23.2.2008 | 19:57 von DonAlphonso

In eigener Sache

Das Plugin Spam Karma hat heute irgendwie etliche Kommentatoren, die ein WordPress.com-Blog als ihre Website angegeben haben, mit einem sehr schlechten Karma belegt und nicht zugelassen – was ich erst bemerkte, als ich einen bestimmten Spammer in die Tonne getreten habe. Ich habe diese Kommentare jetzt wieder ausgegraben. Sollte das problem nochmal auftreten, bitte ich einfach um eine Mail, Adresse siehe Impressum.

Danke für die Aufmerksamkeit.

22.2.2008 | 23:37 von DonAlphonso

Spalter bei den Essensbloggern

Es gibt Typen, die wir noch mehr hassen als die Römer:
diese verfluchten Judäischen Volksfrontmistkerle.
Oh ja… ja. Spalter
Und diese Populäre Volksfront.
Ja! Und wie… Spalter, Pisser.
Und die Volksfront von Judäa!
Ja! Alles Spalter.

Ich habe hier meine Bedenken gegen den typischen Blogaktionismus beim Versuch, Bilderdatenbanken aufzubauen, zu Protokoll gegeben. Inzwischen scheint Google das Problem insofern gelöst zu haben, als die rechtlich hochriskanten Bilder von “Marions Kochbuch” im Ranking abgestraft wurden – da heisst, wer heute nach Essensbildern für die Verwendung sucht, wird mutmasslich seltener auf diese Pixeltretminen stossen. Trotzdem halte ich die führenden Schreihälse Dieter Petereit und Lanu sowie ihre jeweiligen Freundeskreise, die mehr oder weniger gute Bilder online stellen, für ungeeignet, eine sinnvolle Alternative zu schaffen. Und wer das anders sieht, kann ja mal diese beiden Links zusammensetzen und aufrufen:

http://www.lebe nsmittelfotos.com/archives/103
http://la nu.blogger.de/stories/1054320/

Ich wiederhole mich, aber wer Bilder braucht, soll sie bitte, bitte selber machen. Alles andere ist unzuverlässig und mitunter von Leuten inszeniert, deren Denke nicht auf das Allgemeinwohl, sondern vor allem auf die nächste linkträchtige Aktion und das Wegbeissen der Konkurrenz konzentriert ist. Und das ist bei angeblichen “Hilfsprojekten” alles andere als eine gute Basis.

21.2.2008 | 19:17 von DonAlphonso

Die Cebit-Blogger-Lüge: Traue nie einem PRler

Dass PRler und Werber das letzte sind, mit dem man sich beruflich einlassen sollte, lernt man als Journalist in aller Regel schnell – es sei denn, man legt Wert auf den Abschaum der Kommunikationsbranche und die Glasperlen, mit denen dort Johurnaille dazu bewegt wird, jedes Loch jeder Begehrlichkeit zu öffnen. Komischerweise gibt es in der Blogosphäre ein weit verbreitetes Misstrauen gegen Journalisten genau wegen derer, die sich kaufen lassen und betrügen, aber weniger gegen die Verursacher dieser Geschäfte.

Womit wir beim Werber Sascha Lobo und Johnny Haeusler wären, zwei Leute, die für ihre Blogs von einer mit Bekannten durchsetzten Jury den Grimme-Online-Award bekommen haben, dann – unter Einschluss eines Jurymitglieds – den Blogvermarkter Adical gründeten und, während dieser mangels Kunden seit nunmehr seit zwei Monaten zur werbefreien Zone verödet ist, sich inzwischen mit eben jenem Jurymitglied als Gestalter eines PR-Blogs für die Druckerpatronenrecyclermesse CeBit verdingen.

Und die nun hat vor einer Woche ihr Herz für Blogger entdeckt. In einem viel beachteten Statement schreibt der Pressesprecher der CeBit auf dem PR-Blog blumig:

Fernab der so genannten etablierten Medien Tageszeitung, Fachmagazin, Radio und Fernsehen hat sich eine neue, eine schnelle, eine spannende und besondere Form des Journalismus entwickelt. Das Bloggen! […] Besonders die Berichterstattung über Technologie hat dadurch eine schnelle und spannende neue Dimension dazubekommen und dadurch auch inhaltlich sehr gewonnen. Blogs sind heute für Technologie-Freaks nicht mehr wegzudenken. Und oft macht es schlichtweg Spaß, Beiträge voller Begeisterung zu lesen, Tipps zur Nutzung zu bekommen, die hilfreich, ehrlich, bodenständig und ungefiltert sind. All das hat uns bei der Deutschen Messe als Veranstalter der CeBIT dazu gebracht, dass wir die Arbeit von Bloggern unterstützen müssen. Und wollen.[…] Deshalb werden wir erstmals zur CeBIT 2008 auch Blogger als Journalisten akkreditieren und ihnen bei Ihrer Arbeit die Unterstützung zuteil werden lassen, wie es seit Jahren Journalisten der traditionellen Medien gewohnt sind. Wie bei den traditionellen Medien sollte es möglichst auch für die Blogs einen inhaltlichen Zusammenhang zu Technologie-Themen geben, die sich auf der CeBIT wiederfinden.

Diese Aktion brachte dem PR-Blog unter Bloggern sehr viel Zustimmung und lobende Verlinkungen ein, auch wenn in den Kommentaren seitens Häusler und Lobo der Ton wegen einiger ausbleibender Zustimmung etwas rauer wurde. Endlich, hatten viele Blogger den Eindruck, werde man ernst genommen von einer Messe; ein Pressesprecher erkenne die neue Macht aus dem Internet an, man werde für das Publizieren im Netz belohnt, blabla sülz laber.

Oder auch nicht. Denn die Cebit wollte mit dem letzten Satz offensichtlich ausdrücken, dass nicht jeder Blogger als Bereicherung angesehen wird, sondern nur gewisse, handverlesene Blogger. Andere wurden einfach aussortiert, und zwar mit einer gar nicht mehr so nett klingenden Massenmail:

Sehr geehrte Damen und Herren, zunächst einmal vielen Dank für Ihr Interesse an der CeBIT 2008. Nach eingehender Prüfung Ihres Blogs/ Internetseite müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir keinen direkten Bezug zu den Themeninhalten der CeBIT erkennen. Für eine Akkreditierung im Bereich Blog/Onlinemedien ist dieser Zusammenhang jedoch Grundlage für eine Akkreditierung zur CeBIT.

So ist das eben mit PR: Nett sind sie nur, wenn sie was wollen, und geben tun sie nur, wenn sie mehr zurückhaben wollen. Es fanden sich genug nützliche Idioten, die der CeBit unter den Blogs zu einem coolen Image verholfen haben, und wenn es dann die Absagen gibt, ist es auf dem CeBit-Blog sehr, sehr still. Kein Wort zum Thema seitens der PR-Autoren Lobo und Häusler.

Tjaja. So ist das.

21.2.2008 | 14:13 von DonAlphonso

PR und Blogs – mal wieder.

Allen Beihilfsgründerszenen und Anbiederungsturis (siehe aktuell die diversen PR-Handreichungen für Zoomer) zum Trotz: Deutsche Blogger eignen sich nur bedingt als Plattform für Produktvorstellungen. Das betrifft im besonderen Masse alles, was Blogger selbst mehr oder weninger wacklig auf die Beine stellen, denn da finden sich immer welche, die sehr genau, übergenau hinschauen. Aber auch anderen geht es nicht besser: Obwohl die Methoden in den letzten Jahren durchaus feiner und intelligenter geworden sind, ist das Echo alles andere als berauschend.

Den Beweis für diese These trat vor ein paar Wochen das Onlinemedium “Nouvelles” an. Auch ich bekam per Post einen Hinweis auf deren Start, mit persönlicher Ansprache und Unterschrift, und zur Erinnerung dann noch eine Mail hinterher. Manche – man ist versucht zu sagen: Die üblichen PR-Verdächtigen – reichten die PR der männlichen Gründer einer Frauenpostille einfach so durch, aber an anderen Stellen lief es eher bescheiden, Srichwort Männer, die mit einer surfenden Frau auf dem Klo Werbung machen. Beim letzten Beispiel beachte man auch die Kommentare – postalisch spammen und dann noch Drohungen absabbern ist nicht wirklich kluges Marketing.

Und dann waren da noch die Freunde, die nach altnichtbewährter Methode versucht haben, durch die Versendung von alten Computerregisterkarten ein Alternate Reality Game zu veranstalten. Stichworte Thefinalmill, Vanvelsenmeer, In-a-rush und ähnliches, eine Handlung verteilt über diverse Blogs und fingierte Webseiten. Vom Stil her mit Personen in irgendwelchen Gefahren und Geheimnissen mal wieder der Versuch der altbekannten VM-People, sowas in Deutschland nach mehreren eher erfolglosen Projekten durchzuziehen, aber es können auch andere sein. Vielleicht wird man es nie erfahren, denn inzwischen ist die Resonanz unter den Bloggern gleich Null.

Und dann waren da noch die Junggründer, die in einen juristisch umkämpften Markt eoinsteigen wollten, einen nicht unverfänglichen Namen, eine Ltd. und ein absolut untaugliches Impressum hatten, und um Awareness durch Blogs nachfragten. Hmpf.

Was man daraus lernen kann? Wenn man etwas erreichen will, muss man genau, viel genauer als bisher überlegen, wen man wie ansprechen kann. Bei den üblichen Schleimbratzen der PR- und Startup-Blogs ist es leicht, aber dort bekommen es in der Regel nur andere PR- und Startup-Schleimbratzen mit. Das ist sicher nicht das Publikum, das man für sein Projekt haben möchte. Meines Erachtens ist es nur sinnvoll – und auch dann allenfalls begrenzt sinnvoll – wenn man sich bei jedem angeschriebenen Blogger genau überlegt, was es ihm bringen könnte, sich mit dem Projekt zu beschäftigen. Und dann nicht gleich mit Karte, Paket oder Mailbombung ins Haus fallen, sondern unter Bezugnahme auf die eigene Annahme vorsichtig nachfragen, ob sowas vielleicht von Interesse sein könnte. Dabei sollte man aber unbedingt darauf achten, dass die Story stimmig ist. Die 2359. Copycat-Gründer, die nächsten gierigen Praktikantenabzocker oder das gefühlt hundertste Medium, das Blogger mit einer eventuellen Kooperation für 200 Euro/Monat angeln will, sie alle sollten sich verdeutlichen, dass die Risiken grösser als die Chancen sind; sei es nun, dass die Bemühung verpufft, ober man als Sau durch das Blogdorf getrieben wird, oder man als PR-Müll auf einer peinlichen Selbstdarstellungsruine schimmelt.

Am besten ist es meines Erachtens immer noch, etwas Gutes, Spannendes, Nettes zu machen und so dafür zu sorgen, dass die Leute sich gern damit auseinandersetzen. Weil sie es mögen, und nicht, weil sie sich dafür anlügen oder schmieren lassen, oder ohnehin jeden Dreck in ihr Blog klatschen.

20.2.2008 | 13:09 von DonAlphonso

Betreff: Plagiat/Gregor Schmitz Offene Mail an die Redaktion von Spiegel Online

Offene Mail an die Redaktion und die Chefs vom Dienst bei Spiegel Online:

Sehr geehrte Damen und Herren,

bei Spiegel Online findet sich ein längerer Beitrag ihres Autors Gregor P. Schmitz über das Team von Barack Obama, in dem viele Zitate und grosse Teile der Analyse nicht vom Autor, sondern eindeutig aus einem älteren Beitrag der Washington Post stammen. Die fraglichen Passagen sind lediglich übersetzt, wie sie an einigen Beispiele hier erkennen können:

Link zum Beitrag an der Blogbar

Trotzdem wurde das Plagiat erst heute wieder auf die Startseite von Spiegel Online gesetzt.

Darf ich fragen, warum der Spiegel einen derartig Fall toleriert und sich mit fremden Federn brüstet, zumal zumindest der Autor meines Wissens durchaus erfahren hat, dass der Fall inzwischen aufgeflogen ist?

Mit freundlichen Grüssen

Don Alphonso

19.2.2008 | 0:39 von DonAlphonso

Spiegel Online kopiert bei der Washington Post [Update] – Fehler meinerseits

So beginnt der Beitrag “Vier Strategen planen den Obama-Hype” von Gregor Peter Schmitz, dem Washington-Korrespondenten des Spiegels:

Washington – Im Januar 2007 spazierte Barack Obama vom Senat in Washington drei Blöcke weiter zu einem unauffälligen Bürogebäude. Ein paar Tage vorher hatte er dort ein paar Räume angemietet, die waren noch leer bis auf einige Plastikmöbel. Der Senator zog einen Klappstuhl heran, war in der “Washington Post” zu lesen, und setzte sich Julianna Smoot gegenüber – der erfolgreichen Spendensammlerin, die er angeheuert hatte, um die nötigen Millionen für seine Bewerbung um das Weiße Haus einzutreiben. Smoot blätterte durch die dünne Liste an Spendern, die Obama bislang zusammengetragen hatte.

Der Beitrag erschien am 18. Februar. Und so beginnt der Beitrag “The $75 Million Woman” von Matthew Mosk, Washington Post Staff Writer, veröffentlicht am 8. Oktober 2007:

On a frigid day in early January, Barack Obama rode the three blocks from the Capitol to a nondescript, four-story, white-brick building where he had rented a spartan office suite. Obama pulled out a folding chair and sat down with Julianna Smoot, the veteran Democratic fundraiser he had hired to raise the millions of dollars he would need for a presidential bid. Smoot thumbed through a thin list of potential donors that Obama had gathered during his 2004 Senate bid in Illinois and as he helped other politicians raise money for elections in 2006.

Das hier schreibt Schmitz weiter:

Der fragte besorgt: “Was sollen wir tun?” Smoot antwortete nüchtern: “Greif sofort zum Telefon. Und vergiss nicht, sie nach ihren Kreditkartennummern zu fragen.”

Und so liest sich das in der Washington Post:

“It wasn’t much to work with,” Smoot recalled. “But that was how we started. He asked me what he should do, and I said, ‘Start calling. And don’t forget to ask for their credit card numbers.’ “

Desweiteren Schmitz:

Barack Obamas Bank hat ihren Sitz im 11. Stock eines Hochhauses in Chicago. Hier arbeiten seine Geldsammler, und an den Wänden feuern sie Motivationssprüche an wie: “Lauf dem Geld nach!”

Und wieder Matthew Mosk aus Washington:

Obama’s campaign offices are spread across the entire 11th floor of a Chicago high-rise. The finance team’s desks are scattered around a Ping-Pong table. Tabloid headlines — “Record Haul for Obama,” “Run for the Money” — are taped to the walls.

Schmitz will das von der Spendensammlerin gehört haben:

Die Obama-Finanzchefin spielt ihre eigene Leistung herunter: “Alle Demokraten respektieren und bewundern die Clintons. Aber die Leute wollen nun etwas anderes. Es ist also gar nicht so schwer, Spender von Obama zu überzeugen.”

Offensichtlich hat sie das gleiche auch zu Mosk gesagt:

“All Democrats respect and admire the Clintons and are grateful for what they’ve done. But people want someone different now,” Smoot said. “And you know what?” she added, her tone softening as if she was about to share a secret: “It’s not a hard sell.”

Wenn man sichn jetzt noch den Spass macht und ein paar andere Zitate dieses Features ins Englische rückübersetzt, findet man weitere “Quellen”, die der Spiegel suchen sollte – etwa diesen Beitrag in der New York Times zu Obamas Redenschreiber. Nebenbei würde ich mir an Stelle der neuen Online-Chefs auch mal die älteren Beiträge von Gregor Peter Schmitz anschauen. Sowas “passiert” selten nur einmal. Dass es passieren kann, ist mir durchaus bewusst, ein ehemaliger Chefredakteur von mir hat mit einer vergleichbaren Sache einen Medienskandal in der Schweiz ausgelöst.

Aber an Stelle des Spiegels würde ich handeln – und dann eine Weile die Klappe halten, wenn es um Qualitätsjournalismus geht.

(Tip via mail)

[UPDATE] Fehler meinerseits.

18.2.2008 | 15:15 von DonAlphonso

Zoomer. Wenn Medien schlechter als schlechte Blogs werden.

Mich würde interessieren, wie die Sitzung beim Medienkonzern Holtzbrinck verlaufen ist, bei der der Launch von des Nachrichtenportals Zoomer beschlossen wurde. Und wie viele Feiglinge da am Tisch sassen und den Mund hielten, obwohl sie intuitiv verstanden haben, was Zoomer ist:

Schrott.

Inhaltlich ist Zoomer auf dem Niveau einer Biblia Pauperum, der Bilderbibeln des 15. Jahrhunderts für die Schicht zwischen den Totalanalphabeten und den Schriftkundigen. Entsprechend mau und runtergrebrochen sind dann auch die Inhalte, in etwa auf dem niveau von RTLII-News. Dass die gleichen Leute auch den eher schlecht rezipierten und belanglosen Tagesspiegel online produzieren, ist kein Wunder – aber dass man inhaltlich nochmal drunter bleibt, obwohl man durchaus auf vernünftige Medien wie das Handelsblatt zugreifen könnte, überrascht mich dann schon. Von der Vertiefung der Themen, die den Leserbewertungen derselben folgen soll, sehe ich nichts.

Die Nutzung ist nach meinen Rumspielereien insofern “intuitiv”, als man eine Menge Intuition braucht, um sich zurechtzufinden. Sehr lange Ladezeiten machen das Ganze auch nicht einfacher. Wer kommentieren oder bewerten will, muss jedesmal höchst nervige Catchpas überwinden. Das soll Nutzern wohl die Vorteile der Anmeldung bei Zoomer nahebringen, aber ich wäre überrascht, wenn das klappen könnte. Die AGB und der Datenschutz sind jedenfalls eine ziemliche Frechheit am Rande dessen, was in Deutschland möglich ist:

Insbesondere stimme ich zu, dass zoomer.de die von mir in mein Profil eingetragenen Informationen und Informationen, wie ich zoomer.de nutze, (unter anderem mit Hilfe von sog. Cookies) sammelt, speichert und diese Informationen auswertet, um die Werbung auf der Website auf meine Bedürfnisse anzupassen (sog. personalisierte Werbung).

(2) Der Nutzer räumt zoomer.de ein räumlich und zeitlich uneingeschränktes, kostenloses Nutzungsrecht an den von ihm auf dem Internetportal zoomer.de veröffentlichten Inhalten, insbesondere an den Diskussionsbeiträgen in Wort und Bild, den Bewertungen und Kommentaren ein. Das Nutzungsrecht erfasst insbesondere

* das Recht, die Inhalte zu speichern und zu vervielfältigen und online im Internet auf zoomer.de sowie auf weiteren Internetportalen öffentlich zugänglich zu machen, soweit diese Internetportale auch von Unternehmen der Holtzbrinck-Gruppe (verbundene Unternehmen im Sinne von §§ 15 ff. Aktiengesetz) betrieben werden;
* das Recht, die Inhalte anderen Unternehmen, die jetzt oder zukünftig zur Holtzbrinck-Gruppe gehören, online per Datenübermittlung oder offline auf Datenträger gespeichert zu übermitteln und zur Speicherung und Vervielfältigung sowie zur Veröffentlichung online im Internet auf deren Homepages und Portalen zur Verfügung zu stellen; der Nutzer willigt deshalb bereits jetzt darin ein, dass zoomer.de die eingeräumten Nutzungsrechte an andere Unternehmen der Holtzbrinck-Gruppe weiter überträgt bzw. weiterlizenziert.

Ich glaube nicht, dass sich viele eintragen werden. Weil Zoomer keine Eigenschaft hat, die einen dazu bringen würde. Je länger ich mich damit auseinandersetze, desto mehr habe ich das Gefühl einer bepinselten Leere. Ein krawalliges, buntes Nichts, das mich aufsaugen und zu einer Interaktion verführen soll, die in etwa auf dem Niveau irgendwelcher SMS-Chat-Sendungen daherkommt. Es heisst, das Projekt würden sehr junge Leute machen, und das merkt man auch. Manche von denen betreiben auch Blogs, die, vorsichtig gesagt, jetzt nicht rasend prominent sind, einfach, weil sie nicht besonders gut schreiben können. Angeblich vierzig Mitarbeiter sollen es sein, aber es sind sicher nicht die Spitzenkräfte, eher Prakti- und Volontärsverschickung in die Infowüste. Beim Tagesspiegel gibt es wenigstens noch ein Printkorsett, das den Krempel online so lala in Form hält; bei Zoomer fehlt das, und der ganze glibbrige Infobrei läuft dann über den Bildschirm.

Es gab ja schon zwei inhaltlich ähnlich gestrickte Vorgänger, News Frankfurt und Business News. Beiden wurde hier frühzeitig ein Scheitern in Aussicht gestellt, und man kann nicht sagen, dass es nicht gekommen wäre, wie ich dachte. Deshalb hier und jetzt: Zoomer wird eine fette Pleite. Dummencontent gibt´s schon bei der Bild, und das andere findet man ohne blöde Sprüche und guter Bedienbarkeit woanders. Eigentlich überall. Nur nicht bei Zoomer.

siehe auch bei weltenweiser.

17.2.2008 | 18:14 von DonAlphonso

StudiVZ und Zoomer.de – neue Technik, alte Bugs

StudiVZ hat sich eine neue Software gegönnt. Morgen dürfte dann der erste grosse Belastungstest sein, denn Gerüchte besagen, dass morgen dazu auch das neue Holtzbrinck-Nachrichtenportal Zoomer.de online gehen soll – zugeschaltet auch bei StudiVZ. Das ist streng geheim – gewesen, bis gerade jetzt.

Und wer wissen will, wie Zoomer ist: So eine Art Newscommunity mit eher weichen Nachrichten, deren Bewertung nicht durch Ressorts, sondern durch die Nutzer zentral bestimmt wird. Ressorts gibt es da nicht. Statt dessen sehr viel Meinung und Kommentare, die durch Rubriken wie “Gegensprechanlage” angeheizt werden sollen. Die Idee ist, dass die User in einer Art “Intelligenz der Masse” das bewerten und nach vorne bringen, was eben jener Masse wichtig ist; die Redaktion füllt dagegen nur die News ein und hofft auf rege Beteiligung – etwa auch durch Multimediaupload der Nutzer. Man ahnt, was die Probleme sind: Die eventuellen rechtlichen Folgen durch Urheberrechtsverletzung bleiben bei den Nutzern. Entsprechend dem, was die Nutzer nach vorne bringen und klicken, reagiert dann auch die Mannschaft und sorgt für weiteres Klickmaterial. Die mutmassliche kommerzielle Idee dahinter: Die Nachrichteneinspeiser können mit geringstem Aufwand ein Maximum an Klicks erzeugen,oder andersrum, die Kosten werden dort konzentriert, wo Einnahmen zu erwarten sind.

Kurz, meines Erachtens basiert Zoomer.de nicht nur auf falschen Annahmen zu Intelligenz und Partizipationsbereitschaft der Nutzer sowie wenig Erfahrung mit Social Spamming, sondern wird als Klickibuntiadabeiportal ein weiteres Debakel auf Holtzbrincks Weg gegen die Mauer des Internets. Damit haben sie aber schon Erfahrung, siehe StudiVZ, etwa die Geschichte mit den privat gestellten Alben, deren Bilder von aussen abrufbar waren. Früher war es zumindest noch nicht ganz leicht, mit einem rechten Mausklick die URL des Bildes zu bekommen – man musste über den Quelltext gehen.

Mit der Änderung ist es anders, man bekommt durch den Rechtsklick sofort die URL des Bildes. Und man kann sie immer noch draussen ohne Einloggen anschauen, selbst wenn der Nutzer das komplette Album und sein Profil auf privat gestellt hat.

Die Probe auf das Exempel ist hier – weltexklusiv: Der erste Ausschnitt von Zoomer, gespeichert bei StudiVZ, bei einem “privat” geschalteten Profil. Das ginge übrigens auch mit na sagen wir mal Partybildern, die gewisse Mitarbeiter von Zoomer unvorsichtigerweise an gewissen Orten von StudiVZ offen rumliegen lassen, und die eine Erklärung dafür sein könnten, warum Zoomer ist, wie es ist. Spass beiseite, es ist unfassbar: Das Problem existiert seit anderthalb Jahren, und alles, was StudiVZ tut, ist: Die Lücke nochmal grösser zu machen. Sprich: Sollte man blöde Bilder online haben, die eine der diversen Stalkergruppen bei StuduVZ witzig findet, und man schaltet das Album auf privat, ist das Bild immer noch für jeden abrufbar. Auch, wenn man nur seine Freunde reinschauen lässt, kann es mit der URL jeder sehen. Immer. Ãœberall auf der Welt.

Ich verstehe nicht, warum die das nicht ändern. Ich verstehe es einfach nicht.