13.6.2005 | 11:07 von Andreas

Kommerzielle Weblogs und die Tücken

Da blättere ich also über die neuen Spreeblick Verlag KG Weblogs (die mir im übrigen recht gut gefallen) um mir ein Bild zu machen und denke »hmmm, so richtig Werbung ist da ja noch nicht drauf, scheint nicht so leicht zu sein Sponsoren zu finden«, nur um dann zu bemerken, dass mein guter Firefox sämtliche Anzeigen ausblendet. Kurzer Vergleich mit einem anderen Browser und bingo, Werbung ist da, aber ich kann sie nicht sehen. Der Grund ist einfach, ich hatte schon vor längerem den Mozilla AdBlocker eingeführt. Um diese Funktionen noch für einzelne Sites zu erweitern, kann man Greasemonkey installieren (und um Greasemonkey noch einfacher zu machen gibt es dazu Platypus) und die Darstellung jeder beliebigen Website seinen eigenen Vorstellungen anpassen – nie sahen die Heise News so gut aus wie von Greasemonkey gefiltert.

Noch ist die Benutzung solcher Werbeblocker eine Randerscheinung, aber was wird aus den Geschäftsmodellen der durch Werbung finanzierten Seiten, wenn sich deren Benutzung weiter ausbreitet?

13.6.2005 | 11:01 von DonAlphonso

Bombensicheres Blog-Geschäftsmodell

Gigantische, absolut hörige Zielgruppe. Dauerthema. Wird im Netz aber kaum befriedigt. Kann und soll und muss möglichst krank und süchtig geschrieben werden, also ganz bewusst 0 Distanz zum Thema. Und – es gibt sicher eine riesige Menge an Firmen, die werben wollen. Und die Leserschaft wird ganz sicher kaufen. Threads und Debatten bis um 4 Uhr morgens. Zilliarden Google-Treffer. Ganz sicher.

Johnny, Du solltest ein
Pumps-Blog
machen. Ich schlage das Wortschnittchen und Modeste als Stammautorinnen vor, und es gibt sicher noch ein paar andere, die da mitschreiben werden. Besonders, wenn die Schuhindustrie erst mal Rezensionsexemplare herausrückt.

12.6.2005 | 11:13 von siebenviertel

It’s the author, stupid!

Erinnern Sie sich noch an Jenny McCarthy, MTV’s wundervolle Brunhild der frühen Neunziger? Schulhöfe, Stadtbusse, Kaffeeküchen, Aufzüge, Altersheime, grinste McCarthy Sonntag Abend von der Scheibe, war man Montag Morgen nirgends vor Konversationen über sie sicher. Männer wollten ihren Körper, Frauen ihren Status, McCarthy war das vollkommene Kunstwerk der grellen Gegenwartskultur, das Party-Girl aller Party-Girls – und keiner konnte es ihr verübeln.

Ich konnte mir damals nie wirklich erklären, was sie so interessant machte, vollbusige Knallfroschweiber kamen und gingen schließlich immer wieder, ohne daß sie sonderlich aufgefallen wären. Vielleicht war es ihre schnoddrig-krasse Art, mit eingeschüchterten Guidos umzugehen, ihre grandiosen Sprüche, wenn sie sich wieder einmal vor der versammelten Fernsehnation auf die Nase gelegt hatte, vielleicht auch dieser cornealähmende Körper, mit dem sie uns jeden Elefantenscheiß für Gold hätte andrehen können. McCarthy war der Vollgashedonist, der wir alle sein wollten, immer haarscharf an der Grenze zum Unausstehlichen vorbeischrammend und wenn sie doch einmal zu weit ging war das nicht ihr Problem, sondern unseres, wir elenden Langweiler. Mehr als zehn Jahre ist das jetzt her und erst letzte Woche habe ich in einer Zeitung gelesen, MTV sei nie wieder etwas derartig gutes passiert. Da ist was dran. Erinnern Sie sich eigentlich noch an den Titel ihrer Sendung?

Ich habe Ihnen diese Geschichte wegen des unmittelbar vorangegangenen Eintrag erzählt. Andreas hat darin die These aufgestellt, ein blog könnte nur dann wirklich erfolgreich sein, wenn es sich mit einem Thema exklusiv befasse. Das halte ich für falsch. McCarthy hätte uns vom Wetter in Bolivien erzählen können, darauf kam es nicht an. Niemand erinnert sich an ihre Co-Moderatoren in „Singled Out“ (so hieß die Sendung), niemand erwähnt die ach-so interessanten Kandidaten oder abenteuerlichen Kamerabewegungen, für die MTV später so bekannt wurde. Worauf es ankam, war wie sie uns unterhielt. Es schadet sicherlich nicht, daß Nick Denton’s blogs sich mit für ein mehr oder minder nennenswertes Publikum interessanten Themen befassen, aber das ist zweitrangig. Wichtig ist, was für eine Person uns da seine Geschichten erzählt und wie das Publikum sich dabei fühlt.

McCarthy fiel auf, weil sie authentisch in einer Gesellschaft war, in der an jeder Ecke gelogen wird, daß sich die Balken biegen. Das kostenlose Girokonto, dessen Kontoauszüge plötzlich doch Gebühren kosten, der Garantievertrag, dessen Versprechen man nicht einklagen kann, weil der Händler eine Arbitrageklausel im Kleingedruckten versteckt hat. Blogs sind nicht besser. Wer das Blog eines allesflachlegenden Testosteronhengstes liest und dann mit dem Bild eines vollschlanken Buchhalters konfrontiert wird, glaubt dem Autor später nicht mehr, empfiehlt der einen neuen Kinofilm. Wer dagegen nicht übertreibt, ausläßt und mogelt, statt dessen glaubwürdig und ehrlich wertend erzählt, sticht heraus. Das Paradebeispiel eines authentischen Bloggers ist für mich Peter Praschl. Lesen Sie ein paar seiner unaufdringlichen, beiläufig anmutenden Buchkritiken. (Wieso habe ich das Gefühl, ich werde diesen Satz bereuen?)

Seth Godin spricht gerne von Innovatoren und deren Einfluß auf Trends aller Art. Die althergebrachte Marketingweisheit war, daß man mit genügend Geld eine breite Masse an Konsumenten erreichen könnte. Das geht heutzutage nicht mehr so einfach. Wir möchten gerne annehmen, daß wir mit Werbung zu leben gelernt haben, aber zutreffender ist vielleicht, daß wir unsere Aufmerksamkeit derartig weit verstreuen, daß selbst ein überproportional großer Geldeimer nicht ausreicht, um uns allen einzutrichtern, daß Blubbi Kinderhintern reiner macht. Godins Lösung ist, nicht die breite Masse, sondern das Drittel der Innovatoren und früh Trendadoptierenden anzusprechen. Wir alle kennen diese Leute. Es ist die Freundin, die wir ein wenig für ihren Stil bewundern, die plötzlich diese umwerfenden neuen Schuhe gefunden hat, die uns in obskure Läden schickt, die schon ein paar Platten weiter ist, wenn sie im Radio das Lied, daß sie uns letztens empfohlen hat, zu spielen beginnen. Wer kommerziell erfolgreiche Blogs aufbauen will, muß diese Menschen finden.

Connectors und Mavens sind zwei Begriffe, die ich bei Malcom Gladwell gelesen habe. Connectors sind, wie der Name bereits impliziert, Menschen mit überproportional vielen Bekannten. Jemand, der uns mit der Mehrheit unserer Freunde in Verbindung gebracht hat, an dessen Geburtstagen wir uns immer über die schiere Zahl der Anrufer wundern, der überall jemanden kennt und nicht anders kann, als ständig an allen Orten neue Freundschaften zu schließen. In seinem Buch The Tipping Point: How little things can make a big difference erwähnt Gladwell einen Connector, den er in ein neues Restaurant mitnimmt. Der Ort sagt ihm zu, woraufhin der Connector gar nicht anders kann, als Freunden und Bekannten im Umkreis des Etablissements einen Besuch zu empfehlen. Die Mehrzahl unserer Freunde ist laut Gladwell stets auf eine oder zwei Personen zurückzuführen. Noch so eine Gruppe, nach denen ein kommerzieller Blogverleger sich umschauen sollte.

Maven kann man als Marktkenner übersetzen, das trifft es aber nur zum Teil. Es sind Menschen, die sich für spezielle Themen besonders interessieren und Mitmenschen mit ihrer überdurchschnittlich ausführlich recherchierten Meinung zu helfen versuchen. Sie sind absolute Autoritäten in ihren Interessengebieten, die mit dem beruflichen Umfeld nicht zwangsläufig verbunden sein müssen. Ihr Freund, der vier Monate lang unterschiedliche Digitalkameras studiert, jede Zeile der Garantieverträge gegeneinander wertet, Linsenauswahl- und preise beachtet und schließlich kauft, was nach unzähligen weiteren Recherchen die beste Option nicht nur zu sein verspricht sondern sein muß, ist ein Maven. Er wird sie vor der falschen Automarke warnen und Ihnen ein Modell empfehlen, welches Ihnen mehr für vergleichbare Summen bietet. Ein Maven recherchiert zwanghaft und hat das unüberwindbare Bedürfnis, dem Rest der Welt sein Wissen mitzuteilen und sie dadurch zu verbessern. Zeldman ist ein solcher Mensch in Sachen CSS.

Ob Projekte, wie der neugegründete Spreeblick Verlag, mit Erfolgen beschert werden, hängt davon ab, wie viele solcher Menschen gefunden und zur Autorenschaft bewogen werden können. (Ich halte Johnny selbst für ein gutes Beispiel für einen Connector, gestehe aber ein, nicht genug von ihm gelesen zu haben, um ihn wirklich in eine solche Schublade stecken zu können.) Themen sind etwas, daß diese Art Autoren selbst mitbringen werden. Ein zu eng gesteckter Rahmen würde sie nicht nur einschränken, er würde ihre Talente verschwenden.

Oh, und Andreas: ‘tschuldigung.

10.6.2005 | 12:11 von Andreas

Der Fluch des Generalisten

These: ein Weblog wird nur dann richtig erfolgreich sein d.h. hohe Leserquoten haben, wenn es thematisch festgelegt ist. Klar muss auch die Schreibe und das Ambiente stimmen, aber nur eine halbwegs definierte Ausrichtung führt in die Riege der A-List Weblogs. Wenn man nun aber vielseitig interessiert ist und sich täglich zu mehreren Themen wie Musik, Film, Technik, Politik, Philosophie und Wissenschaft äußert, dazu noch ein Pfund Albernheiten und Tagebuch gibt? Dann hat man entweder genug Zeit und Ehrgeiz um mehrere monothematische Ablegerblogs zu führen oder man bleibt auf ewig in der Masse der Kraut- und Rübenblogs.

[Disclaimer: ich hab auch so ein Kraut- und Rübenblog, das bleibt auch so und entspricht auch meinen Ansprüchen und meinem Selbstverständnis]

10.6.2005 | 2:51 von DonAlphonso

Do da Blog äh Content Bizz

Eigentlich sollte das hier ein ganz normaler Beitrag über ein weiteres “Profiblog” werden, nachdem ITW mit den Mac Essentials ja schon vorgelegt hat: Gadgetmania sucht Autoren, die für 1 Euro pro Tausend Leser und (mutmasslich alle zusammen, sonst wäre es bei mehreren Autoren ziemlich teuer) “60% aller Werbe- und Sponsoring-Einnahmen” wöchentlich mindestens 5 Beiträge verfassen wollen. Das Ganze ist als sechsmonatiger Probelauf angelegt, nachdem Gadgetmania nach fulminanten Start Anfangs des Jahres in den letzten Wochen etwas gedümpelt ist. Der Macher Thomas Gigold selbst schon als Autoblogger für den nicht wirklich überragend erfolgreichen Dienst Creative Weblogging unterwegs – 400.000 Seitanabrufe pro Monat nach Eigendarstellung auf allen Blogs ist nicht die Welt. Bei MEX hat Thomas Gigold seine Idee in den Kommentaren noch etwas erläutert. Unter anderem sagt er, dass es da wohl noch ein weitergehendes Netzwerk geben soll – aha, denkt man sich, das geht wohl in Richtung der Ideen, die die US-Firma Weblogs Inc mit Engadget und anderen Blogs verfolgt.

Soweit, so gut – bis dann unter dieser Satz kommt: “Darüber hinaus gewährst Du uns auch über das Weblog hinaus die nicht exklusiven Nutzungsrechte an den von Dir geposteten Einträgen.” Öps. Das kenne ich doch… das ist doch eine uralte Formulierung aus der zurecht zugrunde gegangenen Content Syndicatoren Branche; die Jungs, die Anno 2000 sagten, Content sei King, man müsse den nur irgendwo im Netz kostenlos abgreifen und weiterverwerten, fertig ist das Geschäftsmodell… Kohle für nichts…

Ich will Thomas Gigold auf keinen Fall etwas unterstellen, aber diese Formulierung war damals der ganz grosse Haken für alle, die sich auf derartige Konstruktionen eingelassen haben. Das geht nämlich so: Man bietet einem Autor einen Deal an, indem er für seine Texte pro Leser auf einer bestimmten Website etwas Geld bekommt. Der Autor denkt, dass das prima ist, er geht darauf ein, schreibt sich die Finger wund, aber es liest keiner. Zumindest nicht auf der Website, aufgrund deren Besucher er Geld bekommen würde. Er sieht nie einen Cent, aber er gibt dadurch seine Nutzungsrechte weiter. Der Betreiber hat jetzt das Nutzungsrecht und kann mit den Inhalten tun, was er will – zum Beispiel an ein anderes Blog verticken oder einstellen, wo es wirklich Geld oder Traffic gibt. Und der Autor bekommt davon NullkommaNichts. Was, wenn es klappt, tatsächlich ein Geschäftsmodell ist. Wenngleich eines, wegen dem man im klassischen Journalismus schnell die Journalistenverbände an der Gurgel hat. Was im Internet natürlich anders ist.

Wie gesagt, ich sage nicht, dass die obige Formulierung zu so einem Deal genutzt wird. Aber sie steht da drin. Und darauf hinzuweisen, sollte möglich sein, gerade, wenn es um das Geschäft geht.

10.6.2005 | 1:24 von DonAlphonso

Countdown ausgezählt

hier zum Beispiel. Richtung Nord, und dann immer weiter klicken. Einmal im Kreis herum. Wissen macht da gar nichts, am Ende sind alle Nummern auf 0, und dann können wir darüber reden.

Aber im Vorfeld vielleicht schon mal eine nette Erfahrung, die auch was mit Zählen zu tun hat: 22. 2 Seminarleiter, 20 Teilnehmer. Erstere gestandene Journalisten aus den elektronischen Medien, zweitere junge, urbane, angehende Journalisten der elektronischen Medien.

Einer der Leiter ist ein alter Bekannter, den ich zwei Jahre nicht mehr getroffen habe. Es ist grad Pause, wir tauschen uns aus über das, was geschehen ist. Ich erzähle ihm, dass es jetzt ein Buch über Blogs gibt, mein erstes “Fachbuch”…

Worüber? Na, Blogs eben. Blogs? Ja. Was ist das? B-L-O-G-S. Noch nie gehört? Ne.

Ah ja. Die Pause ist zu Ende, der andere Leiter kommt, mein Bekannter frägt, ob er vielleicht Blogs kennt. Tut er nicht. Klingt aber nicht uninteressant, findet er. Ob ich vielleicht mal ihre Studenten fragen darf? Schliesslich sind die im richtigen Alter. Kurze Frage: Wer kennt Blogs. Niemand. Gegenfrage, wer weiss nicht, was ein Blog ist? Aha, alle. Ach und ja, was ist mit RSS? Auch keiner, na, das überrascht jetzt auch nicht mehr.

Da stehen wir im Moment. Vor uns ein paar ganz dicke Bretter zum Bohren. Also, vielleicht etwas vorsichtig sein mit Mainstream-Gelaber und Value-Chain-Bullshit. Es läuft gut, es boomt, das Thema hat bei aller Sinnfreiheit und chaotischer Ausbreitung einiges an Potential, und eine Revolution lebt davon, dass sie gemacht wird und nicht davon, dass die Verlierer es bemerken – aber 0 von 22, das sollte allen vulgären Hypeschreiern zu denken geben. Schliesslich sind das auch 0 von 22 Lesern, die Blogs haben. Das ist nicht viel.

5.6.2005 | 16:57 von DonAlphonso

Präventivschlag

Weil ich, wenn ich alle paar Wochen so einen Fall wie Anke Gröner habe, ganz lustige Mails bekomme. Das läuft so ab, dass irgendein notorisches oder frisch angemeldetes oder unter anderem Namen, aber gleicher IP-Nummer trollendes Kommentararschloch (KAL) glaubt, dass es bei mir dreilagig extraweich abgewischt wird, wenn er mich nur mit ein paar Brocken Wortmüll angreift. Das mit dem Abwischen ist definitiv nicht der Fall. Es gibt dann zwei Möglichkeiten:Entweder ich eleminiere den Kerl sofort, oder in dubio pro reo frage ich erst mal nach, wie er es gemeint hat. In der Regel schicken derartige KALer giftige Antworten schon vor oder nach der Löschung, und die Texte und Pseudoargumente scheinen immer die gleichen zu sein. Um das alles mal in der grossen Runde aufzudröseln, hier eine zusammengestückelte Idealmail eines KAL.

Hi, der Du es nötig hast, Dich hinter einem Pseudonym zu verstecken

Tu ich doch gar nicht. Wenn man mir freundlich kommt, verzichte ich wie viele andere Blogger auf den Blognamen. Alternativ könnte er auch die Presseabteilung vom Verlag kontaktieren, aber das will das KAL nicht. Sondern motzen.

Jaja. lösch mich ruhig, Du mieser Zensor.

Gern geschehen, das mit dem Löschen. Zensur kann ich nicht erkennen – Du klannst in Deinem Blog machen, was Du willst.

Ich lese Dein Blog seit über einem Jahr

und dennoch hast Du Dich gerade erst angemeldet, da hat das arme Würstchen das mit dem Login wohl nicht kapiert.

und habe Deine Bücher gelesen

Wenn das jedesmal stimmen würde, du Schleimi, dann wäre ich mindestens Konsalik.

Wer Kommentare anbietet, muss damit leben können, dass er mal was kritisches liest,

Ne. Ich muss gar nichts. Du musst Dich an meine Regeln halten, oder ich niete Dich ins Nirwana. Mein Blog, meine Regeln.

und wer auteilt wie Du, muss auch einstecken können

Depp. Ich empfehle die Überprüfung dieser These bei der klassischen Lichtmess-Schlägerei in einem bayerischen Kaff. Am Ende liegen alle am Boden, nur der, der am kräftigsten ausgeteilt hat, steht noch. Geh mal zu dem hin, sag ihm das und versuche, ihm eine zu batschen.

ansonsten willst Du ja nur Kriecher als Leser.

Ich will, dass meine Leser auch untereinander spielen können, wenn ich grad mal, wie gut 23 Stunden pro Tag, nicht auf meinem Blog bin. Die haben teils sehr ähnliche Interessen, sind alte Bekannte, und desto besser man ich kennt, desto lockerer und entspannter läuft die Debatte. da nimmt man auch manchen Knatsch nicht wichtig. Aber wenn da ein Neuer nichts anderes zu tun hat, als sofort zu dissen – dann hat er halt ein Problem, damit ich keines habe.

Eigentlich lohnt es sich gar nicht, seine Zeit mit so einem arroganten Arsch wie Dir zu verschwenden

und das in der Regel alles auf Kosten der Firma oder des Arbeitsamtes. Vermutlich ist es unmöglich, eine gewisse Bekanntheit in Kleinbloggersdorf zu erwerben – oder auch nur einen hübschen Gartenzwerg zu besitzen – ohne sich dafür den Vorwurf der Arroganz einzuhandeln. Oder noch was Schlimmeres. Und ein Kronzeuge in den “oberen Rängen”, der diese privat durchaus zulässige Meinung als unumstössliche Wahrheit oder nachgewiesene Psychokrankheit vertritt, findet sich auch immer – das ist dann quasi die augewachsene Version des KALs, und deshalb löscht man sie besser, solange sie klein sind.

denn Du bist ja sowieso nur ein mieser, kleines Selbstdarsteller.

Nicht klein, nicht mies, aber ohne Selbstdarstellung geht Bloggen nicht.

Am besten ignoriert man so Typen wie Dich einfach

Ja! Bitte! Ich kann sowieso nicht verstehen, warum man sich über irgendwelche Texte von anderen aufregt. Warum lesen die nicht einfach was anderes? Leider hat diese Pest die Angewohnheit, dann erst recht auf dem Blog abzuhängen (gell, ihr Typen, die ihr schon beim beitrag über RSS und kleine Schwä… abgekotzt habt, jetzt seid ihr wieder da, tess…)

Du machst jede Debatte einfach kaputt, und Du wirst es erleben: In fünf Jahren wird kein Mensch mehr wissen, wer Don Alfonz war

Diese Vorhersage ist inzwischen weitaus älter als fünf Jahre. Ich verstehe es ja auch nicht, aber es wird immer noch gelesen, rezipiert, missverstanden, falsch wiedergeben und verlinkt, und immer noch tauchen KALs auf. Vielleicht sind sie KALs einfach der Preis, den man zahlen muss. aber wenn man schon zahlen muss, kann man mit denen auch ordentlich abrechnen.

31.5.2005 | 8:27 von Anke Gröner

Schwerter zu Pflugscharen, Weblogs zu Magazinerklärungsversuchen

Das Magazin VORN nutzt flickr und Weblogs von Livejournal, um sich selbst zu erklären. Steht jedenfalls so im about:

UNDERSTANDING VORN is an artwork in flux. Every five minutes it scours thousands of weblogs, searching for the four most recently posted pictures that begin with the letters ‘V’, ‘O’, ‘R’, ‘N’. Every five minutes, UNDERSTANDING VORN changes, filled with fresh words and pictures from the blogosphere.

The chaotic, unpredictable nature of UNDERSTANDING VORN reflects the chaotic, unpredictable nature of VORN Magazine, which invites artists to create work, and then publishes whatever they create, no matter how good, bad, or strange. VORN Magazine is a collage of imagery from a diversity of creative minds, each with its own style, and its own worldview. In the same way, UNDERSTANDING VORN unites unrelated creators: blog writers publishing their pictures and thoughts. When picked by the program, these blog writers experience the artist’s 5 minutes of fame, their work shown in the VORN grid. Then, minutes later, their work vanishes, as a new crop is chosen.