was man so per mail bekommt ….
Sehr geehrte Damen und Herren,
in den USA integrieren immer mehr grosse Unternehmen die sogenannten “Weblogs”, also von Amateuren verfasste aktuelle Internetberichte, in ihre Medienbeobachtung. In Deutschland musste bereits ein bekanntes IT-Unternehmen die Geschäftspolitik ändern, nach dem sich die Autoren von “Weblogs” intensiv mit dieser Company beschäftigt hatten…
Weblogs werden immer mehr zum Thema für Kommunikationstreibende, deswegen möchten wir Sie zu diesem Seminar einladen:?Weblogs? ? Gefahr für die Firma oder neues PR-Instrument?
In dieser Veranstaltung sagt Ihnen Stefan Keuchel, Pressesprecher von Google Deutschland, was Sie über Weblogs und ihre Rolle im Kommunikations-Mix eines Unternehmens wissen müssen.
Hintergrund:
Im Internet können die Verfasser von Weblogs, die so genannten Blogger, zu Meinungsbildnern avancieren und damit die Kommunikations-Strategie einer Firma beeinflussen. Für PR-Verantwortliche ist das Wissen um dieses Kommunikations-Tool besonders entscheidend: Meinungen und Inhalte können sehr schnell den Sprung aus dem Internet in die klassischen Medien schaffen und somit zur potenziellen Gefahr für erfolgreiche Pressearbeit werden.Inhalt:
* Weblogs professionell überwachen
* Wann sollten Sie sich als PR-Verantwortlicher einmischen
* Stellungnahmen und selbst ?bloggen? ? richtig oder falsch?
* Weblogs als Instrument der Unternehmens-Kommunikation nutzbar machen
* Kontaktaufnahme zu BloggernReferent:
Stefan Keuchel, Pressesprecher Google DeutschlandTermine:
22.04.05 in Köln von 9 bis 12 Uhr
11.05.05 in Frankfurt von 9 bis 12 UhrPreis:
275 Euro pro Person (einschließlich anschließendem kleinem Mittagsbüffet)Informationen und Anmeldungen:
directnews AG
Daniela Fuchs
Tel.: +49 (0) 341 / 22456-63
E-Mail: fuchs@directnews.de
Ich finde es ja ehrlich niedlich, daß da Leute Seminare besuchen, um unter anderem zu lernen, mit so einem Blogger (also: mir) umzugehen. Es ist so: Ich habe eine E-Mail-Adresse, und man kann mir da Post hinschicken. Ich verstehe Deutsch und Englisch und ein bißchen Latein. Eigentlich kann man mit mir kommunizieren wie mit dem Bäcker oder dem Layouter oder der Praktikantin auch, nur bitte nicht ganz so herablassend. Dann bin ich auch keine Gefahr, jedenfalls nicht absichtlich.
Es sei denn, die Firma produziert in größerem Maße Mist. Aber dann hilft auch keine “erfolgreiche Pressearbeit” mehr.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Und ich dachte schon ich wäre der Einzige, der diese Email erhalten hat -.-
So was ähnliches kam neulich per ots rum, da hat News Aktuell zum Seminar geladen. “Anhand von Beispielen erklärt der Referent die verschiedenen Arten von Blogs. Dabei analysiert er die ersten Fälle von PR-Krisen, die durch Weblogs ausgelöst wurden. Jeder der maximal zwölf Teilnehmer bekommt die Möglichkeit, selbst ein Blog einzurichten, um sich mit den Besonderheiten dieser Publikationsform vertraut zu machen.” Kostenpunkt: 590,-
Danke schön
Ha, ausgerechnet Google! Die schweigen sich in ihrem Blog standhaft zu AutoLink aus. Wollen sie der versammelten PR-Gemeinde erklären, wie man ein Thema aussitzt?
Ich denke, jeer, der das Beherrschen von Krisen angebelich beherrscht, sollte mal erklären, wie man die jamba/Izynews/PSO42/Spargel/Focus-Katastrophen verhindern kann. Dann können wir weiter reden. Alles andere ist meines Erachtens nur Abzocke; wer dafür auich noch geld rausschmeisst, hat es nicht anders verdient.
Ich habe gerade mal geschaut, wo dieser Herr Keuchel bloggt, aber nichts gefunden. Weisst hier jemand, wo sich sein Blog versteckt? Könnte ja vielleicht ganz interessant sein.
Diese Krisen hätten nie entstehen dürfen. Die Blogger haben nur unüberhörbar in die Pfeife geblasen.
Bei Jamba steckt die potentielle Katastrophe schon im Geschäftsmodell und in den Marketingstrategien. Dass irgendwann darüber berichtet werden würde, war IMHO schon immer klar.
Bei Izynews sind Blogs und Blogger nur eine Randerscheinung. Vermutlich wird das Geschäft den Bach runtergehen, weil keiner bereit ist, für diese Dienstleistung Geld auszugeben und weil keiner so viel Zeit hat, all diese “Nachrichtenkanäle” überhaupt zur Kenntnis zu nehmen.
[Abschreiben fremder Informationen]
Ironischerweise hatte gerade der SPIEGEL immer wieder über die Plagiatsuche an den Bildungseinrichtungen und Hochschulen geschrieben. Im Falle SPON/Wikipedia brauchte man ja nicht einmal eine spezielle Software, um die Kopie zu entlarven …
Ich vermute, dass der SPIEGEL eine gewisse Selbstreinigungskraft besitzt und über diese Sache hinwegkommt. Beim FOCUS-online bin ich mir etwas im Zweifel, ob es nicht eher in die Richtung BILD-online geht.
Ich denke, negative Blog-Kritik und daraus sich entwickelnde PR-Krisen wird man nie ganz verhindern können (insbesondere nicht, wenn man so dazu einlädt wie Jamba).
Aber Firmen zu vermitteln, wie Sie auf solche Situationen sinnvoll reagieren – z.B. in dem sie erst zuhören & verstehen, dann selbst reden & versuchen, verstanden zu werden – ist das wirklich Geldverschwendung ? Immer vorausgesetzt, so ein Seminar leistet das auch tatsächlich…
Ich sag's mal so: Was bringt es Dir, wenn Du gekreuzigt wirst und Du weisst, als welchem Stahl die Nägel sind?
Was der den Leuten vorkeuchelt, sind Konzepte, wie man angeblich vom Kreuz runterkommt oder wie man die Kreuzigenden beschwatzt, davon abzulassen, oder vielleicht irgendwo Gegenkreuze aufstellt in der Hoffnung, dass das Publikum lieber leere Kreuze anschaut als das, auf dem man gerade genagelt wird.
Don sagt: “Ich denke, jeer, der das Beherrschen von Krisen angebelich beherrscht, sollte mal erklären, wie man die jamba/Izynews/PSO42/Spargel/Focus-Katastrophen verhindern kann”
Ich will ja kein Spielverderber sein, aber die deutsche Blogosphäre ist nur ein Sturm im Wasserglas, wenn man die o.g. Vorfälle aus der PR Sicht betrachtet. Fatal wird es erst dann, wenn es sich umsatztechnisch auswirkt. Und das wird in allen Fällen nicht so gewesen sein bzw. wird es auch nicht dazu kommen, da bin ich mir 100% sicher. Wir Blogger sollten unseren Einfluss also nicht überschätzen. Das mag mit steigenden Blogzahlen anders aussehen, doch niemand weiß, ob das überhaupt jemals eintritt noch wann. Zumal kein Blogger ein Blog eröffnet, nur weil er der Intention folgt, Einfluss auf die Unternehmenspolitik zu erhalten.
Don&Dogfood, ich finde Eure Arbeit hier wirklich interessant und witzig und möchte auch nicht abwertend klingen. Doch ist Euer Blog beeinflussend? Ist es meins? Sind wir mal ehrlich: Für Eure Kontaktbilanz mag es was bringen, doch für die Unternehmenslandschaft sind Blogs ein künftig möglicher momentan aber nonexistenter Faktor, über den man sich daher in Ruhe im Vorfeld unterhalten kann.
Ich hoffe, ich war nicht zu spielverderberisch, wenn man die Realtitäten betrachtet, zumindest wie ich sie nach drei Jahren Bloggerdasein sehe.
Robert,für den betreffenden Mitarbeiter, für den, der sich damit auseinandersetzen musste, waren das Katastrophen. Pixelpark ist durch die Decke gegangen, Jamba ist ausgerastet, und ob es für einen CR so lustig ist, solche Texte in Auftrag zu geben, wage ich zu bezweifeln, zumal es sich um das eigene Kernprodukt gehandelt hat.
Ich sage immer in den Interviewa, dass ich Blogs nicht als Problem für die PR sehe, weil es Millionen von grösseren geschäftsvorfällen gibt, von denen pro Jahr vielleicht 20 oder 30 in Blogs die Haut bei lebendigem leib abgezogen wird. Das ist nichts gegen den Spiegel oder das Handelsblatt. Nur – wenn wie in der Einladung schon auf solche Fälle verwiesen wird, dann wird hier auch darüber gesprochen. Und gerade PR lebt davon, den Schaden für das Image als zentral und wichtig herauszustellen. Dann bekommen sie die “gefährliche” Debatte, die sie wollen – vielleicht hilft es ja, dem Boss eine weitere Praktikumsstelle aus dem Kreuz zu leiern, damit sie danach wieder ihre Fingernägel lackieren können.
“vielleicht hilft es ja, dem Boss eine weitere Praktikumsstelle aus dem Kreuz zu leiern, damit sie danach wieder ihre Fingernägel lackieren können. ”
*prust*
@robert: es kommt auf den fokus an (no pun intended).
Es ist der häufig gemachter Denkfehler “das Blog ist nicht relavant“. Es geht nicht um Relevanz des Blogs, sondern um die Relevanz der “Blogosphäre“. Wenn die Unternehmen Schneebälle beobachten, haben sie ein Problem, weil sie die Lawine erst bemerken, wenn sie an die Tür klopft.
Es gibt mannigfache Fälle wo die Blogosphäre aufgrund ihrer einzigartigen Kommunikationsform (gleichzeitig 1:n und n:m) was bewegt haben.
Die gesamte IT-Branche kommt in ihrer Wissenvermittlung nicht mehr ohne Blogs aus. Software-Firmen lassen sich in ihren Entscheidungen auch durch das Echos in Blogs beeinflussen oder werden via “words-of-mouth” propagiert (Macromedia MX 2004, Macromedia Central, NetNewsWire, Google).
Dies wäre mit den “Insellösungen” Usenet oder Foren nicht möglich.
Nicht alles hat die Ausmaße eines Erdbeben, dass es landesweit wahrgenommen wird. Aber das sagt nichts darüber aus, dass es darunter nicht doch tektonische Verschiebungen gibt.
re: Jamba!
Ich glaube nicht das Blogs Jamba! das Geschäft substantiell versauen, aber dass die Blogosphäre für Jamba! ein Indikator ist, dass der Klingelton-Hype seinen Zenit erreicht hat. Es wird noch ein bißchen gemolken und dann wird es Zeit den Fallschirm zu nehmen und auszusteigen. Zum Zeitpunkt wo Politiker und Landesmedienanstalten dann einschreiten, ist man eh schon weg.
Ausserdem, Robert: We're in it for the Fun. Nichts weiter. Wir können und wollen, die müssen und wollen eigentlich nicht.Und das macht uns so gefährlich.
@dogfood, daß Blogs gemeinsam leichter jemanden oder etwas erreichen verstehe ich auch meinerseits. Nicht “Euer” (iSv einem allgemeinen) Blog alleine macht die Musik, sondern erst gemeinsam im Konzert.
Stichwort “Schneeballeffekte”:
Schneeballeffekte sind zu beobachten, wie sollte es angesichts der kommunikativen Vernetzung der Blogs auch anders sein, doch kann man – wie Don es ja bereits gesagt hat – unternehmensbeeinflussende Folgen noch von der Hand weisen, alle bisher in D unternehmensattackierende Blogthemen sind eher ein “PR-Lawinchen” von PRlern für PRlern quasi im ungefährlichen Feldversuch interessiert beobachtet und zu eigenen Zwecken hochdramatisiert. Natürlich kann ein Bericht in der FTD mehr bewirken als die gesamte D-Blogosphäre zZt gemeinsam. Oder gar ein schlechter Test in Stiftung Warentest. Uahh… ich hoffe aber, daß die Blogosphäre mehr Einfluss bekommt. Das kann man allerdings schlecht an den Visits festmachen, die selbst kumulativ wirklich kümmerlich sind, doch gerade die persönliche Beziehungsenge auf Blogs scheint ein zigfaches an Besuchern aufzuwiegen. Dies ist mit Sicherheit entscheidungsbeeinflussend.
@btw: In der IT sind Blogs nicht mehr bzgl. Wissensvermittlung wegzudenken? Das sehe ich weder im Bereich Java, PHP, ERP noch sonstwo… wo der Bär tanzt. Andere Anlaufstellen im Web haben sich längst etabliert und da wird ein Blog auch nicht so schnell herankommen, wenn es um den schnellen Austausch geht oder Wissensablage geht. Höchstens wenn sich ein paar Developer Cracks zusammentun und ein wirklich knackiges Groupblog aufmachen. Sonst brauche ich Blogs wenig bis null im IT Bereich.
@Don: Das mit der Kreuzigung ist ein schönes, griffiges Bild ! Aber nicht ganz passend, oder ? Schliesslich geht es bei den fraglichen Blog-Einträgen ja i.d.R. nicht darum einen Ritualmord zu begehen. Meistens will doch nur jemand eine Firma darauf aufmerksam machen, dass wir als Kunden bestimmte Probleme mit ihren angebotenen Leistungen haben. Wenn die darauf angemessen reagieren, haben doch am Ende alle was davon.
Das kann man bei einer Kreuzigung nicht unbedingt behaupten, oder ? ;-)
Wenn man den Unternehmen das vermittelt und sie dazu bringt, ihren Kunden wirklich zu zu hören, dann sind solche Seminare sehr wohl ihr Geld wert, denke ich. Allerdings hast Du natürlich vollkommen Recht damit, dass sehr viele Firmen gar nicht zu hören wollen. Die können sich das Geld dann wirklich sparen…
Das ist eben die Freiheit des Bloggens – arg hinkende, dafür sehr griffige Vergleiche zu nehmen.
Ich kann die Gleichsetzung “unternehmensbeeinflußend” mit “unternehmensattackierend” nicht nachvollziehen. Und wenn PR ihr Augenmerk ausschließlich auf “Katastrophenfälle” wirft, bekommt sie das Problem dass sie immer hinterhinken wird.
Ich denke wenn die USA miteinbezogen werden — Deutschland ist aufgrund der noch niedrigen Userzahlen noch hinterher — dann kann man diverse Ereignisse aufzählen von “unternehmensbeeinflußenden” Momenten die durch Blogs beeinflußt worden. Die Beispiele (CNN, CBS, howard dean, trent lott, target, kryptonite) werden immer wieder genannt.
Um im IT-Bereich zu bleiben.
In Sachen Web-Applications im Sinne von HTML, CSS oder aktuell XMLHttpRequest/Ajax würde ohne Blogs kaum was laufen, sowohl in Sachen Wissensvermittlung als auch durch den “Echochamber”-Effekt.
Macromedias 2003er-Eingeständnis auf einer Analysten-Konferenz im Herbst 2003, dass man Umsatzeinbußen durch Bugs in MX2004 erlitten hat, die man schnellstmöglichst durch Upgrades beseitigen will, sind eine direkte Reaktion auf das vernichtende Urteil in Blogs und dem “Comment-Flooding” den es in den Macromedia-Blogs gegeben hat. Genauso sind auch die ßnderungen an der Macromedia Central-Lizenz und der Website direkte Konsequenz von Kritik in Blogs gewesen, die sich z.B. so nirgends im Print (zumindest in Deutschland) widergespiegelt hat.
Microsofts Technologien rund um .NET, Longhorn und Konsorten leben derzeit davon, dass man early adaptors anfixt, weswegen MS entsprechend ein Blogfeuerwerk zündet. Zuletzt hat man im Rahmen der IE7-Diskussionen u.a. Blogs von Eric Meyer und “Big John” als einflußreich für die CSS-Implementierung benannt.
Natürlich würde ein Artikel in der FTD oder der c’t mehr bewirken. Aber in die “großen” Medien schaffen es nicht mehr, die immer weiter aufsplitternden Interessensgebiete abzudecken. In diesen Bereichen gewinnen Blogs um so mehr an Bedeutung
Ich glaube wir unterscheiden uns gar nicht so sehr in der Grundaussage “Blogs haben Einfluß”, sondern vielmehr in der Meßlatte ab wann wir ein Blog als “unternehmensbeeinflußend” wahrnehmen. Ich halte es da mehr mit der Chaos-Theorie (Schmetterlings-Flügelschläge etc…) das schon kleinere Effekte größere Wirkungen zeigen können, ohne dasss man sie mitunter direkt auf den Effekt zurückführen kann.
unterscheiden tun wir uns eigentlich garnicht :-) Ich merke gerade, daß Du als Bezugspunkt USA genommen hast, ich dahingegen Kleinbloggistan (D :-)). Ich bin begeistert von den Potenzialen und Wirkunsgweisen von Blogs, auch was sich davon in den USA bewahrheitet hat davon. Dazu hast Du ja genügend Beispiele genannt. Nur der Blick hin und wieder auf die lokalen Begebenheiten zeigt den Abstand. Man würde gerne schneller schwimmen, um ans Ziel zu kommen, man kann aber nicht, da es so langsam dahinfließt :-)))
Herr Keuchel beginnt schon falsch. Sein erster Punkt lautet:
* Weblogs professionell überwachen
Dabei ist doch völlig klar, was an erster Stelle stehen müsste: Die eigene Geschäftspolitik und das eigene Marketing auf Schwachstellen abklopfen, die Blogger interessieren könnten.
* Wann sollten Sie sich als PR-Verantwortlicher einmischen(?)
Nicht erst, wenn es zu spät ist. Und wenn man ein solches Seminar besuchen muss, dann *ist* es zu spät.
* Stellungnahmen und selbst Â?bloggenÂ? Â? richtig oder falsch?
Selbst bloggen muss nichts Schlechtes sein, wenn es nicht so wie bei ‘izynews’ gemacht wird. Ja, die haben auch ein Blog –> siehe linke Navigationsleiste. Der letzte Eintrag ist vom 05.06.2004.
http://www.izynews.de/blog/CategoryView.aspx?category=-%20Deutsch
* Weblogs als Instrument der Unternehmens-Kommunikation nutzbar machen
* Kontaktaufnahme zu Bloggern
Beides wird nicht helfen, wenn in Geschäftspolitik und Marketing Mist gemacht wird. Aber um das zu wissen, müssen Führungskräfte nicht 275 EUR ausgeben. Oder doch?
@robert: dann will ich mal anders fragen:
woher kommt der unterschied/abstand zu den USA? alleine eine sache der zahlen (user) und damit der zeit? oder auch ein kultureller unterschied (siehe politik, die in den USA eher von personen als von parteien geprägt ist)?
>siehe politik, die in den USA eher von personen als von parteien geprägt ist
excuse me?
die usa sind eine tief an parteifronten gespaltene gesellschaft, in der demokraten und republikaner sich mitunter bis aufs blut hassen. dass du einzig und alleine bush siehst, liegt an der entfernung (wir sehen von deutschland auch nur ab und an schroeder).
@dogfood, das beschäftigt mich schon lange, warum Blogs in D so langsam abheben, während sogar in Ländern mit wesentlich schlechterer Infrastruktur bzw. Internetdurchsatz wie in Kroatien die Blogpost abgeht. 2002 gab es in CRO gerade mal einen Blogger. Von 4 Mio Einwohnern (gegenüber 80 Mio in D). Heute, gerade mal 2-3 Jahre später, gibt es nahezu so viele wie in D, also prozentual gesehen eine ungleich größere Verbreitung der Blogger. Wie Du merkst gehe ich bewußt diesen Umweg über eine dritte Kultur,die es auch erwischt hat und gar nicht soooo Westeuropäisch-Amerikanisch angehaucht ist. Es spielt anscheinend nicht so sehr die Kultur eine Rolle, aber eher die Anzahl der absoluten Einwohner bzw. damit zusammenhängend der Internetnutzer und der Vernetzungsdichte. Vernetzungsdichte? Je kleiner eine Bevölkerung, umso größer die Chance, daß Themen an Stellen – nenne wir sie Superhubs – hochpoppen, die allgemein sehr weitläufig wahrgenommen werden. Das können Personen wie auch Institutionen sein (Webseiten, Firmen, Fernsehen, Print, …). Die Chance, daß ein Superhub in einem Land mit geringen Einwohnerzahlen beeinflussend wirkt, ist höher, als in Ländern mit großen Einwohnerzahlen und natürlich auch mehr Superhubs. In Kroatien hat bereits sehr früh eines der wichtigsten Community-Portale Blogs als weitere Chance begriffen und sich damit erfolgreich und super positioniert (wenn ich das Thema soweit richtig interpretiert habe, da ich selten Gast in der kroatischen Blogosphäre bin).
Die Theorie der Superhubs erscheint mir auch in Frankreich plausibel: “Loic the Fox” – Ihr interpretiert Loics Rolle etwas kritischer glaube ich :-) – hat mächtigen PR Wirbel gemacht. Französische Minister, Print, TV Auftritte, eigens U-Blog Portal, etc. pipapo… so macht man als Unternehmer Werbung und nicht anders, wenn man “Rasierschaum mit Geschmack” verkaufen möchte (quasi als Ausspruch dafür, daß man alles verkaufen kann, man muß nur mächtig Staub aufwirbeln). Ist die Rolle von Loic in Frankreich so entscheidend gewesen? Wenn nicht er, dann die Medien selbst? Die Rolle der Medien ist ganz klar hervorzuheben, da zahlreiche Menschen stetig von Blogs gelesen haben und wenn Du jemanden ein kreatives Outlet in die Hand gibst, kommt natürlich Kreatives dabei heraus: zahlreiche Franzosen haben sich ins Blogabenteuer gestürzt und ihre Eckchen zum Austoben der Mitteilsamkeit gefunden.
Polen ist übrigens auch weit vor D hinsichtlich der Nutzungszahlen. Warum? Dort nutzen immer mehr Jugendliche zwischen 14-18 die Blogs. Quasi als Ersatz für SMS, da diese Technik zu teuer war? Oder einige Superhubs in Polen Jugendliche zum Bloggen bewegt haben? Spannend, warum das diese Zielgruppe dort erwischt hat. Was der Grund war, ich weiß es nicht. Gerade nach einigen Gesprächen mit der Generation “Kurz vor Abi/Jung im Studium” habe ich den Eindruck gewonnen, daß Blogs in dieser Gruppe nicht der modernen State-of-the-Art-Kommunikation (Mischung aus Skype, IRC, ICQ und erschlag mich tot) entsprechen, sich sogar viel eher altruistisch anhören. Dennoch werden sie in Polen unter den jungen Leuten wahrgenommen und genutzt.
USA? Das ganze Getöse um Zensur bzw. nachgeplapperter Regierungs-PR hat die Medien in verruf gebracht und den Blogs ein riesiges Feld eröffnet, Vertrauen dort zu finden, wo man es zuvor an anderer Stelle verloren hat. Also eher eine politische Ursache statt ein kultureller Unfall wie Flickr? Vieles spricht dafür, da anscheinend die meisten Blogger eher zu den Oldies gehören.
Was aber nicht die Frage klärt, warum Blogs in D so langsam vorankommen, obwohl jedes Ländchen irgendwas an Blöggchen gefressen hat, wenn es mal auf den Geschmack kam.
Das war mal schnell runtergeschribbselt,was mir spontan dazu einfällt.
ach ja, der Fairnesshalber: Seit 2001 bewegt sich das deustche Bloggerdorf tektonisch immer schneller, so laaaangsam ist es ja nun auch wieder nicht. Das merke ich an meinem privaten Umfeld, das seit ca. einem halben Jahr nicht mehr verwundert fragt, was Blogs sind und vaD im unternehmerischemn Bereich hat mindestens ein Unternehmer mindestens fünfmal was von Blogs gehört. Ich denke, spätestens bei der zehnten Penetration werden selbst die Langsamen wach. Die Schnellen sind bei ca. 5 Kontakten soweit und die ganz Langsamen (die Mehrheit) bei ca. 50-100 Penetrationen, woher auch immer die herrühren mögen. Auf jeden Fall muß ich vermehrt Fragen beantworten, wenn ich mal wieder – was seltener wird- bei einer Wirtschaftsjunior-Veranstaltung bin oder auf anderen Businessmeetings. Das schwankt aber alles zwischen “ich habe keine Zeit”, “bringt kein geld”, “geschwätz”, “doof”, “internetkacke”, “frauen”, … bis selten mal zu “hier meine Blog-URL, schauen sie mal drüber bitte”.
hallo… jemand zu Hause noch? Dogfooood :-)
Mir mangelt es an der Universaltheorie warum es in einigen Ländern “klappt” und in anderen nicht. Zumal Deutschland bei so gut wie jedem “Ding” 2-3 Jahre hinter den USA hinterher hinkt, das war sogar beim Platzen der NE-Blase so (remember MarchFIRST). So gesehen ist Deutschland noch “im Zeitplan”.
In Sachen Blogs hat es Frankreich in zwei Punkten einfacher als Deutschland. Da ist zum einen der Zentralismus. Trotz diverser staatlicher Bemühungen: Paris ist und bleibt der Nabel Frankreichs. Wer dort ist, hat sie alle: alle Entscheider und die wichtigsten Multiplikatoren. Ohne es abwerten zu wollen, aber ich finde die Stellung von Loic LeMeur in Frankreich nicht sooo herausragend, dass ich ihn für den Unterscheidungsfaktor in Sachen Blog-Wachstum halte.
Was auffällt ist wie früh in Frankreich die Medien das Thema “Blogs” besetzt haben. Kein Jugendmedium, sei es Radio oder Fernsehen, dass nicht auch Blog-Hoster wäre.
Wenn ich nach Deutschland blicke, sehe ich eine “Wort-Unkultur”. Es ist eines der Grundthemen die auffallen wenn man Medien und Medienkultur Deutschlands vergleicht: es fehlt am lockeren Umgang mit dem “Wort”. Das Radio ist von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, zum musiklastigen Formatradio verkommen. Wortsender gibt es in Deutschland nur in Form von Nachrichtensender oder in den Tiefen der digitalen Stationen. DLF und DLR sind rümliche Ausnahmen am Rande der Einschaltquoten.
Anders in Frankreich und England, wo zahlreiche populäre Radioprogramme rund ums Wort gestrickt sind. Nehmen wir Frankreich: der Wortanteil der Massenwellen (RTL, Europe 1, France-Inter, France-Info) ist vergleichbar mit den Morgensendungen vom DLF und DLR, also immens. Der Nachrichtensender France-Info hat einen Marktanteil von knapp 10%, BBC Five Live hat täglich roundabout 6-9 Millionen Hörer. Reden und das Wort gehört zur alltäglichen Kultur.
Anders in Deutschland, wo das Wort in den Medien der Hochkultur zugeschlagen wird und allenfalls im Feuilleton geplaudert wird und das auch nur für die Intelligenzia. Wort ist immer “E-Kultur”, nie “U”. Das mag auch ein Grund für die Popularität eines Harald Schmidts sein, der eine der Ausnahmen für “U-Plaudereien” sind.
Blogs sind eine Form der “öffentlichen Geschwätzigkeit” und damit konträr zum normalen Umgang mit dem Wort in Deutschland, zumindest so wie sich “das Wort” in den Medien wiederspiegelt.
Ich glaube nirgends gab es diese Inakzeptanz von Blogs durch die Medien wie hier in Deutschland, wo Blogs schlichtweg dadurch abgewertet wurden, das sie keine kulturelle Fallhöhe besassen und damit ein nicht beachtenswertes Phänomen waren.
Die Theorie der fehlenden “Superhubs” gefällt mir. In dem Bereich den ich beruflich beobachte, sprich Webdesign et al., fällt auf, dass es in den USA diesbezüglich seit der Jahrtausendwende eine rege Szene gab, die in der Kommunikation u.a. via Blogs das Webdesign auch wirklich nach vorne gebracht haben.
Wenn man sich in Deutschland umguckt, halten sich viele Webdesigner noch an Bücher und Magazine fest, die aber in einer Art inzestuöse Suppe schwimmen und kaum Impulse von außen, eben z.B. durch das Web aufgreifen. Das gedruckte Wort genießt immer noch eine höhere Wertigkeit, obwohl es sich Â? mit Verlaub Â? aus immer mehr Lebensbereichen zurückzieht.
danke für Deine Meinung bzw. Ansichten :-)
Ich besuche zurzeit eine Handelsakademie in Salzburg und muss zu meinem Entsetzten feststellen, dass in meiner Schule das Wort Blog schon öfters vorgekommen ist, es aber keiner wirklich `verstanden` hat. Ich denke mir, dass es gang und gäbe sein sollte den Begriff Blog in den Unterricht zu implementieren. Die Vorteile die Blogs gegenüber den Printmedien bieten sind hier schon erläutert worden. Ich will mich hier jetzt nicht von den Printmedien distanzieren, aber was Feedback, Kontrolle, Meinungsaustausch angeht… steht für mich ein großes Plus für Blogs.
Das Blogs auch hier in ßsterreich noch nicht so bekannt sind, führe ich auch auf einige ‘einflussstarke’ Unternehmen zurück. Viele renommierte Unternehmen in ßsterreich genießen die Vorteile der Blogs, geben aber nicht über die Chancen der Blogs preis. Sie nutzen die Blogs nur zur ihrem eigenem Vorteil – Marketingmäßig versteht sich!. Dass man dafür dann noch Geld für eine Schulung ausgibt – selber schuld!. Ich bin gerade dabei den Leuten in meiner Klasse langsam und subtil die Möglichkeiten von Blogs zu zeigen, verlange aber kein Geld, weil das meiner Meinung nach der falsche Weg ist die Leute Blogs interessant zu machen.
Blog up you life…