25.5.2006 | 15:37 von dogfood

SpamKarma aufgespielt

Um der immer größer werdenden Spam-Flut Herr zu werden ohne jeden Tag eine halbe Stunde lang irgendwelchen Kommentarspam auszusortieren und die Liste der KO-Wörter ins Unendliche zu erweitern, habe ich für blogbar nun den Spamfilter “SpamKarma” eingespielt.

SpamKarma jagt jeden Kommentar durch ein Liste von Regeln und addiert oder substrahiert Boni/Mali (Links im Kommentar? KO-Wörter im Kommentar? Besucher bekannt? Zeitraum der Kommentierung etc…). Am Ende hat jeder Kommentar eine “Karma-Punktzahl” und wird entweder freigeschaltet, weggeschmissen oder in die Moderationsschleife gepackt, wo er der händischen Freischaltung harrt.

In Zweifelsfällen blendet SpamKarma ein “Captcha” ein, der Kommentierer muss also per Eingabe in einem zusätzlichen Textfeld seine menschliche Herkunft beweisen. I.d.R. sollten häufigere Besucher der Website das Captcha nur beim ersten Mal zu sehen bekommen.

24.5.2006 | 22:37 von DonAlphonso

Viva Live! so sterbenslangweilig wie Freundin-Blogs

Während man sich bei der Freundinwebsite in Kooperation mit MSN noch immer peinliche Grinsebilder und im Myblog-Stil generierte Belanglosigkeiten leistet – früher war Burda mit dem Abräumen von Versagern auch mal schneller – und aus dem Hause auch Kommentarspam aufschlägt, hat Microsoft noch einen anderen Medienkonzern an der Angel: Viva, Teil von MTV und mit der Sendung Viva live! der Ort, wo Mädchen ihre Grundverblödung bekommen, was sie später sicher mal zu Freundinleserinnen qualifiziert.

Nun ist Medienkonsum nicht gleich bloggen, weder bei Autor noch bei Rezipient, und somit ist das Blog, nun, vorsichtig gesagt, jetzt nicht wirklich der Konvergenz-Brüller: 5 Fremdkommentare, von denen ich 3 als Spam bezeichnen würde, zieren ein fast täglich gefülltes Blog mit solchen Informationen für die Zielgruppe:

Was für ein Tag bei VIVA Live! Morgen müsst Ihr einmal auf die Sendung verzichten, aber am Freitag ist VIVA Live! wieder für Euch da – grad richtig fürs Wochenende. Bis dann!

Aber wenn er schon mal da ist, der User Checker, und sich nach dem Reinziehen der Bilder einen unter schweren Aaaan-streeenguuuungx äh ne da muss nochn en hin formulierten Kommentar abgerungen hat, dann wird er auch gleich richtig ins Boot geholt, mit dieser phantastischen 1-2-1-Ansprache:

Danke für deinen Kommentar! […] Immer fleißig den Space hier checken. Da erfährst du alles, was es Neues gibt!
LG,
VIVA Live!

Hey, das ist krass supi! Leider will ich nicht zum Freundinleser mangelintelligenzen, vielleicht schickt Ihr mir eine Email oder auch eine Fun-SMS im Jamba-Spardenkerabo, wenn es da nix mehr zu checken gibt. Weil, der krasse Shit beim Bloggen ist, dass man das Zeug lesen muss, und das ist für Vivagucker, wenn es denn mehr ist als die in Klingeltonwerbung eingebundene Geräusch- und Bildtapete, schon der heavy act. Das kannste ned imma comitten, ey. Mal schaun, welches Pojekt in Zusammenarbeit mit Microsoft eher in die Grube geht. Ich sage: Burda hat die höheren Qualitätsmassstäbe und die teureren Schreiber, bei Viva wird nur ein dummer Prakti verheizt, also wird Burda zuerst entsorgen.

Und weil wir gerade beim Abnippeln sind: Blogcontentübernehmer Klaus Madzias News Frankfurt ist ausgebeutetepraktikantinnentits up gegangen. Und damit schicken wir herzliche Glückwünsche für Industrial Technology and Witchcraft, die morgen 5 Jahre alt werden! Wie sagt Majo nicht so schön:

Wer siegen will, muss zuerst überleben

Eine Weisheit, die man manchen ans Hirn nageln sollte.

23.5.2006 | 11:31 von DonAlphonso

Adoleszenz der Blogosphäre? Jetzt werd ich aber stinkig

Da kommt also so ein kindischer Startup-Programmierer daher, der zwar ein Blog schreibt, aber nicht die Nüsse hat, bei einem Werbeblog, wie dem für die Popelkarre der für 1200 Tacken eingekauften Vorzeigeblogger Kommentare zuzulassen. Sowas nenne ich schon mal feige und erbärmlich, da hat jemand die Hosen voll, dass die Kritik direkt kommt. Und so einer stellt sich dann auch noch hin und qualifiziert alles, was in diesem Fall vorgebracht wird, pauschal als Gepöbel ab. Andere enttäuschte Blogbizzapologeten reden davon, dass die Blogs ja wohl pubertär wären und jetzt eben erwachsen werden müssen.

Hört mal zu, Ihr Blogprovider, Medienkonzerne, Ihr freien arbeitslosen Blogbisinesspinscher mit Geldidee-Geschäftssinn, Ihr Testemeinenmists und was da momentan sonst noch in die Blogosphäre gekrochen kommt: Eure Kampagnen sind DRECK. Ihr kennt Euch teilweise aus, aber das Bild, das ihr von Bloggern habt oder Euren Kunden vermittelt, ist das einer strunzdummen Konsumsau, die ihr nur noch schlachten müsst. Und genauso dilettantisch ist Euer Ansatz: Ihr kommuniziert ein Happy Hippo Feeling, gegen das das debile Grinsen auf der Kinderschokolade eine intellektuelle Höchstleistung ist. Euer Undergroundansatz ist so glaubwürdig wie ein paar angeschmierte Jungs beim Grand Prix. Ihr stolpert über die simpelsten Regeln der Kundenansprache. Ihr druckst bei der Angelegenheit verschämt rum, weil ihr zurecht merkt, das all Eure Glaubwürdigkeit gerade den Bach runter gehen könnte – und macht es mit der Mischung aus Eingestehen und Vertuschen nur noch schlimmer. Ihr seid nicht erwachsen, Ihr seid ein Haufen dummer Blagen, die verschämt klingeln und versuchen, ihr altes Spielzeug bei den Nachbarn zu Geld zu machen. Wenn sich manche auf Euer Spiel einlassen, habt ihr die ganz doll lieb. Wenn andere sagen, so bitte nicht, Freunde, werft ihr mit dem Förmchen und jammert rum, wie gemein das doch alles ist. Dann sagt Ihr auch mal, dass Ihr ja doch wirklich unbedingt verkaufen wollt und wie wichtig das doch ist, weil wir ja auch Geld verdienen, oder? Und Ihr findet immer irgendwelche andere Blagen, die auch gern ihr Spielzeug an die Nachbarn verkaufen wollen und es gemein finden, dass unsereins

SCHLICHTWEG GENERVT VON DER KINDERKACKE IST.

Ihr seid geistig noch nicht mal in der Lage, zu verstehen, was die mündigen Konsumenten sagen. Ihr müsst Leuten erst mal Autos, Tankgutscheine, Handies, Notebooks, WM-Karten und reinschieben, damit die sich auf Euch einlassen, die ganze Marketingscheisse, die man so und nicht anders bei jedem bescheuerten 0190er Anruf Radiospiel bekommt. Ihr müsst als Aufwandsentschädigung getarnten Lohn zahlen, und dann wundert ihr Euch, dass viele andere, die Ihr nicht bezahlt, die Sache nicht so doll finden. Jeder weiss, dass die, die es tun, Werbung und PR machen, stinknormale Kokser- und Berufsprostitutionsbranchen auf niedrigem Niveau, aber Ihr meint es uns als authentisch verkaufen zu wollen.

Kurz, Ihr sagt uns, dass wir bitteschön dröge Vollpfosten sein sollen und hinter der Fassade all das researchten Zielgruppenkonstrukt – hier ein Freak mit hoher Credibility, da ein köterfixierter Grossstadtsingle, dort eine Webdesignerin mit Fangroup und dann noch eine Frau die einen Fick braucht und nicht bekommt, und das alles umschwenzelt (hihi) von den üblichen, allgemein bekannten Blogberatern – nicht sehen sollen. Papa, bitte schau weg, ich verstecke mich jetzt, so, jetzt bin ich nicht mehr sichtbar, such mich.

Ich bin ziemlich alt. Ich habe eine komplette Wirtschaft sterben sehen, die auf so eine Zielgruppenprognose der kaufgeilen Internetmasse abgestellt war und für einen Markt entwickelt wurde, den es nicht gab. Ich habe persönlich ein paar voin den Läden abgeräumt und Typen wie Euch auf Hartz IV genagelt. Ich habe die Scheisse von 1998 bis 2003 auf meinem Schreibtisch gehabt, ich habe das alles schon mal erlebt, wie es ausgeht, wenn man den Markt nicht erkennen will oder nicht kennt. Da draussen ist ein Markt, aber Märkte müssen entwickelt werden. Blogs sind was anderes als Medien, es ist ein verfickt schwieriger Markt mit Millionen Plattformen, aber Ihr benehmt Euch, als ob es das eine Volksblog und das Bloggervolk geben würde, das auf Volksblogprodukte wartet. “Diese Opel-Aktion ist das Kosmetikpröbchen aus der bevorzugten Drogerie in groß.” Genau das ist es. Das ist Eure Denke.

Man kann nicht die Glaubwürdigkeit von einem Independent Produkt auf ein anderes übertragen. Das geht vielleicht bei Deppen, die wegen Kerner Air Berlin kaufen oder sich vom Kaiser zu O2 beschwatzen lassen, aber Blogger sind oft Indiviualisten, denen man jenseits der Arschkriechercommunity um den Vorzeigeblogger so nicht kommen braucht. Das ist es, was ihr überseht, Ihr erbärmlicher, flennender Kindergarten, der jetzt stampft, weil er einmal einen Rüffler bekommen hat. Man könnte Euch jetzt vielleicht einen Lolli schenken, Ihr dumen Bratzen, aber nach meiner Erfahrung gibt es mit Blagen wie Euch nur eine Art der Erziehung, die Ihr versteht, und das ist eine aufs Maul. Irgendwann werdet Ihr es schon kapieren.

Kinder, Susis, Drecksblagen, Koksschnupfzurückentwickelte und Anja-Tanjas: Wir sind durchaus Konsumenten. Erwachsene, kritische Konsumenten. Bietet uns einen Deal an, und ihr kommt aus der Sache raus, ohne dass wir Euch an die Decke treten, dass man Euch wieder runterkratzen muss. Passt Euch nicht? Das ist Pöbeln? Klar. Jeder Erwachsene kann Kinder wie Euch anpöbeln. Kein Risiko, wenn man weiss, dass Ihr ums Verrecken klein und kindisch bleiben wollt.

23.5.2006 | 8:57 von DonAlphonso

Andy aus GB erklärt Cola den Unterschied zwischen Soccer und Suckers

Vorspiel in der kleinen PR-Agentur, die das Blogabenteuer einer gewissen Puffbrause betreut

A: Hihihi, wie sie sich in ihrer Authentizitätsfalle zappeln, die früheren Grossmäuler…
B: Hähähä gnihihi, ist doch super, Opel verwandelt A-Llister in 1400-Euro-Litfasssäulen, die jetzt auf der eigenen Schleimspur rutschen, dass es sogar mir schlecht wird, da kümmert sich keiner um unser Projekt.
A: (verdreht die Augen) Diese Rüsselsheimer, nützliche Idioten, die nützliche Idioten kaufen.
B: Ist doch egal, wenn die fertig und verschlissen sind, also nach 2, 3 so Aktionen, werden sich die anderen genauso kaufen lassen. Wenn Wirres bei sowas mitmacht, tut es jeder.
A: Naja, also, ein paar andere wird es schon geben.
B: Du meinst den anderen Don, Fonsi den Grosskotz? Hmja, wie kauft man einen, der schon alles hat und auch für 5.000 Tacken noch seine Freiheit will… na egal, es gibt noch genug andere.
A: Nur hat der Don leider angekündigt, Ärsche zu ficken, oder so. Wichtigtuer, der.
B: (schaut A mitleidig an und denkt sich: Das würde Dir gefallen, wenn Dich mal wieder jemand, Du alte, schäbige…): Ach, haben wir doch längst researched und geprofiled. Wir kennen alle seine Strategien, vom Google-Skandal über das Wikipedia-Spon-Sautreiben bis zu Transparency. Wir sind gut. Wir wissen, dass er auf die Moralische kommen wird, weil es da diese Menschenrechtssachen in Kolumbien gab. So what. Er wird halt wieder seinen üblichen Betroffenheitsquatsch absondern, sich als moralisch überlegen und unbestechlich hinstellen, bierernst und staatstragend. Wir überwachen alle seine Blogs und hängen ihm dann eine Neidkampagne an, und weil er nicht beliebt ist, werden auch andere drauf einsteigen. Immer das gleiche mit dem. Er ist so… vorhersehbar, so, ach, Schätzchen…
A: So unkrativ. Ein dummer Wüstling. Hihi. Den kriegen wir schon klein, und wenn wir auch ein paar 1400-Euro-Blogschläger kaufen müssen, obwohl, beim Don macht das sicher auch jemand gratis. So machen wir das, ich brauch jetzt erst mal eine Nase.
B: (denkt sich: Und noch was anderes, warte nur, irgendwann mobbe ich Dich raus, Du alte…)

Please allow me to introduce myself, Andy from Manchester. Well, IŽll try in German:

Ich bin also gekommen zu Deutschland zu schauen die World Championship. War fucking schwer, wissen Sie, und zwar weil ich hatte zu bestellen die Tickets im Internet. War die Idee von dem Blatter und so ein paar Bumsköpfe. Sie wissen, Internet ist nicht meine Sache. Endlich ich tat es über mein Cousin der hat Internet bei Arbeit. Niederweniger, es war nervend, und ich tat nicht alles bekommen was ich wollte. Nur die Hälfte der Karten in GB sind gekommen in den öffentlichen Verkauf, und das ist absolutlich eine Frechheit. Aber in das Ende ich habe doch einige Spiele wo ich und meine Freunde können singen:
There were ten German bombers, Ten German bombers,
There were ten German bombers in the air,
And the RAF from England shot one down,
And the RAF from England shot one down, und all das Zeug, wenn die Krauts nicht bekommen geschraubt in der Vorrunde. Ja, das ist der Weg echte Fans tun es. Jetzt sitze ich hier in Hitlers Berlin in einem aufgefickten Hotel das kostet 80 Pfund pro Nacht und mit einer Minibar die hat nur mieses Bier und all so Krautzeug. Der Hinterhof schaut aus wie die schlechteste Ecke von Manchester was mich nicht so stört wäre es nicht so verdammt teuer. Mit Tickets habe ich jetzt schon gezahlt mehr als in den letzten drei Jahren auf Mallorca, wo die Krauts aber nicht ganz so hässlich sind wie in Berlin. Zu letzt du kannst schauen die Tits dort und sie sind nicht runtergekommen wie das Goebbelsvolk hier.

Ja, nun, warum ich schreibe: Du bist eine von den Firmen, die daran schuld sind, dass ich nicht bekommen habe meine Tickets. Weil Du verdammtes amerikanisches Dreckscompany, das Du hast uns von 1939 bis 1942 oder so hast alleingelassen, die Karten nimmst als Sponsor. Fuck Du, Du weisst warum? Ich werde sagen Dir: Gestern habe ich kennengelernt einen Schwarzhändler, der hatte Karten für einen dreckigen Preis. Es waren Karten reserviert für Dich. Wenn ich gefragt habe wie der ist rangekommen, hat er es mir erzählt: Da gibt es diese Haufen von Internetfilmern und Schreibern die wo sitzen an unserer Lancaster Alley von 1944. Auf Deine Kosten in einem Appartment. Diese Jungs und ihre Krautmädchen tun nicht wissen gar nichts von Fussball. Sie sind nur welche Freaks die filmen und schreiben irgendwelchen Stierscheiss im Internet was ich nicht kenne und auch keiner meiner Freunde. Aber hey, sie sind gehend zu allen Spielen und schenken Karten an andere Krautfreunde welche auch nichts wissen von Fussball, aber wollen machern Party mit denen in ihrem Flach. Und manchmal Karten bleiben über, weil sie gar nicht haben genug Leute die das wirklich interessiert und die tun das dann verkaufen an Leute wie mich.

So ich zahlte 150 Pfund an so einen dreckigen Vlogger von irgendwoher wo sie nicht mal wissen wie man Kühe fickt aber der Junge kann drehen komische Schwarzweissfilme die interessieren allenfalls andere Typen die auch tun Filme in das Internet. Keiner von denen würde kommen wenn Du Company würdest es ihnen nicht schieben in den Arsch. Und wenn sie tun kommen dann tut es sie nicht kümmern, sie nur schreiben Zeug das andere auch schon schreiben. Du bist ein degoutantes, stinkendes Teil von Scheisse Firma, Du bestiehlst mit Blatter uns Fans und gibst es zu Leuten welche Dreck machen nicht keiner von uns ist interessiert. Du glaubst wir in unseren kleinen Hotelzimmern würden das finden kühl, ficke ich tue nicht haben einen Computer, so es ist nur eine Verhöhnung von uns, diese geleckten Internetmüll, welche werden nachher nicht auf die Strasse gehen um zu Krauts schlagen. Sie nicht werden trinken billiges Bier wie ich, sie werden Cola Cocktails saufen über der Stadt. Es wird sein nichts gemeinsames zwischen denen und uns, keiner wird glauben diesen parfümierten Hunnen Froschfresser und amerikanische Anhängerschmutz von deiner gekauften PR.

Wir nicht alle sprechen Fussball. Die nicht sprechen Football, ich spreche Soccer. Und wenn ich kommen heim morgen früh mit Jay, Rob, Michael und einen Haufen Mädchen, wir werden vorher nicht kotzen in das Taxi, sondern anhalten vor deren Flach und kotzen vor deiner Tür, damit da ist zumindest einmal etwas Glaubwürdiges. Denn das ist was Dir fehlen. Stoppe sprechen Stierscheiss von Fan-Flach, sie sind nicht uns, wir sind nicht sie, was sie tun hat nichts zu tun mit dem was ist Fussball, und du bist gehend es zu merken wenn niemand gibt einen Fluch.

WeŽre in it for soccer and not for you suckers

So, drink your shit and die, Cola, youŽll hear us when we sing:
There were ten Vloggers in a German flat,
And Andy from England bashed that pack.

Yours, Andy

Nachtrag: Hey Ihr Penner der Coca Cola Dienstleister: Schaut mal nach, wer die Domain Weallspeaksoccer registriert hat! Ihr Pfeifen!

21.5.2006 | 5:11 von DonAlphonso

Glaubwürdigkeit & Diskussionskultur

Nachher ist man immer klüger: Dieser Beitrag spiegelt meine Position zum gestrigen Zeitpunkt wieder. Inzwischen habe ich aber einiges erlebt und erfahren, und ich bin mir in einigen Punkten absolut nicht mehr sicher, ob ich es heute auch noch so lässig sehe. Der Blogger in mir hat für manches immer noch Verständnis, aber der Journalist in mir bekommt bei einigen Aspekten das kalte Kotzen. Sagen wir es mal so: Es ist die freundliche Sichtweise auf ein komplexes Problem, man könnte es auch anders sehen.

Nico Lumma, einer der Leute hinter der “4 bekanntere Blogger fahren ein Auto mit mässigen Leumund”-Aktion, fasst hier seine Sicht der Dinge nochmal zusammen. Ich halte es für verfrüht, jetzt schon eine Zusammenfassung zu geben, nachdem doch sehr viel Pulverdampf im Raum ist. Nur eine Sache würde ich gerne ausführen, um die sich Lumma und alle Testteilnehmer ausser Don Dahlmann bislang herumgeredet haben: Das mit der Glaubwürdigkeit ist ein Problem, wenn solche Sätze kommen:

Wir haben von Anfang an offen gelegt, dass Opel diese Kampagne finanziert, dass es eine Aufwandsentschädigung gibt und dass es hierbei nicht um reines Gutmenschentum, sondern natürlich auch um Werbung geht. […] Dabei fliesst etwas Geld und Benzin oder Diesel, damit die Blogger die Wagen auch etwas bewegen können.

[Edit: Nico Lumma hat obige Passage inhaltlich ergänzt, es lautet jetzt:
“Wir haben von Anfang an offen gelegt, dass Opel diese Kampagne finanziert, dass es eine Aufwandsentschädigung gibt (1200 EUR plus 200 EUR Tankgutschein) und dass es hierbei nicht um reines Gutmenschentum, sondern natürlich auch um Werbung geht.”
Mag sich jeder selbst ein Bild davon machen, was das Auftauchen der konkreten Zahlen erst jetzt zu bedeuten hat, meines Erachtens rückt man die Wahrheit scheibchenweise raus Erklärung siehe Kommentar von Nico.]

Von Don Dahlmann nun weiss man aber, dass es hier auch um eine Art indirekte Spesenentlohnung geht:

Aber wir bekommen nicht nur den Wagen, sondern auch eine Aufwandsentschädigung, die die Kosten decken soll, die mit dem Auto verbunden sind. Meint Sprit, Parkgebühren, Knöllchen und anderen Blödsinn. Ob die Aufwandsentschädigung davon aufgefressen wird, oder ob am Ende etwas übrig bleibt, weiß ich noch nicht. Aber ich stelle mir die Frage, was ich mit dem Restgeld mache.

Und da wird schon ein gewisser Unterschied deutlich. Der unterschiedlich kommuniziert wird. Wenn fünf Leute das gleiche Angebot kennen und der eine die Karten komplett auf den Tisch legt, schauen die anderen vier gar nicht mehr gut aus. Das Problem der Glaubwürdigkeit ist also zuerst eines der inneren Abstimmung. Will sagen, Don Dahlmann ist glaubwürdig, und dagegen fallen die anderen ab.

Vielleicht sollte man deshalb differenzieren zwischen einer tatsächlichen, einer angewandten und einer gefühlten Glaubwürdigkeit. In meinen Augen ist der Trick mit den satten Spesen gradraus Bestechung, und wird im normalen Journalismus auch so betrachtet; es ist der zweitälteste Trick seit dem wattierten Umschlag. Dass dergleichen etwa in der Pharmabranche weitgehend normal ist und Besucher von Pressekonferenzen Blankoschecks bekommen, in die sie ihre Aufwendungen für den Besuch derselben einfügen können, macht die Sache keinesfalls besser. Blogger sind da vermutlich billiger, aber genauso willig, und in der Geschichte geht es halt nicht um den Preis, sondern nur um den Vorgang.

Die andere Seite mit der angewandten Glaubwürdigkeit ist komplexer. Da liesse sich eine Menge anführen, von der Frage der Kompetenz der Probanden, etwa, wie jemand die Qualität eines Autos beurteilen kann, der jahrelang keines mehr hatte, über Vergleichsmöglochkeiten und Informationen zur Karre. Vielleicht haben sie ja die High End Super Edel 30.000 Tacken Version rumstehen, die was anderes ist als die 14.999 Euro Angebote. da ist dann auch der Unterschied zu den “Tests”, die manche Blogger bei ihnen nahestehenden Themen durchführen. Einem, der jeden Tag 10 Stunden auf dem Mac entwickelt, glaube ich sofort, wenn er die neue Version von Adobe problematisch findet. Aber vier “Typen”, die nach Marketing-, Reichweiten- und Zielgruppenvorgaben (für jeden was dabei) ausgesucht wurden und ausser einem Führerschein keine Qualifikation haben, sind als Tester nun mal nicht glaubwürdig. Zumindest nicht glaubwürdiger, als wenn ich als Rechnereinschalter und Wordkompliziertfinder einen Monat einen Mac hätte und dann was wirklich sinnvolles über die Kiste schreiben sollte. Nico verweist mit Recht auf die normalen Geschichten von normalen Fahrern, die die Firma haben will, “weiche Themen” heisst das im Joirnalismus. Kann man machen, aber man muss dann auch damit leben, dass die Glaubwürdigkeit bei solchen Themen nicht hoch ist.

Beides, nehme ich an, hat Einfluss auf oder bildet einen rationalen Überbau für die gefühlte Glaubwürdigkeit. Bei der viel hineinspielen kann, sei es nun echte oder falsche Moral, Neid, Verachtung für den kASTRAt, oder einfach nur das blöde Gefühl, dass einer sein Blogtagewerk jetzt plötzlich um eine Karre herumschreibt. In fact, ich persönlich habe da schon so einen komischen Eindruck bei Felix von wirres.net und bei Don Dahlmann, die auf meiner privaten Glaubwürdigkeitsskala weit oben waren – einfach, weil ich sie persönlich kenne und sie auch einschätzen kann. Die anderen beiden sind Typen, bei denen ich privat ohnehin davon ausgegangen wäre, dass sie sich für jede Vermarktungsstrategie hergeben. Was bedeutet: Bei denen passt dieses Zeug auch rein, das liest sich weiterhin wie aus einem Guss. Bei Felix und Don bin ich dagegen betrübt, wie die Qualität im Bemühen um die Einpassung des ansonsten artfremden Sujets runtergeht. Sie hätten ohne die Karre und die Situation nie so etwas geschrieben, jetzt müssen sie, und das merkt man. Zumindest beim Bloggen. Andere werden die Glaubwürdigkeit da nochmals anders verorten. Aber so ist das mit der Subjektivität.

Und daran hängt auch die Diskussionskultur. Eben weil hier drei Ebenen durcheinanderlaufen, gibt es für alle Beteiligten jede Möglichkeit, blitzschnell die Ebene zu wechseln, vom objektiven Problem hin zur direkten Attacke, von der Pauschalisierung bis zum Loshetzen des Mobs auf eine Einzelmeinung. Und an dieser Stelle läuft die Diskussion völlig aus dem Ruder, eben weil jeder nach Lust, Laune und Notwendigkeit zwischen den Problemfeldern springen kann und es letztlich auf der persönlichen Ebene endet. Was man meines Erachtens kaum vermeiden kann – nur ist es entscheidend, ob man diese Ebene erst mal durch objektivierbare Glaubwürdigkeitsprobleme gross macht. Und an der Stelle haben die Initiatoren selbst die Lunte an ein Projekt gelegt, das jetzt schon gescheitert ist.

Denn bei allem öffentlich erkennbaren Streit sollte man nie übersehen, dass Sympathie der eigentliche Träger des Projekts Blogosphäre ist. Leute lesen Blogs, weil sie das mögen. Und ausser ein paar Hardcore-Unterstützer ist es mit der Sympathie vorbei, wenn Felix die Jungs mit Begriffen wie “Schnauze polieren” von der Leine lässt. Ich würde als Unternehmen mein Projekt keinesfalls in so einer Debatte sehen wollen, selbst wenn dadurch – und gerade die persönliche Härte, die im Kern eine menschliche, nicht gekaufte ist – wieder ein Stück Glaubwürdigkeit zurückkommt. Nur ist es keine, die dem Produkt weiterhilft. Natürlich wünscht sich Nico eine drastische Verbesserung des Diskussionskultur, denn die würde Unternehmen nutzen. Ich persönlich wage es zu bezweifeln, ob das geht. Möglicherweise kommt es nach dem tausendsten “Myblog-Blogger bloggen für 3 Cent pro Text über rosa Badeschaum”-Produkttest zu einer Abstumpfung. Ich wage aber zu behaupten, dass die Firma die Agonie dann aber schon von denen kennt, die Werbung wegzappen.

Ich persönlich bin nicht der Meinung, dass es keine Verbindung zwischen Blogosphäre und kommerziellen Interessen geben kann – dieses Blog hier ist ja auch Vermarktungsplattform für unser Buch, es gibt Spreeblick, Mac-Essentials, und andere glaubwürdige Projekte. Jeder da draussen weiss auch, dass man im Kapitalismus Geld verdienen sollte, um zu überleben. Deshalb halten sich solche Debatten bei vielen Fällen in recht engen Grenzen. In deren Erfahrungen stecken die Ansätze, wie es gehen kann. Dank Eineaufdenrüsselbekommensheim wisen wir jedenfalls, wo es haken kann, falls wir das von den diversen anderen Versagern von Open BC über Süddeutsche Blogs bis zu lachnummernbetreuten VNU-Blogs noch nicht wussten. Die Jungs mit der hässlichen Glasrüsselkarre haben damit einen Erkenntnisgewinn finanziert, ist doch auch schon was, wenngleich Opel damit als Testerspesenabschmierer auf meiner tiefschwarzen Liste ist und ich daraufhin meiner Mama unbesehen zu einem 1er BMW, Alfa 147 oder Audi A3 raten werde. Darf ich mal was postulieren?

NEBEN DISKUSSIONEN IST GLAUBWÜRDIGKEIT IST ZWAR DER TREIBSTOFF DER BLOGOSPHÄRE, ABER KEIN PRODUKT, DAS MAN EINFACH ABZAPFEN KANN. SCHON GAR NICHT OHNE DISKUSSIONEN.

11.5.2006 | 10:00 von andreaffm

retorten-freundinnen

Daß die neuen Freundin-Blogs nicht das Wahre sind, wurde ja schon vielfach festgestellt. Aber bisher hielt sich die Kritik bei Formalien (Browserkompatibilität, CSS) auf – wollen wir doch mal gucken, was das Ganze inhaltlich so hergibt.

Auf der Startseite der Blogs sind erstmal die verschiedenen Blogger in putzigen Frauenzeitungsillustrationen sozusagen abgebildet. Da geht es dann nicht um Menschen, sondern um Typen und Themen, die möglichst ressortkompatibel gerastert werden: Die Singlefrau, die Fernbeziehungsführerin, die Heiratswillige, die Mutter. Dann, themenmäßig: Fashion, Lifestyle, Beauty, Gossip, Food. Da ist die ganze Palette dabei: also die ganze Palette eines üblichen Frauenmagazins, nicht die ganze Palette des profanen Daseins, versteht sich. Frauenmagazin muß zuckersüßer Eskapismus sein, weil Frauen das so wollen. Punkt.

Das ist, gelinde gesagt, schade. Blogs leben vor allem von der Persönlichkeit des Bloggers und seiner Sicht der Dinge. Ich habe nicht das Gefühl, es mit Leuten zu tun zu haben, sondern bestenfalls mit einer Horde Kolumnisten, die ihre Themenfelder beackern.

Warum zur Hölle man diese Themen nun in Blogs verhandeln soll, verstehe ich nicht. Gut, es gibt Themenblogs, und am ehesten erschließt sich mir noch der Sinn eines fachmännisch geführten Ernährungsblogs (es heißt nämlich DAS Blog). Aber der Rest? Ist zu informationsarm, um im Heft zu landen, zu schlecht recherchiert, dafür subjektiv und mit persönlichen Allgemeinplätzen angereichert. Warum soll ich einem offensichtlich künstlich generierten Teilaspekt einer Redakteurin beim Heiraten zugucken?

Countdown ins Glück: Im August will Julia, 31, ihren Romeo, 33, heiraten. Sie ist sich ganz sicher: Das ist die richtige Entscheidung. Nur manchmal fragt sie sich leise: Kann man ein ganzes Leben mit einem Mann planen? Und wie vor allem plant man eine Hochzeit? Ein Blog zwischen Romantik und Fluchtgedanken, Gästelisten und Tanzversuchen.

Also wiedermal echte Menschen, die über ganz echte menschliche Gefühle schreiben und natürlich wirklich echt existieren. Oder?

Es ist nur so: Romeo und ich, wir kommen beide aus sogenannten schwierigen Familienverhältnissen. Scheidungskinder. (Ob das traumatische Auswirkungen auf unsere Bindungsfähigkeit hatte, will ich hier nicht erörtern. Das ist schließlich ein HOCHZEITSblog.)

Genau, nur nicht das Thema verfehlen, sonst gibt es eine Sechs, setzen. Blöd nur, daß das Thema zu verfehlen beim Bloggen geradezu Methode ist und meistens eh zu den besten Texten führt. Thema grundsätzlich nicht verstanden, Sechs, setzen. Der Rest ist dann nicht halb so spannend wie der telephonische Bericht meiner kalabresischen Freundin, die versuchte, von Don Giacomo, dem Vorstand der italienisch-katholischen Gemeinde Londons, eine Heiratserlaubnis für ihren protestantischen Gatten in Spe zu bekommen.

Toll auch Ein Büro, zwei Meinungen. Da arbeiten zwei Frauen, die schon durch ihre Haarfarben gar nicht anders können, als zwei unterschiedliche Meinungen zu vertreten und das nun in aller Öffentlichkeit aushandeln müssen. Die Themen: Gilmore Girls, Britney Spears und so Arztserien im Fernsehen, die ich nicht kenne, aber auch nicht kennenlernen will. Weil die beiden so wahnsinnig unterschiedlich sind, guckt die eine gleich alle Staffeln von Gilmore Girls, die in Amiland erscheinen, während die andere die deutschen DVDs abwartet, am Stück schaut und danach wieder zurückspult (ob sie sie auch umdreht, ist leider nicht überliefert). Na, was für ein Gegensatz! Ich schmeiß mich weg. Warum die Gilmore Girls so wahnsinnswitzig sind, erfahre ich dann leider nicht. Eigentlich interessiert es mich auch nicht besonders.

Sarah ist Single, und als solcher führt sie ein super aufregendes Singleleben:

Aus dem turbulenten Leben einer Single-Frau: Gibt es Mr. Right wirklich – und wenn ja, wie findet man ihn? Sarah, 30, ist seit zweieinhalb Jahren Single und auf der Suche nach der nächsten großen Liebe. In ihrem Blog schreibt sie von den amüsanten Abenteuern, die sie unterwegs erlebt. Zum Beispiel von unglaublichen Flirtbe- kanntschaften im Internet, der Tauglichkeit von Spinatlasagne als Aphrodisiakum und lieb gemeinten Kuppelversuchen ihrer Freundinnen…

Ja, das ist natürlich sehr innovativ, das haben wir noch nie gelesen, sowas. Das Blog heißt natürlich, wenn ihr es noch nicht erraten habt, und wenn nicht, dann nur, weil es so naheliegend ist, daß man denkt, das darf doch nicht, aber doch, es heißt: Sarah and the City. Das ist jung, das ist hip, das ist Trittbrettfahrerei mäßiger Originalität. Sowas lassen die bei Spon nicht mal den Unispiegel-Praktikanten durchgehen.

Sarah kann übrigens Sätze schrieben wie: Als Stadt finde ich Krefeld nicht besonders ansprechend, doch es gibt hier und da ein paar kleine Perlen für gemütliche Sit-InŽs. Doch im Sommer hat Krefeld für alle Biergartenfans ein absolutes Schmuckstück: Den Stadtwald. Was unter anderem an der absolut traumhaften Lage liegt, in der sich der Stadtwald befindet. Die umliegenden Villen sind schon teilweise fast atemberaubend und wer sich dort ein Domizil leisten kann, der dürfte – finanziell gesehen – sorgenfrei sein.

Das ist schon teilweise fast absolut atemberaubend schmerzhaft. Aber wenn man Sarah Sonnenscheins Prozac-Stil noch einen Absatz weit aushält, dann wird einem plötzlich alles klar:

Ab und zu mal an die Getränkeausgabe gedackelt, mir ne frische Cola-Light gegönnt und ne ofenwarme Laugenbrezel zum Mümmeln. Dazu ein Buch von Ildikó von Kürthy (ich liebe diese Frau!) und einige illustre Gestalten, die sich um mich herum auf die Wiese drapierten – perfekter geht’s nimmer!

Sarah, glaub mir, es geht immer noch perfekter. Nützlicher Gedanke übrigens, bevor man einen Blog-Eintrag abschickt.

Oder was soll ich von Fanny Fashion halten? Das verspricht mir Freundin:

Sie läuft in den heißesten Outfits durch die Redaktion – natürlich immer kombiniert mit den passenden Accessoires. Ihre Garderobe ist ein wahrer Kostümfundus u.a. mit über 120 Paar Schuhen. freundin-Redakteurin Angelika Köhler-Schiessler liebt Mode über alles. In ihrem Blog verrät sie die neuesten Trends, sagt, wie man sie trägt und pflegt. Und natürlich beantwortet sie alle Ihre Fragen rund um das Thema Fashion.

Ach so, eine Art Briefkastentante mit eigenem Content? Mein bevorzugtes Modeblog ist ja das hier, das ist eher nicht so briefkastentantig, aber warum nicht? Was schreibt sie denn, die Fanny? Zum Beispiel über’s frühjährliche Schuheausmisten:

Auf dem Häufchen „ausmisten“ landen ein Paar Stiefel, unattraktive Schnürsandalen und ein Paar schwarze Ballerinas, fast nie getragen (bei 1,53 Meter Körpergröße bin ich meist hochhackig unterwegs). Halt, die bleiben, denn Ballerinas sind diesen Sommer schwer im Kommen. Werde mich wohl ab und zu meiner wahren „Größe“ bekennen müssen. Und zu Capri-Jeans und einer schwarzweißen Folklorebluse können die ja ganz süß aussehen.

Ja ganz süß? Habe ich da wirklich “ja ganz süß” gelesen? Habe ich da wirklich “schwer im Kommen” gelesen? Und was hat es mit der sogenannten “Größe” dieser sogenannten Redakteurin auf sich – meint die nicht einfach ihre Körpergröße? Ja, aber warum in Anführungszeichen? Weil sie so klein ist? Ach so, Späßle wieder nicht mitgekriegt, ich Rindviech ich. Und, mysteriös: Was hab ich mir unter unattraktiven Schnürsandalen vorzustellen? Attraktive Schnürsandalen jedenfalls klingt nach einer dieser Anzeigen für fußformgerechte Rentnerinnenschuhe, die immer auf der Rückseite von Klatschpostillen zu finden sind.

Auch grandios weiterführend: der Beitrag “Shopping im Wartezimmer”:

Die Zahnarztgattin verbindet perfekt Hobby (mit schönen Dingen handeln) und Beruf (Assistenz in der Praxis). Okay, ich lasse mich in den nächst besten Sessel fallen und verkürze die Wartezeit mit Sonnenbrillen probieren und Ohrringe angucken. Da fällt mir auf, das ich meine heute vergessen habe und finde doch glatt ein Paar süße Perlen-Ohrstecker mit Silberkreuz von meiner Lieblingsfirma Pilgrim. Gesehen, gekauft, angesteckt und voller kleiner Glückshormone ist dann das Bohren halb so wild…
Prima Idee, oder?

Glatt ein Paar süße? Hab ich da wirklich “glatt ein Paar süße” gelesen? Okay, ja, es ist Blog, es ist jung und wild und wir müssen nicht auf Rechtschreibung oder Deppenleerzeichen achten, und auf daß/das schon gar nicht. Und schon überhaupt nicht achten muß man darauf, was man da eigentlich für einen Schmarrn verbreitet. Der einzige Kommentar lautet konsequenterweise auch:

Langweiligstes Blog seit Erfindung des Elektrons.

Danke, liebe unbekannte Leserin namens Anne. Du bringst es auf den Punkt.

Sogar der Klassiker fehlt nicht: Der Quotenmann, der seine geschlechtsspezifische Sicht der Dinge ein bißchen kauzig, aber mit gaaanz viel Sehnsucht nach Liebe darlegt und den Frauenmagazinleserinnen suggeriert, daß alle Männer eigentlich knuddelbedürftige kleine Jungs sind. Und einen Hund hat er auch noch.

Marcus, 41, liebt Gegensätze. Großstadttrubel und Landleben. Abenteuer und einsame Stille. Gentleman sein, aber auch mal den Macho geben dürfen – und Zeus, 4, seinen Mischlingsrüden und treuesten Kumpel. In seinem Single-Blog schreibt er, warum ein Mann mit Hund leichter flirtet, es wahre Treue nur zwischen Herrn und Hund gibt, aber zum wahren Glück beiden doch eine zweibeinige Spaziergefährtin fehlt.

Und was macht Marcus so den lieben langen Tag? Zum Glück sind Männer und Frauen ja gar nicht so unterschiedlich, beide gehen ins Straßencafé:

So einen gemütlichen Kerle-Nachmittag verbringen. Sonne genießen. Quatschen.

Und worüber schreibt Marcus?

Schon zu Schulzeiten waren mir Tagebücher, die meist die Mädels führten, höchst suspekt. Denn einfach reinzuschreiben, wen man wann und wie gesehen hat, oder was es zu Mittag gab, schien mir auch in jungen Jahren schon immer zu profan. Nunja, gab Freund D. zum besten, dann schreibste eben andere Sachen. Schreib über Dinge, die Dich bewegen. Schreib über Frauen die Du kennenlernst und was da so passiert. Schreib über Deinen Hund. Schreib einfach über dies und das und überhaupt nerv mich doch nicht damit, sondern genieße das schöne Wetter, genieße den Tag, genieße den Anblick der nun endlich wieder nicht so eingepackten Frauen und genieße den Cappuccino. Alles andere kommt von selbst.

Marcus, ich verrat Dir was: Von selbst kommt nix. Oder nur Mist. Was von selbst kommt, taugt nix. Streng Dich an, Marcus, wenigstens ein bißchen. Und dann schreibst Du eine richtige, runde Geschichte über etwas, was Dich wirklich bewegt und uns auch und dann, aber erst dann, Marcus, dann les ich das auch ab und zu. Okay, das war’s zum Thema “Was schreiben”, bleibt die Frage: “Wie schreiben?”

Apropos Frage, die am meisten auftauchende Frage ist natürlich die, daß man als Mann mit Hund doch sicher ständig tolle Frauen kennen lernt!

Es heißt: am häufigsten, kennenlernt in einem Wort und tolle Frauen ist ja auch so ein Gemeinplatz, ganz abgesehen von der Holperkonstruktion doch sicher ständig. Aber bei mir kommt ja auch nichts von selbst, ich schreibe das hier alles noch richtig mit acht Fingern, Tastatur und dabei eingeschaltetem Hirn. Und mit möglichst wenigen Ausrufezeichen. Wie also schreiben? Orthographisch halbwegs korrekt wäre ein Anfang, unterhaltsam ein echter Fortschritt und mitreißend – nun ja, das wär’s natürlich. Aber dazu bräuchte man Leute, die mitreißend schreiben können, und die bekommt man halt nicht für lau.

11.5.2006 | 8:12 von dogfood

Here we go again: Soccamedia greift ungefragt Blog-Content ab

Die “GS!PRO Erlebnis Fußball GmbH & Co. KG” baut derzeit, anscheinend in Kooperation mit der Firma “Edding” ein Fußball-Portal “Soccamedia” auf. Die Innereien sind zwar derzeit noch nicht von der Startseite aus verlinkt, aber trotzdem schlagen bereits Referrers auf, die problemlos nachverfolgt werden können.

Und weil man sich mit dem Erstellen von Content so schwer tut, greift man seit Anfang April einfach die Feeds von anderen Fußball-Blogs ab. Natürlich ungefragt. Und wo Full Text-Feeds vorhanden sind, wird auch Full Text abgegriffen. In den Texten wird eigene kontextsensitive Werbung eingespielt. Ob es der WDR zum Beispiel doll findet, wenn das Sportblog der ARD derart abgegriffen wird??

In den Kommentaren vom Blog “finale” meldete sich Chris a.k.a. Christopher Stegemann vom Soccamedia-Projekt:

Hm, haben wir doch “nur” unter Ausschluss der Öffentlichkeit, quasi als Test, getan. Aber wir würden gerne die Inhalte ganz offiziell “scannen”, mit Kooperation und allem was dazu gehört.
Ich bekomme nur keinen Kontakt zu den Blogbetreibern, die für mich die besten in diesem Bereich sind.
Vielleicht ja auf diesem Weg ….

Für einen Sitebetreiber der ein ellenlanges Impressum inkl. Hinweis auf das Urheberrecht hat, ist das eine verblüffend laxe Einstellung: ist ja nur ein öffentlich zugänglicher Test gewesen. Nach “ich habe jemanden aus der Presseabteilung gefragt, den Namen der Ansprechperson aber vergessen” die zweitdümmste Ausrede.

Auch “Ich bekomme nur keinen Kontakt zu den Blogbetreibern” ist angesichts der von zahlreichen Bloggern auf ihrer Website angebenen eMail-Adresse von atemberaubender Schlichtheit. Ich hatte etwas in der Größenordnung “Sorry, aber beide Arme waren gebrochen” oder “Büro abgebrannt” erwartet. Nach knapp sechs Wochen Test war man dann bei Soccamedia soweit, dass man per eMail bei den Blogautoren mal anklopfte. Nett. Aber zu spät.

[Nachtrag:]
Ich habe gerade ein halbstündiges Telefonat mit obigem Christopher Stegemann geführt, in dem er mir seinen Standpunkt erklärt hat.

Semi-öffentlich zugänglich wäre die Website erst seit einer Woche, als der vorgeschaltete Passwort-Schutz abgeschaltet wurde (wobei mir gerade auffällt, dass das nicht stimmen kann, denn finale hat es bereits Ende April entdeckt). Seitdem soll der Traffic der von “außen” gekommen ist, quasi bei Null gewesen sein. Die Website und die Einbindung der Blogs ist immer noch nur zu reinen Testzwecken geschehen, um auszuprobieren, wie die Bloginhalte dargestellt und strukturiert werden können (Stichwort: Tagging, Verschlagwortung etc…).

Herr Stegemann hat sich mehrmals entschuldigt, erst jetzt auf die Blogbetreiber zugegangen zu sein und versprach entsprechende Inhalte (von mir) schnell wieder rauszunehmen.

Er stellte Soccamedia als “Win-Win”-Situation dar, wie Blogs miteinander verzahnt werden können und dabei von einem Kooperationspartner (Edding) profitieren würden. Die kontextsensitive Werbung (Markierung der Wörter in den Blogeinträgen) wäre ausschließlich für eine Glossar, bzw. als Werbemöglichkeit für den Kooperationspartner gedacht.

Kann man so sehen, muss man so nicht sehen.

10.5.2006 | 15:05 von DonAlphonso

Der Trackbackspammer Dorin Popa von Burdas Freundin-Blogs

Das liebe ich: Wer bei den knausrigen Blogs der Zeitschrift Freundin, gestaltet laut deren Anstands-Wauwau Dorin Popa angeblich von kostenlosen Schreiberinnen, kommentieren will, erlebt eine Überraschung: Man kann zwar seine eigene URL angeben, aber die wird dann nicht angezeigt. Da ist sie wieder, die “Alle Mastsäue stinken bitte in umserem eigen Koben”-Strategie der Medienkamarilla, die ums Verrecken keine Links nach aussen zulassen will. Die leser könnten ja entdecken, dass es da draussen mehr gibt als platte Abziehbilder aus dem Marketingkatalog.

Umgekehrt will man natürlich schon Leser. So schreibt besagter Dorin Popa jetzt einen Beitrag, wo er (“zufällig”?) eine genze Reihe von hochfrequentierter Blogs verlinkt – was bei seinen Userzahlen für die Verlinkten ungefähr so bedeutend ist wie ein Schweinefurz ist, nachdem der Mann offensichtlich praktisch keine Leser hat. Umgekehrt schleimt er diese Blogs natürlich, wo es geht, mit Trackbacks zu diesem Artikel zu. So auch hier. Was ich erst mal lösche.

Ihr Burdaleute: Entweder, Ihr erlaubt offene Kommunikation, dann geht das in Ordnung. Oder Ihr versucht, den Laden einseitig dicht zu machen und andere anzuzapfen mit Eurem Gib-mir-Awareness-Schaiss. Ist aber nicht. Dann bleibt gefälligst in Eurem horizontalportalen Saustall, schmiert weiter PMS-Pickel im marktresearchten Frauenzeitungsformat bei Euch – aber wenn das mit den Trackbacks so bleibt, tendiere ich das dahingehend, dass es nur der übliche Trackbackspam ist, Dorin Popa, Viagra, Parazetamol, Replica Watches, alles die gleiche Sosse, nur hier dankenswerterweise in Deutschland abgesetzt und mit einer Adresse, an die ich eine gesalzene Rechnung für den Spam schicken kann.

Letzte Warnung, FreindInnen. Im Rechnung schreiben bin ich gut.