Der Mythos der Userzahlen
Weil hier die Frage aufkam: Es ist keine Koketterie, wenn ich sage, dass vielen bekannteren Bloggern die Leserzahlen eher wurscht sind. Ein paar unsortierte Gedanken dazu.
In der Phase des schnellen Wachstums, die die meisten grösseren Blogs mal erlebt haben, bekommt man Zweifel. Man überlegt sich, das Blog dicht zu machen. Mir ging das vor rund zweieinhalb Jahren so, als mein Blog “Rebellen ohne Markt” dauerhaft auf mehr als 1000 Besucher am Tag kam. Damit meine ich nicht die überzogenen Zahlen auf Basis von Awstats, die manche Scharlatane so gerne rumbrüllen, und auch nicht die Googleabfragen, mit denen sich SEO-Trash und Tittenposter wie Erik Hauth feuchte Höschen machen. 1000 echte Besucher, die nur wegen der Texte kommen. Das sind in etwa so viele Leute wie in meinem Gymnasium, 5 mal so viele wie in meinem Institut, 40 mal so viele wie in der Redaktion, und lediglich 100 von diesen 1000 sind so freundlich, hin und wieder etwas zu sagen. 900 kommen, trappeln durchs Blog, denken sich was, und gehen wieder. Man spricht also zu einer anonymen Masse und wenigen Bekannten. Vergleichbar einem grossen, dunklen Saal, in dem man Texte vorliest und nur die ersten beiden Reihen erkennt. Dieser unschöne Gedanke drängt sich einfach auf.
Natürlich schreibt man dann keinen Beitrag ins Blog, in dem man den Zustand beklagt. Aber man redet mit denen, die mit so einer Situation schon länger klar kommen müssen. Und siehe da: Das Problem kennen viele. Wobei: Es spielt kaum eine Rolle bei denen, die nichts Persönliches schreiben. Das Persönliche gehört meines Erachtens aber dazu zum Bloggen, ansonsten ist es halt PR, Googlespam, Werbung oder was auch immer, das auf Basis von Blogsoftware veröffentlicht wird. Und das Persönliche liebt man, es sind die Dinge, die einen selbst bewegen, die dann aber auf die graue, stille Masse der reinen Leser trifft. An dieser Stelle entsteht ein Hürde, ich ich vom Live-Radio kenne: Man sitzt allein vor dem Mikro, die Musik wird ausgeblendet, gleich ist man dran, und draussen sitzen tausende am Radio. Da entsteht ein Fluchtreflex, man wil eigentlich gar nicht mehr, man will nur noch raus. Dann geht das rote Licht an, man spricht die ersten Worte, und alles beruhigt sich.
Und warum: Weil man die Hörer oder Leser vergisst. Sie werden einem egal, wenn man sich auf die Moderation konzentriert. Sie können nicht, und sie wollen beim Bloggen nicht. Kann man nichts machen. Der Weg heraus aus dieser Massendepression ist ein abgeklärtes Verhältnis zu denen. Sie sind halt da. Es sind viele. Sie stören nicht weiter. Sie sind eine abstrakte Zahl im Counter, eine Kurve bei Alexa, sie ändern nichts am Blog und der Qualität der Beiträge. Ich denke, dass das der Grund dafür ist, dass man in viel besuchten Blogs so wenig über die Userzahlen liest. Irgendwann sind sie einfach da, es ist ok, man gibt gerne auch was mit Links und über Kommentare davon ab, wobei ich beim besten Willen nicht glaube, dass es viel bringt, aber warum nicht. Sie kommen schon zurück, und wenn einer bei einem viel besuchten Blog kommentiert, damit Leute kommen – muss er eben was bringen, damit sie bleiben. Meines Erachtens geht das am besten mit eigenständigen, unabhängigen Geschichten. Zumindest ist das der Ansatz der Blogbar. Und es geht.
Aber es ist mir egal, ob es momentan 200, 6000 oder 25.000 Leser am Tag sind. Kommentare sind ein ganz anderes Kapitel; während sich 100 oder 10.000 Leser lediglich an der Festplattenaktivität festmachen lassen, ist der Unterschied zwischen einem und 10 Kommentaren enorm. Sobald Beiträge auf ca. 50 Kommentare kommen, ist es super. Natürlich gehen Kommentare auch Hand in Hand mit den echten Leserzahlen, also denen, die einen Text von Anfang bis Ende lesen und geistig erfassen. Aber Leserzahlen sind nochmal was ganz anderes als die mit strukturellen Analphabeten verseuchten Zahlen, die Messinstrumente ausliefern.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Zahlen, bitte! Erster again!
Ich bleibe da skeptisch gegenüber dem Egalsein der Klickzahlen. Da wird in einem Massenmedium veröffentlicht und der Umfang der erreichten Massen soll einen gleichgültig lassen?
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!
Bisher hatte ich nie das Bedürfnis einen Kommentar zu hinterlassen. Jetzt muss ich mich aber melden.
Ich lese Blogs weil ich in Themen interessiert bin und ich lese die Blogs die auf der einen Seite unterhaltsam sind aber auch informative. Wobei ich davon ausgehe, das der Blogschreiber etwas mehr Ahnung vom Thema hat als ich. Warum soll den Jeder sein Senf dazugeben? Mir sind 10 qualitative Beiträge lieber als 100 Troll-Schreiber. Und wenn ich solche Kommentare lese wie “erster”, “zweiter” und bei den Kommentaren, 10 mal den selben Link finde, weil die Leute erst Posten und dann Denken, ok da muss halt der Blogschreiber viel zu sehr moderieren als eine vernümftige Diskussion zu führen.
ich kenne mich mit WordPress nicht aus, aber wäre eine Funktion um den Artikel zu “raten” eher Sinnvoller? Muss ja nicht öffentlich sein, aber wenn ich in ein Vortrag sitze, dann Applaudiere ich ja auch hinterher, ohne dabei zum Mirkro zu rennne ;)
Hm, ich muss zugeben dass ich hier immer nur lese und nicht kommentiere.
Und die meisten meiner Besucher lesen auch nur und kommentieren nicht, was wahrscheinlich auch damit zusammenhängt dass es ich eben keine “ach sowas ist mir auch passiert”-Geschichten schreibe, sondern kleine, abgeschlossene Witze bastele. Ich muss auch sagen dass die Anzahl der Kommentare mir nicht soo wichtig ist, aber die Besucheranzahl schon, ich weiss zumindest auch aus vielen Rückmeldungen und den dann doch kommenden Kommentaren, dass es doch Leute interessiert, ich weiss dass es stetig mehr werden und dass es für viele zum Tagesablauf gehört, mal bei mir reinzugucken. Und das ohne verlinkten RSS-Feed oder sowas. Und zumindest für mich reicht die kleine Freude, zu wissen dass man anderen eine kleine Freude machen kann, schon aus um mir jeden Tag was neues auszudenken. Vielleicht ist das ja ein bisschen zu sehr Sender-Prinzip, aber ich denke das hängt wie gesagt ja auch vom jeweiligen Inhalt ab.
Und will dem Vorredner Nr. 3 noch hinzufügen: Genau das kenne ich auch, und zwar von unseligen Communitys wie jetzt.de, also dass da nur aus Freundschaftsgründen lauter “hach wie schön”-Kommentare kommen, und ich bin froh dass das bei stand-alone-Blogs nicht so ist, also dass man eben nicht untergeht nur weil man nicht 25 Kumpel hat die sofort den eigenen Beitrag pushen.
@ supatyp: Man merkt davon nichts.
Das ist wie beim fahren: Im Audi A8 fühlen sich 250 km/h langweilig an. Aber mit dem Rennrad auf 20 mm Reifen mit eher lahmen 110 einen Pass hinunter – das ist wirklich schnell. Das ist irrwitzig schnell. Und nichts wird je in einem A8 dem nahe kommen. Es ist eine Sache im Kopf.
Es ist halt dieses autoregulative Konzept der evokativen Kreativität. Wer oben bleibt, der erwischt öfter das massentaugliche Moment, ohne davon sich selbst beeinflussen zu lassen. Denn die Masse mag das Besondere. Und das Besondere ist nicht das, was aus der Masse kommt.
Ist ein (scheinbares) Paradox, das ich gerade aufgestellt habe :-).
Plebiszitäre Strukturen sind zwar äußerst gut für eine Gemeinschaft, aber nicht für jene, die eine, wie auch immer geartete kulturelle Arbeit leisten (irgend so ein Vergleich von Dostojewski mit Barbara Cartland schwebt gerade in meinem Kopf, doch ich bringe diesen unfertigen Gedanken nicht vernünftig zusammen).
Damit wir uns verstehen: ich spreche von guten Blogs – und dazu zähle ich z.B. Dein Rebellmarkt.
Naja, von mir ein weiter so.
Nachtrag: ich weiss natürlich, dass Deutschlands Linknutten meine Haltung nicht teilen. Aber das ist das Internet. Wer nicht gut schreibt, wird nicht gelesen, oder muss auf Google hoffen. Es stört sie nicht, wenn Ihre mickrige Chartexistanz vom Spammern einer Suchmaschine abhängt. Insofern kann das alles durchaus eine Sache des Charakters sein.
So what!?
Was möchtest du eigentlich mit deinen Gedanken ausdrücken?
Ich mag den Vergleich zwischen Radio und Blogs, und ich denke, in der Art und Weise, wie die potentiellen Hörer/Leserzahlen sind, haben beide Medien etwas gemeinsames. Der Unterschied ist jedoch, dass man im Radio selten von persönlichen Dingen spricht, im Blog schon.
Ich denke ab einer gewissen Zahl von Lesern wird es einfach egal.
Ben, denk nach, vielleicht fällt es Dir ja ein. Ganz von allein.
Ich habe mal gelesen, ein Mensch könne nur 100-150 Menschen persönlich kennen und mit Ãhnen halbwegs persönliche Beziehungen haben. Diese Grössenordnung sei aus der Tierwelt entlehnt. Affenhorden, glaube ich. Ich weiss nicht, ob das stimmt. Aber sicher ist, dass es offensichtlich irgendwo eine Obergrenze von “pflegbaren” Beziehungen gibt. Sie mag unterschiedlich sein von Mensch zu Mensch.
So gesehen, würde es den Dunstkreis eines Blogs eben auf solch eine Zahl begrenzen. Also, dass jeder weitere Blogbesucher (mit oder ohne Kommentar) irgendwo unerkannt durchrauscht, wäre dann ziemlich normal und irrelevant für den Blogautor, wenn er denn Wert auf eine “persönliche Bekannschaft” legen würde …
Es spielt somit keine Rolle, ob ich 151 oder 151.000 Besucher/Tag habe. Ausser meinem Superego.
Nun ich fürchte, wer im Laufe der Zeit seine 50 Blogs im Reader dümpeln hat und die lesetechnisch abarbeiten muß, kann solange er nebenberuflich auch Geld verdienen muß nicht bei den 100 % kommentieren. Auch lesen einfach viele Menschen, fühlen sich aber nicht zum Schreiben berufen. Je mehr Blogs es geben wird, um so weniger werden die Menschen kommentieren können/wollen.
Ich möchte an dieser Stelle mal anmerken, dass es für mich unglaublich schwierig ist hier in der Blogbar die Texte zu lesen. Kann man nicht für’s Web lieber eine Schrift ohne Serifen nehmen? Und etwas weniger bold setzen? Das tut wirklich weh im Auge. ;-)
@creezy, serifenlos und bold wäre deutlich schwieriger zu lesen … sagt die klassische Typografie und die Lebenserfahrung.
Mir sind die Wenigen, die bei mir lesen, lieber, als hunderte Durchreisende. Denn die wenigen Leser, die ich habe, kommentieren qualifiziert. Ist es nicht ein Zeichen der Qualität denn der Quantität? Schwanzvergleich ist zwar schön und gut, aber es alleine darauf zu reduzieren? Arme Welt…
Ohne den Letzten Satz wäre es kein echter Don gewesen.
Ein wenig Gebrüll muss halt immer sein :-)
Aber der Text gefällt mir aus dem Grund, dass Du dein Blog als Plattform für Diskussion verstehst. (So deute ich zumindest den letzten Absatz).
Man muss aber auch die andere Seite des Radios betrachten. Ist der Moderator und sein Beitrag gut, werde ich mir auch den nächsten anhören. Wenn es beim Radio einen direkten Dialog gäbe, würden einige Ihren Senf dazugeben ob es Sinn macht oder nicht. Ich lese gerne den Blog von Don, weil gut geschrieben.
Hätte ich ein ähnliches Talent, würde ich öfters einen Kommentar beitragen. Aber da ist diese kleine Hürde: So gut bist du nicht um dich mit dieser Qualität messen zu können, also lass ich es lieber und lese weiter mit Genuss den Rebellmarkt und die Blogbar.
Ohne hier die Typo-Schlacht auslösen zu wollen, aber Serifen sind eben nur in der klassischen Typographie besser, am Bildschirm liest man ganz anders, und je nach Betrachtungsabstand verklumpt das Schriftbild dadurch eher (wobei die Georgia natürlich eine der besten auf dem Screen-Gebiet ist). Scheint mit aber nicht bold zu sein, nur ziemlich gross, mit wenig Zeilenabstand und etwas zu langen Zeilen. 10-15 Zeichen weniger auf der Zeile, etwas mehr Zeilenabstand, und fertig. Wobei das hier ja wohl insgesamt nicht so problematisch ist.
Ich bin halt ein führendes Mitglied im Verein für deutliche Aussprache, was soll man machen. Und ich habe keine Lust, mich irgendwo mit gefälligen Worten einzuschleimen, wenn ich die Sache nun mal so sehe.
Klingt ein wenig nach dem Verlangen von Individualität im Massentourismus. rebellmarkt und blogbar sind ohne Werbung. Das sind fast schon Ausnahmen bei den bekannten und oft gelesenen blogs. Besucher sind auch adsense-Einnahmen. Genau wie gute Positionen in Suchmaschinen.
Wenn man es mal zuspitzt: Bei der Einbindung von adsense fängt die Jagd nach Klicks und Besucher an – und die Lust am Kommunizieren und Schreiben hört auf. Mir kann keiner erzählen, dass A-List blogs mit adsense und anderen Einnahmeformen die Zahl der Leser egal ist. A-List-Blogger sind Profis. Mit einem Eintrag pro Tag abends zum Feierabendbier kann man heute nichts mehr reissen. Vielposter sind gefragt, um die Masse bei Laune zu halten. Und die geringe Zahl der Kommentare ist nicht unerwünscht, weil 50+ Kommentare zu jedem Eintrag auch Arbeit machen.
Ich mag Kommentare in meinem Blog auch und zwar jeden Einzelnen (bevor ich merke, dass es nur Spam war). Die meisten Kommentatoren kenne ich auch persönlich, vielleicht ist für die die Hemmschwelle dann geringer. Aber ich stimme auch dem Tenor hier zu: Einfach öfter mal die Klappe halten und versuchen, in den anderen Momenten etwas beizutragen. Stille Zustimmung zum Gesagten sozusagen. “Erster” hat für mich zum Beispiel überhaupt keinen Sinn, wo kommt das überhaupt her? Will da einer zeigen, wie panisch er am Feedreader hängt?
nur weil mein namensdieb sich keinen reim machen kann…
was ich noch ergänzen würde ist der umgang mit kommentaren. geht der blogger darauf ein, oder nicht? wenn sich z.b. die sueddeutsche denkt durch die möglichkeit einer kommentierung einen mehrwert zu schaffen, dann aber nicht auf inhaltliche kritik zu einem artikel eingeht hätte man es auch sein lassen können.
das selbe spiel bei der readers-edition der netzeitung. artikel werden korrektur gelesen und freigegeben, wenn aber inhaltliche fehler angemerkt werden, werden die kommentare gelöscht oder einfach ignoriert…
@21: Feedreeder ist für Technofuzzis, sowas kommt mir nich ins Haus. Und wenn man Witze erkärt, sind sie keine mehr.
Solange es gute Blogs gibt, will ich sie lesen. Ganz allein für mich, ohne Abo, Outing oder Leserprämie.
Klar, dabei sind Kommentare genauso spannend wie der Beitrag auf den Sie sich beziehen. Vorausgesetzt, das Thema bringt’s.
Allerdings ist bei mir mit ca. 50 Comments das Ende der Fahnenstange erreicht. Dann wird’s meist wackelig. Und bis zur Nr. 50 (meine durchschnittliche Grenze der Neugier) ist das Beste eh gesagt
(gibt aber Ausnahmen.
Wenn das hier ein Kommentar 50+ ist, bitte löschen…
Also nicht verzagen und bitte so weitermachen ;-)
Feedreeder klingt nach einem neuen hanseatischen Beruf.
Das Öffentlichkeit tritt nach dem ersten Satz zurück. Dann spricht nur noch die Sprache mit dir. Sie ist eigentlich das beste und dankbarste Publikum …
Das schwappt jetzt aber ins Philosophische.
Also, ich persönlich möchte mit meinem Blog reich & berühmt werden & nie wieder für Geld arbeiten müssen. Das hab ich ja schon ganz oft geschrieben. Da ich aber schon in der New-Economy-Ära den Zug verpasst habe und bei keinem IPO abgesahnt habe und mir auch nix einfällt, wie ich mit meinem Blog die dicke Kohle verdienen könnte, wird’s wohl wieder nix mit reich & berühmt.
Da mein Wappentier aber der Sisyphos ist, roll ich den Stein dann doch den Berg immer wieder hoch und freu mich, dass mein Blog in den Deutschenblogstarts unter den Top 100 ist (beckerfaust: yes! yes! yes!).
Bin ich jetzt irgendwie moralisch oder so raus?
Mir ist nicht egal, wie viele lesen, was ich schreibe – es geht – mir jedenfalls – auch um ein Angebot (zum “Gespräch”, zum “Nach-Mit-Um- oder Anders-Denken” z.B.), aber wichtiger ist mir doch, dass die, die es lesen damit etwas anfangen können… Und selbst wenn das einige Wenige sind, ist es für mich in Ordnung.
Vor allem aber: Schreiben im Netz, das ist Öffentlichkeit herstellen -unabhängig von Verlagen usw., und das ist für mich das Wesentliche.
Gruß Maja
@ supatyp: Nö – das deutet eher aufs Handwerkliche.
@den scheinbar einzig wahren Ben:
Life’s not always a box of chocolates, das wusste schon Forest Gump. ;)
Zum Thema:
Auch wenn ich nach wie vor noch über den Sinn des ganzen hier nachdenke, eines halte ich doch für etwas weit hergeholt – den Gedanken, dass das Sprechen / Schreiben vor einer anonymen Menge in einem so ein unschönes Gefühl hervorruft.
Das ist beim Internet meines Erachtens systemimanent. Wer sich darüber Gedanken macht, dass wohl mehr Unbekannte denn Bekannte jemandes Beiträge lesen, der ist wohl als Blogger oder sonstwie als Autor nicht gut aufgehoben. Er sollte sich eher einen Platz im örtlichen Lyrik- und Prosa-Kaffeekränzchen suchen, wo man sich zwangsläufig kennen lernt.
Und noch einer, der sich bekennt, bisher nur gelesen, aber nicht kommentiert zu haben. ;-)
Ja, ich gehöre auch zu denen. Und ich habe mich von Deinen Worten sehr angesprochen gefühlt. Ich habe selbst schon seit längerem einen kleinen und ganz privaten Blog, den ich gerade hinter eine Passwort-Mauer verlegt habe. Weil es mein GANZ privates Blog nur für nahe Bekannte und Freunde ist. Da ist mir das Persönliche zu heilig und meine Privatsphäre zu wichtig – ja, für wirklich wichtige Dinge habe ich aus dem Rummel um StudiVZ, durch den ich hierher gefunden habe, gelernt. :-)
Nur auf der anderen Seite bleibt eben auch die Lust, doch auch was Öffentliches aufzubauen, langsam. Wie Du schreibst, wo man über Dinge schreibt, die auch persönlich sind, nicht nur PR, sondern vielleicht einfach deswegen, weil sie einem selbst wichtig sind. Besucherzahlen hin oder her. Das vermute zumindest mal, das mich das nicht jucken würde, so lange es nicht am Ende technische Probleme gibt, weil es unerwartet viele sind. Aber das glaube ich nicht. Was die graue unbekannte Usermasse betrifft, ich weiß nicht, ich denke, es das trifft dann auf sie, ja. Und selbst, wenn vielleicht nur wenige von ihnen dann schreiben, sie werden sich, wenn sie denn dann wirklich gelesen haben, damit auseinandersetzen. Und vielleicht geht die Saat dann auf, vielleicht nicht. Wenn sie einmal ausgebracht ist, dann ist das doch eh dem Unbekannten überlassen, was daraus wird. Und bei sehr sehr vielen Dingen sind auf diesem Wege auch die tollsten Sachen herausgekommen, die sich kein Mensch hätte vorstellen können, weil es da eben einfach gepasst hat. Ich würde sagen, eine solche Bereicherung kann doch sehr entschädigend sein für die Fälle, wo die Saat eben doch nicht aufgegangen und vertrocknet ist, oder?
Um das mit dem Kommentieren hier noch einmal auf eine andere Schiene zu bringen:
1. Ich benutze einen feedreader – und ich stehe dazu. Dort ändern sich genauso meine Lesegewohnheiten wie im Browser, den Unterschied kann ich einfach nicht sehen (ausser das die Nachrichten brühwarm auf den Tisch kommen).
2. Fällt mir dann etwas zu einem Beitrag ein, dann lese ich mir mal alle anderen Kommentare durch. Fällt mir nichts ein, kommentiere ich auch nicht – Es bringt auch dem Blogautor nichts wenn ich einfach nur den Kommentar “zweiunddreissigster – war heute mal wieder hier SE” ablasse. Das ist schon eine Hürde.
3. Brauche ich eine ganze Weile um die ganzen Kommentare durchzulesen (zumindest hier an der Blogbar). Sollte dann auch genau der Punkt getroffen worden sein, den ich mir überlegt hatte, dann poste ich das auch nicht doppelt.
4. Wenn ich all diese Hürden überwunden hab, dann geb ich hier meinen Senf dazu.
Der Punkt ist doch, dass zuerst die persönliche Beziehung da sein muss, und wenn mir der Don und seine Themen dann gefallen, dann kann ich auch bei jedem zweiten Artikel nen Kommentar abgeben – aber doch nicht umgekehrt.
Also nicht traurig sein Don ;-)
Und wenn ich nicht gestern schon wieder zu Hause gewesen wäre (ich war bis um 6 in Bln.), hätte ich mir die Bloglesung auch wirklich mal angetan.
SE
Derart aufgefordert kann ich ja ruhig darüber reden, daß
ich mich schon einige Male aufschwingen wollte eine der Lesungen
zu besuchen. Die Furcht erkannt zu werden, als Jemand der sich
in Kreise schmuggelt in denen er nichts zu suchen hat, hielt mich
stets davon ab.
Und Kommentare, die nicht dem Trend ensprechen stoßen bei anderen Kommentatoren oft auf kindisch schroffe Ablehnung.
Daß ich trotzdem hier und anderorts meinen Senf beisteuere liegt
wohl an meinen Lebensjahre. Mit denen ich hin und wieder gerne
kokettiere, zugegeben.
Bei Gegenwind zu kommentieren erfrischt. Ohne Resonanz wird’s
langweilig. Und unterbleibt dann schon lieber mal.
Es gibt blogs (nicht dieses und nicht nebenan) da müßte über der
Kommentarbox stehen :”Red mir nach dem Maul,oder halte es”!
Der Kommentar #34 gehört garnicht hierhin !!!
Der gehört nach Nebenan. Und da ist er auch!
Für hier ist dieser:
Meine Gedanken zu Klickzahlen.
Die Reichweite von blogs, auch unter den Top 25
bei blogscout.de, ist geringer als die des Mitteilungsblattes
in unserem kleinen Dorf am Rande des Schwarzwaldes.
Wenn ich z.B.: das lawblog.de ansehe und dort regelmäßig
über die letzten Untaten staatlicher Organe desinformiert
werde, so fällt auf, daß immer wieder die selben
Kommentatoren ihre Grütze ablassen.
Mehrmals am Tag sind sie da und brabbeln.
Auch die, die nichts Neues zu vermelden haben, sind
wiederholt da und spechten, was andere Brabbler zum
eigenen Kommentar abgelassen haben.
Ich teile für mich leichtfertig mal die Zahl der gezählten
Besucher durch 4.
Dann komme ich auf ca. 1200 Besucher.
Enorm! Vor allem bei dem dort angeboteten Content.
Alles selbsternannte Hobbyjuristen. Immer die Selben.
Gesteuert durch einen sich selbst aufwärts in die
TV – K-Prominenz manöverierenden DüsselDfer- Juristen.
Oder nehmen wir das Parteibuch.de.
Gestern halbseiden eingestellt.
Genau das Selbe.
Dort lande ich mit meiner Berechnung auf 600 Besucher.
(Blogscout – Grundzahlen vom 29.01.2006 / 4 .)
Was soll also das selbst – Aufgeilen an Klicks.
Oder MC-Winkel, regelmäßig in den Top-Dingens.
Durch Pinkelspuren oder Diarrhoe. Immer die Selben
Besucher. Vielmals am Tag. Immer die Selben.
Gezählt mit dem gebotenen zeitlichen Abstand von
blogscout.de selbstverständlich.
Die Blogger überbewerten sich und ihre Auftritte.
Und jetzt kommt keine Lobhudelei :
Das Aufgreifen von Themen, die auch die breite
Öffentlichkeit interressieren, macht die Reichweite
durch Aufgreifen der Themen in den Printmedien
und deren Ablegern im Netz.
Eben das stelle ich in der blogbar.de fest.
Und nebenan auf der Mutterseite.
(Auch natürlich auf bestimmten anderen Sites)
Und das sind schon gewaltige Unterschiede.
Habe ich schon erzählt, daß ich nach gerade mal zwei
Jahren mit meinem nicht themengebundenen – blog
immer um den Platz 250 herum (blogscout) tanze?
Als Opa von über 60 Lenzen Ohne Ahnung von
Journalismus und Web 2.0.
Dieser Kommentar bringt mir sicher wieder 3 bis 5 Klicks.
Tut mir den Gefallen. Bitte. Danke.
Kurzum: Leserzahlen sind Dir egal, Kommentare sind eine feine Sache. Das ist in etwa die Essenz eines Beitrages, der eine Diskussion und mittlerweile 34. Kommentare auslöst.
In einer verlinkten Internetwelt ist es doch aber nicht erstaunlich, wenn nur ein verschwindend kleiner Bruchteil von Leuten, die sich auf welchem Wege auch immer, ein Blog ansehen, einen Kommentar hinterlassen. 1000 Leute gucken vielleicht, kommen über google, eine zwielichtige Rangliste oder einen Link aus einem anderen Blog. 100 Leute davon lesen wirklich einen Beitrag und von denen hinterlassen vielleicht wiederum 10 % einen Kommentar. Angenommen, die Kommentarquoten wären konstant, kann man dann wirklich sagen, dass einem Leserzahlen völlig egal sind, während 50 Kommentare pro Beitrag als super betrachtet?
Ich bin mit einem themenspezifischen blog (nicht IT) um Platz 650 bei blogscout. Ich sollte mehr über meine Hämorrhoiden bloggen, oder wenigestens so tun, als wenn ich welche hätte.
“Sobald Beiträge auf ca. 50 Kommentare kommen, ist es super. ”
da will ich nun wirklich nicht im Weg stehen… fehlen also nur noch 12! :)
Stimmt, @ oldman
Was die Reichweite hier und anderswo oft ausmacht, ist, dss es themenübergreifend ALLE Blogger interessiert, weil im Grunde sehr oft selbstreferentiell oder zumindest blogger- oder webreferentiell ist.
Mehr oder weniger.
Das erhärtet meinen verdacht, das die Blogger immer nur schön gegenseitig für erhöhten Verkehr und Reichweite sorgen. Mit einem echten Zuwachs an echten, weiteren Lesern draußen hat das dann aber weniger zu tun.
Wie gesagt: es betrifft nicht alle Themen in der blogbar, aber einige.
Dieses Thema hier zum Beispiel ist blog- oder selbstreferentiell, also lupenreine Blogger-Nabelschau.
Lässt man solche Nabelschauen weg, lässt man IT-Themen und evtl. Einzelanmeckerungen bestimmer Personen oder Firmen weg (immer hocchinteressant, weil Thrill), wirds schon dünner. Und das ist überall so, weil die Gemeinde :) so ist: sich um ihren traffic sorgend und ab und an auf Krawall gebürstet, da jung und Testosteron.
Friedliche Grüße an den oldman und den Rest der Welt (Find ich toll, dass jemand mal aus dem Schema F: 20-30, Baseballkappe-Spitzbärtchen-Markante-Buntbrille :) rausfällt)
@Vroni: 50+ … da schwirren mehr von uns rum als du glaubst :-)
@40: haha, ja
Die ganzen Rebellenmarkt-Kommentatoren würden den Alterschnitt eines Durchschnitts-A-list-blogs um 30 Jahre heben, die reinste Seniorenveranstaltung.
Ich denke Kommentare sind wichtiger als Leserzahlen. Natürlich kann ich mich freuen, daß ich angeblich so und so viele Besucher am Tag habe. Doch wenn die meisten von Google stammen und nur kurz vorbeischauen, habe ich weniger davon als von den Kommentaren, die geäußert werden. Manchmal ärgert man sich, wenn man für einen Beitrag viel Zeit investiert hat und dann niemand kommentiert, aber für ein verlinktes youtube-Filmchen plötzlich die Leute im Dutzenderpack auftreten.
schweigen ist doch grundsätzlich als lob zu betrachten,
was jetzt wiederum keine kritik impliziert.
Hauptsache, ich habe meinen Spaß. Zuerst habe ich den beim Schreiben, dann in den Kommentaren – Silent Reader sind schön und gut, auch eine Form von Auszeichnung, unterm Strich sind es aber Lecher, Content Leecher, die für das, was sie erhalten, nichts zurückgeben. ;-)
@Cem
Nein Cem, Deine Anmerkung zur klassischen Typografie bezieht sich auf den Printbereich. Im Bereich des Online-Designs und der Usability gelten andere Gesetze: Im Web ist eine Verdana immer deutlich angenehmer zu lesen als eine Times. Und man sieht hier schon im Kommentarfeld, dass der Kontrastbruch der Texte im Verlgeich zu den feststehenden Texten nicht größer sein könnte. 100% Farbe auf 100% Farbe ist auf dem Screen leider sehr schlecht zu lesen und flimmert alsbald.
Wobei ich ja noch anmerken muss, dass das irgendwie so ist wie mit den Leserbriefen auf der LKS des Perry-Rhodan-Romans – meinetwegen auch der örtlichen Zeitung: Sowohl Kommentare als auch Leserbriefe schreiben ja nur eine sehr kleine Gruppe – wurde hier ja schon festgestellt und oft sogar die gleichen bei Blogs. (Falls jemand noch in Foren aktiv ist wird er das ja wohl auch irgendwie feststellen, dass es fast immer dieselben sind, die aktiv sind. Aber das gilt wohl auch generell – wenige Aktive machen den Job und der Rest sitzt in der Loge und spielt Statler und Waldorf.)
Und wenn jemand einen Kommentar oder Leserbrief schreibt dann muss da schon eine starke Motivation vorhanden sein: Also entweder habe ich mich total wahnsinnig und irre über was gefreut oder finde das genauso – was dann meistens ja in “Boah, total super”-Kommentaren endet – oder ich rege mich über etwas total auf weil dieser Schreiber da ja überhaupt nichts kann. Theoretisch gesprochen natürlich. ;-)
Man schreibt offenbar dann eher selten einen “Finde ich total toll”-Kommentar sondern lässt den wohl eher bleiben, auch weil man der Ansicht ist das ist so treffend geschrieben, da muss man nichts mehr hinzudichten als häufiger einen Kommentar zu einem Thema, das einen geärgert hat.
Man schaue sich mal nur die LKS bei Perry-Rhodan an oder die Leserbriefsparte in der Lokalzeitung… Da wird ja eher dagegengehalten als zugestimmt. So ist das halt bei uns…
Ad Astra
Also mehr als 50 teils elaborierte Kommentare zur simplen Weisheit Leserqualität>Quantität fänd ich persönlich ja auch schon leicht übertrieben.
@Prospero (#47, 19:20): Das kommt auf den Blog an, ob man nur schreibt, wenn man was außerordentlich (super oder daneben) findet. Wenns denn eher was persönliches ist, dann schreibt man ja manchmal auch einfach nur deswegen, weil es eben um den anderen geht und das, was der da schreibt. Sozusagen Austausch, Kommunikation – beinahe klassisch wie in einem Gespräch unter Freunden. Das hat dann mit Medien eher wenig zu tun. Nur – wie gesagt – dazu muss es schon sehr persönlich sein. Ich weiß nicht, wie weit das entstehen kann, wenn man sich nur per Web kennt. Ich erlebe das eher in einem Bereich, wo Menschen sie auch ganz unvirtuell kennen gelernt haben und dann zusätzlich auch über Blogs oder Foren Kontakt haben.
@Prospero: LKS? Was heisst das?
@Cem: Leser-Kontakt-Seite. Mit sowas wie “Leserbriefen” geben sich die Perry-Autoren ja nicht ab. ;-)
Ad Astra
@47 Prospero: Foren.
Bis zur letzten Jahreswende moderierte ich vier Jahre lang
das Flash – Board von Macromedia Dreamworker.de, neben
einigen Unterforen. Abschiedskommentar
Also eigentlich ein Forum, das Hilfestellungen auf Gegenseitigkeit
bedingt. Dort ist es ähnlich. 99% der Hilfeleistung kommt
vom Moderator. Die anderen halten sich zurück.
Der Wesenszug, “Nehmen was ich kriegen kann, aber nichts
abgeben vom vermeintlichen Herrschaftswissen”, ist im Netz
ohne Ansehensverlust leicht zu pflegen.
Bei anderen ist es die unbegründete Furcht, sich zu entblöden.
Auch ein Grund, in Blogs Zurückhaltung zu üben.
Warum ich nicht auf dem Rebellmarkt schrei(b)e? Weil ich mich nicht registrieren mag. So einfach ist das. Und stilles Mitlesen hat auch was. So kommt man nicht in Versuchung, noch mehr seiner kostbaren Zeit auch noch für’s Kommentare Schreiben durch die Tastatur zu jagen. Blogbar reicht schon…
Bloggen mit dem Moderieren zu vergleichen finde ich gut. Geht mir ebenso. Und die besten Texte kommen, wenn man die Zuhörer/Leser vergisst.
Dass das nicht immer klappt, ist klar. Ist aber trotzdem so.
Jajaja, aber: “Don Alphonso” ist ja eine Kunstfigur, genauso wie es “gorillaschnitzel” ist. Darin mag ja auch immer so ein Kern Wahrheit stecken (letztendlich kann keiner aus seiner Haut, es sei denn, er ist psychisch wirklich schwer erkrankt), aber keine Sau weiß letztlich, ob das, was ich “privat” poste, wirklich von mir stammt oder ob ich das nicht doch erfunden habe (keine Sorge, ich bin weitgehend authentisch und verfälsche allenfalls Ort und Zeit)…..mit etwas Phantasie ist man aber trotzdem in der Lage, die allerallerwildesten “privaten” Geschichten zu erzählen
Naja, wenn man nicht gerade einen Brief schreibt, dann weiß man ja meistens nicht, wer das am Ende alles liest. Buchautoren fahren dann auf Lesereise und gucken sich die Nasen an, die ihr Geschriebenes lesen. Beim Schreiben kann man aber schlecht an den Gemeindesaal von Gummersbach und das in ihm enthaltene Publikum denken, sollte man auch besser nicht, also vergessen. Zahlen werden dem Autoren dann aber trotzdem vom Verlag unter die Nase gerieben.
Da ist man als Blogger schon in einer Luxusposition. Kein Verkaufsdruck, nette Kommentatoren, freundliches Geplauder, keine nervigen Bibliothekarinnen, die einen fragen, wie um Himmels willen man auf solche Ideen kommt. Wenn man will, kann man sich Statistiken angucken, aber man kann es auch lassen. Ich habe grade mal geguckt, aus Neugier, und war dann doch angenehm überrascht: Schau an, das hätte ich jetzt nicht gedacht. Aber das ist Luxus, das ist kein wirtschaftlicher Druck. Von solchem Druck soll mein Blog auch frei bleiben, das ist meine Ruhezone, da leg ich geistig meine Füße hoch und wer kommen will, kann kommen. Solange die sich benehmen, ist alles ok.
Natürlich hat alles auch eine Untergrenze. Ich hätte wenig Lust, Monologe zu führen. Das kann ich auch auf Papier und alles in ein Tagebuch schreiben, dann liest es auch keiner. Falls die zahlenmäßige Obergrenze erreicht würde, begänne ich mit gezielter Leservergraulung. Nur noch Hasencontent im Wochenabstand. Mindestens ein halbes Jahr lang, dann wäre alles wieder im grünen Bereich. Das ist ja alles auch in gewissem Maße steuerbar.
ok ich schätze mal, was uns der don erklären will ist, dass repeat user ihm wichtiger sind als unique user.
kann man so sehen, wenn man nicht vornehmlich kommerziell involviert ist. dann ist tatsächlich in erster linie die qualität des traffics interessant.
sobald du allerdings mit deiner website geld verdienen möchtest, ist eher der gesamttraffic ausschlaggebend. denn user, die nicht so stark an der website kleben, sind empfänglicher für werbung.
und hier nochmal ein interessanter bogen hin zu community websites, die derzeit auf der wunschliste der 2.0 investoren so weit oben stehen: dort will man ja gerade geld mit den eingetragenen usern machen. allerdings: communities zeichnen sich noch viel mehr als blogs durch eine sehr hohe “stickiness” aus. die aufenthaltszeit ist wesentlich länger als bei content-websites. die user wollen nicht weg, nutzen intensiv die features (chat, gästebuch, messenger, profilpflege etc.). gerade das ist aber einem vermarktungserfolg abträglich. aber das kapieren die ja nicht.. naja sie werden es sehen.
Was willst du hoeren? “Applaus, applaus, gut gebruellt Löwe”?
Wenn du nicht gut schreiben wuerdest, wuerd ich dein Blog nicht lesen. Wenn mich ein Thema nicht interessiert, schalt ich nach den ersten 2-3 Zeilen wieder um (da hast du aber schon dein Visit). Was solls?
Kommentare und sachbezogene Beiträge sind ein
Gradmesser für die Akzeptanz des Blogs, des Bloggers.
So wie ein oft verkauftes Buch, das nur wenige wirklich
lesen. Das kommt bei einer Diskussion über das Druckwerk
sehr schnell ans Licht.
Und das kann den Autor nicht zufrieden machen.
Deshalb wünscht wohl jeder Autor ein Einsteigen in sein “Werk”.
Ich auch, bin allerdings nie begeistert gewesen über Lobhudelei
ob meiner “Leistung” als Moderator.
Diese Hudler, die nichts vorweisen konnten als illegale Software,
sich aber schon für “Web-Designer der Königsklasse” hielten.
(Dogfood wird verstehen)
Bedauerlich auch, wenn man sich bemüht im fremden Beritt
mit zu arbeiten und von den Platzhirschen gebasht wird.
(Foren und Blogs)
Wia im richtigen Lääben eben.
Ein Blogger, der seine Kommentatoren nicht im Griff hat,
vergrault durch laxes Gegensteuern evtl. fruchtbare Beiträge.
Und, weil es oben schon anklang:
In einem ernsthaften Blog ist kein Platz für “ERSTER!” Rufe.
Das gehört in Pipifax – Foren.
Womit ich nicht meine, in Kommentaren nicht auch des
Schmunzelns oder des Lachens Würdige Beitrage zu verfassen.
Ich kann Andra komplett zustimmen.
Desweiteren interessiert es mich nicht wieviele andere Besucher / Leser ein Blog hat. Das Thema ist entscheidend – nicht die Leser.
Inhalts-Blogs & > 50 Kommentare
Du schreibst: Das Persönliche gehört meines Erachtens aber dazu zum Bloggen, ansonsten ist es halt PR, Googlespam, Werbung oder was auch immer
Das seh’ ich ganz anders. Es gibt Themen-Blogs wo jemand seine Meinung publiziert, ohne dabei persönlich zu werden – dazu zählt meins. Ich mache keine PR, keinen Spam und schon gar keine Werbung, will über Zusammenhänge aufklären und dabei meine Leser nicht mit meinen Alltagserfahrungen (es sei denn sie stüzten ein Argument) oder Bildern von Brötchen, die ich gerade am Essen bin, belästigen. Ich tue meine Meinung kund, ohne über mich, meine Alltag oder sonstwas zu schreiben. Von dieser Art gibt’s einige Blogs.
zu “> 50 Kommentare”: Ich muss sagen, dass ich bei heutiger Blogtechnik praktisch nie mehr als 10 Kommentare lese. Es dauert mir zu lang, es ist schwer interessante Threads von uninteressanten zu trennen, soll heißen: die Ausbeute/Zeit ist zu niedrig. Und so wirken Beiträge mit über 50 Kommentaren auf mich eher abschreckend. Vorschlag: Vielleicht gibt’s ja bei WP/Blogger/… schon /irgendwann ein Plugin mit Funktion ähnlich dem Heise-Forum inkl. Bewertungsmöglichkeit und Auf-/Zuklappen von Threads. Das wär schonmal ein Anfang.
@61: Nee, das schränkt genauso ein wie diese Kommentare hier – hier kann man nämlich in einem Post mehreren Menschen antworten. Und nochmal zu deinem ersten Punkt – Bist du der mit der objektiven Meinung, losgelöst vom Individuum, also einer unpersönlichen Meinung ;-) ? Ich hab es mehr so interpretiert.
SE
Apropos “Userzahlen” (totally Off-Topic): Das StudiVZ hat laut Mitteilung auf ihrer Home jetzt 1,5 Millionen User… ;-)
@Urs: Das StudiVZ rechnet wahrscheinlich schon in Europa und nicht mehr im deutschsprachigen Bereich.