Was bringt Blogberühmtheit?
Die Frage ist nicht unwichtig für alle, die sich mit dem gedanken beschäftigen, auf Basis von Blogs etwas zu erreichen. Seien es nun Videos bei Youtube, virales Marketing, gefälschte Kommentare, gekaufte Beiträge, Werbebanner, Widget – das genze Programm, das zur Verfügung steht. Am Ende soll alles so gross sein, dass es jeder kennt und tausende darauf verlinken und dafür sorgen, dass es wiederum andere kennen, dann mit Mail weiterschicken – man kennt das.
Neben vielen, vielen negativen Beispielen, die Blogs in eine für die Betreffenden unschöne Öffentlichkeit gezerrt haben – Mauscheleien beim Grimme Online Award, Jamba, Transparency und StudiVZ, um nur einige zu nennen – gibt es überraschend wenige Beipiele, mit denen kommerzielle Interessen gefördert wurden. Der grösste aller Erfolge hiess “Sonnenlicht”, ein Sprechgesang einer Kombo namens “Grup Tekkan“, die es aus den Blogs bis zu Stefan Raab in die Sendung schaffte.
Das ist ihre Website, unten auf dem roten Knopf kann man die Musik ausschalten, und dann sehen, was davon geblieben ist. Glaubt man den “neuesten” Nachrichten, sitzen die Helden der Blogosphäre, oder besser, einer bestimmten Blogosphäre seit anderthalb Jahren an der näschten Schingle, ey.
Was ich damit sagen will: Es ist möglich, mit der Blogosphäre sowas wie einen kurzen Hype anzustossen. Wenn man Glück hat und das eigene von Abermillionen Videos aufgegriffen wird. “Besser” dürfte es sein, die Awareness selbst zu konstruieren, indem man Fakeblogs, -kommentare, -fanseiten produziert. Aber länger als ein paar Tage juckt das hier draussen keinen. Viele Blogger und ihre Leser sind in dieser Frage Zyniker, die den schnellen Kick wollen,sensationsgeil und auf der Suche nach dem nächsten heissen Scheiss, und wenn sie sich die Augen dafür an einem 7-Zoll-Bildschirm ruinieren, und die seriöseren Zeitgenossen, die langfristig und nachhaltig an ihren Blogs arbeiten, sind für sowas nicht zu haben.
So ist das hier. Haben Sie schon mal über eine Seite in einem Printmagazin oder käufliche Johurnaille nachgedacht?
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Was bringt es? Gegenfrage, lohnt es sich schon ein Fazit zu ziehen?
Wenn ich auf die Themen schaue, die nur eine Minderheit betreffen, sind wir noch meilenweit davon entfernt, was Web 2.0 im positiven Sinne sein soll. Ich sehe das an den Suchbegriffen, die zu einer Webseite führen, gefunden aufgrund scheinbar banalen, für nur wenige interessierenden Tags. Da sind ganze Themenbereiche noch gar nicht abgedeckt. Keiner postet darüber. Und für die alten Medien wird das eh kein Feld. Ein Blogger aus den USA, der 2003 seinen ersten Post über das Bloggen geschrieben hat, nannte den Unterschied zum herkömmlichen Publizismus “framed blogging”. Das heisst ein Blogger kann einem Thema folgen, jederzeit, und einen Kontext herstellen, den der Relevanzbegriff der alten Medienschulen nicht zulässt. Aber das Ergebnis steht noch aus. Ich finde, wir sind immer noch am Anfang.
Was ist mit Frosta? Dem Saftblog? Oder auch so jemandem wie Thomas Knüwer – der ich ja im weitesten Sinne auch Business Blogger und hebt seite Reputation, und die des Handelsblatts. Die profitieren sicherlich von ihrem Blog. Oder Du – Du würdest ja auch nicht auf Podien zu Web 2.0 eingeladen ohne dieses Blog.
Ansonsten sollte man das Ziel kennen, bevor man sagt, dass dieses nicht erreicht wurde. Bei vielen Blog-Ideen ging es nicht um die Blogosphäre, sondern um die breite Öffentlichkeit – Schlämmer-Blog, Ron Hammer. Wir Blogger sind als Zielgruppe häufig ungeeignet; weil viel zu zynisch, immerfort spottend und – abseits von Computerthemen – zu wenig trendaffin. Aber das bedeutet doch nicht, dass das Medienformat Weblog ungeeignet ist.
Was es bringt??
unheimlich viel Streß!!
Diese Leute Bloggen nicht mehr weil sie den anderen menschen wirklich etwas zu sagen haben, oder weil sie womoglich eine gute Schreibe haben, NEIN!!!!!!!
Da werden selbst Teenager zum Profithai, setzen alles auf eine Karte, bloggen was das Zeug hält, orientieren sich an den bekannten Vorbilder im blogdorf, wollen im beruf etwas mit dem Bloggen zu tun haben, sehen sich jeden Tag die Technoratilinks an, betteln um Feedsubscriber, schreiben über andere nur um damit ein paar Mark reinzuholen..nenenene…
Hey!! Nichts gegen blogger denen Weblog zu den Meilensteinen gehört und die damit auch richtig Kohle machen, ich meine die andere Sorte Kids.
Die Meilensteinweblogs sind Doggen:
Richtig groß, schön still dezent warten sie immer auf ihr Frauchen, gehorchen auf Wort und sind einfach eine gute Erscheinung.
Die Nachmacher sind dagegen große Zuchtratten:
Kläffen unerbärmlich, meistens auch noch vom vielen Fressen übergewichtig, führen sich gegenüber großen hunden auf wie der King, struppiges Fell, und sobald ihnen jemand auf den kleinen fuß steigt fangen sie das fletschen mit den kleinen Zähnchen an.
Was lernen wir daraus??
Ich lese keinen Weblog mit Werbung, wo ich weiß hey, der macht das wegen der Kohle.
Wenn jemand halt mal so nen kleinen Button drin hat, aber sehr gut schreibt, dann wird diese Werbung einfach blockiert mit einem Firefox Plugin.
That´s it…
Alexander Stritt
@alex: brauchst du wirklich ein firefox plugin um werbung zu ignorieren??..lächerlich.
ich sehe in blogs noch viel mehr als dem reinen mitteilungsbedürfnis oder dem geldverdienen.
am wichtigsten für mich ist die reine entwicklung des blogs zu beobachten. zu sehen was sich verbessert, verschlechtert, traffic, welcher content mehr zuspruch findet, etc. das sind auch gründe dafür warum ich werbung schalte. ich verdiene damit nichts, hoffe natürlich, dass es irgendwann mal wenigstens bisschen was abwirft, aber darum gehts nicht. ich kann beobachten welche werbeformen wie gut funktionieren und wie sie akzeptiert werden. und natürlich was die resultate sind.
außerdem ist mir beim bloggen wichtig, dass ich automatisch versuche mich ständig auf dem neuesten stand zu halten. ich sehe viel positives im bloggen, selbst wenn man sich damit keinen ruhm oder auch kaum leserschaft verschafft.
und letztlich: ich habe einfach ständig was zu tun, und das macht spaß.
Schnittchen!
*Don fragte: Was bringt Blogberühmtheit?*
Und beantwortet seine Frage eigentlich nicht. Oder nur ungenuegend.
Die “Blogberuehmtheit” oder der urspruengliche Hype sind doch nur ein kleines Teil des Gesamtbildes. Logisch dass man nur aus einem ersten Hype an sich nicht dauerhaft “beruehmt” oder erfolgreich wird.
Da muss dann auch was nachkommen. Seien es weitere “Hits” wenn man Musiker ist, weitere gute Buecher, Texte oder aehnliches wenn man schreibt, weiterhin gute Bilder wenn man Bilder macht, was auch immer. Weitere gute (oder zumindest interessante) Arbeit halt.
Das haben Grup Tekkan aus was fuer Gruenden auch immer nicht gemacht, damit ist das ganze im Sand verlaufen.
Was das jetzt aber mit bloggen und Blogberuehmtheit zu tun haben soll erschliesst sich mir nicht. Ersetze Blogberuehmtheit durch Big Brother Teilnehmer, Amateurfussballer der das Siegtor gegen Bayern schiesst oder huebsches Maedchen dass einen Star in der Disco trifft und sich in allen Star und Sternchen Blaettern wiederfindet. Wenn die dann nichts neues mehr liefern hoert man nie wieder von ihnen. Eintagsfliegen halt. Hat’s schon immer gegeben und wird’s auch immer wieder geben. Egal ob mit oder ohne Blogs.
Jeder Blogger hat sicher ein Ziel. Auch wenn er dieses nicht immer an die große Glocke hängen wird. Bei mir war es die Möglichkeit für lau und ohne großen Aufwand meine Geschichten zu publizieren. Und hat auch schon Früchte getragen. Also jetzt keine monetären. Aber ein paar Lesungen. Und somit viel Spass. Berühmt werden? Auf so eine Berühmtheit wie “Grup Tekkan” setze ich gerne einen großen Haufen.
Ich hab auch schon Jobs über meinen Blog angeboten bekommen. Und einen Stalker. Der is aber weg und die guten Seiten sind geblieben. Berühmt bin ich deswegen nicht. Is auch sehr ok so.
Das mit dem berühmt werden entfällt bei bloggern, die anonym unterwegs sind. Kann auch Vorteile haben, Ruhm und Bekanntheit ruft auch Anwälte auf den Plan.
Was mich an den Eintagsfliegen stört ist, daß sie lärmend alles andere übertönene und damit eine Kultur der oberflächlichen Substanzlosigkeit gefördert wird.
Andererseits können Hypes ja überhaupt nur entstehen, weil es eine Nachfrage gibt.
Wie mans dreht und wendet, die mittelmäßige, stromlinienförmige, austauschbare Massenkultur beherrscht mehr denn ja das Feld. Und zwar nicht nur im TV, Kino, Musikcharts, sondern seit geraumer zeit auch bei den blogs.
That’s it. Zum Kotzen, aber was soll’s.
Worauf Fonsi, denke ich, hinauswollte, ist dies: Blogberühmtheit bringt gar nix, wenn da keine Substanz dahintersteht.
Die Arctic Monkey hätten nicht 2007 auf dem Glastonbury Festival gespielt, wenn sie nicht zwei tolle Alben gemacht hätten. Wegen ihrer Blogberühmtheit waren sie da nicht auf der Bühne.
Sprich: Blogs können Qualität, sofern sie vorhanden ist, in ihren Nischen lediglich verstärken, nicht aber erzeugen. Ein Link bürgt nicht für Qualität, sondern für Aufmerksamkeit. Unabhängig von Qualität, die notwendig ist, für langfristige „Berühmtheit“.
Aber ist das nicht ein Problem von Medien an sich, und nicht nur speziell von Blogs?
Wundere mich grade, warum das grade hier noch keiner gesagt hat.
Aehm, Rene (#11), ich glaube das ist so ziemlich genau das was ich in #6 gesagt habe…
Gibt es nicht einen Werbespot eines großen US-Nachrichtensenders auf youtube, der genau DIE Frage stellt ? U.a. mit “Leave Britney alone” …
…und zudem dem sollte man jedem seine “15 Minuten” gönnen.
Für den einen oder anderen waren es aber vllt. nicht nur “15 Minuten”. Ich weiß nicht, wer von einem Schwentzel, Lobo heute noch spräche OHNE Blog-berümtheit…. zumindest wären sie wohl nicht (es sei denn als Serientäter) in der *Zeit* aufgetaucht. Nur (gute) Zeitungsartikel eines Niggemeier hätten ihm keine(n) Grimme-Preis(e) eingebracht; ein Basic wäre heute “nation-wide” unbekannt.
Die irrelevante Selbstreferntialität (und das Desinteresse Etablierter) verhindert, daß aus Blog-Berümtheiten mehr wird … vllt. sit das auch gut so.
Eine Menge Profilneurosen bringt es hervor. Weinerliches Getue weil man aus den Blogcharts fliegt bringt es hervor und allerlei Leute mit zuviel Zeit und zu wenig Inhalt bringt es hervor, die nur noch darum bemüht sind, möglichst viel Publicitiy zu machen.
Wie Armin und Rene schon angemerkt haben: Ich denke, für gute Musiker könnten Blogs schon ein weiterer Weg sein, bekannt zu werden. Auf klassischem Weg an einen Plattenvertrag zu kommen, ist vermutlich nicht leicht, und gute Bands fallen da sicherlich auch mal unter den Tisch.
Ähnliches gilt für Autoren – als erfolgreicher Blogger hat man sicherlich eine faire Chance, an einen Buchverlag zu kommen, wenn man einen möchte. Aber vermutlich sind von den richtig guten Leuten einfach zu wenige in der Bloggerszene zu finden, oder es fehlt ihnen das spezielle Talent, sich auf diesem Wege zu vermarkten. Deswegen reicht es höchstens mal zur Eintagsfliege.
So gut wie jeder bekannte Blogger hat irgendwo ein Manuskript liegen, und die meisten haben erfahren müssen, dass Literatur aus dem Netz sowas von 2003 ist. Dann gibt es noch ein paar Beispiele, wo Bloggerinnen mit dem Verlag nicht klar kamen. Es geht – aber auch nicht unbedingt leichter. In der Regel ist ein Abschluss irgend eines gehätschelten Hirnfickinternats die bessere Lösung.
auch hier verstehe ich einfach nicht, was der Absatz ab “Was ich damit sagen will:” mit “Blogs” zu tun hat? Das ist doch wahrlich kein Phänomen des Blogs. Das sind doch bekannte Phrasen, die seit dem Beginn von einer Art “Star-Kult” diskutiert werden. Und das ist schon länger her als jeder hier lebendig ist?!