BOB MOB – Der Preis ist kalt.
Blog Awards sind in Deutschland immer so eine Sache. Doomed from the start, könnte man sagen. Denn im Winter 03/04, als dieses Buch noch in Vorbereitung und nicht bekannt war, flogen in der damals noch recht überschaubaren Blogosphäre die Fetzen. Zuerst versuchte der Bloghoster Blogg.de, den Blogaward zu etablieren. Es gab lustige Wettstreite zwischen Don Dahlmann und Anke Groener, aber auch eine Menge Hauen und Stechen. Das Unglück nahm seinen Lauf, als Antville im gegenzug einen eigenen Award auslobte und eine altbekannte, nicht umunstrittene Bloggerin namens Melody versuchte, mit Aufrufen die Abstimmung für sich zu beeinflussen, um dann die Hauptgewinne – damals recht begehrte Antville-Blogs – für einen “Guten Zweck” zu verkaufen. Ja, so war das in der Frühzeit der Blogosphäre, als dann auch der Begriff der “ungefickten Brotspinne” ihren Lauf nahm. Ich sass damals kopfschüttelnd vor dem Display und dachte, dass wir bei der Auswahl der Autoren für dieses Buch wirklich ein gutes Händchen bewiesen hatten. Etwas ziviler verlief dann das erste Zeit-Preisbloggen, gewissermassen die Nachfolge des Blogg-Blogawards.
Einen Antville-Award hat es danch nie mehr gegeben, der Versuch eines zweiten Zeit-Awards ging wegen der Arroganz der Jury voll daneben, und dann gab es ja auch noch letztes Jahr den Best of Blog Award der Deutschen Welle, wo ebenfalls ein Juror nicht die Klappe halten konnte und eigene Vorstellungen einbringen wollte – angeblich war es nach dem Proteststurm nur lustig gemeint, jaja. Auch dieses Jahr gibt es den Award wieder, unter enorm mauer Beteiligung. So dass man sich fragen kann, ob man den BOB-Award zumindest für Deutschland nicht einfach knickt, oder erheblich besser promotet.
Es ist einfach nur erbärmlich, wenn sich Leute selbst nominieren und den Eindruck erwecken, sie seien Aussenstehende, etwa in diesem Fall:
toller thmenübergreifender blog, mit wirklich außergewöhnlichen texten und journalistischen betrachtungen. das berlin-tagebuch des autors ist einfach wunderbar, kontrovers und nichts für anhänger der political correctness. dennoch: fern von bösartigen texten oder dummen sprüchen ist dies mein lieblingsblog und von vielen vielen andern auch. er hat über sechstausend besucher seit februar, und knapp 40 000 visits zu verzeichnen.
Der vorschlagende Octavian ist dann prompt auch der Autor des beworbenen Weblogs. Dass aber auch andere, weitaus bekanntere Blogs als die kleine Heimseite bei Myblog nicht frei von Peinlichkeiten sind, zeigt sich jetzt kurz vor Nominierungsschluss bei den Weblogs der Zeitschrift Die Zeit sowie eines Blogs eines gewissen Scheuermanns, der mit Funktionsträgern der Zeit gut befreundet und als Autor für das Blatt tätig ist: Ein gewisser “AS”, von dem sonst nichts bekannt ist, hat jetzt noch schnell sechs Blogs der Zeit und eines von Scheuermann für jeweils zwei Kategorien vorgeschlagen – sonst nichts.
Dass diese Versuche dumm sind, ist klar. Dass sie aber den Wettbewerb vollkommen diskreditieren, ist ein echtes Problem. Vielleicht würde es gar nicht so weit kommen, wenn die Deutsche Welle gezielt bekanntere Blogger ansprechen würde und darum bäte, es publik zu machen. Etwas für die Glaubwürdigkeit des Awards tun. Damit erst mal überhaupt wirklich hochwertige Blogs vorgeschlagen werden; vieles da drin ist wirklich nicht gut.
Kann gut sein, dass es trotzdem nichts bringt. Vielleicht haben viele nach den missglückten Awards der letzten Jahre die Schnauze einfach voll. Vielleicht sollte man Awards einfach ganz abschaffen, wenn man dadurch noch nicht mal mehr interessante Blogs kennenlernt.
Aber wenn man es schon macht, sollte man sich wenigstens mal ordentlich darum bemühen, die Blogger ins Boot zu holen.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Wodurch zeichnet sich denn Deiner Meinung nach ein gutes (“hochwertiges”) Blog aus – abgesehen von diesem subjektiven “Find ich gut”-Gefühl? Hast Du etwas härtere Kriterien dafür?
Beim BOB geht es um ausdrücklich journalistische Blogs, und für “Journalismus” kann man vegleichsweise klare Kriterien anwenden. Wie schlüssig die Gedankengänge sind, ob es einen charakteristischen Stil gibt, ob und wie der Autor seine Leser bindet, welche Informationsleistungen er erbringt. ich würde solche Begrifflichkeiten nicht verwenden, wenn sie nicht Teil der Ausschreibung wären.
Lieber DonAlphonso
Als jemand der sich tagtäglich mit den Bobs herumschlägt (trage dieses Jahr die Bürde der Organisation), muss ich doch an einigen Punkten widersprechen.
â??Enorm mauâ?? ist nicht die allgemeine Beteiligung, sondern höchstens die deutsche. Es handelt sich immer noch um einen internationalen Award, und nicht ausschließlich um einen deutschen. In den anderen Sprachen sieht es sehr gut aus.
Leute schlagen sich nun mal selbst vor. Das ist menschlich. Und wo genug Weizen, da auch viel Spreu. Es sind aber trotzdem noch sehr gute Weblogs unter den Vorschlägen zu entdecken. Darunter zum Beispiel dein eigenes â??Rebellen ohne Marktâ?? (Selber vorgeschlagen? *;-). Außerdem kann man sich ja auch mal in den anderen Sprachen umschauen.
Ich finde nicht, dass die Vorschläge den Wettbewerb diskreditieren, wie du schreibst. Immerhin habe wir (alle Sprachbeauftragten) noch die immense Aufgabe vor uns die Spreu vom Weizen zu trennen. Und das wird uns bestimmt gelingen. Für Tipps wie man es besser machen kann, habe ich aber immer ein offenes Ohr.
PS: du findest, es fehlen hochwertige Blogs? Schlag sie bitte vor. Dafür ist diese erste Phase ja da.
Peace
Gabriel
Hi Gabriel,
sorry, vielleicht hätte ich schreiben müssen, dass ich spezifisch die deutschen Blogs meine, aber ich dachte, die lange Einleitung zur deutschen Geschichte macht das klar. Und wenn ich mich selbst vorgeschlagen hätte, dann sicher mit gigantischen Lobpreisungen und nicht so lala. ;-)
Das mit dem “Diskreditieren” ist natürlich eine Ansichtssache. Aber das Desinteresse muss doch einen Grund haben, und ich skizziere drei Möglichkeiten: Entweder mögen die Deutschen wegen der früheren üblen Erfahrungen nicht mehr – was nicht sein muss, gibt es doch seitdem viele neue Blogger -, sie wissen es einfach niht, oder sie schauen rein und sagen sich “Ne”. Und so ging es mir heute, solche 7er-Aktionen verderben mir den Spass an der Sache. Deshalb dieser Beitrag, um das Thema anzusprechen. Deutlich zu machen. Das ist es, was bloggen meines Erachtens ausmacht, nicht das “Augen zu und durch”.
Aber was meinst Du, woran es liegt? Das Problem sieht die DW doch wahrscheinlich auch. Was sind Eure Ideen, um das zu ändern? Nachnominierungen? Kein Preis in der Kategorie? Nochmal ein grosser Aufruf? Ich frag ja nur.
Hi DonAlphonso
Sei beruhigt. Wir brauchen keine â??gigantischen Lobpreisungenâ?? um die Qualität eines Weblogs zu erkennen. In der Vorschlagsphase können die Leute in das Beschreibungsfeld reinschreiben was sie wollen. Wir editieren es nicht.
Zum â??Desinteresseâ??: Ganz so schlimm finde ich es nicht. Aber ich habe mir auch schon von anderer Seite etwas von einer â??Award-Müdigkeitâ?? in Deutschland anhören müssen. Vielleicht ist da was dran. Was tun? Mehr Promotion? In einem anderen Blog (weiß nicht mehr wo) las ich etwas über die fleißig â??mailschreibenden Deutsche Welle-Redakteureâ??. An mangelnder Info kann es als wohl nicht liegen.
Eine persönliche Erfahrung dazu: Wenn ich spanischen Bloggern schreibe (bin Spanier), dann melden sie sich oft selber an, aber sie bloggten auch über den Award. Bei den Deutschen machte ich die Erfahrung, dass sie sich nach Erhalt der Info oft selbst anmeldeten, aber nichts über den Award schrieben. Was soll ich da machen? Ich kann doch nicht jeden einzeln Bescheid sagen.
(Die Anmeldungen der spanischsprachigen Weblogs liegen vor den deutschen).
Ich kann einfach nur sagen: Leute meldet euch von mir aus selber an, oder schlagt Weblogs vor die ihr wirklich für saugut haltet. Ich werde auch einige vorschlagen, klar. Die Jury entscheidet dann wer in die endgültige Nominierungsliste kommt. Die besprechen das gemeinsam. Da entscheidet keiner alleine für seinen Bereich. Dafür laden wir sie auch alle zu einem Jurytreffen nach Deutschland ein.
Wir können diesen Gedankenaustausch auch ruhig per Mail weiterführen, wenn du möchtest. Ich bin auf jeden Fall an deiner Meinung dazu interessiert.
Gabriel
Hi Gabriel,
eine echte Meinung habe ich nicht, nur ein komisches Gefühl bei Awards allgemein. Da war das Geschludere und die Arroganz der Zeit-Leute, was mutmasslich zum komischen Gefühl beigetragen hat.
Ohne eine A-List-Blogger-Debatte vom zaun brechen zu wollen, aber was spricht eigentlich dagegen, bei einer aufwändigen und sicher guten Sache 20 bekanntere Blogger und Hoster anzusprechen und zu fragen, ob sie nicht ein wenig Promo machen könnten? Das sind alles keine Unmenschen. Und 2003 war auch eine gewisse Begeisterung noch da. Wenn, sagen wir mal, ein Johnny oder ein Lumma oder Schwenzel sagt: Klasse Sache, beteiligt Euch, ist gut für uns alle, dann hätte das schon seine Folgen.
Wie auch immer, die Blogbar ist ein metablog, ich wollte nur was ansprechen, was mir aufgefallen ist, und Lösungen, die garantiert funktionieren, weiss ich auch nicht. Nur wenn man was in einer Szene verankern will, muss man es halt auch richtig tun und eventuell mehr anbieten als nur eine allgemeine Mail, die jeder bekommt.
Gabriel
Johnny, Lumma und Schwenzel sind schon angemeldet. Diese Art von â??Beteiligungâ?? ist auf jeden Fall vorhanden.
Tja, mit Lumma habe ich ja auch gesprochen. Gerade von ihm habe den Kommentar gehört, dass er â??dieses internationaleâ?? was die Deutsche Welle da macht irgendwie nicht versteht. Was könne man denn mit einem chinesischen Weblog anfangen (Gewinner des letzten Jahres) das man nicht lesen könne?
Diese Argumentation ist mir einfach zu national beschränkt.
Vielleicht müssen wir das â??internationaleâ?? Prinzip der BOBs irgendwo (vielleicht auf einer konferenz, oder sonst wo) etwas genauer erklären. Die Deutsche Welle sieht sich ja auch als Förderer der Meinungsfreiheit in der Welt. Klingt vielleicht hochtrabend, aber ich versuch es zu erklären. Letztes Jahr gewann ein chinesischer Blogger. Dieses Mal ist die Beteiligung der chinesischen Weblogs atemberaubend. Vielleicht haben wir mit diesem Award ein ganz klein wenig dazu beigetragen, dass sich in diesem Land etwas bewegt. Auch die Beteiligung der iranischen blogger ist sehr gut. Wir haben mit Hoder (www.hoder.com) einen der absolut respektierten Pioniere dieser Szene in der Jury. Auch da hoffen wir etwas zu bewegen.
Zusammen mit unserem Kooperationspartner Reporter Ohne Grenzen (Spezialpreis) wollen wir auch (nicht nur) die unabhängigen Stimmen in diesen Ländern stärken.
Wenn auch nur ein paar Leute durch so einen Award dazu angeregt werden ein Weblog einzurichten um etwas zu sagen was sonst nirgendwo gesagt wird, dann hat sich diese Schweißarbeit am Bobs-Award gelohnt.
By the way: Die Frist für die Vorschläge zu den BOBs läuft morgen aus. ;-)
Ich bin nur Blogleser, ich schreibe kein eigenes Block. Awards interessieren mich nicht die Bohne. Awards waren schon lange vor dem ZEIT-Blödsinn witzlos. Kaputtgemacht durch die Flut von Webseiten-Awards die jeder Hinz und Kunz für dusselige Homepages vergab. Blog Awards sind die selbe langweilige Fortsetzung.
Wie bei Webseiten-Awards geht es nicht um die Blogs, es geht um die Promotion des Award-Verleihers und seiner Ideen. Auf der Basis muß ich Lumma zustimmen. Was soll ich als Leser mit einem chinesischen oder spanischen Blog? Für Blogleser ist der BOB nicht gedacht. Wäre er das, wäre er mir auch egal. Was interessiert mich der Geschmack der Jury? Das sind ein paar Hansel die ich nicht kenne, mehr nicht.
ich stimme Lumma ebenfalls zu. generell.
Blogs sind Tools für Selbstdarsteller und Narzissten. Ohne Ausnahme. Deshalb sind Selbstnominierungen für Awards Quatsch und hochnotpeinlich.
@ Jim aber was ist peinlich daran wenn sich die Selbstdarsteller und Narzissten konsequent selbst nominieren?
Bei Nichtselbstnominierung könnte der unbedingte Wille zur Selbstdarstellung in Zweifel gezogen werden!
Das wäre richtig peinlich, oder?
Gut, aber die 7-fach Nominierung kurz vor Schluss für die gesamte Zeit-Riege durch einen Einzigen ist und bleibt superpeinlich und eines f. Randows würdig.
Was war das letztes Jahr, als “ein Juror nicht die Klappe halten konnte und eigene Vorstellungen einbringen wollte”? Habe ich verpasst.
letztes jahr, das war nur eine kleine schockwelle. nicht weiter aufregend.
was ich mich jedoch frage, warum gibt es in der kategorie â??best journalistic blogâ?? wettbewerbe für die verschiedenen sprachen, nicht aber für das â??best weblogâ???
mein desinteresse an den bobs war schon letztes jahr der tatsache geschuldet, dass ich wirres.net weder als journalistisches noch als bestes blog verstehe und erst recht nicht allzuviel sinn darin sehe, mich mit chinesischen, persischen, arabischen weblogs zu messen, da die aus ganz anderen, teilweise lebensgefährlichen motiven bloggen udn nicht wie ich um senfdruck abzubauen. ebenso fand ich eine kategorie â??best designâ?? ziemlich blödsinnig. das ist ja immerhin weggefallen. nichtsdestotrotz spricht die kategorisierung mich immer noch nicht an, das riecht alles sehr ernst, sehr journalistisch, sehr nach relavanzprüfung. abtörnend, abschreckend, vielleicht ja auch gewollt?
die bloggies-kategorien sind da ne runde ansprechender:
* Best Australian, Asian, African, European, British, Latin American, Canadian, American Weblog
* Best Tagline of a Weblog
* Best Photography of a Weblog
* Best Non-Weblog Content of a Weblog Site
* Best Food Weblog
* Best Entertainment Weblog
* Best Weblog About Politics
* Best Web Development Weblog
* Best Computers or Technology Weblog
* Best Topical Weblog
* Best GLBT Weblog
* Most Humorous Weblog
* Best Writing of a Weblog
* Best Group Weblog
* Best Community Weblog
* Best-Designed Weblog
* Best-Kept-Secret Weblog
* Best New Weblog
* Lifetime Achievement
* Weblog of the Year
verwirrend, klar, aber wer viele leute ansprechen will sollte sich öffnen. wer nur journalisten und relevanz-päpste (siehe multiple zeit.de nominierungen) anspricht muss sich mit denen zufriedengeben.
Dass die Handelsblatt-Blogger und die Wiwo-Blogger jetzt auch noch so eine mutmassliche Selbstnominierungsshow abziehen, kein Jota besser als ein Magnus Becker oder ähnliche “Helden” der Blogosphäre, setzt dem ganzen noch die Krone auf.
die dw lässt ja nicht den gewinnen, der die meisten vorschläge oder stimmen hat. wenn sie das täten, dann gewinnt immer nur, wer die meisten leser motiviert. insofern ist es sinnlos, sich selber zu nominieren. peinlich bleibt es trotzdem.
Erwin hat recht. es ist dieselbe langweilige Fortsetzung der Websiteawards von anno domini. Noch ein paar belegte Klickflecken ohne Bedeutung, vergleichbar dem Rauschen der Blaetter im Laubwald.
@kris: Du wolltest letztes Jahr ja nicht gewinnen, hast es aber trotzdem… ;-)
@alle: Irgendwie scheint sich tatsächlich eine gewisse Müdigkeit eingeschlichen zu haben. Konstantin (als einer der deutschen Juroren) hat sich dazu schon geäußert, ich werde mich â?? auch bedingt durch die Erfahrungen und mein eigenens, zugeben ungeschicktes Agieren im letzten Jahr â?? erst nach der Veranstaltung in meinem Blog zu Wort melden,
Aber: Kann es nicht einfach sein, daß eine gewisse Konsolidierung eintritt? Blogs waren der Hype. Jeder sollte bloggen. Und jetzt tun sie es. Was erwartert Ihr? Einen John Steinbeck der Blogosphäre? Und das aus dem Nichts?
Wie ich schon hier schrieb: »Das Internet befindet sich aber noch in seinen Flegeljahren und sucht noch seine Form.« Und meiner Meinung nach können Awards wie de BoB bei dieser Suche behilflich sein.
Oops: Ich kann nicht mehr linken, ich sollte aufs Altenteil gehen: Konstantins Artikel ist hier.
Ja, und überhaupt: Ich schrieb hier. (Schäm)
Ne, ich denke, es gibt genug Interesse bei vielen, das Thema zu entwickeln. Aber manches ist einfach nicht adäquat gemacht oder zu abgehoben organisiert. Man kann “Subkulturen” nicht von aussen gross machen, und was Deutschland angeht: Schon gar nicht mit einem Preis mit den angelegten Formalien und Vergleichen zu Blogosphären mit anderen, in der Regel antidemokratischen Regimen. Lieber zwei Preise für eine Region mit vielen Mutigen und vielen totalitären Verbrechern. Und vielleicht einen anderen Preis als einen fucking Ipod, ich mein, gebt dem einen Tag Sendezeit oder Asyl oder freies Internet per sattelit für immer, aber was soll ein Ipod in Pakistan bringen?
Als ich das widerliche Selbstnominierungsverhalten in D gesehen habe, hatte ich gar keine Lust mehr zu sehen, was da sonst noch alles dabei war. Und ich glaube, das geht vielem so. Da war der Blogwart-Award trotz Melodies Peinlichkeiten besser organisiert.
Mit sowas
“Ich habe ernsthafte Probleme, Profiblogs (also solche, die von professionellen Schreibern und/oder Fotografen gemacht werden) für einen der Preise in Betracht zu ziehen: Soll ein Medienunternehmen Preise an seinesgleichen vergeben, wenn zum ersten Mal auch Außenstehende publizistische Werkzeuge von nennenswerter Reichweite zur Verfügung haben?” von Worldwideklein werden meine Vorbehalte wieder etwas zurechtgerückt, aber ganz ehrlich, Schocki:
Ich hätte es gut gefunden, wenn man als Juror jemand anderes als Dich genommen hätte. Auf keinen Fall auch jemanden wie mich, sondern jemand Unabhängigen, bei dem die Aussenstehenden nicht a priori den Eindruck bekommen können, dass da jemand einen auf linksgestrickten Nepotismus macht. Du bist zu tief drin, Du hast zu viele private Interessen, als dass ich – ganz persönlich gesagt – von Dir eine Entscheidung nach formalen Kriterien erwarten würde. Oder wie ist das, einerseits Juror sein und andererseits Nominierte in Deinem Blog andissen, sei es auch nut mit einem Zitat?
Will sagen: Das Problem dieses Awards ist m. E. auch der Schockwellenreiter.
ich muss schon sagen: hier gibt sich das mittelmaß so genial wie selten! wenn man wie Sie auf “selbstnominierungen” derart gereizt rwagiert, liegt die vermutung nahe, dass Ihre eigenen arbeiten in blogs an erheblichen beachtungsdefiziten kränkeln.
Ihre kritik an meiner selbstnominierung und das bitterböse gezische dagegen auf dieser obskuren website, entspringt direkt Ihrem elterlichen schrebergartenvereinsdenken. vielleicht hätten Sie es dort zum Koloniepräsidenten gebracht – aber warum dissen Sie dumm in der gegend herum?
sorgen Sie dafür, mit eigenen arbeiten über 10.000 besucher zu faszinieren und 50.000 hits zu generieren. dann dürfen Siew mal wieder pieps sagen.
es umarmt Sie herlich
Ihr,
octavian
Diese Website ist, vorsichtig gesagt, eines der meistverlinkten deutschen Blogs, und mein Hauptblog Rebellen ohne Markt kommt momentan jede Woche auf 17.000 bis 20.000 Besucher bei Tagesmessung über Nedstats, der härsteste mir bekannte Counter zählt immer noch 12.000 bis 14.000 ohne Suchabfragen. Für Blogbar gibt es keine offiziellen Besucherzahlen, aber die sind auch nicht viel schlechter, manchmal aber auch besser. Und hier hat es keiner nötig, sein Blog selbst mit Angeberzahlen vorzuschlagen – wenn man gut ist, machen das die Leser.
Es geht nicht um Zahlen – auch wenn meine Zahlen keine “Angeberzahlen” sind. Sie sind korrekt und überprüfbar. Inzwischen zähle ich über 50.000 Hits und beinah 10.000 Besucher. Für diesen Blog habe weder über ein Buch, noch über andere PR-Mätzchen jemals Werbung gemacht.
Es geht um die Art und Weise, wie “Sie” sich anmaßen, Maßstäbe für Blogs heraus zu putzen und es offensichtlich für Sie auch nicht nachvollziehbar ist, wenn jemand sich selbst für eine Auszeichnung nominiert. In Deutschland ist es verboten, sich selbst ausgezeichnet zu finden, das Problem dieser Psyche ist nicht unbekannt.
Dieses typisch deutsche “das hat man nicht nötig” ist wirklich das letzte Schlupfloch der Arroganz und des offenbar fehlenden Selbstbewusstseins. Im übrigen wird meine “kleine Heimseite”, wie Sie sie nennen, von namhaften Redakteuren des Spiegel, der Zeit und der Weltwoche abonniert.
Zur Bedeutung von Größe: Hier leidet doch nicht etwa jemand am “Little Pimmel Syndrom”?
Zu meinem oben stehenden Kommentar dann doch ein kompetentes Wort zu Weblogs aus berufenem Munde:
(Paul Conley: Learning the basics of conversational editorial)
(Zitat)
“The second group — much larger than the first — consists of people who don’t understand a thing about conversational editorial, but think that they do. These folks tend to think only in stereotypes and to demonstrate shockingly low levels of curiosity. They don’t read blogs. They often don’t think anyone should read blogs. And they like to defend their ignorance with the sort of flawed logic that can give you a headache: “I practice reporting — I do research, conduct interviews and collect facts. Bloggers don’t do these things. I know this even though I have never researched, conducted interviews or collected facts about blogging.”
(Zitat Ende)
Wer's nötig hat, sich hinter anderen zu verstecken… Alles, was ich sehe, ist ein belangloser Texthaufen und eine geltungssüchtige Person, die sich partout mit einer Eigennominierung und, wenn's nicht geklappt hat, mit obenstehenden einlassungen wichtig machen will.
Hinweis an die Leser: “Octavian” ist einer der eindeutig rechts zu verordnenden Blogger, die auch schon mal meinen, es “sollte eine Panzerdivision ausrücken, ins Regierungsviertel fahren und den ganzen nepotischen Schmodder verhaften und unter Meldeauflagen nach Hause schicken.”
Who the hell is interested in awards?
Leider kann man die der DW-World eigenen Webseiten nicht für die Blog Awards vorschlagen, weil sie eben keine Weblogs sind. Die wundersame Welt der Wahl-Blogs von Marcus Bösch wäre sonst mein absoluter Top-Favorit für den Killer Artikel, der DW-World selbst zum Sieger machen würde.
Wie wäre es statt stets neuen Preisen für Blogger mal mit einem Preis, der besondere Leistungen der Schreiberlinge der Mainstream-Medien zum Thema Bloggen auszeichnet?
tach auch,
die Vorwürfe an Octavian wegen der Selbstnominierung, zeigen doch nur, wie wenig Ahnung DonAlphonso oder wer immer es geschrieben hat, haben! In Spanien nominieren sich Schriftsteller ganz selbstverständlich selbst, die kennen den komischen deutschen Eigendünkel gar nicht und ich finde das voll ok. Das Verhalten von Octavian als “widerlich” zu beschreiben, ist eine dumme ßbertreibung, und ihr solltet das Ding hier echt löschen.
Seine Text haben den funny award übrigens gar nicht nötig, finde ich. Die Qualität vieler seiner Essays und Texte wird einiges überdauern, was bei diesem Kartoffelchips-Wettbewerb auch immer heraus kommen mag.
Nix für ungut, liebe Hanseaten,
euer Jannek aus Berlin
jannek, oder wie auch immer dein richtiger name ist: wen willst du eigentlich mit der nummer verscheissern? seit 19h hast du mit der gleichen IP-Adresse zirka 10 kommentare geschrieben, mit wechselnden namen. du hast einen kompletten blogeintrag von octavian in die kommentare reingestellt, einige minuten später als “octavian”, dich in den kommentaren darüber beschwert, um wieder einige minuten später unter mehreren anderen namen sich lobend mal lobend, mal kritisch mit octavians text auseinanderzusetzen.
möglicherweise bist du auch octavian selber, denn “liebe hanseaten” deutet auf schwerwiegende verständnisprobleme hin, nicht unähnlich octavian.
[…] Weil ich immer alle Internetsachen ausprobiere, habe ich gestern vor 2 Jahren angefangen, twitter zu benutzen. Erstmal zögerlich, dann aber mit wachsender Begeisterung: dort kann man nämlich den “Senfdruck abbauen” (eine wunderbare Formulierung vom wirren ix), die ich aber komischerweise nirgends auf seiner eigenen Seite finden konnte) — und zwar ohne Mindestlänge. […]