Also, ein Blogger nimmt Kohle von einem Unternehmer, um dessen Projekte zu promoten. Dann nimmt der gleiche Blogger auch noch Geld von einer Agentur, um auf deren PR-Blog über Events zu berichten. Nach allem, was ich über Journalismus weiss, wäre es dann in der Folge eigentlich aufgrund der Interessenskonflikte undenkbar, dass dieser Blogger dann bei einem Medium über einen Kongress der ihn bezahlenden Agentur schreibt und dabei nette Worte über den ihn bezahlenden Unternehmer verliert.

Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Oliver Gassner, der Sinner-Schrader (oder auch an einer Steller peinlicherweise “Scharder”) und Nico Lumma irgendwo vor den normalen Lesern gut versteckt als Kunden nennt, eine wunderbare Erklärung dafür hat, wieso er für beide Auftraggeber als bezahlter “Journalist” von Telepolis für deren Kongress Next07 und dessen neue Firma wärmste Worte findet. (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25211/1.html ) Den Hintergrund dieser Worte findet man dort nicht. Vielleicht behauptet er, dass irgendwo im Netz ja drin steht, wer ihn alles bezahlt. Dass er es offen legt. “Kaeuflich”, “peinlich” und “dummdreist” wird er das wahrscheinlich nicht nennen. Ist aber auch egal, ist ja nichts Neues in dieser Form des Pro-Blogger-Geschäfts.

Aber der Heise-Verlag sollte es sich gut überlegen, bevor sie nochmal einem PRler für Lobhudeleien gegenüber seinen Kunden bezahlen. Das ist zumindest nur mässig weise. Vorsichtig gesagt. Denn bei Heise ist durchaus noch ein gewisser Ruf zu verlieren. Ansonsten: SPON wuerde in so einem Fall von der Blogosphaere Feuer bekommen. Aber weil es “unsere” Leute sind und der Saftladen, der einmal im Jahr die Haeppchen hinstellt, halten andere offensichtlich die Klappe. Ganz toll.