Ehrenwerte Männer oder Mauschler und Hilfsmauschler in Marl
Denn Brutus ist ein ehrenwerter Mann,
Das sind sie alle, alle ehrenwert
shakespeare, julius cäsar, 3. Aufzug, 2. Szene
6 Jurymitglieder, ein Veranstalter – und Mario Sixtus kennt sie alle nicht erst seit gestern, einer ist sein Kunde und ein anderer war sein Kollege, der Veranstalter duzt ihn. Zuerst war das mit der Nominierung des zurückgetretenen Grimme Online Award Jurymitglieds Mario Sixtus – und angesichts dieser “hysterischen” Diskussion – für Grimmepreisträger Stefan Niggemeier so:
Aber schon der Vorwurf der „Mauschelei” ist abwegig: Mauscheleien sind „geheime Absprachen”; die Entscheidung der Jury, ein Bis-gerade-noch-Jurymitglied zu nominieren, geschah aber in aller Öffentlichkeit und jeder konnte sich seine Meinung dazu bilden.
(http://www.stefan-niggemeier.de/blog/grimme-und-die-kirche-im-dorf/)
Nun, Stefan Niggemeier muss es am 3. Juni wissen wissen, er war ja selbst schon ein paar Mal in der Jury für den Grimme TV-Preis. Er kennt die wenig schmeichelhaften recherchen und Informationen der “Hysteriker”, verwendet sich aber für den Grimme Online Award, weil er ihn ja kennt. Sollte man meinen.
Jetzt (20.6.2007) hingegen ist es so:
Viele der Kritiker aber haben bis heute den Ablauf der Entscheidungen nicht richtig verstanden. Sie sehen in der Entscheidung der Jury, den nachnominierten Kandidaten aus ihrer Mitte nun auch noch auszuzeichnen, eine Bestätigung dafür, dass die Jury die Kritik nicht nur ignoriert, sondern sich auch noch extra trotzig über sie hinwegsetzt. Dabei ist diese Entscheidung bereits vor dem ganzen Wirbel gefallen. Und wer das Abstimmungsverfahren bei Grimme kennt (ich war einige Male in der Jury des Grimme-Fernsehpreises), weiß: Wenn eine Jury jemanden nachnominiert, hält ihn eine Mehrheit der Jury vermutlich auch für preiswürdig – deshalb sind Nachnominierte immer besonders heiße Kandidaten dafür, tatsächlich einen Preis zu bekommen.
(http://www.stefan-niggemeier.de/blog/die-preisfrage/)
Hervorhebungen sind von mir. Und dann meldet sich in den Kommentaren noch Alexander Svennson von der Nominierungskommission des Grimme Online Award zu Wort und präzisiert:
Die Jury hat zuerst über Nachnominierungen entschieden – denn das ist ja die Voraussetzung dafür, überhaupt einen Preis zu bekommen. Dann hat sie über die Preise entschieden. Beides fand aber nacheinander im Mai im Laufe von zwei Tagen statt. Die Nachnominierungen wurden danach bekanntgegeben, die Preisträger erst… später. (Vom Publikumspreis abgesehen standen die Preisträger daher fest, bevor irgendeine negative Reaktion auf die Nachnominierungen hätten kommen können.)
(http://www.stefan-niggemeier.de/blog/die-preisfrage/#comment-18118)
Nun, da hat die Jury ihr Exmitglied, dessen Stuhl noch warm war, also nicht nur ohne alle Öffentlichkeit nominiert, sondern auch gleich gewählt und dann erst die Erklärung der Nominierung rausgeschickt. Nochmal der Ablauf: Die Jury schlägt Sixtus vor, Sixtus tritt irgendwenn im Verlauf der Sitzung zurück, nach den Behauptungen entweder vor oder nach dem Vorschlag, dann wird er nominiert und danach von den Leuten, mit denen er gestern am Tisch sass, auch gleich noch gewählt, und dann setzt sich die Jury noch zusammen und schreibt einen Brief, warum sie ihn nominiert hat, einen zweiten Brief, warum sie ihn gewählt hat, und der wird dann ein paar Wochen später veröffentlicht.
Und wir abwegigen Hysteriker haben trotz der “in aller Öffentlichkeit” stattgefundenen Entscheidung einfach “nicht richtig verstanden”. Dass es absolut keine Mauschelei gab. Weil der mit allen Beteiligten bekannte Sixtus doch ohnehin durch die Nominierung ein “besonders heißer Kandidat” war.
Denn Brutus ist ein ehrenwerter Mann. Das sind sie alle, alle ehrenwert. Der Chef des Grimme Instituts, der Interviews mit seinem Ex-PRler macht und die Statuten gewahrt sieht, die Jury, die mal eben einen der ihren schnell und fast direkt zum Preisträger macht und dann zwei Erklärungen schreibt, die verheimlichen, dass die Entscheidung ohnehin längst gefallen ist und die Nominierung faktisch der Preis ist, die PR-Frau, die den Bloggern nachweist, dass sie es nicht richtig darstellen, und dann noch der aufrechte Blogger, der in seinen Beiträgen genau das kritisiert, was ohnehin unübersehbar ist, aber als Jurymitglied in Marl alles toll findet, und alles andere, jede weitergehende Überlegung sind für ihn boshafte Unterstellungen von “Hysterikern” und “Verschwörungstheoretikern” und “Schreihälsen” und “verblendet”. Und danach treffen sie sich alle in Köln am Buffet und gratulieren sich zu ihren ausgezeichneten Leistungen. Wäre ja noch schöner, sich von den Hysterikern da irgendwas einreden zu lassen.
Denn diese Leute da sind alles – aber keine ehrenwerten Männer wie die in Marl, die laut Niggmeier “eine der unbestechlichsten Institutionen in der deutschen Medienlandschaft” sind.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Also der Zeitraum vom Jurymitglied, das über selbige Preise mitzuentscheiden hat (und Beratungen wird es ja wohl schon vorher gegeben haben) und Zuerkennung nämlichen Preises liegen maximal zwei Tage…
Dagegen sind die “Spielregeln” bei 9live mit Hot Button geradezu ehrlich.
Oder wie heißt das bei Asterix auf Korsika?
“Jetzt wählen wir, die Urnen sind schon gefüllt.”
Fehlt nur noch der Vorwurf einer Hexenjagd um präventiv jede Diskussion über die persönlichen Verflechtungen wegzubügeln. Dabei würde es sich durchaus lohnen, die Listen der Nomminierungskommissionen, Jurys und Preisträger der letzten Jahre nebeneinander zu legen und auf weitere Verbandelungen abzuklopfen. Und dann die Schnittmenge mit dem im Adical-Netzwerk organisierten Bloggertrust bilden, der, wo er nicht beharrlich schweigt, den Kritikern eine Unredlichkeit nach der anderen unterzuschieben sucht. Eklig.
Lyssa müsste ja eigentlich das Kotzen kriegen. Ich hoffe ja nicht, dass sie es nötig hat, dieses tolle Netzwerk für Westeins instrumentalisieren zu müssen. Oder haben wir hier schon die Nachnomminierung des nächsten Jahres?
Btw, habe ich da gestern bei der ARD-Selbstbejublung den Hahnenkamm von Lobo richtig gesehen? Don, wenn du ihn hier auf dem Schlachtfeld sehen willst, musst du vielleicht ne Kamera aufbauen.
@2: Keine Sorge, der Vorwurf der “Hexenjagd” ist schon da, wenn auch nicht von Herrn Niggemeier:
http://www.blog-cj.de/blog/?p=781#comment-6706
Niggemeier sprach lieber von einem “Blutrausch”.
Lyssa? Wie kommt die jetzt ins Spiel? Die hat doch nur Spaß mit einem Eigentümer und Juristen, der Schwierigkeiten mit §5 des Grundgesetzes hat.
@cj: ah, danke.
Erwin, Lyssa sitzt in der Jury.
… Wenn das ‘unbestechlich’ sein soll, dann möchte ich lieber nicht wissen, was im deutschen Qualitätsjournalismus ‘ganz und gar unbestechlich’ hieße …
Ich finds gut, dass hier kritisch über die ganze Mauschel-Soße berichtet wird.
Ansonsten: Lasst sie doch ruhig ihren Preis beschädigen. Den nimmt doch irgendwann ohnehin keiner mehr ernst.
Der liegt dann bei den Kauknochen vor der Supermarktkasse …
;-)
Da Kammann nix machen!
Wie sagte doch Helmut Kohl so schön: “Die Karawane zieht weiter.”
Das wird sie auch diesmal tun. Ich bin noch nicht so lange in der Blogosphäre unterwegs, eines scheint sie mir aber mit der Politik gemein zu haben: eine sehr eigentümliche oder besser selektive Wahrnehmung der Aussenwelt durch manche Protagonisten. Wenn man die Höhen des Olymp erklommen hat, schert man sich nicht mehr um die DInge unterhalb der Wolken. :-)
Welche Wolken?
Schlimme Sache, das. Und damit nix mehr anbrennen kann, werden künftig keine Nachminimierungen mehr vorgenommen, wenn man vorher keine vernünftigen Absprachen getroffen hat. Künftig werden die Gewinner nur noch vorher bekanntgegeben, bevor minimiert wird, nich? Prost, das perlt. Am besten veröffentlicht der Praktikant nachts die Gewinner der nächsten 10 Jahre, damit man in Ruhe vorher minimieren kann. Wär doch schlimm, wenn jemand gewinnt, der nich vorher minimiert war? Und damit niemand mehr danach gewinnt der vorher nachminimiert wurde, obwohl er eigentlich selbst minimieren sollte, wird die Jury bis zum Jahre 2030 geheim gehalten. (Näheres regelt der Praktikant)
Herr Niggemeier hat sich noch mit keinem Wort dazu geäußert, dass er als Grimme-Jury-Mitglied nun seinen zweiten Grimme-Preis erhält.
Mag ja sein, dass er nur in der TV-Jury saß. Aber eine Verquickung ist das sicherlich. Wären wir in den USA, wäre das ethisch niemals nicht tragbar.
@Väntilator,
wenn der bei Grimmes öfters einkaufen geht, hat der bestimmt auch ein Rabattkärtchen. Ich sammle auch swops beie Arol.
Warum bekomme ich das Gefühl nicht los, dass es in der Diskussion um diesen Award in einigen Blogs gar nicht (mehr) um die Sache an sich, sondern um das Austragen persönlicher Kleinkriege geht?
Ja, der Ablauf der diesjährigen Verleihung war mehr als nur “merkwürdig”. Aber er ist in meinen Augen das Einzige, was Blogs auch einer breiten Masse bekannt machen kann, die ja zum großen Teil nicht mal weiß, was Blogs überhaupt sind. Wenn es solch einen Preis nicht gibt, wird “Kleinbloggersdorf” für alle Zeiten ein Kaff bleiben.
Wenn man natürlich lieber unter sich bleiben will, dann stört der Award natürlich ungemein.
Die Frage ist doch, wer da ‘unter sich’ bleiben will …
Immerhin nicht noch mal die selbe Texttapete wie gestern. Der Erklärungsbedarf hat nachgelassen oder noch nicht ganz ausgenüchtert? Sag’ mal, liest Du Blogs, so im Internet und so?
@ 13
“Wären wir in den USA, wäre das ethisch niemals nicht tragbar.”
USA und Ethik. Guter Witz.
Blöderweise sprechen da zwei Kriterien dagegen: Ich bin vielleicht mehr im Rampenlicht, aber ganz sicher nicht der einzige, der Fragen stellt. Und nachdem ein gewisser Teil der Blogs erheblich mauert oder eben Hilfsdienste leistet, bleibt es an mir hängen. Das Thema hat sich aus einer eher kleinen Sache entwickelt, wir haben gebohrt, sind dafür aus Marl und von Helfern abgewatscht worden, bohren weiter, und da sind wir jetzt.
Und man kann mir jetzt sicher nicht grosse Rücksichtnahmen auf alles und jeden vorwerfen. Mal sagen sie, ich würde meine Freunde verraten, dann wieder, ich würde persönliches austragen. Und sobald ich in der Sache die Unwahrheit schreibe, höre ich mir den Vorwurf auch an. Aber das da oben sind nicht meine Zitate.
@16
Ich kann mir bei Deiner Frage zwar ungefähr denken, was/wen Du damit meinst, aber eine konkrete Äußerung diesbezüglich wäre nicht schlecht.
@18
Das selbe musste ich auch denken :-)
@all
Weiß jemand, was mit Stefans Seite los ist? Ich habe seine “Stellungnahme” bisher nur per RSS gelesen und würde mich mal arg für die Kommentare interessieren. Leider bekomme ich nur Timeouts…
(Offtopic?) Öhm, Wo ist eigentlich die Adical-Werbung geblieben? – Bei Niggemeier ist der Code auskommentiert und bei Spreeblick wird die Banneranzeige lediglich durch eine Style-Angabe nicht angezeigt. – Bei anderen Kaufbloggs wird auch nix angezigt. – Die Yahoo-Werbung wird aber nachwievor ausgeliefert, das sieht man, wenn man bei Sprblick die Styles abschaltet… Hihi.
… Après Prix …
(follow21)… ach nee – Werbung wieder da. (schade) die haben wohl nur umgebaut. Bei niggemeier ist die Werbung jetzt an klickträchtiger Stelle. – Irgendwie muß ja der Skandal ja auch das Klickvieh monetarisieren.
@18/20: Der US-Journalismus ist wesentlich stringenter als unserer. Da werden Redakteure auch schonmal fristlos gefeuert, wenn sie irgendwo abgepinselt haben. Und jedes größeres Dorfblatt hat einen Ombudsman, der auch gegen die eigene Redaktion vorgeht. Hört uff mit Euren Klischees.
Super, Lobo hat die Strukturen gerade bei Nigge im Blog beschrieben. Vielleicht kann da ja mal jemand ein Organigramm malen:
Disclaimer: Ich bin mit Stefan Niggemeier befreundet und geschäftlich multipel verbandelt, nämlich über die Vermarktung sowohl seines nach ihm benannten Blogs wie auch des von ihm mitbetriebenen Bildblog, das die Grimmeprämierung vor zwei Jahren erreichte. Weiterhin hat das von mir mitbetriebene Unterhaltungsblog Riesenmaschine diese Auszeichnung im letzten Jahr erhalten, übrigens durch Nachnominierung auf Betreiben der Hauptjury ohne Nominierung durch die Nominierungsjury.
Weiters habe ich im Jahr 2002 für die Fernsehsendung Dreilinden von mir selbst okay gefundene Gags geschrieben; die Sendung wurde moderiert vom weiter oben kommentiert habenden Holger Klein und Steffen Hallaschka, der wiederum auch Moderator und Produzent der gestrigen Grimme Online Award-Verleihungsshow war, bei der ich den ebenfalls mit mir geschäftlich vermarktungsbezogen verbundenen Exjuror und Preisträger Mario Sixtus der mich für das im Übrigen am Jahresanfang beim Bildblog von Mehrfachgrimmepreisträger und -juror (TV) Stefan Niggemeier per Banner beworbene Buch Wir nennen es Arbeit im Rahmen seines diesjährig prämierten elektrischen Reportertums interviewte, dessen Logo von Martin Baaske, Hausgrafiker der Riesenmaschine und Gestalter sowohl von Wir nennen es Arbeit wie auch des im Juli neuerscheinenden Riesenmaschine-Buchs, gestaltet wurde der (Sixtus) bei der Verleihung des letztjährigen Awards an das von mir wie beschrieben mitbetriebene Weblog Riesenmaschine noch in der nachnominierenden Entscheidungsjury sass, übrigens gemeinsam mit dem Grimme Online Award-Juryvorsitzenden Peter Glaser, der nicht nur laut eigener Aussage noch immer an seinem ersten Riesenmaschine-Beitrag (Mitschreibe-Anfrage jedoch nach Preisgewinn) sitzt, sondern auch den furiose Klappentext für Wir nennen es Arbeit geschrieben hat, von dem ich Aufgrund von Interviewteilnahme sowohl von Preisträger Mario Sixtus wie auch von Preisträger Stefan Niggemeier jeweils ein Gratisexemplar zukommen liess, ebenso wie Nichtjuror und Moderator Holger Klein, in dessen Radiosendung(en) ich mehrfach zu Gast war, unter anderem auch, um Dinge über das Buch Wir nennen es Arbeit zu sagen, man kann also sagen, dass ich bzgl. des gestrigen Abends befangen bin…
Ups! Auch das Handelsblatt hat sich erheblich mit Selbstlob beschleimt. Und den ein oder anderen Sachverhalt bei einem dreiseitigen beitrag vergessen, vor lauter Selbstablecken.
tut mir leid aber je mehr einblick ich in diesen Mediensumpf habe desto mehr kotze kommt mir hoch.
ich meine ich wusste schon lange, daß in diesem geschäft eine hand die andere wäscht und waghalsige pr-konstruktionen geschaffen werden aber das es solche kreise zieht und vor allem so …
jeder “normalbürger” der sich nicht mit “hintergrundblogs” wie u.a. diesem auseinandersetzt (= BILD-leser..?) wird von vorne bis hinten manipuliert.
aber bei der mehrheut heutigen gesellschaft denke ich, daß es selbst dann keinen interessieren würde (BILD ja hat doch soooo schöne bunte bildchen im heft…)
Gibts eigentlich irgendwo eine feierliche Preisbegründung. Weil ich kapier immer noch nicht, was der Konferenzhase und Lobbyist Mario Sixtus mit Wissen & Bildung zu tun hat.
Don hat ja oben den HB-Abschleckartikel verlinkt. Da ist ein Teil der Begründung drin.
“Der Elektrische Reporter zeigt beispielhaft, in welche Richtung sich Online-Videoformate im glücklichsten Fall entwickeln können. Mario Sixtus ist nicht nur Redakteur und Moderator, sondern auch Kameramann und Cutter der oft hervorragenden Beiträge mit unverwechselbarem Stil. Immer wieder gelingen dem journalistischen Einhandsegler erleuchtende Gespräche mit dem tonangebenden Personal der Elektrosphäre und das zumeist im Wochenrhythmus. Was im klassischen Fernsehen nicht funktioniert, schafft im Netz Unverwechselbares.”
Und, besonders geil:
“Der Elektrische Reporter wird vorbildlich aufbereitet: Er sendet nicht nur unter seiner eigenen Domain, sondern auch über die angeschlossenen Funkhäuser von Sevenload bis Youtube. Ein ganzes Spektrum von Video- und Audiofeeds lässt sich zudem abonnieren.”
Absolut preiswürdig!
Ich lausche gerade der Blog-Etiketten-Debatte von der Repubsica. Passt voll gut.
@Don: Und da wirft man mir Verschwörungstheorie vor, wenn ich die Verholtzbrinkisierung der Bloggerei kassandraiere. Hey, das weißt duch so gut wie jeder, der im Sumpf der Medien steckt(e): Es geht um die Lufthoheit und darum, den Beweis zu führen, dass nur an den Oldschool-Journalismus angedockte und von den Verlagshäusern defizietierten Blogs überleben sollen – sonst könnten diese Gefälligkeitsinterviews des eklektischen Rapporters niemals bepreislobigt worden sein.
Und, Lobo? Der ist doch gar nicht satisfaktionsfähig…
Der Mann hat sicher direkt 3 Grimme Online Preis in den folgenden Kategorien verdient:
– Grimme Online Preis für kurzfristiges win/win networking
– Grimme Online Preis für das konsequenteste 50er Jahre Retro Webdesign in Deutschland
– Grimme Online Preis für die höflichste Interviewführung
Wissen und Bildung ist aber einfach ein klarer Fall von Thema verfehlt seitens der Jury.
@30: Full Ack.
Oder:
Grimme Online Preis für Konvertierung von Dateien in verschiedene Multimedia-Formate
Grimme Online Preis für Registrieren, Einloggen und Upload in eine nicht kleine Anzahl von Video-Portalen
Grimme Online Preis für Kamera- und Mikrofonführung
Grimme Online Preis für penälerhafteste Analysen zum politischen Tagesgeschehen
Grimme Online Preis für die Handhabung multimedialer Schnitt Programme auf dem PC
… jetzt ist aber gut
So ist das halt auf dem Dorf:
“Man kennt sich, man hilft sich.”
[…] Weißt, was der Unterschied zwischen Dir und mir ist, Stefan? Ich bin Blogger. Ich habe keinen Duden neben dem Rechner stehen, damit ich anderen den Unterschied zwischen Mauschelei und Vetternwirtschaft erklären kann. Für mich und die Menschen da draußen, also, die mit beiden Beinen im wirklichen Leben stehen, ist es ein und dasselbe – nur für Dich als Journalist macht es einen Unterschied. Wenn Du es aber lieber so haben möchtest: Die gesamte Grimme-Veranstaltung inkl. Deiner gekauften nominierten prämierten Artikel halte ich der Vetternwirtschaft für höchst verdächtig. Der gute Herr Niggemeier ist der Meinung, wir brauchen den Grimme Online Award – mit der Gegenfrage wofür schalte ich nach nebenan zum Textvergleich, denn eigentlich sollte es in diesem Artikel um etwas anderes gehen. […]
Der Nigge guckt echt traurig:
http://www.tagesschau.de/sendungen/0,,OID6972536_VID6972788,00.html
Ich hab den Grimme-Preis (ohne mich damit näher zu beschäftigen) immer für eine Selbstbeweihräucherungs-Trophäe von ÖffentlichUnrechtlichen _Anstalten_ gehalten (mit ein paar Alibi-Auszeichnungen von Nicht-ÖR/Privaten).
Nach diesem ganzen HickHack und unprofessionellem Rumgeeiere kommt mir der Laden hier vor wie ein Inzest-Puff.
soviel von einem “Medien-neutralen” Leser
@36: Danke! Danke für diesen herrlichen Link.
Das ist die beste Satire-Sendung die ich seit langem gesehen habe. Ich hab mich fast bep*sst vor lauter lachen. Was da an üblichen Phrasen gelabert wurde hat einen ganz besonderen Klang vor dem aktuellen Hintergrund der Debatte hier und an anderen Orten im Netz.
Köstlich…
[…] dieser Beitrag hier soll genau eins klarstellen und ist somit ein Großdisclaimer, der für das gesamte Blog hier gilt: Dieses privat geführte Blog hier hat Null, Nichts, Garnichts, Nada, mit den Grimme-Online-Awards-Seilschaften der Pseudo-Profi-Journalisten-Blogger zu tun! Auch wenn sich gerade viele Medien die Türklinken in die Hand drücken, dieses Blog hier ist Seilschaftenfrei. Ich mache das aus Spass! Mich wundert doch sehr, wie sich gerade die Medien gegenseitig auf die Schultern klopfen für einen Preis, der max. noch Buhrufe verdient! Die Preisträger übrigens auch, vielleicht nicht alle, aber fast alle. Es gilt also: Ich distanziere mich eindeutig in diesem Blog von den Pseudo-Blogprofi-Journalisten! […]
[…] Ich bin noch immer nicht Grimme-Preisträger und immer noch ehrlich, immer noch angewidert von Klüngeleien, Mauscheleien, Unehrlichkeit, Verlogenheit, miesen Charakteren, Selbstvermarktern, Kotzbrocken und aalglatten schlecht Greifbaren. Abgeniggt wird das Unwort des Jahres 2007 werden, gelobot oder versixt wird stehen für verarscht. […]
[…] Mir schwebt schon seit Tagen ein Gedanke durch den Kopf, wenn es um Adical, Grimme, Yahoo/Flickr, Werbung auf Spreeblick und anderen Seiten, etc. geht: Mir kommt das alles so verdammt bekannt vor! Damit meine ich nicht die konkreten Gegenstände der Diskussion, sondern erstens die Art wie diese geführt wird und zweitens, wie sich die Lager so langsam aufspalten und sich die Ränder an vielen Stellen zerfasern. […]
Soviel dann auch zum Thema: Journalisten des sponsornden Senders in kritischer Mission. Oder: Für Recherche und Gewissen geht es links zur Garderobe.
Preise sind eine Möglichkeit, Qualität zu fördern. Die Entscheidung einer Jury ist immer einseitig und subjektiv, aber wenn sie plausibel und nachvollziehbar ist, hat sie auf die Kulturlandschaft einen motivierenden Effekt. Das scheint mir für den Grimme-Online-Award zu gelten.
Wenn das Wörtchen “wenn” nicht wär…und dieser Kommentar nicht im selben Wortlaut schon woanders zu lesen gewesen wäre…ja, wenn…
Nur als Tipp:
Kommentar 43 wird momentan als Spam nahezu in allen Blogs abgesetzt, die sich mit dem Thema beschäftigen (bei mir auch).
Kann den mal jemand tracken?
INDAL OHG
Johann-Krane-Weg 37
48149 Münster
Telefon: 02 51 / 4 14 46 – 0
Telefax: 02 51 / 4 14 46 – 200
E-Mail:
HRA 4848 beim Amtsgericht Münster
Geschäftsführer:
Cornelia Gaebert
Jörg Friedrich
Wie wäre es mit einer Rechnung?
Ist das nicht der Selbe, der auch die peinlichen Äußerung des Stephan Holthoff-Pförtner in diversen Blogs mit immer den selben Worten versucht zu rechtfertigen?
“Gesellschafter des Adolf-Grimme-Instituts sind außer der Filmstiftung NRW und der Landesanstalt für Medien NRW der Deutsche Volkshochschul-Verband, die Stadt Marl, der WDR und das ZDF.” Quelle: Seite des Grimme Instituts.
In Anbetracht der starken öffentlich-rechtlichen Beteiligung müsste sich da eigentlich durchaus ein Hebel ansetzen lassen, den Stall auszumisten und neue Köpfe in die Jury zu bekommen. Ein paar der beteiligten Institutionen sind ja demokratisch kontrolliert – da gibt es immer auch Leute die wiedergewählt werden wollen. Das Problem liegt wohl darin, dass dieser ganze Skandal schon wieder abflaut, und zwar bevor er jemals Siedetemperatur erreicht hat. Das kleine Strohfeuer in der Blogwelt reicht da sicher nicht.
Der Ansatz müsste darin liegen, nachzuweisen, dass ein paar Leute eine öffentlich finanzierte Institution missbraucht haben könnten, um sich gegenseitig Preise zuzuschieben. Das interessiert mich nicht nur als Blogger. Das interessiert mich zum Beispiel auch als Steuerzahler.
Wenn du Rechnungen schreiben willst: letzter Comment beim Hitler-Screenshot heute. Falls der dir durch die Lappen ging.
@Don: Definitiv Rechnung. So gehts gar nicht. Auch wenn das jetzt humorlos, wenn nicht gar hystööörisch ist.
Gestern Abend in Köln: Grimme Online Award 2007: Das Video
[…] Gerade Sixtus’ Dankesrede gehört:”…man kann auch als Einzelkämpfer..” Hahahaha…ich lieg auf’m Boden vor lachen..hahaha. Köstlich! (via) […]
@Supartyp: Das Video ist ja göttlich. Die ganzen Hackfressen auf einem Haufen. Ob Grimme Schwenzel eingeflogen hat?
Nun ist es für mich beinahe perdu!
Ich fasse es echt nicht. Schon allein das Szenario um den GOA war skuril genug. Fixmbr deckte auf, unterstützt vom Don, Chat hängte sich mit seinen Ansichten rein und dann hagelte es los. Chat wurde von einem der TAZ-Schreiberlinge beschuldigt, abzup…
Ich freue mich, Sie begrüßen zu dürfen zur jährlichen Tagung der Freunde der italienischen Oper :))
Jetzt graut mir doch vor etwas. Ich habe das Grauen gesehen, definitiv. In dem von supatyp verlinkten Video.
Niggemeier und Sixtus entblöden sich tatsächlich nicht, beide mit dem Satz “Ich bin total überrascht” anzufangen.
Geht es noch turbopeinlicher? Nein, ich glaube nicht. Das ist nicht mehr die Vorhölle, das ist DIE HÖLLE.
Mehr Persönlichkeitsdeformation geht nicht mehr. Abzulegen unter “erledigte Fälle”.
[…] Ehrenwerte Männer oder Mauschler und Hilfsmauschler in Marl » Blogs! Buch Blog … das ist ziemlich wahrscheinlich auch so gewesen … schätze ich … (tags: blogs awards) […]
@ grautvornix (56)
Die Hölle? Euch fehlen definitiv die Praxiserfahrung von bayerischen Provinz-Fußballer-Weihnachtsfeiern mit gegenseitigen Laudatios der Vereinstodfeinde…
Das stählt für sowas.
gruß
grautaavornix
Mauschelei? Welche Mauschelei?
Adolf? Was für ein Adolf?
Grimme? Hä?
Preise? Was denn: pro Kilo? Oder pro Stück?
Ach, pro sieben… soso…
aber wie hieß der? sixtus? ist das nicht ne autovermietung?
Verleihung! Ach so, tschuldigung.
Ach, der hat nix verliehen? ach, verliehen gekriegt? aha.
Und wann gibt der das wieder zurück?
Wann gibt der das wieder zurück?
Gar nicht, achso. Und nun?
Und das soll seriös sein?
Nö.
@56
Könnte es sich bei der Äußerung Ich bin total überrascht unter Umständen auch um eine (ironische) Anspielung gehandelt haben?
[…] Der alte Text: Zunächst sollte eine moralische Grundbetrachtung folgen: Vielleicht ist alles auch ein bißchen einfacher. Seit einigen Wochen tobt ein Streit darüber, ob nachnominierte (Ex)-Jury-Mitglieder einen Preis erhalten sollten oder dürften (blogbar, niggemeier). Es geht genauer gesagt zentral um den “Elektrischen Reporter” von Marius Sixtus. Aber auch darum, ob auch ehemalige Jurymitglieder diesen Preis zuerkannt bekommen dürfen. An sich ist die Sache einfach: Ein klares Nein ist darauf zu geben. Auch unabhängig davon, ob prinzipiell ein damit verbundener Netzauftritt durchaus gelungen, zukunftsweisend, genial oder sonstwie außerordentlich ist. Denn damit kann man nie und nimmer den Verdacht entkräften, dass irgendwelche Mauscheleien im Gange war â ob das so ist oder war, spielt dabei nebenbei keine Rolle. Es ist auch keine Frage, ob man das in Statuten festlegen soll oder nicht. Es ist eine Frage der Höflichkeit und eine Frage der Ehrlichkeit. So etwas macht man einfach nicht. […]
[…] Passt also irgendwie alles sehr gut zusammen: Märchen (hausbacken, unkreatief, alt) ausser Anstalt (Berufsjugendliche, Berufsprivate, Beamte – Brille, Bauch, Bart?), dazu noch hausgemachte << Skandälchen >> (mit Gewinnspiele und so) und vor allem ganz ganz arg überm Verfallsdatum. Na ja, wurde aber gut mit Ignoranz übergangen von denen und mit dem Versuch, die Zeit zurückzudrehen/vorzudrehen, indem die Gewinner schon vor Ende der Abstimmung veröffentlicht wurden – voll kreatief und absolut modernd. Aber auch da wieder: watt solls! Der Adolf (welcher Adolf?) würde sich zwar wohl im Grabe umdrehen, aber Klüngel, Mauschel und so watt gedeihen ja immer da, wo der ursprüngliche, lautere Namensgeber bereits unter der Erde iss – Adolf G. würde wahrscheinlich auch vor lauter Scham drin versinken, wenner noch leben täte. Aber datt iss den Verantwortlichen vermutlich eh wurscht. Mir dagegen sind die wurscht: Jury, Preisträger, sonstiges beteiligtes Gesocks. Bleibt nur noch abzuwarten, ob datt Märchen hier tatsächlich gut endet – sieht zwar noch so aus als ob, aber datt hat schon so mancher Depp geglaubt, bisser dann doch noch einen mitgekriecht hat. […]
[…] Ich verlinke auf den Rebellmarkt von Don Alphonso, da er einige schöne Texte auf seiner Seite schreibt. Das bedeutet nicht, dass ich auf seiner Seite stehe (weder bei der Kritik am Grimme-Institut noch in der Frage, ob er eher zynisches Dreckschwein oder Blogpapst ist) oder ihn als Mensch mag. Gleiches gilt selbstverständlich für Stefan Niggemeier. […]
[…] Ich hab lange keine Blogs mehr gelesen, auÃer private, unsuppige, unmediale Dinger. Wollte ich ja sowieso nicht mehr machen. Es geht mir auch gut dabei. Da meine werte Kollegin Denise momentan leider nur wenig Zeit aufbringt für’s Bloggen, musste ich doch ein wenig rumlesen und verlinke ein paar Beiträge mit unserem niedlichen Hündlein. Die hätten es aber auch verdient. […]
[…] Blogs! Buch Blog » Ehrenwerte Männer oder Mauschler und … […]