27.5.2012 | 21:56 von DonAlphonso

Nützliche Twidioten, die einen Hoax verbreiten

Es gibt bei der FAZ nicht zu selten eine gewisse, auch offen zur Schau getragene Geringschätzung von Publikationsformen im Netz. Und die Vertreter dieser Haltung dürfen sich heute bestens bestätigt fühlen, denn einer der Ihren namens Volker Weidermann hat einen Beitrag mit, sagen wir mal, mangelgutem Stil über die Süddeutsche Zeitung geschrieben. Zumindest würde man das unter Journalisten so sehen: Weidermann legt einen Text vor, den man durchaus so auffassen kann, als wäre das jüngste Grass-Gedicht zu Griechenland eine Aktion der Titanic gewesen, um die SZ hinter das Licht zu führen. Gut, man kann eventuell sagen, dass angesichts der Animositäten zwischen Grass und FAZ die Idee, die Süddeutsche würde auf einen fingierten Grass hereinfallen, zu verrückt ist, um sie zu glauben – dann bleibt das kindliche Bemühen von Weidermann übrig, der Süddeutschen Zeitung und Grass wegen ihres Scoops ohne weitere Argmumente zur Sache ans Bein zu pinkeln, so nach em Motto: Wenn es von der Titanic wäre, wäre es auch nicht schlechter und reisserischer. Möglichweise empfinden Leute wie Weidermann so etwas nicht als “perfide”, sondern als “Satire”. Dann darf man sowas, sagt man.

Aber daraus ist jetzt ein veritabler Hoax geworden: Über 500 Tweets verbreiten den Beitrag, und fast alle behaupten, die FAZ hätte sie Süddeutsche dabei vorgeführt, wie sie von der Titanic geleimt wurde. Das ist nämlich für die Benutzer eines Twitteraccounts zu schön, um wahr zu sein, da haben die blöden Holzmedien mal wieder einen Skandal, das muss natürlich sofort vertrötet werden, die anderen machen das ja auch. Lesen und überlegen? I wo. Steht doch auch bei Fefe.Besonders irre ist das hier:

Hey, Medien, aufwachen: Das #grass Gedicht kommt von der Titanic. Recherchiert mal statt zu Kopieren: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/autoren/noch-n-gedicht-wo-waere-guenter-grass-ohne-griechenland-11764737.html

Das ist natürlich fein für alle, die das Netz schon immer gehasst haben: Da hat man ihn, den Mob, der sofort aufspringt, sobald eine Geschichte seinen Wünschen nach Sensation und Demütiguing entspricht. Leichtgläubig, nicht nachdenkend, obszön. Alles, was man gerne sehen möchte. Heute erwischt es die SZ, morgen macht es vielleicht schon Springer. Der Fernsehsender FOX und seine Verschwörungstheoretiker funktionieren nach dem gleichen Schema.

Und das Ergebnis im Netz? Die SZ gilt vielen als trottelige Zeitung. Ziel von Weidermann erreicht. Grass kann man auch als Persiflage lesen. Ziel von Weidermann erreicht. Ein ganzer Haufen hat vorgeführt, was Schwarmintelligenz im Praxisversuch ist. Und mit welchen Reizen man ihn steuern kann. Herr Weidermann hat seinen Scoop unter Hirnlosen, und wenn es das nächste Mal darum geht, ob Leser Ansprechpartner auf Augenhöhe sind, oder Minderbemittelte, denen man auch den letzten Dreck vorwerfen kann, solange er ihre Vorurteile bestätigt, werde ich es mitunter vielleicht nicht ganz leicht haben, für die Rezipienten zu argumentieren.

Ich glaube, das ist ein Strukturfehler bei Twitter: 140 Zeichen Unsinn sind schnell abgeschäumt, beim Bloggen muss man auch formulieren und nachdenken, und damit ist die Gefahr, auf so etwas hereinzufallen, doch etwas geringer.

Offenlegung: Ich schreibe für die FAZ, aber mit sowas habe ich nichts zu tun.

20.3.2012 | 1:06 von DonAlphonso

Die Schramm hat es sich mal wieder anders überlegt

März 2013. Securehypercontroltec Inc. hat eine Junior Consultant Stelle zu vergeben, Domestic Affairs, für Berliner Verhältnisse über Slumniveau bezahlt und dem Versprechen, dass man dabei wahnsinnig viele tolle Leute aus Politik und Wirtschaft kennenlernt, unter anderem die ganze Riege der Spezialisten für angewandte Bürgerrechtsausübungsregeln, und Nord-Süd-Treffen bis der Maschi und die Veri abwinken. Unter anderem bewirbt sich eine Person, die erst ein Jahr zuvor, von der FDP kommend, die Chefin der Piratenpartei werden wollte, und hier nur darlegt, wieso das alles gar nicht so ernst gemeint war:

———————schnipp———————–

Gut, sie Piraten. Also. Dafür muss man meinen damaligen Zustand kennen: Post-Verlobungs-Depressionen, neue Senatsfraktion ohne mich, neues Leben ohne Postprivacy, der ich gerade abgeschworen hatte, schlechtes Wetter, Zukunftsangst weil der Lektor mein Buch scheisse fand, krasse Frustration über die Piraten (zu wenige sagten, ich sollte Chefin werden) und die Entscheidung jetzt doch mal was zu machen in der Partei, weil Job und Medienauftritte und ich sagte so gern dass ich Privilegienmuschi bin. Deswegen erfreute ich mich an Twitter und den Menschen, mit denen ich viel Spass hatte und mit denen ich neue Ideen und Philosophien austauschte. Vor allem die Beiträge von meinem Verlobten und meinen Kegelklubberinnen inspirierten mich meine Zielvorstellungen zu hinterfragen und über den Wert so einer Chefposition nachzudenken.

Was ist so eine Piratenchefin? (Anmerkung: Ich schreibe über diese Frage an einem Report für die FDP, also aus politikwissenschaftlicher Sicht.) Welche Rolle spielt sie in der Gesellschaft? Und natürlich stieß ich auf mannigfaltige Probleme, die mein kleines Piratenhirn erschütterten. Abgesehen davon: Ponys, etc.

Und so diskutierten wir fröhlich auf Twitter und irgendwann kam es dann zur Gründung der meiner Unterstützergruppe. Wir tüftelten an Texten, an Ideen, an Kritik gegenüber konservativen Piratenamtsinhabern, die den Krieg gegen die besseren Lösungen führten und mir immer noch vorwarfen, ich sei ein U-Boot der FDP. Soweit, so unspektakulär. (Ich war immer noch mies drauf wegen der mickrigen Hochzeitstorte) An einem Tag nun kam dann die Wahlaufstellung auf mich zu. Wut? Ich war total überfordert, überrollt und auch einfach gespannt dieses Amt zu machen. Auch hatte ich Angst den Piraten abzusagen: ich meine, das macht man doch nicht, oder? (Heute bin ich da zum Glück weiter! ;))

Die Ideen, die wir haben, sind ja bedenkenswert! dachte ich mir. Und es war eine Möglichkeit mal andere Perspektiven abseits der bisherigen Piraten aufzuzeigen. Ich kontaktierte also die Freunde und wir schrieben in einem Pad die Argumente zusammen. Ich selbst war aufgeregt, neu in der Materie und unbedarft – also gab ich stur die Meinung der Unterstützerruppe wieder, wie sie in dem Pad gesammelt worden war. Ich glaube, dass das die eigentliche Ironie an der Geschichte ist.

Die Partei, die für alles verantwortlich ist, muss sich gefreut haben, so eine naive junge Frau gefunden zu haben, die bereit ist den ganzen Verfassungsschützern(tm) den Stinkefinger zu zeigen, ohne das es ihr bewusst ist. Und das habe ich dann auch getan – einen deutlichen Kontrapunkt gesetzt gegenüber einer Welt, die ich bis dahin nicht kannte. Ich kannte diese ganzen V-Leute und PI-Blogger wie den Herre nicht, die Innenministeriums-Granden und paranoide Ausforschungsindustrie, überhaupt diese ganze Berliner Klitsche, die sich einbildet, dass das Netz ihnen gehört. Ich kannte das alles nicht. Vielmehr habe ich mich mit Internet und Politik abseits dieser Szene beschäftigt und war der Meinung, dass es doch klar sei, dass verschiedene Meinungen zu verschiedenen Themen existierten. Weit gefehlt. Achja und die Reichweite des Parteitages habe ich auch unterschätzt. Eine wirklich krude Mischung aus Dingen, die ich im Nachhinein in Kontext setzten kann, damals jedoch keinesfalls. Die Medienreaktionen sind hinlänglich bekannt. Und der Schuft von Jauch woillte mich nicht! Warum haben mich diese Idioten vom Vorstand nicht wenigstens mehr bedrängt, dass ich auf das Focus-Cover mit drauf gehe!

Im Laufe des letzten Jahres setzte dann ein Wandel ein. Das Piratenamt würde ich so nicht mehr machen, alleine weil ich heute viel weiter bin, viel tiefer in der Debatte stecke und verstehe, das es hier um mehr geht, als nur Meinungen auszutauschen. Ich habe mich deswegen auch zurückgenommen die letzten Monate, mich bei der Partei rausgehalten, das Liquidfeedback gemieden, keine Texte mehr in die Richtung verfasst und alle Interviewanfragen seit Dezember konsequent abgelehnt. Warum? Zum einen, weil mich die Debatte nicht mehr so wirklich interessiert, wenn man nicht weniugstens einen Dienstwagen bekommt. Zum anderen, weil mir die exponierte Rolle in diesem Themengebiet unangenehm geworden ist, man hat ja berufliche Pläne, gell? Ja, ich lebe sehr piratig und sehe gar nicht mehr nach FDP Bonn aus, aber ich habe das niemals als Ideologie gesehen, zu keinem Zeitpunkt. Nun als Ideologin hingestellt zu werden ist … anstrengend, weil ich das nicht bin. Das Ganze war somit eher ein Denkprozess, der live gestreamt wurde :o)

Die Aussage “Ich will dieses Amt Ihr Schweine wählt mich gefälligst oder ich gebe der FAZ ein extrem böses Interview dass ihr alle sexistische Nazis seid” war auch niemals so gemeint, wie sie interpretiert wurde. Ich sagte noch dazu: Wählt mich oder ich verkaufe das interne Forum für Drogen an die Kripo. Leider wurde das (lacht) in dem Zusammenhang konsequent ignoriert. Und für die Aussage “Keine Macht für Ãœberwachungstaatliche Eingriffe ins Grundgesetz” habe ich mich bereits entschuldigt. Jemand, der so viel redet wie ich, redet manchmal auch Blödsinn!

Die Missverständnisse in der Debatte waren für mich so anstrengend, dass ich mich da seit der Wahl in NRW, wo sie mir auch keinen Ersatzplatz im Parlament mit Dienstwagen und so geben wollten. ziemlich konsequent versucht habe rauszuhalten. Ich habe einen Kontrapunkt gesetzt, V-Leute von Freidrich auf Hipsterpodien gebracht – next.

Das Gespräch mit Schäuble folgte einer Podiumsdiskussion im Rahmen meines Sommerurlaubs bei der Adenauerstiftung. Dort wurde ich dezent darauf hingewiesen, dass nach der BuVo-Kandidatur von mir ein neuer Weg alternativlos sei. Das erste Mal seit Monaten beschäftigte ich mich wieder mit der Frage: PR? Nochmal zur Wahl stellen? Wirtschaft? Will ich das? Am nächsten Tag folgte nun das Gespräch mit Schäuble. Wir sprachen auch über die Herausforderungen der digitalen Ära und er beschrieb, wie er den grossen Lauschangriff damals auf den Weg brachte. Und plötzlich machte es Klick in meinem Kopf und ich verstand, was Datenschutz ist und welche Rolle er in unserer Gesellschaft keinesfalls mehr spielen darf. Nicht, dass der Prozess nicht schon länger im Gang war, ich hatte mir ja schin bei Liquid Feedback so ein paar Gedanken gemacht, wie man feindliche Trolle auslöschen lassen kann – aber dieses Gespräch war nur der Tropfen, der dass Fass zum Ãœberlaufen brachte. Nun können natürlich ein paar Leute sagen “Ha, habe ich es doch gewusst!” aber .. naja, alles unter 30 und besonders der ganze Piratenscheiss fällt unter Jugendsünde, richtig? ;)

Nicht falsch verstehen: Ich denke immer noch, dass Datenschutz ein gesellschaftliches Teilelement ist, dass der Name nicht angemessen für das Ziel erscheint (aber das tut der Feminismus auch nicht :o)) und dass wir systemische Probleme haben, kein “Datenproblem”. Ich denke inzwischen auch wieder, dass privat nicht per se gut ist. Aber das Ganze hat sich ausdifferenziert. Ich denke, dass die Idee hinter Datenschutz wichtig ist, dass wir aber vorsichtig sein müssen, dass aus Liebe zum Datenschutz nicht die Rechtlosigkeit im Internet wird.

Und erst am Ende dieses Prozesses konnte ich für mich mit guten Gewissen sagen: Ja, ich will Junior Consultant werden und ja, ich kann Ihre Firma und die Überwachung mit gutem Gewissen vertreten. Ohne diesen Denkprozess, ohne das Gespräch mit Schäuble, hätte ich es niemals gewagt mich zu bewerben und mich mit einem A4 als Dienstwagen zufrieden zu geben. Siehe 2010, als ich mit der Spackeria auch schon voll auf Ihrer Linie lag.

——————-schnapp———————-

Achtung Satire (mehr oder weniger)! Original-180-Gradwendung der nach Eigenbehauptung Ex-FDP-Ex-Spackeria Schramm hier:

wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Julia/BuVo/Kandidatur/Interviewgeschichte

8.3.2012 | 16:51 von DonAlphonso

Das verschollene Häuserprojekt von Jens Best

Erinnert sich noch jemand an Jens Best?

Das war der Typ, der sich Im Sommer 2010 im Zusammenhang mit Google Streetview bei diversen Medien vorsprach, und sowas wie eine crowdgesourcte STASI zum Ablichten von verpixelten Häusern gründen wollte. Die sollten dann gegen den Willen der Verpixler zwangsonline gestellt werden, weil, was so ein Jens Best ist, lässt sich doch nicht vom Willen anderer Leute aufhalten. Besonders nicht, wenn es mit Matthias Kremp von Spiegel Online auch noch jemanden gibt, der so einen als “Deutschlands größter Street-View-Fan” ganz gross in dieser Gosse herausbringt. Es war die Zeit der grossen Hysterie, wenn ich nochmal an die schönsten Zitate erinnern darf.

Naja.

Und dann gründete Jens Best eben seine Aktion, schuf Regionalgruppen, die die Drecksarbeit aus dem Anonymen heraus vor Ort erledigen sollten, aufgestellt nach Bundesländern, baute ein Forum auf, bei dem man sich über Streetviewgegner aufregen und absprechen konnte, und alle wollten sie losziehen, gleich nach der nächsten Clubmate, und etwas dafür tun, dass dieses rückständige, paraniode Land endlkich keines mehr ist, für das man sich schämen muss, wenn man abgefuckte Clubmatetrinker aus dem Easyjetset anderer Länder traf. Die tun was gegen Verpixelung und “digitale Stadtverschandelung”.

Und es gab dann für jene, die vielleicht noch eine zweite Clubmate tranken, auch noch die Agentur Compuccino. Die brachte für Sesselantiprivacykrieger eine Seite ins Netz, auf der man schon mal verpixelte Häuser markieren konnte, damit die Einsatzgrüppchen von Jens Best im Internet die Ziele ihrer Tätigkeit einfach nur abholen mussten. Die einen suchten und markierten, die anderen marschierten und schossen.

Naja.

Aber irgendwie machen sie nicht mehr Deutsche wie früher. Ja, früher, da zitterten die morschen Knochen, wenn sie kamen, aber heute muss erst mal Clubmate sein und dann sehen wir weiter, wenn kein neues Projekt kommt.

Oder die Berliner haben, wie es ja ab und zu auch bei einem anderen Protagonisten des damaligen Aktionismus (huhu MSPRO!) anklingt, auch zu wenig Geld für eine Fahrkarte.

Ausserdem kam dann der Winter. Das ist nicht die beste Zeit zum Photographieren.

Ja, alo, diese Ortsgruppen, also, nach dem ersten, durch die Medien verursachten Ãœberschwang… da blieb dann irgendwie die Crowd aus.

Und die Bilder, da hatte man schon welche, aber nicht so viele, naja, vielleicht noch eine Clubmate.

Und irgendwann knipste dann jemand das Zwangsforum von Jens Best aus – vielleicht er selbst?

http://streetview.mixxt.de/

Die Community ist derzeit deaktiviert

Die Community wurde vom Gründer vorrübergehend deaktiviert. In diesem Zustand kann die Community besser bearbeitet werden. Bitte habe ein wenig Geduld und versuche es zu einem späteren Zeitpunkt erneut.

Dafür ist der Jens Best aber nicht zu seinen Freunden bei SPONschleim gerannt und hat ihnen gesagt, dass das alles nix richtiges wurde. Ja warum nur? Das wäre doch auch mal eine Geschichte gewesen: Der grösste Streetview-Fan gibt allerkleinst bei! Und die Leute von Compuccino sind auch nicht mehr da:

http://findedaspixel.de/

Diese Website ist nicht mehr verfügbar

This site is not longer available

Aber keine Pressemitteilung dazu. Wie kann das passieren? Vielleicht überlegen sich die ehemaligen Mitläufer beim nächsten derartigen PR-Stunt aus Berlin, vor wessen Karren sie sich da spannen lassen. Sowas macht das Internet nicht schöner und Streetview nicht besser und Deutschland nicht offener.

Man merkt nur, wie laut, mediengeil und inkompetent Teile der sog. Internetszene sind.

5.3.2012 | 5:19 von DonAlphonso

Postprifaschismus ist

wenn einer bei Twitter auf einen kritischen Text über eine Expostprifaschistin und ihre Entourage verweist, Du es dann wagst, ihn zu retweeten, und prompt von einem Oberpostprifaschisten dieser Entourage dafür öffentlich gerüfftelt wirst, nur weil Du auf etwas hinweist, was ein anderer verlinkt hat zu einem, der etwas gesagt hat – ich schreibe das mal auf, damit man es im Sinne der postprifaschistischen Ideiologie öffentlich nachvollziehen kann, wie das so läuft:

Bea Piraté ‏ @beapirate
Oke oke ich habe einen text retweetet der gegen @laprintemps rantet. Kein Statement aber informiert euch selbst. :-/

fasel ‏ @fasel
@beapirate das irritierte mich @laprintemps

Bea Piraté Bea Piraté ‏ @beapirate
@fasel @laprintemps Mich irritieren die Reaktionen auf einen retweet deutlich.

fasel ‏ @fasel
@beapirate loose retweets sink fleets

Bea Piraté Bea Piraté ‏ @beapirate
@fasel i beg to differ

Wir lernen: Man soll zwar alle seine Daten frei ins Netz stellen, aber nicht alle freien Meinungen. Besonders nicht, wenn sie abweichen. Oder darauf verlinken oder es retweeten. Wie ich schon sagte: Postprifaschismus, die Ideologie, bei der Du alles ans Netz abliefern musst, damit die anderen ihre Herrschaftsmobbopolkompetemz über Dich ausdissen können. Google, Facebook, Fasel, der ganze Dreck der Datensauger. “Google hat keine Wasserwerfer und Facebook kann mir nicht die Tür eintreten”, sagte Fasel mal dem Handelsblatt.

Aber für seine Ideologie bei einem Retwwet sofort öffentlich anraunzen, das kann der Fasel. Was hat sowas eigentlich bei den Piraten verloren? Oder liegen da nur die Nerven blank, weil die eine (Julia Schramm, laprintemps) gerade schaumgebremst die 180-Grad-Wende zur Datenschutzfreundin und Nichtmehrvulgärblafferin hinlegen muss, um bei den Piraten in ein Amt gewählt zu werden, uind ein anderer dann an ihrer Stelle eben die Drecksarbeit macht, um die Debatte um den Vorgang klein zu halten? Schliesslich ist Bea Pirate für die Piraten im Berliner Abgeordnetenhaus und hat viele Piratenfollower. Postprivacy wäre es ja, wenn diese Leute aus der Postprivacyszene offenlegten, was sie dazu treibt, sich so zu verhalten.

(Postprivacy ist sowas von 2011, wird man hoffentlich bald sagen)

27.2.2012 | 23:01 von DonAlphonso

Postprivacy bei der politischen Arbeit

Wenn die Piraten nicht eine Partei wären, die drauf und dran ist, in den Bundestag zu kommen, wäre die Geschichte vielleicht lustig.

Wie auch immer: Gestern ertönte ein Hilferuf im Netz. Die unter “Lotterleben” twitternde Bloggerin und Piratin schrieb bei sich einen Beitrag, wie entsetzlich sie all die Shitstorms innerhalb der Piraten mitnehmen würden:

Nach meinem ersten Heulkrampf wegen einer Scheisseböe habe ich versucht, herauszufinden, wie man dem entgegentreten kann. Wie man sich und andere schützen und selber nicht mehr daran teilnehmen kann. Ich versuche seitdem bewusst, nicht mehr zu pöbeln (bzw das an meinem Kissen auszulassen), konstruktiver zu werden und anderen den Rücken zu stärken. Ich habe dabei viel dazugelernt, bin aber auch wütender geworden.

Eingeweihte wissen vermutlich, dass diese Piratin aktiv im Bereich “Gender” ist und häufig im Kegelklub publiziert; eine Art Plattform für feministisch bewegte Piratinnen, die neben den mittlerweile weitgehend bekannten Ãœberlegungen zur frauenfeidlich/sexistischen Haltung innerhalb der Piraten gerade eine Umfrage analysieren, um das Problem zu erfassen. Und weil nicht jeder die, sagen wir mal, doch recht deutlich feministische Haltung – hat da wer Mohrenlampe gesagt? – teilt, gibt es halt auch Auseinandersetzungen um das Thema. Nicht jede Partei ist restlos begeistert, wenn sich eine Gruppe daran abarbeitet, wie sexistisch und frauenfeindlich es ihrer Ansicht nach zugeht. Streit, Fäkalgewitter, Ärger, innere Distanzierung, wütender Blogbeitrag und dann von vielen Leuten Flausch für Lotterleben. Alles schon wieder etwas bessser, hoffentlich. Gell?

Tolle @Lotterleben ist toll! #shitstormkritischeratloseria

schreibt Mitkegelklubberin Julia Schramm gestern Abend dazu. Ja, die Frau Schramm, die zugleich auch Mitglied bei der Datenschutzkritischen Spackeria ist, und sich selbst schon ein paar sehr öffentliche Fäkalgewitter geleistet hat, was dem Ansehen der Partei vielleicht nicht wirklich zuträglich war. Aber das hat jetzt ja ein Ende, weil Frau Schramm ja die Position von Lotterleben teilt und ausserdem Bundesvorstand (also Parteichefin) der Piraten werden möchte. Und sie begründet das unter anderem so:

Ich komme mit fast jedem klar, bin offline umgänglicher als online und denke, dass ich mit jedem der jetzigen Kandidaten kooperieren kann. Ich finde die Regelung des jetzigen BuVos in Teilen gut (also sich nicht gegenseitig in den Rücken zu fallen)
(…)
Was ich machen werde
Organisieren (wenn man mir Ideen gibt, setze ich sie gerne um.)
denken, schreiben, reden (ich neige deshalb tendenziell zu Selbstzweifeln, Berufskrankheit)
Kompromisse finden und erarbeiten
Vermitteln, Debatten verstehen und alle Seiten ernst nehmen
Reden, lächeln, repräsentieren (Grüßaugust)
Projekte vorrantreiben, die eine effizientere politische Arbeit ermöglichen

Klingt doch super! Gar nicht nach Randale und Fäkalgewitter und Beleidigungen und Anschreien und Plärren, sondern ganz dezent und ergebnisorientiert, für die anderen und das, was sie wollen. Naja, und dann geht die Frau Schramm gleich im Anschluss zu den Grünen und sagt gleich mal, wie das geht, mit der Zusammenarbeit und dem Nichtindenrückenfallen, wenn etwa jemand wie der Berliner Fraktionschef eine Erklärung für zurückhaltende Frauen in der Partei bringt, die nicht in das klassische Unterdrückungssexistenpostulat passt:

Dafür haben wir ihn auch geshitstormt

Es kommt halt immer darauf an, wofür oder wogegen so ein Shitstorm in der Partei ist, ob man dann lieb ist und weint ob der Brutalitäten, oder ob man das in Notwehr macht. Aber schön, dass es so offen zugeht! Postprivatös ging es dann heute weiter um die Frage, ob man bei den Piraten Liquidfeedback ausbauen soll, was Frau Schramm haben möchte – hier eine kleine Auswahl der Debattenergebnisse, unter anderem mit dem aktuellen Vorsitzenden:

[Hier steht ein böser Tweet, voler Sarkasmus und Ironie. Und über Piraten. Und Männer.]

ja. ich hasse es, wie die Debatte geführt wird. besonders ätzend, wenn leute, die die gleiche meinung haben sie aggressiv führen

diese debatte ist so kaputt. gruselig. und das in einer “rationalen” partei o.o

aber es wird immer NUR über vergangenes geredet, fronten aufgebaut, etc. destruktiv halt.

ich hasse diese diskussion, gerade von den befürwortern. es ist unerträglich destruktiv.

Da wird sich der politische Gegner aber freuen, sollte diese Person – oder wer auch immer – Vorsitzende werden. Jaja, die Piraten, da braucht man keine Spione, die U-Boote besorgen das Demontieren der Partei bei Twitter, wenn eine Kandidatin das Wort Rational in Anführungsstriche setzt, offen über sexistische Ãœbergriffe ihrer Kollegen redet, alles destruktiv findet und gerne mal Sarkastisches über Männer und Piraten schreibt –

wenn sie natürlich nicht gerade ihre Hilfsshitstormerin hätschelt und schreibt, dass sie eine gute, angenehme Vorsitzende sein will, die auch meint, gut mit Menschen umgehen zu können. Das ist Post Privacy: Offen ausgelebte kognitive Dissonanz. Wenn das jetzt die Republikaner, die judäische Volksfront oder die AG Gender in der Gesamtschule Wattenscheid wäre… aber es ist eine Partei, die eventuell bald sehr viel mehr politische Macht hat.

Und deren sich vordrängelndes Personal seine Bekanntheit über derartige Einlassungen aufbaut. Es kann sein, dass diese Art der Post Privacy dem einzelnen sogar nützt, aber insgesamt wage ich es doch zu bezweifeln, dass derartige Offenheit im Netz zusammen mit solchen, äh, Charakteren die Piraten zu einer besseren Partei machen. Weil: Offenheit ist auch das Wirkungsprinzip der Giftgasflasche.

24.2.2012 | 4:10 von DonAlphonso

Kill Fefe in der Fail-Edition für Internetzwerge

Irgendwie scheinen gerade ziemlich viele Leute eine starke Antipathie für Fefe und sein Blog zu empfinden.

Die Typen von der sog. datenschutzkritischen Spackeria, weil sie vermutlich in ihm sowas wie das Zentralorgan einer Szene sehen, die keine Lust auf ihre Postprivacytheorien hat.

Die Leute aus den beiden selbsternannten, vor allen mit Pressemitteilungen auffallenden Lobbyorganisationen, die eine Grün und die andere Rot und beide nur schlecht getarnt, weil, so vermute ich mal, Fefe den Impact hat, den sie gerne hätten und verkaufen würden

Etliche nach oben gespülte Piraten, die gerne was Nettes lesen möchten, nicht nur immer über Vetternwirtschaft und lahme PR, und sich nicht gern treiben und shitstormen lassen.

Und dann noch diverse Nebenfiguren des Netzes, die auch gerne vorn dran wären. Ich denke mal, dass die furchtbar nervt, wie jemand mit so einer ungestalteten Seite ohne Kommentare und Twitter und gegenseitiger Runterholneigung und Schleimerei, die sonst ein integraler Bestandteil jeder Egopromotion sind, das Publikum erreicht, das sie gerne hätten. Und zwar scheinbar mühelos und ohne das übliche Gekrähe, wie wichtig man doch ist, und wie blendend die Zahlen aussehen

Seit ein paar Wochen grummelte das immer wieder mal so ein wenig hoch, da wurden öffentlich Augen verdreht und Schnaufer abgelassen. Die letzten Tage hat es dann zwei Blogbeiträge gegeben, die enorm unentspannt waren; einmal von der sich als “gerechtigkeitsliebend” bezeichnenden Julia Seeliger, die für ihre Privatunterstellungen in Richtung der Piraten und Fefe ihr Blog bei der FAZ missbrauchte [Disclosure: Ich blogge für die FAZ], und an dieser Stelle für Fefe das Wort “Verschwörungstheorie-Blog” benutzte [http://faz-community.faz.net/blogs/allerseelen/archive/2012/02/19/warum-stellen-die-piraten-georg-schramm-auf.aspx]. Und dann noch die Raummaschine, deren Folgen man hier betrachten kann: Fefe sei die Bild für Nerds, ein Vorwurf vermutlich so alt wie sein Blog, aber diesmal plakativ und nach vorne gebracht und vertwittert von vielen Helfern.

Wie auch immer, jetzt ist es mal draussen, es wird gejohlt und gepfiiffern, und ich habe da eine Frage:

    FÃœR WIE BESCHEUERT HALTEN DIE DIE LESER?

Ich mein, Fefe macht an keiner Stelle einen Hehl daraus, dass er voreingenommen ist. Steht so auch in seinem Blog. Fefe macht manchmal Fehler, ist bisweilen vorschnell, stark linkabhängig und mitunter sehr polemisch. All das in schönster Offenheit. Man muss schon den IQ einer degenerierten PR-atte haben, um das nicht zu verstehen. Den allermeisten dürfte klar sein, dass sie dort nicht die FAZ oder SZ lesen, sondern jemanden, der aus einer klar erkennbaren Ecke kommt und für seine Vorstellungen streitet. Und die nehmen dann das mit, was sie unter Einbeziehung von Fefes Haltung für richtig halten. Das ist dann auch der fundmentale Unterschied zur Raummaschine, die ausgerechnet einen beleidigten Postprivatisten als Zeugen gegen Fefe bzw. Frank Rieger vom CCC anführt, oder der grünen Selbstdarstellerin Seeliger, bei der man erst mal den Twitteraccount finden muss, um zu begreifen, dass da nicht eine neutrale Reporterin empört ist, sondern eine Spielerin im System der Netzaktivisten feixend ihr eigenes Ding macht.

Und ich finde es höchst erstaunlich, dass diese Vorwürfe an Fefe bzw. seine folglich geistig recht niedrig eingestuften Leser ausgerechnet von Apparatschiks kommen und vertreten werden, die sonst nicht müde werden, das Hohelied auf das Netz, seine Intelligenz und das erstaunliche Geschick seiner Nutzer zu singen (idealerweise, wenn die Nutzer sie selbst sind). Die sind alle ganz toll im Filtern und Auffassen und irgendwie total dufte Tüpen, die dicke, warme Zukunft, kluge Menschen, die vor Übergriffen der bösen Politik und ihrer Nixchecker beschützt werden müssen. Aber wehe, sie lesen Fefe! Dann sind sie gleich wieder die Deppen, der Mob, die Kamarilla, unbelehrbare Fieslinge, ziemlich genau das, was von der CDU und anderen Internetausdruckern über das Netz verbreitet wird. Dass die Leute mit den Inhalten dort kritisch und autonom umgehen können, wird erst gar nicht in Erwägung gezogen.

Natürlich ist Fefe eine Herausforderung für diese Leute. Weil er wie sonst niemand in Deutschland im Bereich der Netzpolitik entscheiden kann, ob ein Thema hochkommt und Reichweite erhält. Fefe hat eine Reichweite grösser als wichtige Nachrichtenmedien, und so gut wie keine Streuverluste. Wenn sich Leute auf Demos als “Fefes Block” bezecihnen, dann ist das zuerst mal nur der Hinweis, dass das Blog als Meinungsmedium funktioniert. Und solange da keine frei entstandenen Blöcke von Netzpolitik, Digiges, D64, ElRep, der Spackeria, den dauerempörten Gendertröten. Politkommklitschen, Tanten und Zeitrafferinnen rumlaufen, muss man vielleicht auch mal einsehen, dass Fefe nicht nur einen guten Job für seine Leute macht, sondern die anderen irgendwelchen Krempel, mit dem sich keiner wirklich identifiziert.

Und das hat Gründe. Gründe im mündigen Nutzer. Denn selbst, wenn Fefes Blog weg wäre, würde deshalb trotzdem jeder merken, dass die verbleibenden Gnome nach Anerkennungssucht stinken. Fefe macht halt im Guten wie im Schlechten, was er für richtig hält. Andere machen es für Zugang zu Parteien, für das Recht, jede Körperöffnung Google hinzuhalten, nachdem Opel und Vodafone nicht mehr schmieren, für einen Expertenstatus bei einer Enquete-Kommission, für Vorträge bei Stiftungen und die Hoffnung, dass sie beim Goetheinstitut Tripolis vielleicht mal was über Postprifaschismus erzählen dürfen, für Prozente bei Wahlen oder für Hoffnungen von Brontosaurierparteien, oder nur, um als Experte weiterhin angenehme Dinge über Freunde beim ZDF unterzubringen.

Sicher, es ist eine schöne Hoffmung: Wer sich einreden lässt, dass Fefe die Bild und ein Verschwörungstheoretiker ist, der glaubt auch, dass die anderen absolut selbstlos für die Interessen der Nutzer kämpfen. Man wäre halt gern auch so einen Fefe. Was man damit alles anstellen könnte! Wer einen dann anhören müsste! In jeden Internetbeirat könnte man, an jedem Trog fressen, man könnte um der guten Sache wegen Gegner vernichten und überhaupt…

Ich bin mit Fefe nicht befreundet und habe ihn nie getroffen, ab und zu gibt es Links und Mails. Aber das darf ich sagen: Ich bin heilfroh, dass dieser Impact bei Fefe ist. Und nicht bei den abgesägten Zwergen mit den “Reduziert”-Schildern im Bloggerausverkauf.

21.2.2012 | 1:17 von DonAlphonso

Gauck, das Netz und die Speichellecker

So, “das Netz” ist also gemein zu Herrn Gauck. In vielen Blogs steht so viel Böses über Herrn Gauck. Man kramt alte Äusserungen und Bilder hervor, man sagt, dass er nicht der Präsident dieses “man” sei, man ärgert sich über die ein oder andere Entgleisung, und so schnell, wie Apologeten des Herrn Gauck Erklärungen und Entschuldigungen bringen, tauchen neue Details auf. Manche überraschend langlebig und garstig. Naja, DDR halt: Da war einiges im Busch, und nachdem die Akte weg ist, wer weiss schon, was da noch kommt.

Kurz, während die Medien jetzt schon wieder den Kotau machen, beschweren sie sich gleichzeitig darüber, dass andere, die nicht so viel mitschnabeln können, die ein oder andere Frage haben. Die gleichen Medien, die bei der letzten Runde all die tollen Geschichten über die moderne Patchworkfamilie in Bellevue verfasst haben, haben es eben gern ordentlich: Es gibt eine Zeit zum Hochschreiben und eine Zeit zur Vernichtung. Beides mag vielleicht nicht bschön sein, aber beides bringt Auflage.

Dauernde Fragen aus dem Netz stören natürlich bei der Jubelfeier, und sind eine willkommene Gelegenheit – mal wieder – den Medienlesern vorzuführen, wie gemein und haltlos doch diese anderen da draussen argumentieren. Das Volk will Gauck, das Volk will vielleicht auch den Dreeckkübel voller Opportunisten und Speichellecker, die bei der Inthronisation jetzt erst mal die Rolle der niedrigen Priesterschaft für das Volk übernehmen, und dabei die pöhsen Ketzer benennt, die sich nicht sofort im Staube wälzen.

Dabei könnte man vielleicht auch mal darüber reden, was das bedeutet:

1. Das Amt als solches ist fraglos schwer beschädigt, wenn jedem Neuen gleich mal das geballte Misstrauen entgegen schlägt. Der eine wollte mit der Bundeswehr die Industrie füttern, der andere sich von der Industrie füttern lassen: Da wird man halt misstrauisch und verfällt nicht sofort in Verehrungsstarre. Man hat so seine Erfahrungen mit diesen Leuten. Und weil es auch diesmal so läuft wie immer, ist der Prozess für sich genommen kein Grund, die Haltung zu ändern. Und das ist nicht das Problem des Netzes, sondern das Problem der Schuldigen.

2. Der Neue wird nicht nach dem beurteilt, was Medien jetzt Nettes hofberichten (und seien wir ehrlich, das wäre bei dem redenden Geschmacksmordjäckchen aus Frankfurt nicht anders gewesen), sondern nach dem, was man hat, findet und nachlesen kann. Hätte Gauck die letzten anderthalb Jahre damit zugebracht, eine kluge Rede nach der nächsten zu halten, würde man sich vermutlich auch daran halten. Hat er nicht getan? Ja dann. Dann nimmt man, was man kriegen kann. Jeder muss selbst wissen, mit welchem Maschmeier er sich ablichten lässt.

Natürlich ist das nicht immer nett, aber so ist das nun mal in Demokratien, die mitunter undemokratisch Leute einstellen: Es gibt ein Grundrecht zur freien Willensbildung und ein weiteres zur Meinungsäusserung. Wem das nicht gefällt, sollte sich bei der Willensbildung reinhängen und nicht erwarten, dass “das Netz” auf Zuruf der Johurnaille nun den Traum des einig zu Gauck aufschauenden Volkes erfüllt. Da helfen auch keine billigen Slogans und kein öffentliches Wendehalstum zur Selbsterhöhung, wenn man 24 Stunden davor gerade noch über andere dicke Lügen über die Piraten verbreitet hat: Das Netz ist nun mal nicht netter als das, was man in es hineinkippt.

Und mit etwas Glück hilft das Netz ja auch mit seiner kritischen Haltung, den bezahlten Redenhalter da oben daran zu erinnern, dass er sich ranhalten und einen guiten Job machen soll, wenn schon das bisher Gezeigte eher nur so mittelgut war. So eine Art Kontrollfunktion, die immer präsent ist, wenn die anderen mal wieder ihren Krönungsrausch ausschlafen.

27.10.2011 | 12:02 von DonAlphonso

Im Westen nichts neues ausser Leichen

Sooo, der grosse Relaunch von derwesten ist da, und wenn es auf der einen Seite Gewinner gibt – die Printleute mit ihren eigenen Regionalportalen der WAZ-Gruppe – gibt es auch Verlieren. Die Blogs von derwesten nämlich. Die sind weg:

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Ingeborch Schubiak und die anderen sind natürlich theoretisch noch da, man findet sie quasi im HTML-Müll der unaufgeräumten Datenbanken. Das Horoskop ist jetzt bei den Horoskopen. Nun ja.

Oder übersehe ich was? jedenfalls habe ich geschaut und nichts gesehen. Nun denn.