Private Meinung
Ich habe nichts gegen Werbung und denke, dass Johnny schon weiss, wie man die bei adical registrierten Blogs so einsetzt, dass es auch nicht anders ist als die sonstigen nomalen Werbeschaltungen. Mit Ausnahme des Blogs Riesenmaschine, die glauben, dass die Vermischung von Werbung und Inhalt was bringt, aber sei´s drum, jeder muss selbst wissen, für welchen Kunden er was schreibt.
Ich kann mir bei aller bekannten Sympathie für Johnnys Bemühungen nicht vorstellen, dass es gut läuft. Zum einem sind da Blogs dabei, deren Teilnahme allein durch persönliche Beziehungen erklärbar sind, die ansonsten aber weder Reichweiste noch attraktive Inhalte bringen. Ein paar von denen sind einfach – offen gesagt – lausig geschrieben, sowas zu vermarkten ist die Arschlochkarte auch noch im Vergleich zum Gratisblättchen in Obermanchingsdorf. Es gibt keinen Fokus, und schlimmer: Diese Blogs verdienen so viele unterschiedliche Ecken, dass es ausser dem typischen Bloggerinzest keine übergreifenden “General Interest” gibt.
Falls nächstes Jahr die Millionen verteilt werden, stelle ich mich öffentlich hin und gebe zu, dass ich mich getäuscht habe, und revidiere meine Meinung über Sascha Lobo, der damit eine Erfolgsgeschichte bewerkstelligen will. Aber momentan müsste man meines Erachtens als Werbebucher schon erheblich verstrahlt sein, um auf diesem Netzwerk grossflächig zu buchen. Da sind ein paar famose Blogs dabei, die es für manche Kunden ganz sicher wert sind, sie komplett zu sponsorn, aber auch viele, die nichts haben, was Zilliarden anderer beliebiger Blogs und Websites nicht auch hätten. Ich denke, man könnte 10 tolle Blogs als Paket anbieten. Aber diese Mischung aus guten Leuten und guten Kumpels, aus echtem Anspruch und “ich schreib mal was für meine real 400 Leser ins Internet” lässt in meinen Augen die Ambition vermissen, wirklich ein gutes Angebot auf den Tisch zu legen.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Beim Bloggen muß man gerade da hin, wo es am Wehesten tut. Und was Johnny da macht, das hat sich in dieser durchdeklinierten Form noch niemand getraut. Ich find das gut!
die berliner blogger-klüngelei nervt.
Berlin, joe, ist ein anderes Thema.
Naja, das Branding von Adical macht auf mich jetzt auch nicht den Eindruck, als wolle man der OMS-Kombi (dem Online-Vermarkter der regionalen Tageszeitungen) oder der Sat1-Pro-7-Werbetochter das Wasser abgraben. Allein diese brüllende Hackfresse im Header dürfte ausreichen, um die Proctersandgambles, Prada-Guccis und Patek-Phillipes draußen zu halten. Von denen wird keiner auch nur bis zum Untermenü “Mediadaten” klicken. Was bleibt an Potenzial: Snowboard- und andere Szene-Klamotten vielleicht, Nerdkram, Berliner In-Gastronomie und anderer Subkulturkram, was weiß ich. Ich denke, wenn Sascha Lobo ordentlich Klinken putzt wie angekündigt, kann der schon bisschen was einsammeln. Dass da aber mittelfristig für die Beteiligten mehr rumkommt als ein nettes Zubrot, sehe ich auch eher nicht.
Aber das meine ich auch nicht als Fundamentalkritik an dem Vorhaben. Viel befremdlicher fände ich es, wenn man jetzt auf Teufel komm raus auf Hochglanz-und-Premium-Werbeträger machen würde. Ich bin gespannt.
Ich unterschreib das mal – ich bin da dann meist etwas direkter… :D
Da kann man Ecken verdienen? Toll. ;-)
“Ich denke, man könnte 10 tolle Blogs als Paket anbieten.”
Aber keines von denen. Es ist buchstäblich kein einziges dabei, das ich regelmässig lese.
Ein Grossteil der blogs aus der Liste bedient ein vergleichbares Publikum. Ein Publikum, das jeden Tag mit Werbebotschaften überhäuft wird. Und nun soll es adical bringen?
Lukrative Nischen sehe ich da nicht.
Ich habe grundsätzlich auch nichts gegen Werbung. Aber ich würde zum Einen immer selbst entscheiden wollen, für welche Produkte ich werbe. Zum Anderen finde ich es unglaublich angenehm, wenn ich keine Werbung lesen muss, und sei es auch nur am Rand. Das ist doch heutzutage schon ein echter Luxus. Aber vielleicht sehe ich das Anders, wenn ich auf den “Ich blogge, weil ich geld verdienen will” Zug aufspringe. bis dahin fahre ich allerdings lieber Rad.
Ich blogge, weil ich geld verdienen will – ich denke, die Motivation lautet: Ich blogge, weil ich Geld verdienen muss. Hat nicht jeder wie der Hausherr hier oder auch andere einen Brotjob, der ihn emotional und finanziell ausfüllt.
Ich sehe bei einigen schon den wirtschaftlichen Druck, irgendwie mit blogs und web2.0 Geld zu verdienen, da es sonst wenig Perspektiven gibt. Sind ja viele blogs aus “arm-aber-sexy-Berlin” dabei.
“Ich blogge, weil ich Geld verdienen muss” ? Das klingt ja gerade so, als wenn (jene) Blogger für alle anderen Arten des Geldverdienens ungeeignet wären… das wiederum halte ich für unwahrscheinlich.
Geld zu verdienen ist bei vielen ein notwendiges “muss”, aber die Entscheidung, dieses z.B. mittels Bloggerei zu machen, ist eine (halbwegs) freie.
Andreas, sag das mal jemandem, der vielleicht in Kommerz-Bloggerei die einzige Chance sieht wieder seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Oder sagst Du das auch einem Taxifahrer, dass er ja ungeeignet wäre auf andere Art und Weise Geld zu verdienen?
@Kajetan: Demjenigen, der in Kommerz-Bloggerei die einzige Chance sieht, wieder seinen Lebensunterhalt zu verdienen, dem verkaufe ich als aller erstes ein Mondgrundstück. Da glaubt er dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch dran.
Kajetan, ich sage je gerade, dass ich sie eben *nicht* für unfähig halte, was anderes zu machen, auch wenn sie das vielleicht selber glauben und darin ihren letzten und einzigen Strohhalm sehen.
Andreas, nein, das sagtst Du direkt nicht. Aber Du wertest ihren Versuch damit Geld zu verdienen ab, in dem Du sagst, dass sie doch was anderes machen sollten als ausgerechnet mit Blogs Geld zu verdienen. Wer es machen will, soll es gerne machen. Wenn es klappt, freut mich das für diese Person. Wenn nicht, muss sie eben anderswo ihr Glück finden.
Und wenn etwas für Dich unwahrscheinlich ist, heisst das noch lange nicht, dass sich dies auch für andere Menschen so darstellen muss.
Anmerkung: Ja, natürlich ist es sehr blauäugig zu glauben, man könne “einfach so” mit Bloggen den Lebensunterhalt bestreiten. Denn wenn es soooo einfach wäre, würden das mit Sicherheit bereits etliche hunderttausend Leute machen, keine Frage. Aber das gibt Dir nicht das Recht das Bemühen von Leuten eine Beschäftigung (gleich welcher Art) zu finden abzuwerten. Denn so klingen Deine Bemerkungen für mich.
Aber ich kann mich natürlich auch täuschen. Bin ja nicht der Papst! :)
@10-15: Ich denke, die Frage nach “müssen” ist nicht so sehr der Punkt wie das “wollen”. Ich kenne nur einen kleinen Ausschnitt derer auf der Adical-Liste persönlich, von ein paar weiteren weiß ich ganz grob, was sie sonst so machen. Ich denke nicht, dass von denen einer jetzt schon Bausparverträge abschließt oder seinen Anlageberater anruft in Erwartung auf baldige üppig sprudelnde Einnahmen.
@8: Das muss auch nicht verkehrt sein für den Anfang. Soo gigantisch ist die Gesamtreichweite ja nicht, dass man sich da schon über gesplittete Kombi-Angebote für unterschiedliche Zielgruppen groß Gedanken machen müsste. Bei der niedrigen Reichweite sehe ich Stimmigkeit und Homogenität des Angebots sogar eher als Vorteil.
Kajetan, nur am Rande: Ich glaube wirklich, bei den geringen Besucherzahlen (u.a.) der meisten Blogs, dass Werbeeinnahmen für Blogger nur in den seltensten Fällen ein erfolgreiches Geschäftsmodell sein werden. Das ist nunmal meine Meinung. Damit will ich aber niemanden abwerten, der es trotzdem probiert.
Es ging mir aber um den Punkt, dass Menschen sich zum “Geldverdienen durchs Bloggen” gezwungen sehen (was impliziert, dass sie selbst glauben, sie könnten nichts anderes …), und ich diese Einschätzung für falsch halte.
@Don Alphonso: Danke, sehr erfrischend mal einen Artikel zu lesen, bei dem man nicht alle zwei Sätze hinter die billige Polemik schauen muss, um Deine, sehr richtigen, Inhalte zu erkennen (“lausig geschrieben” kann man auch aus anderer Richtung sehen). Und ich teile deine Sorgen ebenfalls (auch wenn es bei Dir wohl nicht so sehr “Sorgen” sind), hoffe aber, im Gegensatz zu Dir, dass es funktionieren wird.
Und bei aller Abneigung gegen Herrn Lobo von Deiner Seite: Wer sagt Dir denn, dass es nicht gerade die Mischung aus “Blogs mit Anspruch”, wie Du sie nennst, die auf die Zielgruppe der Werbenden attraktiv wirkt? Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es Pakete geben wird, die man bei adical buchen kann (“Die 10 Reichweitenstärksten Blogs jetzt für nur 9,99 pro PI” oder so). Dafür ist es ja ein Netzwerk. Jeder, der sich dazu aufraffen kann, Werbung bei adical zu buchen, kann entscheiden, wie weit sie getragen werden soll. Meinst Du nicht, dass das funktionieren könnte? Das es nicht Prada sein wird, ok – geschenkt. Aber was ist an einem Lokalradio falsch, das Werbung in lokalen Blogs mit garantierter Zielgruppe schalten möchte?
Ich respektiere Deine Meinung zu der Geschichte und teile auch Deine Sorgen hinsichtlich gekauften Beiträgen, aber zumindest Johnny traue ich diesen Spagat durchaus zu.
@robert:
Das mit den Lokalradios fände ich witzig. Vor allem im Ruhrgebiet, wo überall die Radio NRW-Sender auftauchen.
Disclaimer: Stehe auch auf der Liste.
“Mit Ausnahme des Blogs Riesenmaschine, die glauben, dass die Vermischung von Werbung und Inhalt was bringt, aber sei´s drum, jeder muss selbst wissen, für welchen Kunden er was schreibt.” Quelle: blogbar.de
Ahso…also du meinst damit auch das Buch das in diesem Blog fleissig promoted wird?
Thorsten: Wohl eher die blau eingefärbten “Advertorials” in der Rubrik “Gekaufte bezahlte Anzeigen” (Wir reden übrigens über 16 von ein paar hundert Einträgen).
Als advocatus diaboli möchte ich anmerken, dass jemand, der diese Stücke nicht als Werbung erkennt, sich evtl. gar an der Ãœberhöhung im/durch den redaktionellen Kontext/Duktus erfreut (Oder sich gleich ein irgendwieelitäres Pseudo-Wir konstruiert …), auch sonst nur wenig von der Riesenmaschine verstehen dürfte.
Für 99% der mir bekannten Blogs ist das Format allerdings untauglich.
Will was aus der unemotionalen Sicht des Mediaplaners, des Buchers dazu sagen:
Er bucht nur, wenn er weiß, welche Klientel diese Medien wirklich regelmäßig liest. Alle anderen Diskussionen und Vermutungen, wie Blogger und Blogleser seien (und ob das Blog oder die 10 Bundle-blogs “gut” seien oder “schlecht”, mies oer flott geschrieben oder aus dem “Berlinklüngel”; Vermutungen und Zuschreibungen, wie DER Blogger aussehe und lebe) das alles interessiert ihn nullinger.
Und als Typologie: Es gibt nicht DEN typischen Blogleser (Jau!!:) Snowboardklamotten, Szenekram, Independant, Subkultur: alles Quatsch.) Warum? Blogleser sind eine extrem heterogene Gruppe, die oft zufällig auf einem Blog aufschlägt, weil sie Infos oder Bespassung sucht. Ich verweise hier nochmal auf die Blogstudie der Leipziger Uni Februar 2007 – das einzig Vernünftige, was derzeit über Blogs und ihre Leser vorliegt. Einzige gemeinsame Eigenschaft von Bloglesern womöglich: sehr werbekritisch. Aber damit kann man als Planer nix heben.
Der Mediaplaner interessiert sich nur: für die Fische und für möglichst exakte Daten über sie. Nicht: für die Angler (die Blogbetreiber und Blogschreibenden). Wer als Blogbetreiber keine ausgewerteten Daten über seine Leser vorweisen kann, der ist eine Katze im Sack für den Mediaplaner (einfach die Stats rüberschieben reicht nicht). Er wird das nicht machen, oder wie ein IGEL: sehr, sehr vorsichtig.
Wer als Blogbetreiber für den Meniaplaner/Bucher/Werber/Strategic Planner attraktiv sein will, sprich Geld verdienen, muss schlüssige und verarbeitete In_formation (und nicht Spe_kulation) über seine Leser/Nutzer vorweisen. In facts & figures. Das heißt nichts anderes, er muss belegen, was und wer seine Freunde/User/Leser sind: Alter, Gender, Beruf, Vorlieben, Hobbies, Einstellungen. Und was das heißt für den Planer: Gucci oder Non-Gucci & Opel.
Und ab dann wird’s interessant: Er hat damit Daten gesammelt (wie Verlage auch als Media-“Service” tun mit ihren Leserdaten und Studien). Wird schon noch lustisch werden. Willkommen im Werberdschungel, wilkommen beim Erwachsenwerden und bitte aufhören zu träumen.
Wer sagt, dass er aber halt Geld verdienen MUSS. Ja, dann, liefern:
Daten. Studien.
Werbung ist extrem unmoralisch und macht viel Arbeit.
Bör, stimmt schon. Aber ich würde nicht unbedingt darauf wetten, dass dieses Werbenetzwerk mittelfristig eine Flughöhe erklimmt, auf der sich Mediaplaner überhaupt damit befassen müssen. Daher meine Erwartung, dass da zunächst allenfalls Subkultur-Zeux und eventuell noch Nerdkram rumkommt. Selbst wenn adical jetzt gleich mit aussagekräftigen Nutzerdaten aufwarten würde und Sascha Lobo morgen Mitglied in der technischen Kommission der AGOF (oder gar AGMA) wird: Das Gesamtvolumen an Traffic und Schaltfläche ist so klein, dass es für Mediaagenturen per se eher uninteressant ist. Von daher braucht man da jetzt gar nicht mit akribischer Markenartikel-Methodik an das Thema ranzugehen. So wie ich die Vermarktungslyrik auf der adical-Seite deute, sucht man ohnehin einen etwas anderen Zugang…
Der etwas andere Zugang…
Ja, long tail und das.
Das hab ich auch so verstanden bei denen.
Nur, genaue Planungen & Überlegungen wie: wie_kommt_man_an_wen_ran, sind beim Mini-Budgets-Zusammenklempnern und -Ausgeben (Nerdkram, Subkultur) auch oder sogar noch wichtiger. Die dürften noch weniger Geld zum Rausschmeißen haben.
Vollkommene Zustimmung. Bis auf ein paar Ausnahmen schreiben doch alle nur für ihren Bekanntenkreis, und es ist besser dies auch einzugestehen und was daraus zu machen.
Und was ist denn schon befriedigender, als immer wieder in Gesprächen von Freunden just die Themen in der Diskussion zu hören, die man auf dem eigenen Blog angeschnitten hat für seinen Bekanntenkreis.
20 & 21: PR für das Buch wird hier schon länger nicht mehr gemacht. Es sei denn, man wollte das hier als Werbung für die Art der Autoren betrachten. Tatsächlich war die Blogbar angelegt als Fortschreibung des Buches, das notgedrungen auf dem Stand von 2004 blieb.
Dass ich von den diversen Containeraffen in der adical-Liste soviel halte wie von jedem anderen Affen, der sich für ein Produkt und ein paar Kröten als Sub-PRler in einen Container hockt, ist so offensichtlich, dass ich das gar nicht weiter ausführen will.
[…] Schreibt Johnny in den Kommentaren zur Adical-Liste. Die Kritik von DonAlphonso kann ich durchaus nachvollziehen: Da sind ein paar famose Blogs dabei, die es für manche Kunden ganz sicher wert sind, sie komplett zu sponsorn, aber auch viele, die nichts haben, was Zilliarden anderer beliebiger Blogs und Websites nicht auch hätten. […]
Warum macht eigentlich niemand blogads.de (frech kopiert von blogads.com)?
wirklich netter versuch mit dem adical. aber diese amateurhaftigkeit, mit der das thema angegangen wird..
inklusive überhöhung der eigenen blogger-person, innenorientierter sichtweise und unkenntnis über die bedingungen des internet-werbemarkts.
ich sehe nicht, wie das konzept und diese art websites einem potenziellen werbekunden geld verdienen könnte.
Ich habe unter ästhetischen Gesichtspunkten noch keine Werbung gesehen, die auf einem Blog hätte befriedigen können. Naja, sind halt immer nur Werber …
@ chat
Wär mal ein Gedanke (und mir eine Freude):
Superästhetische oder gar künstlerische Werbung exklusiv so nur auf Blogs. (Speziell für anspruchsvolle Randgruppen Produziertes, wie man es manchmal von Marken in Print-Szeneblättern sieht.)
Plus pointierte und unwerbische Sprache.
Hätt ich a Freud, dass ich sowas noch erleben dürft.
Wenn man berücksichtigt, dass aisthesis (griech.) eigentlich ganz neutral nur “Wahrnehmung” bedeutet. Trotzdem.
Wird aber nur klappen, wenn der Blogbetreiber verdeutlicht, was man denn als Low-Budget-Werbetreibender (Szenelädchen, Follow Mw Gay Shop, Mini-Modelabel etc.) davon hätte, gerade auf seinem Geschreibsel so Cannes- und ästhetikpreisverdächtige, hochintelligente Kunstwerbung zu platzieren (von befreundeten & auch bloggenden Designer und Textern).
Wie Moti schon treffend bemerkt hat: leider innenorientierte Sichtweise bei adical. Ich kann dort nirgend einen überzeugenden reason why (reason why = Untermauerung des Angebots, warum gerade dieses) lesen und auch nicht bei größter Sorgfalt entdecken.
Welche “anspruchsvollen Randgruppen” treiben sich denn so auf den (betreffenden) Blogs herum, die sich auch für Werbung interessieren?
@ bör: Ich überlege gerade, ob das nun gehauen oder gestochen war?
Nebenbei: Wenn Blogs “Long-Tail-Medien” sind, wird man wohl über “Long-Tail-Werbung” nachdenken müssen. Der Nachteil: Man wird nicht reich dabei, vielleicht aber zufrieden. Der Porsche Cayenne ist ja eh ein Auslaufmodell. ;-)
Hint: Die Barfrau in der Blogbar (der anderen), die hat das Prinzip übrigens ansatzweise kapiert …
@ Andreas
Designer.
Texter.
Sich als Pop-Künstler wähnende Werber.
Werbeaffine Menschen (soll’s tatsächlich geben, einige von denen sollen sogar angeblich bloggen :) ).
Solche, die jeden neuen witzigen oder krassen Viral-Spot sofort zwanghaft posten und bequatschen müssen.
—
Natürlich muss klar sein, dass Werbung auf Blogs nicht sein kann von:
großen Massenmarken. Die werden erst mal sowieso nicht, da Markt zu klein, und weil Blogger kein’ Plan haben von ordentlichen Zahlenmaterial. Und: sie sind auch nicht willkommen, sie wissen’s langsam. Eh klar. Wenn’s einige wenige probieren (Opel), dann um innovativ zu wirken (die Show ist alles) und um sich einen auf den Rüssel zu holen (gibt auch Aufmerksamkeit, da sind Werber schmerzbefreit).
Kommerzialisierung von Blogs ist leider im vollem Gange…
Am besten am Beispiel vom Horst Schlemmer Blog.
eins er am meist gelesenen Blogs in der Blogosphaere entpuppt sich als eine reine Kommerzkonstruktion. Ist schade, dass so di echten Blogs an Glaubwuerdigkeit und Seriositaet verlieren.
@ rocher
Und weißt, was der Knaller ist:
Blogger misstrauen neben Corporate Blogs den privaten Blogs ziemlich (also ihrer eigenen Zunft, interessant nicht).
Die Zahlen für Misstrauen gegen Corporate Blogs und gegen privaten Blogs sind gar nicht so weit auseinander. Ob die nun mit oder ohne Werbung sind, wurstegal. Das zum Thema “Wir Blogger sind ja so authentisch und glaubwürdig”.
Im Grunde vertrauen sie Fachblogs am meisten. (Wie man auch immer “Fachblog” definiert, ist auch son Ding). Jedenfalls zeigt es Tendenzen auf, und die wichtigsten zwei Tendenzen sind:
– Heavy User misstrauen privaten Bloggern, also ihresgleichen. Provokative Frage: Weil sie wissen, wie sie selber sind und von sich auf andere schließen?
– Heavy User misstrauen Blogs, die PR enthalten (also böfe Corporate Blogs sind).
Nachzulesen: Blogstudie und -auswertung der Universität Leipzig 2007. Qualitative Studie mit 600 Bloggern/Heavy Usern/Internetaffinen.
http://www.blogstudie2007.de/inc/blogstudie2007_ergebnisbericht.pdf
Also kommt mal runter vom hohen Ross mit der Glaubwürdigkeitslegende.
Ui, doppelt. Bitte wegmach, thanx.
Ich bin mir sicher, das wird sich von allein regeln – wer nur um den bloggens willen bloggt und damit Geld verdienen will, wird von allein auf der Strecke bleiben. Wer Qualität in seinen Blogartikeln bietet, wird auf lange Sicht seine Besucherzahlen halten. Angebot und Nachfrage – wie überall. Da ist dann die Frage nach “mit oder ohne Werbung” erst mal zweitrangig.
Ich glaube nicht, dass “halten” reichen wird. Dazu sind alle deutschen Blogs viel zu klein. Entweder, sie finden Leute, die die legende vom “anderen” Blogleser glauben und erheblich mehr zahlen, oder sie müssen an die Quote denken und ein Zielpublikum definieren.
Wenn ich ehrlich sein darf: Mir sieht das nach einer “Beschäftigungsinitiative Sascha Lobo” aus. Für die Blogger ist es erst mal “Geld kriegen ohne mehr zu tun”. Ob das reicht, wage ich zu bezweifeln.
Sehe ich eigentlich ganz genau so. Ich lese dem Grunde nach auch keinen einzigen Blog aus der Liste …
Dann können wir uns ja alle beruhigt zurücklehnen.
Das Lobo-Ding wird seinen Gang gehen = von allein versickern und wir können uns den wahren Dingen des Lebens, der selbst gebackenen Mokka-Sonntagstorte zuwenden.
*heftig_ticgeplagtmitdenaugenzwinker*
Pottblog ist (r)adical
Für die einen ist es der Weltuntergang, für die anderen ist es eine Form von Normalität.
Johnny Häusler vom Spreeblick hat vor einigen Wochen adical, das Netzwerk für Werbung in Blogs vorgestellt, welches Spreeblick und Sascha …
Burda alter, BUUUUURDA!
Gerade hab ich bei StudiVZ beim Anmeldebildschirm einen Werbebanner gesehen.
Im Zusammenhang mit der hier angeführten Frage nach der tatsächlichen Rentabilität frage ich mich, ob man mit ein paar Werbebannern bei StudiVZ tatsächlich ein paar Dutzend Mitarbeiter bezahlen kann. Soviele Klicks kann das doch unmöglich verursachen, oder?
oh gott wie primitiv. wenn ich bei einem der diversen online-vermarkter oder affiliate-programme teilnehme, dann werben bei mir auch namhafte “finanzstarke unternehmen”. oder ich kann einfach so tolle werbung draufbappen und damit leute wie dich ^^ blenden, wie toll ich bin. die frage ist nur, ob ich damit meine investierten millionen plus laufender kosten im sechsstelligen bereich reinholen kann. die antwort lautet: niemals. weiowei, lasst euch doch nicht so verstrahlen, leute..
ups.. der studivz-cheerleader-kommentar, auf den sich das bezog wurde gelöscht..
jut, hatte mich schon über Ton der vermeintlichen Antwort auf meine Frage (–>44) gewundert.
Werbung /seh/ ich gar nicht. Allein darüber nachzudenken ist Zeitverschwendung. Warum schreibst du dir die Lunge aus dem Leib über ein Phänomen, das man nicht ändern kann?
[…] Interessante Links zum Thema: Handelsblatt Liste der Weblogs beim Start von Adical Kritisch: Adical eine Inzestveranstaltung Qualität der vermarkteten Blogs zum Teil schlechter als die einer Gratiszeitung […]
Marie: Das ist ein Blog. Da schreibe ich lustig vor mich hin, trali trala. Das ist alles.
Grundsätzlich denke ich, dass man auf der Basis von rund 1 Mio Visits Werbegeld verdienen könnte. Aber mit “Premium”-Preisen für die werbenden Auftraggeber? Wohl kaum.
Da ist es schon realistischer, sich einen netten Werbevermarkter zu suchen, der dieses Bloggernetzwerk, warumauchimmer, nett findet, sodass er mal aus seinem Werbekundenfundus ein paar
BrosamenWerbeschaltungen rüberrutschen lässt.Dann könnte das gesamte Netzwerk insgesamt auf monatlich 10.000 – 20.000 Euro Werbeumsatz kommen, inkl. natürlich Scyscrapers und anderen Nervkram. Im besten Fall. Was Herrn Lobo wiederum die Bohéme ein winziges Stück näherbringen würde, tja, und Johnny es leichter macht, sich die Brötchen zu verdienen.
Zumal: Fast null Aufwand. Es werden einfach die Werbeschaltungen des Vermarkters administriert. Und das wars dann auch schon für Adical. 50% für Johnny/Lobo und 50% für den Vermarkter. Und diese 50%, die Adical bekam, die werden natürlich nochmal geteilt, zwischen Adical und den Teilnehmerblogs.
Die Blogger bekommen Krümel. Mehr ist bei diesem Konzept nicht drin.
Ansonsten: Im Moment ist das Konzept von Adical Wischi-Waschi, gemischt mit eigenem Erwerbstreben. Ich glaube nicht, dass es sonderlich einfach ist, Werbekunden selber zu werben – das überlässt man besser anderen Agenturen.
Sonst wird das nix, Herr Lobo!
In den vergangenen Tagen habe ich mir einige der adical-auswahl-blogs mal angeschaut – ist nicht mein Ding. Sollen Sie ruhig Werbung machen, kriege ich eh nix von mit, da ich die nicht lese.
Problem gelöst für mich, rein privat versteht sich.
Cool…
[…] Diesmal erscheint mir seine Kritik an den Machenschaften der Blogwelt, irgendwie mit Jux und Dallerei Geld zu verdienen und von heut auf morgen vom Tellerwäscher zum digitalen Millionär zu werden, mal plausibel. […]
Jeder macht das beste aus seinem Blog, völlig gleich wie und womit. Neider sind immer am lautesten. Gruß Stoppi
Dein Beitrag ist wirklich sehr gut geschrieben, allerdings glaube ich, dass jeder seinen Weg finden muss. Es wird ja niemand gezwungen etwas zu lesen. Da werden sich die wirklich guten am Ende schon durchsetzen.