19.3.2005 | 0:37 von DonAlphonso

Sautreiben in Hamburg

Da sitzt man einen schönen Abend mit ein paar tollen Blogfreunden zusammen, trinkt, isst, entwickelt eine Idee, wie man das Bloggen soziokulturell um Real Life Aspekte erweitern wird (stay tuned) und beschliesst, das PR- und Marketingplebs gemeinschaftlich bei nächster Gelegenheit alle 100 Blogstats-Stufen runterzukicken, kommt heim, und schon ist der Ernstfall als Werbebanner da:

Kein Wunder, dass die beim sponsorenden Spiegel Online für ihren Trendtag werben, da passen die Wippermänner auch hin: “Wie verändert sich die Wirtschaft?Blogging ist die digitale Mund-zu-Mund-Propaganda. Blogs gewinnen im Marketing an Bedeutung. Der Dialog der digitalen ?Graswurzel-Konsumenten? definiert den Erfolg der Märkte.”

Und das Versagen der blöden Schwätzer – Schwarm-Intelligenz? Schmarrn Blödsinn mit Regeln, die den Grosseltern das Heben der rechten Hand marketingtechnisch erklärt und begründet hätten. Brought to you by the people noone ever has heard of, the makers of bullshit everything and some olŽ rotten dwarfs you already forgot they ever existed.

18.3.2005 | 16:40 von DonAlphonso

Nokia – Blogszenen der Verzweiflung

Nokia war mal toll, aber inzwischen sind sie nur noch ein Handyhersteller unter vielen – und um sich abzusetzen, haben sie die Blogs für sich entdeckt – oder, besser gesagt, sie versuchen, ihr Marketing irgendwie darauf abzustellen und mitzuschnabeln, wobei von einem Erfolg noch nichts zu sehen ist.

Ich mag mir jetzt keinesfalls vorstellen, wie sie nun in England auf diese Idee gekommen sind; vermutlich ging es da neben den Blogs auch gleich um applied Betäubungsmittelgesetzverstossing, anders kann ich mir es nicht erklären – das Fischblog (vorsicht Flash!). Zur Geschäftsidee: Fischer sollen nach dem erfolgreichen Fang das tote Vieh mit ihrem (Nokia-)Handy ablichten und dann an das Blog schicken, damit alle sehen, wer den Grössten hat. Angebing in the digital age, brought to you by Nokia and the Blogging Revolution!

Wie kaputt und hilflos muss eigentlich eine Firma sein, wenn sie ihre ressourcen in so einen Irrsinn pumpt? Und nein, die Seite ist kein Fake.

16.3.2005 | 15:35 von DonAlphonso

PR dank FR – sich regen bringt Segen

Bevor es wieder mit dem Rezensions- und Interviewreigen zwischen WiWo, Spiegel und RBB las geht, hier nochmal ein anderes Fitzelchen medialer betrachtung zu diesem Buch/Blog-Projekt hier: Die Frankfurter Rundschau schreibt lobend über uns in Bezug auf die Anhänglichkeit des Spiegels zu Wikipedia-Texten.

16.3.2005 | 12:15 von DonAlphonso

Yahoo macht es alleine

Es ging hier ja schon mal um die Frage, wie sich Yahoo auf dem emerging market Blogging (*gggg*) verhalten wird; namentlich in Bezug auf Six Apart/Typepad/Livejournal, die als heisse Übernahmekandidaten galten.

Wie damals schon vermutet, geht Yahoo eigene Wege. Bei Yahoo 360° kann man sich ab sofort zum Betatest anmelden. Wenn man sich das Angebot auschaut, versteht man sofort, warum Yahoo auf eine Eigenentwicklung setzt: In das Blog sind etliche alte Yahoo-Features intergriert. Instant Messenger, Musicstation und Adressbuch sind eingebunden.

Damit setzt Yahoo konsequent den Weg fort, User so weit wie irgend möglich im eigenen Yahoo-Universum zu halten. Man kann gern bloggen, aber volle Funktionalität hat das System nur, wenn man auch als Leser bei Yahoo ist. Ich vermute mal, dass diese Vollabdeckung durch Yahoo auch das ist, was die mit der Bezeichnung 360° meinen – wir sind Yahoo und wir wollen all Dein Geld und Deine Seele, Entkommen zwecklos. Darin unterscheidet sich der Ansatz doch erheblich von Blogger.com oder anderen Dienstleistern, gleicht aber den Ideen von Microsofts Spaces. Die übrigens, am Rande bemerkt, in Deutschland ganz miserabel laufen, aber dazu in einem anderen Artikel.

Das Beispiel Yahoo zeigt IMHO, dass sich auf Übernahme abzielende Bloghoster ganz warm anziehen müssen: Bloggen allein als Geschäftsmodell reicht nicht, man muss schon genau in die bestehende (oder eingebildeten) “Value Chains” der Aufkäufer passen. Was nach so einer Anpassung dann noch vom früheren Bloghoster übrig wäre, ist eine andere Frage, wenn es denn je dazu kommen sollte. Will sagen: Als 20six würde ich mir schon ein paar graue Haare wachsen lassen.

15.3.2005 | 18:30 von andreaffm

was man so per mail bekommt ….

Sehr geehrte Damen und Herren,

in den USA integrieren immer mehr grosse Unternehmen die sogenannten “Weblogs”, also von Amateuren verfasste aktuelle Internetberichte, in ihre Medienbeobachtung. In Deutschland musste bereits ein bekanntes IT-Unternehmen die Geschäftspolitik ändern, nach dem sich die Autoren von “Weblogs” intensiv mit dieser Company beschäftigt hatten…
Weblogs werden immer mehr zum Thema für Kommunikationstreibende, deswegen möchten wir Sie zu diesem Seminar einladen:

?Weblogs? ? Gefahr für die Firma oder neues PR-Instrument?

In dieser Veranstaltung sagt Ihnen Stefan Keuchel, Pressesprecher von Google Deutschland, was Sie über Weblogs und ihre Rolle im Kommunikations-Mix eines Unternehmens wissen müssen.

Hintergrund:
Im Internet können die Verfasser von Weblogs, die so genannten Blogger, zu Meinungsbildnern avancieren und damit die Kommunikations-Strategie einer Firma beeinflussen. Für PR-Verantwortliche ist das Wissen um dieses Kommunikations-Tool besonders entscheidend: Meinungen und Inhalte können sehr schnell den Sprung aus dem Internet in die klassischen Medien schaffen und somit zur potenziellen Gefahr für erfolgreiche Pressearbeit werden.

Inhalt:
* Weblogs professionell überwachen
* Wann sollten Sie sich als PR-Verantwortlicher einmischen
* Stellungnahmen und selbst ?bloggen? ? richtig oder falsch?
* Weblogs als Instrument der Unternehmens-Kommunikation nutzbar machen
* Kontaktaufnahme zu Bloggern

Referent:
Stefan Keuchel, Pressesprecher Google Deutschland

Termine:
22.04.05 in Köln von 9 bis 12 Uhr
11.05.05 in Frankfurt von 9 bis 12 Uhr

Preis:
275 Euro pro Person (einschließlich anschließendem kleinem Mittagsbüffet)

Informationen und Anmeldungen:
directnews AG
Daniela Fuchs
Tel.: +49 (0) 341 / 22456-63
E-Mail: fuchs@directnews.de

Ich finde es ja ehrlich niedlich, daß da Leute Seminare besuchen, um unter anderem zu lernen, mit so einem Blogger (also: mir) umzugehen. Es ist so: Ich habe eine E-Mail-Adresse, und man kann mir da Post hinschicken. Ich verstehe Deutsch und Englisch und ein bißchen Latein. Eigentlich kann man mit mir kommunizieren wie mit dem Bäcker oder dem Layouter oder der Praktikantin auch, nur bitte nicht ganz so herablassend. Dann bin ich auch keine Gefahr, jedenfalls nicht absichtlich.

Es sei denn, die Firma produziert in größerem Maße Mist. Aber dann hilft auch keine “erfolgreiche Pressearbeit” mehr.

15.3.2005 | 15:43 von dogfood

OK OK

BeldaranCara hat eben in den Kommentaren darauf aufmerksam gemacht: FOCUS Online verbreitet inzwischen auf der Titelseite des FOCUS Online-CeBIT-Specials eine Entschuldigung:

In eigener Sache: Fehler bei FOCUS Online

Im CeBIT-Special von FOCUS Online sind in den vergangenen Tagen Fehler passiert. Einige Pressetexte von Unternehmen sind als FOCUS Online-Produktnews veröffentlicht worden.

Aufmerksame Blogger haben uns darauf hingewiesen. Wir haben die betreffenden Texte von der Seite genommen.

Die Chefredaktion von FOCUS Online bedauert die Fehler. Sie entsprechen nicht den journalistischen Standards von FOCUS Online.

Wie vor etwas mehr als einer Woche SPIEGEL Online, gebührt hier FOCUS Online Respekt für diese prominent plazierte Stellungnahme.

(Zum Hintergrund der Geschichte zum CeBIT-Weblog siehe Fabian Mohrs “notebook onlinejournalismus“)

14.3.2005 | 17:06 von dogfood

Von Müllmännern zu Selbstdarstellern zu…

Der SPIEGEL hat nun seine Diskussionsrunden bei der Leipziger Buchmesse offziell pressegemitteilt (hier der Deep Link, da der PM-Bereich).

Gelegenheit noch einmal einen unredigierten Frank Patalong und einen unredigierten Don Alphonso zu erleben, denn am Samstag, 19.März, 13Uhr heißt es am Messestand der SPIEGEL-Gruppe, Halle Drei, D Einsnullvier:

?Blogs: Konkurrenz für etablierte Medien??
Buchautor Don Alphonso spricht mit SPIEGEL-ONLINE-Redakteur Frank Patalong über Sinn, Nutzen und Nachhaltigkeit der Internet-Selbstdarsteller.

Ist das nach der “Wikiepedia-Entschuldigung” jetzt der zweite Fall von akut eintretender Selbsterkenntnis, dass sich SPIEGEL-ONLINE selber “Internet-Selbstdarsteller” nennt, oder habe ich da was falsch verstanden? Keine Angst Frank, der Don beißt nicht, mit dem kannst du ruhig über solche Probleme sprechen.

14.3.2005 | 13:28 von DonAlphonso

Alle tot

Ich habe am Anfang November eine erste Gruppe von 30 Blogs eines grossen Bloghosters gespeichert und seitdem beobachtet. Inzwischen haben auch die letzten beiden aktiven Blogger dieser Gruppe ihre Websites nicht mehr befüllt. In einem Fall, einem der für diesen Hoster nicht untypischen Depri-Blog mit häufigen “Ich will endlich sterben”-Postings, bleibt da bei aller Abgeklärtheit meinerseits ein nicht wirklich gutes Gefühl.

Was lernen wir daraus? 21 Blogger, also über 2/3 dieser Gruppe haben nur ein- oder zweimal gepostet, 4 weitere waren bei Myblog bald nicht mehr vorhanden – gelöscht? Von den verbleibenden 5 Schreibern haben es nur 2 drei Monate ausgehalten. Nach 4 Monaten sind alle weg.

Die 2. Vergleichsgruppe, die vier Wochen später angelegt wurde, sieht ähnlich aus: Dort bloggen nur noch 3 von dreissig mit erheblich nachlassender Begeisterung. Vor einem Monat waren noch 6 halbwegs aktiv. Auch hier sind 20 von 30 Blogs nach den ersten Postings nicht weiter gefüllt worden. Ein Trend, der sich bei den Gruppen 3 und 4 bestätigt.