre depuis quelques mois“), nicht zuletzt dank des Aufkaufes des japanischen Partners vor sechs Monaten, der mit seinen 100.000 Blogs dazubeigetragen hat, dass die Null erreicht wird.
Mit dem Aufkauf von Ublog bekommt SixApart 25.000 weitere Blogger und Expertise in der EU. Entwicklungen finden in Frankreich, Deutschland, Spanien und Belgien statt, Großbritannien wird folgen, so Le Meur in dem Interview.
Für die jetzigen Kunden von Ublog wird sich nichts ändern, nach und nach werden Aussehen und Software von Ublog an die CI und Software von Typepad angepasst.
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Smells like New Economy. Die Firma hat sich mit billigen Lockangeboten eine gewisse Basis aufgebaut, zerrt jetzt an den Preisen und hofft, dass die User lieber zahlen, als sich den Stress einer Neuinstallation von WordPress, Antville. Sunlog oder was auch immer antun.
Weltmarktführer, wenn ich das bei so einer Klitsche nur höre, wird mir ganz anders im Bauch.
In weiteren Postings gibt Mena Trott ihren Rücktritt vom Posten des CEO bei Six Apart bekannt (wird aber in einflußreicher Position bleiben). Nachfolger wird das vom Venture-Capital entsandte Aufsichtsratmitglied Barak Berkowitz.
Eh. Ich wette meine Originalausgabe von Voltairs kleinen Romanen der Akademie gegen Generation Golf 2, dass da von Seiten des VCs nachgeholfen wurde. Wie kann man aber auch nur glauben, sich jemanden an Bord zu holen, der jährlich 25% Wachstum sehen will, und zu erwarten, dass der einfach zuschaut, wenn es damit nicht klappt.
Wieviel % ihres Unternehmens haben die Trotts eigentlich an den VC verkauft – und kann es sein, dass sie vielleicht blad wieder Geld brauchen?
Spekulativ.
Ich kann keine Zahlen entdecken. Zum Zeitpunkt als das Investment getätigt wurde, war die Sprachregelung: “The close of Series ‘A’ financing” was auch immer “Series ‘A'” heißen mag.
Investoren sind Neoteny Co. Ltd. (u.a. Joi Ito) und Reid Hoffman (“former EVP of PayPal”).
Siehe SixApart Presseerklärung zum Investment im April 2003
The terms of the investment have not been disclosed. Dann darf man sich über Spekulationen nicht wundern. Aber wenn Gründer zurücktreten und der Mann des VCs geht an die Spitze, dann weiss man aus Erfahrung, was das bedeutet. Das Investment ist jetzt etwas mehr als ein Jahr her, die beabsichtigte Produktstufe ist erreicht, und entsprechend dürfte auch das Investment so ziemlich durch sein, wenn es ein normaler Vorgang innerhalb des VC-Bizz ist. Man will ja nicht Anteile für zu viel Geld kaufen, das dann bei den Gründern hängen bleibt, wenn sie es nicht ins Wachstum investieren.
Für mich sieht das alles schlichtweg idealtypisch aus.
(zur terminologie: wenn ich mich recht erinnere, ist die a-serie schlicht die erste finanzierungsrunde, in der mehrere externe vc-geber kapital in eine firma investieren, die zuvor allenfalls durch das eigenkapital der gründer o.ä. getragen wurde. ist die serie abgeschlossen, dann ist am pool geschlossene gesellschaft. sollen später weitere kapitalgeber eingebunden werden, startet man b-, c-, etc.-serien. also kein fröhliches ein- und aussteigen wie an der börse. aber, puh, ich lass mich gern korrigieren, ich hab nicht wirklich ahnung davon.)