26.8.2005 | 19:27 von DonAlphonso

Schenkelklopfer des Tages

Kurz vor und nach der Machtergreifung der damals schwarzblauen Koalition aus ÖVP und FPÖ in Österreich, also 1999 und 2000, war ich längere Zeit in Wien stationiert. Wir von der Auslandspresse fuhren herum, suchten Geschichten, schnüffelten Skandalen und Intrigen hinterher. Unsere österreichischen Kollegen sassen derweil im Cafe Kranzler, kamen aus dem Staunen über diesen Arbeitseifer kaum heraus und bestellten noch einen Braunen bei einem Kellner, der ihnen einen erlogenen Titel gleich mitservierte. Überhaupt würden wir das alles viel zu Ernst nehmen, da passiert schon nichts, ach was der Haider, der macht nix, gengaanŽS Haam.

Will sagen, Recherche und Kritik haben bei weiten Teilen der österreichischen Medien nicht viel verloren. Selbst die besseren Häuser – FM4, Profil und Standard – haben neben einigen renommierten Journalisten eine Vielzahl von, im Landesjargon, Mastdarmakrobaten bis hinauf in die höchsten Ebenen. Und weil nun mal nachhaken und Gegenchecken oft nicht zum Handwerkszeug in Wien gehört, passieren solche Artikel wie der hier im Standard, die mit kleinsten Änderungen und ohne weiteres Nachdenken von Pressetext Deutschland* übernommen werden. Demzufolge gäbe es bei Blog.de inzwischen 30.000 Blogger bei gerade mal 260.000 Unique Visitors (?!) im Monat. Spätestens stutzig hätte der Verfasser bei derBehauptung werden müssen, es gäbe eine Viertel Million MSN Spaces in Deutschland. Hat es aber nicht. Hauptsache Content.

*Nach Selbstbeschreibung: “pressetext.europa (pte) ist die Online-Nachrichtenagentur der New Economy im deutschsprachigen Raum.” Und weiter: “Für den Kunden ist die Nutzung allemal profitabel: Er erspart sich Kosten für den Versand von Pressetexten, die Nachrichten-Recherche oder die technische Implementierung verschiedenster Informationsquellen…” Offensichtlich ist das so.

26.8.2005 | 14:59 von DonAlphonso

Das Ende eines Blog-Bizz-Modells

Ach, wie toll sollte das werden – der Bloghoster bekam die Werbung, der bekannte Blogger den Lohn, und die Zeitung eine halbe Seite Inhalte frisch aus der Blogosphäre. Supi, das liebt man, da muss man nicht gross fragen, oder?

Aber dann meinte jemand, das sei ja Contentklau, so einfach könne man das nicht machen, und plötzlich hatte die Zeitung mehr mediale Resonanz, als ihr lieb sein konnte – kurz, die Blogseiten der News Frankfurt wurden ein grossartiges Beispiel, wie Blogs unschöne Themen in das Fahle Licht der Öffentlichkeit zerren können: “Der heutge Tag wird adeln seinen Stand.” (lustigerweise ist das eine der Online-Schlachten, über die PR-oleten in den Bloggerseminaren nur ungern sprechen).

Zurück blieb damals nur ein “übergelaufenes Weinfass” (heute als neocon-Blogger unterwegs) und vielleicht ein klein wenig Erkenntnis, dass die Blogosphäre nicht immer aus netten, ausbeutungsbereiten Schickikindern besteht. Trotzdem blieb der als Visionär und Vordenker gehandelte Chefredakteur Klaus Madzia bei seinem Credo, mit Blogs die Zeitung für die “iPod-Generation” machen zu wollen. Nibelungentreu etwa hier: ” Themenwahl per sms und die Interaktion mit unseren Lesern durch weblogs stoßen auf breite Zustimmung.”

Und dann verschwand irgendwann der bekannte, texteauswählende Blogger, eine andere in diesem zusammenhang genannte Bloggerin tauchte erst gar nicht auf, dann mühte sich die News Frankfurt selbst um das innovative, grossstädtische Format. Und jetzt?

Jetzt gibt es eigentlich nur noch zu vermelden, dass die Blog-Seite sang- und klanglos verschwunden ist. Irgendwann hat man sie wohl in einen Sack gesteckt und im Main versenkt, vielleicht gleich neben Deutsche Bank 24 und den Unterlagen zum Comroad-IPO. War wohl nix mit der Blog-Revolution für die “konsumfreudigen und mobilen Durchstarter”.

26.8.2005 | 2:21 von DonAlphonso

Die traurige Geschichte vom ausgepressten Word

Ich hatte heute nachmittag ein sehr nettes Telefonat mit jemandem, der meinte, ich sollte doch mal wieder mehr über Bloggen als Kultur und weniger über die kläglich bemühten Versuche eines Blogbizz schreiben, das ums Hyperverrecken einfach nicht kommen will. Recht hat der Mann, bis auf zwei Punkte, die noch raus müssen. Der Erste betrifft die durch Chefeskapaden ins Zwielicht geratene Software WordPress:

Auf der WordPress Foundation sitzt nämlich oben drauf Obermacker Matt Mullenweg, und der denkt wohl, es wäre an der Zeit, selbst mal einen auf Google-Gründer zu machen, Stichwort GMail Invitations. Und zwar ohne störende Kritik. Der Irrweg allen Mullens führt zu André Fiebig, der die ganze Geschichte hat.

Gar nicht schön, wenn so ein Projekt so usurpiert wird.

23.8.2005 | 16:26 von DonAlphonso

Sex, Blogs und Twoday.net

Ich mag, das gebe ich offen zu, den Bloghoster Twoday.net. Ich blogge zwar bei Blogger.de, aber ich habe ziemlich Respekt vor der Arbeit der New Media Agentur Knallgrau und ihrem Baby. Twoday ist eine wirklich schöne Community, mit vielen guten Autoren und einem erstaunlich hohen Niveau. Grund genug, mal mit dem Founder and Execut Knallgrau-Frontmann Dieter Rappold (hier das Company Blog) per Email über Twoday, Antville, die Sexblogger und das Bloggen im Allgemeinen zu plaudern

Dieter, wie hat sich die Agentur Knallgrau entwickelt, und welche Rolle spielt der Bloghoster Twoday bei Euch?

Wir (Matthias, Michi, Alexander und ich) haben Knallgrau im Februar 2001 gegründet. Hoch motiviert und sehr naiv. Die ersten Jahre waren hart, aber rückblickend gesehen eine gute Schule, weil Post-Hype-Zeit. Mitte 2002 entschieden wir uns das Thema ?Weblogs? zu einem Geschäftsfeld zu machen. Wir dachten, das wäre am einfachsten zu kommunizieren, wenn wir selbst eine Hosting Plattform machen würden. So entstand twoday.net. Die Plattform basiert technisch auf der Open Source Lösung Antville und wurde seither intensiv weiterentwickelt. Twoday.net ist ein für uns enorm wichtiges Projekt, weil wir dadurch glaubwürdig vermitteln können, dass wir ?Hosted Weblog Solutions? von der Konzeption, über das Design, die technische Realisierung und den laufenden Betrieb abbilden können. Mittlerweile ist das Thema Weblogs bei uns eingebettet in eine eigene Social Software Unit, die sich sehr dynamisch entwickelt. Viele Kundenprojekte haben sich aufgrund der Bekanntheit von twoday.net ergeben.

Twoday ist berühmt-berüchtigt für seine Community, in der es manchmal recht hart zur Sache geht. Kannst Du Dir erklären, warum Twoday so im eigenen Saft schmort?

Alles hat seine für und wider. Twoday ist seinerzeit mit einem Kern von 300 BloggerInnen gestartet. Das ist nun schon 2,5 Jahre her und die Zahl derer, die geblieben sind, ist erstaunlich hoch. Diese Blogger haben twoday.net stark geprägt, und gar nicht so schlecht, wie ich meine. Es gibt in der Community durchaus mal intensive Auseinandersetzungen, die sich imho auf vergleichsweise hohem Niveau abspielen. Wir setzen hier stark auf die Eigenverantwortung unserer User. Die durchschnittlichen twoday-User kriegen das alles alleine sehr gut hin. Das twoday ?im eigenen Saft? schmort, sehe ich nicht ganz so, aus unseren Erfahrungen sind es immer einige wenige Blogs, die stark nach außen wirken ? für den Rest ist eine starke Community nach innen wichtig. Im Vergleich mit anderen Bloghostern haben wir aus meiner Sicht viele bekannte, gut vernetzte und inhaltlich starke Weblogs.

In letzter Zeit sind bei Twoday eine ganze Reihe von Sexbloggern aufgetaucht – teilweise habt Ihr auch gewisse Blogs dieser Richtung entfernt. Wie steht Ihr zu dem Thema, und welche Regeln stellt Ihr auf?

Sehr schwierige Frage. Auch hier ist es eine Gratwanderung zwischen dem Wesen der Blogs, möglichst auf Eigenverantwortung zu setzen und auf der anderen Seite bestimmte Grenzen nicht zu verletzen. Als Regelwerk kann man sagen, dass wir niemals Inhalte aus dem Bereich Kinderpornografie oder Rechtsradikalität dulden würden. In anderen Grenzfällen kontaktieren wir auch User und bitten um Verständnis, dass wir twoday.net nicht wirklich als die Plattform sehen wo man auf 600×400 Geschlechtsteile abbildet.

Ihr habt mit readme.txt selbst ein Blogbuch herausgebracht und eine Lesung durchgeführt. Tatsächlich sind bei Euch einige sehr schöne, literarische Blogs dazugekommen. Werdet ihr da noch mal was organisieren? Oder Eure Blogger logistisch unterstützen, wenn die selbst eine Veranstaltung planen?

Das Buchprojekt lag uns sehr am Herzen und war eine wunderbare Geschichte. Vor allem von der Lesung schwärmen die Zuhörer bis heute noch. Es ist eine dieser Sachen bei knallgrau, die wir nicht machen, weil es kommerziell Sinn ergibt, sondern weil sie schön sind und weil wir dabei sehr viel lernen können. Sollte es User geben die in dieser Richtung aktiv werden und etwas Größeres planen, dann freuen wir uns sehr wenn wir das, in welcher Form auch immer, unterstützen können. Grundsätzlich ist es kein Geheimnis, dass auch wir sehr viel über das Thema Weblog Content nachdenken und hier hoffentlich sehr bald mehr dazu zu sagen haben werden.

Twoday ist in der Basisversion kostenlos und werbefrei – wird das beibehalten?

Das wird definitiv beibehalten. Hier werden in Zukunft auch weiterhin Features und Leistungsangebot erweitert und ausgebaut.

In letzter Zeit sind einige kommerzielle Blogs im deutschsprachigen Raum aufgetaucht. Ausserdem versuchen manche Bloghoster und Branchenfremde, Geld mit Themen wie Profiling und Überwachung zu machen. Wie steht Ihr zu diesen Ansätzen?

Die Kommerzialisierung von Weblogs mit dem Fokus Content, ob das nun ein Projekt von Johnny Häusler oder Nico Lumma ist, sehen wir sehr positiv. Wenn das die großen Medienhäuser nicht intelligent in die Hand nehmen, dann werden wir die Zeit und die Chancen nützen, ich freu mich da drüber. Wie gesagt, bald gibt es dazu auch mehr von uns zu hören.
Profiling und Überwachung, das klingt schon so böse. Weblogs sind Gespräche und bei Gesprächen sollte man zuhören und lernen. Wir versuchen Unternehmen dabei zu beraten wie sie von der Blogosphäre lernen können. Nachdem wir Knallgraue durchwegs auch selbst in dieser aktiv sind, sind wir da sehr vorsichtig. Wenn Unternehmen von der Blogosphäre und diesen Gesprächen profitieren wollen, dann sollten sie aktiv daran teilnehmen. Dann ist das kein Profiling und Überwachen, sondern einfach nur ein Mitreden auf gleicher Augenhöhe. Das fördern wir.

Twoday verwendet die Blogsoftware Antville mit einigen Modifikationen wie etwa Moblogs. Wie werden die Erweiterungen angenommen, und was ist an Entwicklungen von Eurer Seite aus zu erwarten?

Zu Beginn gab es den Versuch, sehr nahe am Antville Core weiterzuentwickeln. Nach einiger Zeit stellte sich aber heraus, dass wir mehr Unabhängigkeit und Flexibilität für die Umsetzung unsere eigenen Projekte benötigten. Daher kam es seinerzeit auch zur Abzweigung in der Entwicklung.
Wir versuchen weiterhin von unseren Usern bzw. auch von anderen Services zu lernen und unser Angebot stetig zu verbessern. Unsere Zahlen stimmen uns zuversichtlich, dass uns dies einigermaßen gelingt.
In nächster Zeit (d.h. in den nächsten 6 Monaten) sollte es, so hoffen wir, wieder mal ein größeres Update auf twoday.net geben. Wir versuchen hier ein bischen in die Zukunft zu denken (Foto, Video, Audio). Aber ich sollte hier nicht zu viel über ungelegte Eier gackern, sonst bekomm ich noch eins von den Entwicklern übergezogen und die sind massiv in der Überzahl?.

Stichwort “Social Software” – wo siehst Du die Zukunft der Blogs?

Social Software spannt einen extrem weiten Bogen und bietet großen Interpretationsspielraum, was das nun eigentlich ist. Wir finden sehr viele Dinge spannend, fast zu viele. Da ist es nicht immer einfach den Fokus zu bewahren, aber wir tun unser bestes. Aber egal, ob wir nun von Social Bookmarking, Social Networking, Wikis, Photoblogs, MoBlogs, Vlogs, oder klassischen Weblogs sprechen ? aus unserer Sicht geht es ganz entscheidend um das Potential, das hinter personal publishing steht. Wir stehen erst am Beginn dieser Entwicklung und ich persönlich erwarte Ihren Peak in Mitteleuropa in frühestens 3-5 Jahren. Auch wenn sich in Zukunft viele Innovationen abseits von Blogs abspielen werden und Weblogs dann nicht mehr so im medialen Mittelpunkt stehen werden, so stehen Weblogs als ?personal publishing for the people? immer im Zentrum dieser Idee. Wir versuchen die Materie Social Software integriert und ganzheitlich zu sehen und sind selbst gespannt, was sich rund um den Ausgangspunkt Weblog noch alles entwickeln wird.

Dieter, vielen Dank für das Gespräch.

22.8.2005 | 1:55 von DonAlphonso

Datenschnüffelei und der Hype der wo nicht kommen will

Manchmal wird die Gier kleiner Klitschen nach grossen Aufträgen nervig – wie schnell ist dann eine Mail an einen Journalisten weitergeschickt, der sich dann über den Stil und Inhalt doch sehr wundert. 21Publish, die Firma zum Vertrieb der Technik-Plattform des Bloghoster 20six, hat eine bemerkenswerte Werbemail rausgeschickt, die einen guten Einblick in den wenig erfreulichen Zustand des Blogbizz in Deutschland erlaubt:

> Sehr geehrter Herr XXXXXX,
>
> hiermit möchte ich nachfragen, ob Sie an einer Zusammenarbeit mit
> uns interessiert sind.
>
> Wir sind 21Publish, der führende Anbieter von Weblog-Portalen in
> Deutschland. Wenn Sie Ihr Online-Magazin durch ein Weblog-Portal
> ergänzen und Ihren Mitarbeitern, Usern oder Lesern die Möglichkeit
> anbieten möchten, sich Weblogs einzurichten, sind wir der richtige
> Partner.
>
> Der Weblog-Trend hat in Deutschland gerade erst begonnen. Nicht nur
> für die Medien, auch im Bereich des E-commerce werden Weblogs immer
> wichtiger. Der E-Card-Service Edgar.de hat z.B. gerade ein Weblog-
> Portal mit unserer Software gestartet, um Traffic und Verkauf auf
> seiner Internet-Page zu erhöhen (www.edblogs.de).
>
> Von uns bekommen ein ausgereiftes System, das sich bei
> verschiedenen Kunden mit zum Teil Tausenden von Nutzern bewährt hat
> (z.B.:www.20six.de). 21Publish ist kürzlich vom PC-Magazin zum
> Testsieger gekürt worden (www.21publish.de). Mit unserer Lösung
> können Sie Weblogs von heute auf morgen ohne zusätzliche
> Investitionen oder Programmieraufwand kostengünstig in Ihren
> Internetauftritt einflechten.
>
> Die Vorteile von Weblogs für Online-Shops und -Magazine sind
> vielfältig. Intensivierung der Kundenbindung, Steigerung der
> Visits, umfangreiche Nutzerprofile, Bindung von jugendlichen
> Kundengruppen ?
>
> Sollten Sie Beratungsbedarf zum Thema Weblogs haben, können Sie
> sich jederzeit an uns wenden. Wenn Sie möchten, erklären wir Ihnen
> Details unserer Leistungen auch bei einer kurzen Online-Präsentation.
>
> Für Rückfragen stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung und freue
> mich, von Ihnen zu hören.
>
> Viele Grüße aus Hamburg
>
> 21Publish GmbH

Was mich bei dem Schreiben des “führenden Anbieters” jenseits der üblichen Wortblasen so stutzig macht, ist die Formulierung “umfangreiche Nutzerprofile”. Hä? Was soll das bitte? Werden da hintenrum persönliche Daten ausgewertet? Werden da mit Blogeinträgen die Nutzerprofile erweitert, um den Blogger als Kunden zu durchleuchten? Kein guter Stil, das.

22.8.2005 | 1:16 von DonAlphonso

Das Märchen von Mena

Vor langer, langer Zeit, liebe Blogkinder, gab es mal ein Ehepaar namens Trott. Die Trotts erfanden eine freie Software namens Movable Type, und viele Blogger der ersten Stunde benutzten das für ihre Internettagebücher – so nannten es damals die Medien. Eines Tages kamen dann ein paar Zauberer zu den Trotts, sahen sich die Software an und boten ihnen an, mit ein paar Millionen VC aus ihrer Firma Sixapart und der kleinen Software ein gigantisches Webimperium aufzubauen. Die Trotts hatten insgeheim schon darauf gewartet, die Könige des Bloggens zu werden, und sagten sofort zu. Dann sperrten sie sich mit ein paar Codern und VC-Zauberern ein und entwickelten Movable Type 3.0. Und das sollte mit restriktiven Lizentbestimmungen Geld bringen. Vorbei die Zeit der netten Freunde, auch wenn es mit der Beschränkung auf 3 Blogs und einen Nutzer/Autor kostenlos blieb. Darüber wurde es teuer. Die Trotts hatten aber übersehen, dass die Zeiten der Monarchien im Netz nicht wirklich doll waren, und so zog das Blogvolk in Scharen rüber zur Software WordPress, die auch so ihre Macken, aber wenigstens keine geldbeutelschneidenden Büttel hatte.

Und dann gingen viele Monate ins Land, Movabletype ward so gut wie vergssen, auch der kostenpflichtige Dienst Typepad dümpelte vor sich hin, und irgendjemand muss es aufgefallen sein, dass früher eigentlich alles besser war. Und nachdem sie mit ihren VC-Zauberern lange debattiert hatten, rudern die Trotts jetzt ganz schnell zurück: Laut Mena Trott können alle Nutzer/Autoren bei Movabletype der Version 3.2 in allen Versionen beliebig viele Blogs angelegt werden.

Und wenn Mena jetzt noch gesagt hätte, dass es auch beliebig viele oder zumindest einige Autoren in der Free Version geben kann, dann hätte es vielleicht sowas wie ein halbwegs gutes Ende gegeben, nachdem auch das WordPress-Wunderland ein paar blaue Wunder bereitgehalten hatte. Vielleicht wäre dann mancher auf Movabletype umgestiegen, der Name wäre wieder bekannter geworden – aber so sieht es nicht aus.

Und wenn sie nicht gestorben sind, warten sie noch heute auf den Konzern, der sie übernimmt, und lauschen weiterhin dem Schweigen aus der deutschen Sixapart-“PR-Vertretung” zum obigen Thema, was per se auch eine Menge über die Kommunikation des Ladens aussagt – wenig dazugelernt seit dem 3.0-Debakel.

18.8.2005 | 23:32 von siebenviertel

mine is longer than yours

Der mit dem Längsten ist Mike Santangelo. Glauben Sie nicht? Vergleichen wir einmal: 163 feet long by 28 inches high, sagt die NY Times und die muß es ja wissen, sei das blog des Herren. Und Ihrs? Popelige 800 pixel breit? Eben. Aber darum geht es nicht wirklich. Viel interessanter fand ich, wen die Times so alles als blogger bezeichnet. Und sie haben nicht einmal Unrecht.

9.8.2005 | 21:46 von dogfood

Warnung: neuer WordPress-Exploit

Florian Holzhauer hat eine neue WordPress-Sicherheitslücke publik gemacht, die auch die aktuellste Version 1.5.1.3 betrifft. Knackpunkt ist dabei dass auf dem Webserver die PHP-Einstellung “register_globals” gesetzt sein muß, was aber bei den meisten Server, insbesondere bei billigeren Hostern, der Fall ist.

Die WordPress-Entwickler sind informiert und Florian hat auf seiner Website einen vorläufigen, inoffiziellen Fix veröffentlicht, der sehr leicht einzubauen ist.

Mehr Informationen und Details bei Florian Holzhauer selber: “Vorsicht WordPress User!