Blogdruck machen – Führung von vorne statt hirnloser Horde
“I seem to have ruined everybody’s brandy and cigars and dreams of victory and war.”
Rhett Butler, Gone with the wind
Angesichts der diversen Aufreger, die die letzte Zeit die Runde gemacht haben und die mitunter etwas wirkungslos verpufft, mitunter aber auch die Bonker gesprengt haben, eine kleine strategische Ãœberlegung, wie man als Blogger Dinge durchsetzen kann.
1. Der Jamba-Ansatz (Der Stosstrupp): Ein Thema liegt in der Luft, ein kleiner Blogger greift es auf, zieht es as Anführer an der Spitze konsequent durch und alle anderen folgen mit Gebrüll. Kann, wie im Fall von Jamba, zu einer Menge negativer Aufmerkamkeit für die Firma und massive Imageprobleme führen.
2. Der Transparency-International-Ansatz (Die Panzerspitze): Ein Thema passiert einem kleinen Blog, aber es findet sich ein schlagkräftiges Team von Leuten, die wissen, wo der Barthel den Most holt und man der anderes Seite weh tun kann. Die nehmen sich dann gezielt die Organisation und ihre Helfershelfer vor. Folge wie bei Jamba.
3. Der StudiVZ-Ansatz (Tieffliegerangriff mit P-38 Lightnings): Ein Thema fällt jemandem auf, der recherchiert rum, findet noch ein paar andere Entschlossene und Munition bis zum Abwinken. Jeden Tag ein gezielter Angriff, weil genug Feuerpower da ist, bringt irgendwann den Lagen in Schieflage, bis er pfeift und Leute losschickt, die einem dann schleimige Angebote machen, die weiter was in Fresse bedeuten. Stay tuned, heute Abend gibt es wieder Rizinusdiät im Bonker.
4. Der Abmahnungsgesetz-Ansatz (Sabotage): Ein Thema wird viral verbreitet, alle sind sich einig und machen Druck auf diejenigen, die den Lauf der Ereignisse bestimmen.
5. Der Saftblog-Ansatz (wirrer Sturmangriff auf gesicherten Schützengraben): Ein Thema wird in die Blogs getragen. Alle brüllen rum, jeder macht, was er meint, man wirft ziellos Granaten, schiesst in die eigenen Reihen, von irgendwoher tauscht ein dummdreister Profilneurotiker auf und brüllt Waffenruhe, obwohl das Gegenteil der Fall ist, keiner weiss, was jetzt genau los ist, und am Ende sind alle irgendwie schlechter dran als vorher.
Freunde der Blasmusik: Blogs haben eine Menge Macht und Durchschlagskraft. Im Laufe der Jahre gibt es die Entwicklung, dass mit weniger Bloggern viel grössere Geschichten gefahren werden können. Desto entschlossener und überlegter einzelne den Kurs der Debatte bestimmen, desto besser läuft die Sache. Irgendwelche winselnde Scharlatane oder Zersetzer oder Kriegsprofitler aus PR, Marketing und obskuren englischen Ltds. werden von den Ereignissen einfach überrollt, weil sie allenfalls reagieren können, aber nicht den Lauf der Ereignisse bestimmen. Haut ihnen aufs Maul und dann weiter. Das heisst nicht, dass es immer “funktionieren” muss, vielleicht ist es auch mal ganz gut, wenn die Selbstzufriedenheit der Blogosphäre mal fett was auf die Schnauze bekommt, wie im Fall vom Saftblog. Das heisst auch, dass man sich der eigenen Macht bewusst sein muss. Und es bedeutet, dass man nachdenken muss, bevor man mitbrüllt. Gewisse Geschichten wie der Fall “Unister” und “Zündfunk” waren jetzt nicht wirklich Glanzleistungen der Bloggersolidarität, und wenn es ganz mies läuft, kommt einmal eine Firma auf die Idee, Blogger als leicht erregbar, schnell hinschreibende Horde zu missbrauchen. Vielleicht machen sich jetzt über fdie Feiertage die Betroffenen ein paar Gedanken, wie wir nun die Macht und die Kraft einsetzen, die wir uns selbst erarbeitet haben.
Entscheidend ist es immer in solchen PR-Konflikten – denn genau das sind die Blogwars – nie die Offensive aus der Hand zu geben. Immer ein Druckmittel mehr haben, als man veröffentlicht. Dem anderen keine Chance geben, sich zu erholen. Einen Plan haben, und den kompromisslos durchziehen, und von vorne führen, nicht irgendwelche Prätorianer vorschicken. Nicht lang rumquatschen, sondern sich einfach mit den relevanten Leuten abstimmen, die helfen können und losschlagen. Und genau überlegen – wo ist die schwächste Stelle des Gegners. Wo erwartet er keinen Angriff. Und immer an die goldene Regel der Partisanen denken: Der Partisan greift niemals zweimal von der gleichen Seite an.
Ja, ich weiss, viele mögen diese militaristische Sprache nicht. Aber hey, PRoleten richten auf der anderes Seite seit langem War Rooms ein, die Konflikte von Bloggern mit anderen sind genau die PR-Krisen, die War Rooms auf der anderen Seite erfordern, und wer meint, dass diese Konflikte ab und zu sein müssen (der Verfasser gehört durchaus dazu), sollte sich über den Charakter der Auseinandersetzung keine Illusionen machen. Es ist nun mal so, dass es jeden von uns erwischen kann, da ist es nicht dumm, sich vorher zu überlegen, was man tut. Ich sage das hier und jetzt, weil ich es mit Euch bereden will – und nicht mit den PRoleten, die mir in den letzten Wochen vier hochdotierte Einladungen geschickt haben, ihnen das mal zu erklären, und zwar genauso hart, wie es oben steht. Mache ich nicht. Die sollen keinesfalls besser werden, und weil sie nicht dabei waren, können sie auch nichts mit den Geschichten anfangen. Aber wir müssen noch viel lernen, denn wir stehen gerade erst am Anfang einer neuen medialen Entwicklung, und es ist für die Selbstbestimmung der Blogger meines Erachtens absolut entscheidend, dass wir selbst definieren, wo die Grenzen dessen sind, was wir zulassen. Was das ist, wo es gerechtfertigt ist, darüber können wir gerne intern streiten, und am Ende ist wieder jeder individuell für das verantwortlich, was er tut, weil wir keine Masse sind, sondern Individuen – aber wenn es dann losgeht, bitte nur so, dass die anderen die Quittung kriegen.
Sorry, the comment form is closed at this time.
1.!
Naja, Du unterstellst dabei, daß Bloggen kalkulierbar sei. Aber wenn sich bei irgendwelchen (Durchsetzungs-)Stunts plötzlich BloggerpennerInnen einklinken, dann hat man die Trottel anne Hacken und die ganze Aktion kannsTe sofort vergessen!
Kalkulierbar ist bloggen nicht, aber es gibt Kreise, die verstehen sich durchaus ohne grosse Absprachen und bringen Erfahrung mit. Tatsache ist aber, dass manche Gestalten ein echtes Problem werden können. Aber die Blogosphäre hat sich inzwischen recht erfolgreich edelentmant, insofern sehe ich da durchaus Potential, zumindest, wenn es um Dinge geht, die eigentlich klar sein sollten.
Das wichtigste ist nicht der individuelle Erfolg, bedeutender scheint mit, dass die andere Seite lernt, dass es in jedem Fall und immer mehr zu verlieren gibt, als zu gewinnen. Denn zu holen ist hier ausser ein paar Abmahngebühren nichts. Insofern lohnt sich auch das nicht immer feine Ausstellen abgeschlagener Köpfe der Gegner und Nachtreten.
Ich drücke Moni die Daumen, dass die Bonkerbewohner aus Punkt 5 nicht den Link unter Punkt 2 klicken.
Don, jetzt wo der Link ein anderer ist, nimm die beiden Kommentare einfach raus. Sollte ja eigentlich ein Scherz sein, aber man weiß ja nie.
Bei der Saftsache wurden zum ersten Mal unterschiedliche Interessen deutlich. Während es den meisten um die blogger-Ehre und um einen Protest gegen den Abmahnwahn ging, sahen andere ihren Job als business-blog-Berater und web2.0-Marketing-Fuzzie bedroht und versuchten sich durch den Konflikt noch zu profilieren.
Solidarität in aller Ehre. Aber wenn es um ein business-blog geht, das in erster Linie den Verkauf ankurbeln soll (kann man auch “Kommunikation mit den Kunden” nennen) – auch wenn das Unternhmen und die Produkte noch so nett, sympathisch, freundlich sind – dann habe ich so meine Probleme damit.
nochmal explizieto zum studikz…
ich glaube nicht das Werbung da richtig funktioniert…das mach al blau telegramm drückt jeder direkt weg…zumindest alle die ich kenne und nicht bekehren konnte…
und subtile Werbung in den Gruppen…ist ja super dafür nutze ich das schon, und muss keinen Pfennig dafür Zahlen, das ich sooooo zielgruppenspezifisch werben darf….
ich finde das super :-)
@ Strappato:
“Aber wenn es um ein business-blog geht, das in erster Linie den Verkauf ankurbeln soll”
OK, und? Es geht doch hier meiner Meinung nach um die Frage, ob und inwieweit Business-Blogs “mehr” als nur Werbung sein können/dürfen. Wenn das höchstrichterlich verneint wird – dann ist da tatsächlich ein großes Problem für alle Businessblogger vorhanden. Dann können sie entweder einpacken, oder aber nur Werbung bloggen ;-)
Und das haben die Saftblogger ja auch so gesagt – sie würden in den Fall abschalten, weil sie darauf keine Lust haben. Dass die ganze Sache eine “Schlappe für die Blogosphäre” geworden ist (wirklich?), hat eben auch damit zu tun, dass Frau Walther da die Notbremse gezogen hat, weil sie eben keine Lust hat, Teil einer konzertieren Aktion zu sein.
Kann man gutheissen, kann man verstehen – kann man aber auch ablehnen. Wie auch immer, das Saftblog hat nicht gerufen: “Auf in die Schlacht”, sondern wurde etwas “überrollt”, von jeder Menge Schlachtenbummler (von jeder Sorte!). Wenn es jemand anderes getroffen hätte, der da mehr Energie und Zeit hätte investieren können, wäre die Nummer sicherlich immer noch am köcheln.
Ansonsten finde ich die Kriegsmetaphorik des Dons in diesem Fall sehr passend ;-)
passt zwar nicht hierher, aber ich brings trotzdem: deine lieblingsseite ist wieder down.
Aber doch nur 1-2 Stunden (kein Angriff)!
http://blog.studivz.net/?p=104
naja schaun mer ma ob die sich diesmal an ihre zeitangabe halten können =)
@Samos: Meinst du die würden schreiben, dass es ein Angriff war… :-)
@Northshore
Argument. ;)
@Don
Sehr schönes Zitat, und passend noch dazu.
StudiVZ hat heute auch ihre erste Werbung in Form eines Telegramms (brav gekennzeichnet durch “Anzeige”) geschaltet. Dann bin ich mal gespannt wieviele Leute zur Blueman-Group gehen.
@ 12. klar würden sie. :-) War aber scheinbar nur ein Tabellenfehler. Vz geht wieder.
@Michael: Hab ich auch gesehen. Finds auch super, dass man das ausblenden kann. Beim nächsten Login ists halt wieder da… :-)
“denn wir stehen gerade erst am Anfang einer neuen medialen Entwicklung”
Ja ne is klar. Da stehen “wir” schon seit zwei oder drei Jahren. Und da werden “wir” auch noch in zwei oder drei Jahren stehen.
Seit Jamba wird ja unaufhörlich die angeblich “fünfte Macht im Staate” ausgerufen. Merkwürdig nur das man die fünfte Macht mit einem Anwalt und einem Einschreiben so einfach nieder machen kann.
Dein Eintrag liest sich fast so, als wenn die “anderen” keine Chance haben oder keinen Plan hätten wie sie auf Blogger und ihre “Macht” reagieren sollten. Die gehäufte Anzahl an Abmahnungen zeigt für mich aber mehr als deutlich das die “anderen” sich sehr wohl zu wehren wissen. Und selbst wenn irgendwann mal ein Gesetz durchkommt das Blogger im Falle einer Abmahnung geringfügig besser dastehen lässt, die “anderen” haben wahrscheinlich auch dafür schon einen Plan in der Schublade.
Die Kommentare im StudiVZ-blog sind ja nich’ gerade freundlich zu der Seite…
Warum nur?
solch telegramm-werbung wie heute zur Blue Man Goup gabs auf der studivz-startseite schon häufiger!
Das waren jeweils auch unterschiedliche Hintergründe, die zu einer unterschiedlichen Bewertung, bzw. einer unterschiedlichen Handlung seitens der Blogger geführt haben.
zu 1. Das Problem mit Jamba war lange bekannt und ist auch hier und da schon vor Johnnys Artikel in den Medien gewesen. Spreeblick hat es einfach nur gut und vor allem pointiert zusammen gefasst. Da passten die zeitlichen Umstände einerseits, wie auch die Tatsache, dass damals solche Artikel in der Blogwelt noch Seltenheitswert hatten. Die eigentlich Aufmerksamkeit kam auch erst, nachdem Johnny nachweisen konnte, dass Jamba Mitarbeiter dämliche Kommentare hinterlassen hatten.
zu 2. Das war auch nicht der erste Schuss der Blogger gegen die Abmahnungspraxis, aber wegen der Thematik der erfolgreichste. Im Prinzip war die Sache aber vom Ablauf her nicht anders, als bei der StudiVZ Sache. Zwei, drei Leute beißen sich fest, viele Blogger solidarisieren sich mittels Links und Kommentaren. Auch hier wurde recherchiert und die Ergebnisse häppchenweise aufbereitet.
zu 3. siehe zwei. Was bei TP und StudiVZ gilt: wenn die “alten” Medien einsteigen wird es meist ungemütlicher für die Verantwortlichen, und die “alten” Medien sehen sich in den meisten Fällen außer Stande ihre Quellen zu nennen, sondern schreiben nur “Wie im Internet berichtet wird…” oder “Blabla ist unter Druck einiger Blogger geraten.” Das war in meinem Augen der eigentliche Skandal bei der StudiVZ Sache, weil sog. Journalisten nicht mal die Eier haben zu schreiben, das die verbreiteten Informationen nicht auf ihrem Mist gewachsen sind.
zu 4. Erstens: Das Saftblog hat das Problem, dass ein Cooperate Blog ist. Da gelten andere Gesetze. Zweitens: mittlerweile haben ein paar Blogger mitbekommen, dass man einiges an Besucher ziehen kann, wenn man sich in eine solche Geschichte reinhängt. Das gibt den sehr ekelhaften Beigeschmack von Leichenfledderei, vor allem, wenn nur Dinge als “Exklusiv” verkauft werden, die es gar nicht sind. Solidarisierungswellen sind ja schön und gut, aber bleiben substanzlos, wenn man nicht, wie der oldbog, die gute Idee hat, per grasroot Ansprache, mal zu schauen, wie die Demokratie hier so noch funktioniert, wenn die Abgeordneten mit Mail zu Thema Abmahnung befeuert. Das Thema ist auch nicht durch. Wenn der DOSB tatsächlich die Abmahnung aufrecht erhält, dann könnte es interessant werden. Und eigentlich hat der DOSB das Zeug dazu, eine echte große Nummer zu werden, nur wenn die Betroffenen halt nachgeben, kann man wenig machen.
Die scheinbar unterschiedlichen Vorgehensweisen beruhen also meiner Meinung nach vor allem auf den unterschiedlichen Reaktionen der unter Beschuss geratenen Seiten und auf deren Leumund. Je schlechter beides ist, desto leichter lässt sich auch ein dagegen angehen, desto größer auch die Welle im Netz, die daraus entsteht.
Wie man in Zukunft damit umgehen soll, ist mir vor allem eingedenk der steigenden Anzahl der Trittbrettfahrer, die ein Thema an sich reißen wollen, nur um die eigenen Klickzahlen hoch zutreiben, noch schleierhaft. Ich gehe aber mal davon aus, dass sich das in den Moment erledigt hat, in dem die ersten Blogger an den Schnittstelle zwischen neuen und alten Medien sitzen werden und so ein Thema wie DOSB viel schneller auch auf die Onlineplattformen der klassischen Medien hieven werden.
Den meisten Kommentaren hier entnehme ich bis jetzt – sorry, falls ich da falsch liege – ein gelindes Desinteresse an Strategie.
So war ich auch mal, kümmerte mich nicht, Strategie war was für die abgrundtief Bösen, nicht für mich (wohl Ãœberbleibsel der stockkatholischen Erziehung), ne sowas mach ich nicht… Bis ich checkte, dass ich mit dieser Einstellung ständig den Entwicklungen hinterher war, in Verteidigungshaltung war, always the step behind. Richtig ärgerlich dann, wenn man z.B. merkt, dass Leute mit weniger Qualifikationen an einem die Treppe vorbei rauffallen. OK, das ist ein anderes Thema, aber Strategie ist Strategie, egal wo, und sie ist nicht im Kern böse. Man muss sie sich anschauen, man muss führen, wenn man möchte, dass die eigenen Anliegen wirklich Geltung bekommen. Das gilt für viele Damen in der Jobwelt, die zwar oft besser qualifieziert sind als Männer, aber dennoch mit Gehalt und Geltung hinterherhinken, das gilt erst recht für Blogger, die ich auch gelegentlich für naiv und wirr halte.(Bei der Saftbloggeschichte, die ich am Rande verfolgte, musste ich nur mit dem Kopf schütteln.)
Lest’s den Macchiavelli, lest. Lest von mir aus auch die kommerziell gemachten “48 Gesetze der Macht”, die sich süffiger reinziehen lassen. Aber argumentiert bitte nicht so kurzsichtig: “Ach was sollen wir schon machen, die haben eh immer was in der Schublade, die mahnen uns eh ab, dann sind wir am Popo.”
Ja genau. Was in der Schublade muss man haben. Immer.
Aber besser in den eigenen Reihen. Und immer was besseres als die Gegenseite. Das kann doch gar nicht so schwer sein, denn was ich an Instrumetarien von Gegenseiten bis itzo gesehen habe, hat mich nicht vom Hocker gerissen: immer das Gleiche, entweder Aussitzen, oder Euphemie-Schleim absondern, oder die stumpfe Waffe Abmahnungen. Langweilig, vorhersehbar.
PR hat keine Fantasie, PR ist nicht kreativ (das wären diese Schreib- und Bedeutsam_laber-Finken gerne und sind saueifersüchtig auf echte Kreative und echte Literaten) – das ist ihre Achillesferse. Sie haben keine balls. Allzuviel Angst ihnen gegenüber ist überflüssig.
Wer als Blogger keine urheberrechtsgefährdeten Bilder und Logos zeigt und verbreitet, sich genau und fein überlegt, wenn er wie derb oder feinsinnig beleidigt, braucht nicht mit Abmahnungen seine Wände tapezieren. Eine kleine Anwaltsschwester ist natürlich dennoch immer von Vorteil. :-)
Wenn es ein Thema gäbe, das mich im Moment sehr triebe und elektrisierte, dann würde ich da mit sehr viel strategischer Überlegung rangehen, nie emotional. Vielleicht auch übers Bloggen. Kommt aufs Thema an. Manchmal spricht man besser einfach diejenigen punktgenau an, die einen nerven, und gut ist, dann ist Bloggen zu viel Aufwand mit dem falschen Mittel. Kommt vor, muss man sehen.
Ich gehe aber mal davon aus, dass sich das in den Moment erledigt hat, in dem die ersten Blogger an den Schnittstelle zwischen neuen und alten Medien sitzen werden und so ein Thema wie DOSB viel schneller auch auf die Onlineplattformen der klassischen Medien hieven werden.
Produziert das nicht im Gegenteil noch viel mehr Trittbrettfahrer?
Ok… moment, man müsste wohl zunächst das Wort Trittbrettfahrer diskutieren. Ab wann ist ein Blogger, der sich in das Thema einklinkt ein Trittbrettfahrer?
Was heißt denn genau: “Blogger an den Schnittstellen zwischen neuen und alten Medien…”?
“Schnittstelle” klingt gut, aber was ist das konkret? Doch: Menshcen, Beziehung, Verbindung, was, oder wie? Ganz einfach so, wie man es aus dem real life kennt: man kennt als Blogger einen, der… wo sitzt, basta.
Sorry, bin immer fürs Konkrete statt IT-Technokraten-Sprech, damit’s klar wird :)
Ab wann ist ein Blogger, der sich in das Thema einklinkt ein Trittbrettfahrer?
Sich ins Thema einklinken mit Soli-Link und Kommentar ist kein Trittbrettfahren. Kommentare setzen mit dem Inhalt “Schaut mal bei vorbei, ich hab demnächst was neues” schon was anderes. Ja, ich meine das marketing-blog.biz in Sachen DOSB.
Das ist schlechter Stil, unsauber und nervig, auch wenn die Aktion vielleicht noch gut gemeint war.
Schnittstelle meint Schnittstelle. Die ist immer menschlich. Das kann der Kontakt zu Print-Journalisten sein, dass kann aber auch ein Blog sein, dass in der Richtung gut vernetzt ist, oder eventuell von den “alten” Medien gehostet wird. Die Blogs der “Zeit” oder das von der Tagesschau wären Beispiele. Zugegebenermaßen schlecht laufende Beispiele, aber gerade das Blogs von Jochen Bittner ist ein Blog, dass so eine Schnittstelle darstellt und viel häufiger gelesen werden sollte.
Machiavelli find ich in diesem Kontext auch ok.
Aber auf Roberts blog les ich eine Menge moralische Entrüstung und das ist doch hier dann unproduktiv, wo ihr doch nach einer Strategie sucht, um etwas durchzusetzen.
Bezüglich der negativen Wirkungen von sichtbarer moralischer Entrüstung auf Durchsetzbarkeit spreche ich aus Erfahrung.
Pragmatisch wichtig sind aus meiner Sicht erstmal Informationen darüber, weshalb man wie wo abgemahnt werden kann.
“Schnittstelle meint Schnittstelle. Die ist immer menschlich.”
Nein.
Ist nicht immer menschlich. Schnittstelle hießt einfach: Austausch von Information von einem System aufs andere.
Da fehlt ein “meist” im Satz. “Sie ist meist immer menschlich” Sorry.
@ SaltOfTheEarth
Richtig: Wilde ungerichtete moralische Empörung ist oft kontraproduktiv.
(hat auch was von einem flame, einem mob)
Ich kannte jedoch in real life einen (der hat seinen Sun Tzu gelesen), der war kühl in der Seele und konnte unglaublich lospoltern, dass man glaubte, genau das wäre jetzt seine schwache Seite. War aber “nur” Strategie. “Moralische, heftige Empörung” kann kühl überlegte Strategie sein, für was auch immer. (Bis hin zur Scheinheiligkeit).
Und ich kenne andere, die drücken sich ästhetisch, gewählt und sonstwie aus, brodeln unter dieser gelackten Oberfläche aber wie nix, und explodieren, wenn man nur ein bisschen reinpiekt.
Blogwars oder: Möge die Macht mit den Bloggern sein
Don Alphonso hat eine Top 5 erstellt, mit welchen Strategien Blogger am Besten Druck auf Unternehmen wie StudiVZ, Jamba & Co. ausÃben:
Freunde der Blasmusik: Blogs haben eine Menge Macht und Durchschlagskraft. Im Laufe der Jahre gibt es die Entwi…
Man kann sich jede Strategie in die Haare schmieren wenn der gegenüber nicht mitspielt. Wie z.B. MediaMarkt/Saturn. Für die sind Blogs einfach nicht existent. Ihre Zielgruppe sind keine Blogger. Die ignorieren Kritik aus diesen Reihen ganz einfach.
Und so lange Blogs ein Schwellenmedium sind, welches nur hin und wieder mal durch Zufall in den Fokus der Öffentlichkeit gerät, ist Aussitzen und Ignorieren wohl noch die beste Verteidigungsstrategie für in die Kritik der Blogger geratene Unternehmen.
Welche Strategie empfiehlt man denn an der Blogbar, wenn einem keine Sau zuhört/liest?
Die Sache evtl. mal bei der Boocompany posten, ab und zu pickt vielleicht sogar ein Journalist die Krümelchen auf, die man da ausstreut, ganz ohne Blogorkan.
@DD: Danke für die Erklärung ich hatte das nicht mitbekommen und wusste wirklich nicht was gemeint war. Ich war irgendwie der Meinung, das Saftblog sei ein Businessblog und dadurch nicht zu verteidigen, vergebliche Mühe also.
Seltsamerweise erwähnt / kommentiert niemand den Titel.
Mach ich’s halt.
Ja, Kleinbloggersdorf benötigt einen Gemeinderat geführt von einem
Bürgermeister.
Und das meine ich Ernst.
Welche Rechtsform vorstellbar wäre lasse ich einmal dahingestellt.
Ein eingetragener gemeinnütziger Verein wäre eine Möglichkeit.
Trittbrettfahrer:
Ich denke, Trittbrettfahrer sind nicht jene, die sich in anderen blogs
gelesene Themen zueigen machen und darüber -mit Quellenangabe-
berichten (Trackback) sondern jene, die versuchen auf dem Rücken
anderer ihr eigenes Süppchen zu kochen. Und dann auch noch die
Siegesfahne schwingen.
Wie der PR-Fuzzy, der meinte eine Heldentat zu begehen, als er ohne
Auftrag den Mitarbeiter der Pressestelle des DOSB kontaktierte.
Der, wie der PR – Fuzzy schrieb sich mit blogs nicht so gut auskenne,
weshalb er, der PR-Fuzzy ihm habe erklären müssen, wie und wo er
kommentiere möge.
Da frage ich mich doch glatt, ob das nicht seine PR – Masche war,
eigenhändig die vorgeblich offizielle DOSB Stellungnahme in
verschiedenen blogs zu platzieren.
Ich kommentierte anderswo schon, er sollte nicht mit
Schmidtchen reden, sondern mit Schmidt.
PR-Fuzzys kennen wohl nur PRessestellen.
Und dieser Schmidt benötigte nach unserem Gespräch aus naheliegenden
Gründen eben etwas Zeit um zu agieren.
Denn, das dann Entschiedene muß klopffest sein.
Auf jeden Fall wird auf normalem Wege wieder in den Vorgang eingetreten
um für beide Seiten eine befriedigende Lösung zu finden.
Das Gesicht beider Seiten wurde gewahrt.
Soviel Fairnes muß sein und ist zu ertragen, auch wenn es 2 Tage dauert.
Bei allem Respekt, aber ich lese nicht weiter nach dem: Kleinbloggersdorf benötigt einen Gemeinderat geführt von einem
Bürgermeister.
Nehmse erst mal ihre Pillen!
Mäulesmühle bekannt?
Hannes und der Bürgermeister schon gesehen?
Stellen Sie sich einfach vor, es wäre hinter jeder der
der drei ersten Zeilen ein ;-) – Zeichen.
Denn einen Führer will >strong>ich sicher
nicht.
Meinungsführer gibt es ja schon genug.
Meine Meinung führt mich.
Und jetzt können Sie getrost weiter lesen.
Die einzigen Pillen, die hier rumliegen sind alte Fußbälle,
mit denen meine Enkel die Blumen zerschießen.
Ich nehme lieber meinen Trollinger.
Klein??? Bloggersdorf
Es wird täglich größer, Klein Bloggersdorf!
http://blog.rheinneckarweb.de/
So eine kleine Firma aber auch ;-)
Im Prinzip hat Don Recht.
Nur, gibt es diese Blogsphäre wirklich, oder ist sie nur erträumt?
@Vroni,
[quote](der hat seinen Sun Tzu gelesen),[/quote]
bei amazon 9,90 , bestellt.
Bin Go Spieler. Kannt ich gar nicht. :-)
Das Dumme ist: es gibt nicht DIE Blogger.
Es ist wie mit dem Flickerteppich dunnemals der deutschen Kleinstaaten und Stadtstaaten. Napoleon et. al hatten in leichtes Spiel. Und jeder Ministaat (A- oder B-Blogger mit seinen Anhängern) ist ganz toll, egal wie klein das Duodez-Fürstentum ist. Und jeder ein Monolith und eine geistige Größe in der german Bloggerwelt.
Da kommt viel Willen, oft auch viel unterschiedlicher Willen zusammen, der erst mal gebündelt werden muss, wollte man ihn denn zu einem Ziel bündeln. Ziele: Nicht jeder versteht sich als Wahrer und Verteidiger der 5. Macht, weil die 4. Macht (Medien) im Staate nicht funktioniert. Manche sehen das nicht, oder sehen das nicht so, oder bloggen ganz andere Themen, viele sind gänzlich unpolitisch.
Die, die mich am meisten irritieren, sind diejenigen, welche plötzlich – aus einem Musikblog kommend oder einem Lyrikblog – wie von einer Tarantel gestochen plötzlich irgendwohin kotzen (vorher ham sie grad Rezepte getauscht…), weil ihnen emotional was komplett quer liegt. Dieses auf dem eigenem Blog themenfremd rumkotzen oder auch die Angewohnheit, in fremde Blogs hineinzukotzen hat nix mit Authentizität zu tun, wie fälschlich angenommen wird, sondern hat einfach keine Linie. Diese negative Energie könnte man wahrlich sinnbringender verwenden, denn dieses Verhalten ist die Achillesverse der Blogwelt: hirnloses Blöken.
Wenn ich noch eine aktuelle Erfolgskampagne der Blogosphäre hinzufügen darf? Die Art- und Weise, wie sich Netzpolitik und hä? wie heißt das neue PR-Blödwort? … Mavens im Umfeld von OpenSource zum aktuellen IT-Gipfel der Bundesregierung äußern.
Netzpolitik wird aktuell direkt zum Thema von verschiedenen Rundfunksendern gefragt. Ralf Bendraths hervorragendes Interview bei freie-radios.net zum Thema. Und bis hin in die konservative Presse (z.B. FAZ) kritische Bemerkungen zum Gipfel statt der üblichen Ãœbernahme von Pressemitteilungen. Respekt! Gut. Messbarer Erfolg wäre erst dann gegeben, wenn beim nächsten Mal die Subventionen statt an Bertelsmann, SAP, Siemens und T-Systems irgendwie dem Personenkreis zukämen, der aktuell als “Personen des Jahres” das Titelblatt der Time schmückt.
Lobhuddel, Lobhuddel, *wegduck*
“Mavens” ist schon alt,
http://www.blogbar.de/archiv/2006/12/11/der-real-existierende-ichauchrevoluzzer-20#comment-96618
das wurde nur wieder neu ausgegraben :)
grabgrab, *staubigpudel*
@38/Vroni: genau so isses
@Don:
Trotzdem muss man ab und zu mal nachfragen (oder für sich entscheiden), ob Du dieses oder Dein Blog als Mittel zum Führen _Deines_ Krieges benutzt, oder ob Du meinst, Blogger _müssen_ Krieg führen.
Ist beides legitim für mich, zweiteres führt Bloggen ad absurdum.
Ich meine nur, dass es ab und zu kracht. Wenn es dann kracht, sollte es der anderen Seite keinen Spass machen. Also muss man nachdenken, wie man dafür sorgt, dass die keinen Spass haben. Je besser das gelingt, um so nachhaltiger werden sie es vermeiden, es krachen zu lassen. Krieg ist nicht das Ziel, sondern Abschreckung. Und hohe Kosten für die andere Seite bei der wirkungslosen Prävention.
Un es kann nicht falsch sein, das mal zu bereden. Die andere Seite bespricht das ja auch.
Absolut korrekt, ich verliere auch nur ungern, schon gar nicht wenn es an der eigenen Vorbereitung liegt. Aber ich habe zumindest meinen Wahlspruch “victory not vengeance” noch nicht aufgegeben…
Hm, ich kann es letztlich nur bezogen auf das VZ beurteilen, aber da frage ich mich schon, ob es derzeit Sinn macht, da noch irgendeinen “PR-war” fortzusetzen.
Denn man muss meiner Meinung nach einfach sehen: Bisher ist eigentlich alles, was man gegen die vom VZ im offenen Frontalangriff unternommen hat, nahezu erfolglos gewesen: Die Kundschaft von denen interessiert sich nicht für Skandale oder Datenschutz, die Printmedien im Grunde ebensowenig, und die technische Performance von denen ist besser denn je.
Ob das jetzt prinzipiell gegen die “Schlagkraft der Blogosphäre” spricht oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Aber in diesem einen Fall wird man wohl einfach sagen müssen: Die Rechnung, denen ein Ende mit Schrecken zu bereiten, ist jedenfalls nicht aufgegangen. Einfach mal neidlos anerkennen, Punkt.
Muss sie ja auch gar nicht, denn wir haben doch hier in den letzten Tagen zur Genüge analysiert, dass deren Gewinnphantasien ohnehin völlig überspannt sind und das ganze Geschäftsmodell eigentlich sowieso nicht viel Zukunft hat. Es ist doch völlig klar, dass es auf die Dauer den Studis zu langweilig werden wird, sich gegenseitig ihre Fressen im Netz anzugucken, und dann werden diese Verzeichnisse sowieso wieder verschwinden (oder zumindest: der Hype darum). Schon in 2007 wirds mit Sicherheit entsprechende Probleme geben, die Aufrufzahlen aufrecht zu erhalten. Wozu mit hohem Einsatz auf den Saurier eindreschen, wenn er doch sowieso schon sterbenskrank ist?
Im übrigen muss man sich ja schon bei jedem Krieg fragen: Wofür führt man den eigentlich? Insbesondere, wenn man nicht Wehrpflichtiger ist, sondern als “Volunteer” dabei.
Und da gilt für mich, dass man bei allen verdienstvollen Bemühungen, die Skandale rund um das VZ einem großen Kreis und vor allem den betroffenen Studis publik zu machen, immer noch gilt: Ob die Studis dann in so einem Verzeichnis bleiben wollen oder nicht, ist immer noch ihre Sache.
Es ist ja trotz allem fiesen Geschäftsgebaren des VZ nicht so, dass wir hier gegen eine fiese Diktatur kämpfen. Jeder kann bei denen vom VZ seinen account löschen, wenn er möchte.
Damit wir uns nicht missverstehen: Ich finde die Unbedarftheit, mit der unsere Studis in so ein Ding wie das VZ reinrennen, genauso erschreckend wir ihr, aber letztlich ist es halt immer noch das Bier der Studis, was sie machen. Es sind junge erwachsene Menschen. Die Erkenntnis des soziale Abgrunds, für den ein solches Phänomen wie das StudiVZ ein Symptom ist, meine ich hier bei einigen der sensibleren Kommentatoren gespürt zu haben, ebenso wie bei einigen Menschen im RealLife, mit denen ich mich über das VZ unterhalten habe. Aber an dem, was da in Teilen unserer Jugend möglicherweise ein wenig schief läuft, würde doch auch eine noch so spektakuläre Implosion des VZ in der Sache wenig ändern.
Man soll schon versuchen, positiv zu wirken. Aber dem anderen auch nicht seine Wahrheit aufdrängen. Und sie auch nicht zehnmal am Stück wiederholen. Wer nicht will, der hat schon! Die Zeit kann man besser verwenden: Für ein gutes Buch, einen Spaziergang, Freunde…
Bewusster “Kampf” bedeutet in letzter Konsequenz ohnehin immer nur, das folgende zu erkennen: Dass nämlich alle fiesen Menschen, Unternehmen, Systeme, Gegner etc., die man in dieser Welt zu erkennen glaubt, letztlich nur Projektionsfläche unseres eigenen Schattens sind…
In diesem Sinne eine gute (friedliche) Nacht! :-)
Das stimmt so nicht. Die Beseitigung elementarer Sicherheitslücken darf man durchaus als Erfolg werten.
Auch das stimmt so nicht. Ein klein wenig Bewußtsein wurde durchaus geschaffen. Nicht bei der breiden Masse, aber das konnte man auch nicht erwarten.
Das sehen die User im StudiVZ-Blog offenbar anders.
Was der Zündfunk in der Auflistung zu suchen hat, müsstest Du mal erläutern.
@jo (45)
Deswegen schrieb ich ja auch “nahezu”. Selbstverständlich wurden “elementare Sicherheitslücken geschlossen”, und “ein klein wenig Bewusstsein” geweckt. Aber mehr ist eben im Moment meiner Meinung nach realistischerweise nicht drin. Wer das nicht akzeptiert, der dreht irgendwann am Rad. Oder siehst Du das anders? Also, wer mich hier davon überzeugen will, dass die offene Holzerei gegen das VZ im Moment noch irgendwas bringen soll, der muss mir schon gute Argumente auftischen. In der gegenwärtigen Situation nicht zu erkennen, dass die einfach über ihre Datenschutz-Lücken nicht zu kriegen sind, so sehr einem das auch persönlich gegen den Strich gehen mag, hat auch etwas mit einem Mangel an innerer Beweglichkeit zu tun, und die hat noch keinem Feldherren genützt…
@Urs (44): Also, ich finde, die Kundschaft vom StudiVZ interessiert sich in gewisser Weise schon für Skandale, aber eben solche, wie sie die Welt von StudiVZ geschrieben hat. Das mit den Stalkern war sehr angesagt. Ein StudiVZler wurde exkommuniziert und auch vom Polizeidienst suspendiert, nachdem sogar die Bildzeitung im Ruhrpott sich eingeschaltet hatte. Der Typ, der beim StudiVZ angemeldet war, hat sich rassistisch verhalten und eine Disko diffamiert, und so einer war dann im Polizeidienst. Aber er hat nicht, naiv wie eben viele so sind, damit gerechnet, dass das jemand überhaupt mitkriegt, weil im Web sind ja angeblich alle Daten so “unwichtig”.
Ich schau mir jetzt immer die Blogeinträge zum StudiVZ an, und wenn ich was Interessantes aus der PRivatsphäre finde, blogge ich das. Ich find das, was dort gebloggt wird, sehr naiv. Manche führen ihre Blogeinträge wie andere Leute früher (oder auch heute immernoch) Tagebuch. Sehr privat, sehr intim. Da gibt es dann StudiVZler, die verliebt sind, aber sich gleichzeitig über die Liebe auch noch negativ auslassen. Die schneiden sich doch ins eigene Fleisch. Andere, die sich mit ihren Obszönitäten rühmen… usf. – Das ist quasi für jeden Einzelfall aufs Neue ein empirischer Beleg für Dons Hinweis darauf, wie wenig sensibilisiert die Leute in Bezug auf ihre Daten sind. Was die dort alles von sich preisgeben ist erstaunlich. Manche finden es lustig, aber ich empfinde Gott sei Dank keine Schadenfreude. Nur, den Betroffenen selbst wird manches erst klar, wenn sie eben damit auf die Nase gefallen sind. Wenn die Flamme z. B. auf die ach so Verliebte zugehen wird und sie auf ihre negativen Blogeinträge anspricht. Die wird einen hochroten Kopf kriegen und das “hoffentlich” beim nächsten Mal nicht mehr machen. Oder aber sie tut es doch. Dann allerdings ist ihr nicht zu helfen, weil sie vielleicht so eine ist, die sich von nem Kerl auch den Hintern versohlen lassen würde und trotzdem immer wieder zu ihm zurückkehrt. Aber man gibt ja die Hoffnung nicht auf, dass man zumindest manche Leute ein wenig wachrütteln kann.
>Der StudiVZ-Ansatz (Tieffliegerangriff mit P-38 Lightnings): Ein Thema fällt >jemandem auf, der recherchiert rum, findet noch ein paar andere Entschlossene und >Munition bis zum Abwinken…
Ich seh das eher als massiven Gunship Angriff. Mir scheint “ein paar Entschlossene” sei wörtlich zu nehmen.
Wo so viel Munition rumliegt, in egal was für einem Fall, wäre eine bessere Verteilung derselben nicht ein bisschen sinnvoller? Mehr Leute die gleichzeitig schießen und koordiniert vorgehen können sicher noch mehr ausrichten – wenn man jetzt mal das Ziel der totalen Zerstörung vor Augen hat.
Breiter verteilte Informationen an vertrauenswürdige Leute bedeutet sicher eine Entlastung der Akteure; mit noch durschlagenderem Erfolg.
my 2C
@42 Don: Die Besprechung ist auf jeden Fall gut und richtig. Interessant ist bei der ganzen Sache sowieso, daß die PR-Mafia meines Erachtens
nach bisher keinerlei adäquaten Umgang mit Blogs gefunden hat. Es gibt
hier und da mal lobenswerte Beispiele, aber daß jemand eine sinnvolle
und für beide Seiten befriedigende Kommunikationsstrategie mit Blogs
in der Schublade hat, das kann man nicht gerade behaupten. Und das
ist wahrscheinlich das größe Versäumnis der ganzen PR-Fuzzis.
Abwarten!
@DonDahlmann:
zu 4)
Man kann – i.S. Saftblog – das ja auch anders versuchen und bei sich dann nur mal am Rande erwähnen. Ich würde MICH jetzt nicht als Trittbettfahrer sehen. Abgesehen davon, daß der Beitrag glaube ich eh nicht viele Besucher gebracht hat.
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