Die Software
Es gibt viele Wege zum eigenen Blog. Gute und weniger gute. Nachdem die Anzahl der Blogs rapide ansteigt, ist auch die Zahl der Bloganbieter und der Softwaresysteme schnell angestiegen. Es gibt darunter Profis, Helden, Visionäre, Trittbrettfahrer und Restbestände der New Economy, die sich bereichern wollen.
In der Spalte rechts haben wir eine Liste von Bloganbietern und Software zusammengestellt. Hier im Text wollen wir auf ausgesuchte Anbieter und Software eingehen. Wichtig waren uns die Leute hinter den Projekten. Wir glauben, dass diese Menschen vertrauenswürdig, zuverlässig und engagiert sind. Es sind keine Unternehmer, die Blogs nur von Business-Plänen kennen, sondern selbst Blogger, die auch ein Interesse an der Verbesserung des Bloggens und seiner Infrastruktur haben.
Sie können sich übrigens hier im Blog sämtliche Einträge zum Thema Software anzeigen lassen: Kategorie Software. Ferner haben andere Blogs ebenfalls Übersichtslisten von Anbietern udn Software zusammengestellt. Ganz unten auf der Seite finden Sie ergänzende Links.
Was kostet es? Was bringt es?
Blogs sind in den Basisversionen oft kostenlos, aber wir empfehlen den Nutzern auch, sich nach einer Probezeit kostenpflichtige Angebote anzuschauen. Neben der erweiterten Funktionen wie Bloggen mit dem Photo-Handy („Moblogging“) sollte man da auf erhöhte Betriebssicherheit achten. Die Preise sind unseres Erachtens moderat, und die Konditionen sind fair.
Blog-Anbieter
Don´s Favorit: twoday.net
Don: Meine Blogs laufen auf der simplen und sehr eleganten Software Antville. Zwei erfolgreiche, nicht-kommerzielle Projekte mit dieser Softwarebasis, Antville.org und blogger.de, haben leider die Neuaufnahme von Bloggern stark begrenzt.
Aber zum Glück gibt es Twoday.net, das Blog-Projekt der österreichischen Agentur Knallgrau.at. Der Projektleiter ist sehr engagiert, und man versucht mit vielen neuen Ideen mehr zu sein, als nur ein Hoster. Eine gute, nicht zu grosse Gesellschaft.
Blogg.de
Blogg.de ist die Blogsparte des Hamburger Werbevermarkter Orangemedia. Die Mannen um Nico Lumma haben ein eigenes Blog (blogworkorange.de) und kümmern sich auch sonst um Feature die nicht alleine Blogg.de zugute kommen: blogstats.de, die Fieberkurve der deutschen Blogosphäre oder blogplan.de, Blogs in deutschen Stadtplänen. Die Software ist eine Weiterentwicklung des deutschsprachigen Sunlog Classic.
Blogg.de läuft eigentlich zuverlässig, aber im Laufe des Sommers gab es zwei, drei mehrere Stunden währende Ausfälle.
Blogg.de bildet unter den Blogg-Anbietern eine Ausnahme und bietet keine reine blogg.de-Community-Seiten an.
Livejournal
Und wenn es einen Blog-Hoster gibt, der Wert auf Community-Funktionen legt, dann ist es Livejournal.com in den USA, dessen Software weitgehend eingedeutscht ist.
Livejournals bilden in der Regel eine sehr abgeschlossene Gemeinschaft, die durch ausgefeilte Features gefördert wird. Sie sind leicht zu bedienen, und die Menschen dahinter scheint eher am Produkt denn am schnellen Geld interessiert zu sein. Auch hier gibt es eine kostenpflichtige Variante, die letztlich das Funktionieren der gigantischen Community garantiert.
Blogger.com
Nicht zu verwechseln mit Blogger.de, Blogger.com ist gewissermassen die Mutter aller Bloganbieter. 1999 von einer kleinen Klitsche in San Francisco auf die Beine gebracht und im letzten Jahr vom Suchmaschinen-Giganten Google aufgekauft worden. Was Blogger.com in den Augen einiger suspekt macht (Stichwort: Datensammlung). Blogger.com kommt grundsolide daher und lässt sich auch als Dienst benützen um auf seinem eigenen Webserver ein Blog zu unterhalten.
Typepad.de
Typepad.de ist ein Ableger von SixApart, den Machern der populären MovableType-Blog-Software. Mit Typepad bietet man einen hochpreisigen, internationalen Blog-Dienst an, das einige ausgefeilte Features besitzt und durch hochwertige Optik auffällt. Für die Leute die zuhause einen Mac-Rechner statt eines ALDI-PCs besitzen.
Blog-Software
Das Schreiben eines Blogs mit Blog-Software auf dem eigenen Server funktioniert nicht anders als ein Blog bei einem Blog-Anbieter. Aber bei Installation und Einrichtung auf dem Server ist keine Blog-Software derzeit so anfängerfreundlich, dass man ohne HTML-, CSS- und FTP-Kenntnisse über die Runden käme. Mit Ausnahme der deutschsprachigen Software Sunlog sind außerdem überall Englisch-Kenntnisse zu empfehlen.
MovableType
Es gab Weblogs vor MovableType und es wird Weblogs nach MovableType geben, aber keine andere Blog-Software dürfte so für den Aufschwung an Weblogs stehen, wie das einst vom Ehepaar Trott begonnene Projekt.
MovableType besitzt unterschiedliche Lizenzmodelle und kostet für Privatanwender zwischen Null und 100 US$. Die Installation auf dem Webserver ist nichts für Anfänger, die Konfiguration gehört aber zu den einfacheren.
Kai: MovableType ist zwar nicht mehr mein persönlicher Favorit, aber die Reife, Solidität und Popularität machen MT immer noch zur ersten Wahl, insbesondere wenn es um Auftragsarbeiten für Kunden geht.
In einigen Einträgen hier im Blog sind wir gesondert auf MovableType eingegangen, z.B. „Neues zu MovableType-Lizenzen“, „MovableType — mehr als nur NullKommaEins“, „MovableType 3.1 draussen“
Kai's Favorit: Wordpress
Wordpress ist ein Open-Source-Projekt und kostenlos erhältlich. Es ist eine Fortentwicklung einer älteren Software und bekam enormen Auftrieb, als für MovableType kostenpflichtige Lizenzmodelle für Privatbenutzer eingeführt wurden. Derzeit dürfte Wordpress die agilste Community haben. Die Software ist, von Kinderkrankheiten abgesehen, stabil.
Die Installation ist verhältnismäßig einfach. Aber ohne Kenntnisse von PHP wird man beim Erstellen der HTML-Vorlagenseiten schnell auf fremde Hilfe angewiesen sein. Das Projekt leidet außerdem an den typischen Symptomen von Open-Source-Projekten: die Dokumentation ist wenig anfängerfreundlich und zugänglich und die Entwicklung ungestüm und anarchisch. Was aber gleichzeitig eine der Vorteile von Wordpress ist: Lebendigkeit, Flexibilität, Tatendrang.
Und sonst?
Auf asymptomatic.net gibt es eine englischsprachige Übersicht über Blog-Software: Blog-Software Breakdown
Thomas Schmidt/Thomas Gigold von Bloghaus.net listen einige Blog-Hoster und Blog-Software. Moe von plasticthinking.org hat zum Thema Weblogs ein „Wiki“ eingerichtet, das Anbieter, Software und Werkzeuge aufführt und Begrifflichkeiten erklärt:
http://www.plasticthinking.org/wiki/WebLog
(Herr Moser fühlte sich durch hier getätigte Kritik an einer seiner Tätigkeiten gekränkt und sperrt die direkte Verlinkung von dieser Seite aus. Bitte kopieren Sie daher die URL in ein neues Browserfenster. Blogbar können Sie ja im Hintergrund offenhalten :-D)
Schauen Sie sich die Website der Weblog-Software an, um sich eine einigermaßen „zukunftssichere“ Software auszusuchen. Wann gab es die letzten Software-Updates? Wie aktuell ist die Site? Wieviel Betrieb ist in den Support-Foren? Werden in den Foren auch Anfänger-Fragen adäquat beantwortet?