9.10.2007 | 17:18 von DonAlphonso

Über den professionellen Umgang mit Bloggern

Heute, gestern und vor zwei Wochen platzten bei einigen bloggenden Bekannten einige Projekte, die Verlage, deren Mitarbeiter und eine Firma mit den Bloggern vorlaut angedacht und grosskotzig geplant hatten. Und nebenbei zeigte sich – in meinem Fall – bei einem Konferenzveranstalter, hinter dem eine grosse Organisation steht, dass man ihnen in Sachen Abgrechnung trauen kann, wie dem Datenschutz bei StudiVZ.

Statt jetzt Namen zu nennen und Verlage und Unternehmen anzusprechen, möchte ich es ausnahmsweise mal andersrum machen und Ratschläge geben, wie man sowas macht, wenn man von einem Blogger was will.

1. Kenne Dein Gegenüber. Nicht vollquatschen, dass er eine su-per Marke ist, und dann irgendwie im Lauf der Zeit merken, dass der Blogger ein wenig mehr Freiheit will als die hauseigenen Schreibsklaven.

2. Überleg Dir genau, was Du willst. Desto klarer die Vorstellungen sind, desto leichter und schneller lässt sich dafür ein Konzept entwickeln.

3. Sei Dir über die Kosten im Klaren. Wer als Chefredakteur 3, 400 Euro hat, kann sich vielleicht einmal im Monat eine tolle Session mit einer wunderbar bloggenden Sexsenderin leisten, oder ein Essen bei einem bloggenden Koch für die ganze Mannschaft, aber was Blogger als Schreiber angeht, haben Germanblogs, die taz und andere schon bewiesen, dass im Niedriglohnbereich nichts zu reissen ist.

4. Gegenfinanzierung ist Dein, ganz allein Dein Problem. Wenn Du es nicht gegenfinanzieren kannst, lass es einfach bleiben und geh den Leuten nicht auf den Sack mit dem Beschwafeln Deiner Unfähigkeit.

5. Wenn Du ein Beratungsgespräch und neue Ideen willst, geh zu einem Berater, und quatsch nicht Blogger an, um dann ihre Ideen zu klauen.

6. Wenn Du von einem Blogger Konzepte willst, bezahl ihn dafür. Wenn es Dir nichts wert ist, wenn es nicht so wichtig ist, lass es bleiben.

7. Sage schnell und deutlich, was Du denkst, und warte nicht ein paar Wochen, bis Du etwas durchsickern lässt.

8. Mach Dir sehr schnell Gedanken darüber, was Du wann mit welchem Projekt erreichen willst, und mach dafür verbindliche Zusagen

9.Bezahle Deine Rechnungen schnell und ohne Tricks.

10. Beherzige diese Ratschläge, denn langsam bin ich doch etwas angenervt, von den immer gleichen Pappnasen zwischen München und Hamburg die immer gleichen Geschichten zu hören, das Aushorchen von A, wie es denn mit B wäre, dann das Ausnützen von B, bis man zu C geht, Hauptsache, man ist immer irgendwo im Gespräch und tut so, als ob man was anderes wollte als Deppen, die einfach aufkommensneutral das eigene, verstaubte Webprojekt aufsexen – und wenn ich richtig genervt bin, werden hier demnächst auch mal die Namen und Geschichten einiger höchst peinlicher Medienvertreter auftauchen, die sowas seit Jahren betreiben. Blogger sind meist keine Agenthuren und keine Kaufjohurnaille, behandelt sie entsprechend, oder lebt mit den Konsequenzen.

9.10.2007 | 11:16 von DonAlphonso

Bloxbox und Blogfox – und wieder stirbt ein Stück Blogbusiness

Geld mit Blogs verdienen scheint nicht eben eine leichte Sache zu sein. Vielleicht sollte man erst mal lernen, Wasser aus Steinen zu drücken, dann kann man sich ja nochmal an Blogs versuchen. Von der Härte dieses nicht vorhandenen Geschäfts dürfte mittlerweile auch Mario überzeugt sein, der vor anderthalb Jahren damit begann, bekannte Blogs in sein “Verzeichnis” Bloxbox.net “aufzunehmen” – andere würden sagen, via RSS einfach die Inhalte anderer Blogs zu klauen und und versuchen, mit dieser neuen Seite dann Geld zu verdienen.

Die Schweiz ist ja nicht ganz unbekannt dafür, mit den paar dort lebenden Blogvermarkter und Koofmichs einiges an Übel angerichtet zu haben; das Wort “Trigami” und ein Hinweis auf deren Vorzeige”tester” “Yoda” Roman Hanhart mag hier genügen. Wenn man so will, war Bloxbox so eine Art Vorgeschmack auf Kommendes; es ist zu hoffen, dass es auch so bleibt, denn:

http://www.bloxbox.net/ ist offensichtlich tot, abgeschaltet, weg, ohne Angabe von Gründen verschwunden. Ich will jetzt überhaupt nicht wissen, warum genau und wie lange schon, Hauptsache, einer von denen weniger in der Blogosphäre.

Ein ähnliches Schicksal war wohl auch dem Projekt Blogfox.de beschieden; ein Versuch des mehrfach negativ aufgefallenen Thomas Promny und seiner Adfire GmbH, eine Art Suchmaschine für Blogs unter Zuhilfenahme der Arbeit anderer auf den wohl nicht vorhandenen Markt zu bringen. Blogfox ist inzwischen auf die Website von Adfire umgeleitet.

7.10.2007 | 18:54 von DonAlphonso

Sueddeutsche.de und dien Internetkriminalität II

Ich verstehe nicht ganz, wieso ein grosser Teil der Leute, die für Sueddeutsche.de arbeiten, diesen kranken Hasserblick auf das Internet und alles, was nicht ihrer Sichtweise entspricht, haben. Da wollen sie erst die Lufthoheit über Blogs und fahren ihre eigenen Dinger vor die Wand, zwischendrin sucht man nach Billigschreibern im Osten, dann plustern sie sich nach den Wünschen der Musikindustrie zu Verteidigern des Urheberrechts auf und schwupps, haben sie in ihrer Videokritik urheberrechtlich problematisches Material. Einer von denen schreibt über die Regeln des Web – und genau diese Regeln haben sie auch diesmal nicht kapiert. Und wie bei den extremen Anhängern unendlicher Bildgalerien zu vermuten, hat es die Sueddeutsche diesmal mit den Bildrechten erwischt.

Dieses Bild eines Säbelzahntigers wurde 2006 in die amerikanische Wikipedia hochgeladen und in den Beitrag zum Thema La Brea Museum eingefügt. Es ist kein brilliantes Bild, es ist mit einer kleinen Kamera und Blitz gemacht, schlecht ausgeleuchtet – aber scheinbar immer noch gut genug für “oh” von Sueddeutsche.de, denn mit diesem Kürzel fand sich das Bild letzte Woche, am 2. Oktober, in diesem Artikel. Sonst nichts. Und damit natürlich unter dem – vorgegebenen – vollen Urheberrecht der Süeddeutschen Zeitung.

Letzte Woche wurden die Leute dann, als mir die Übernahme aufgefallen ist, auf die unverschämte “Quellenangabe” hingewiesen – und was macht Sueddeutsche.de? Einen neue, nicht wirklich undreiste Angabe zum Photographen:

Foto: oh/Persian Poet Gal/Wikimedia Commons

Man wüsste jetzt nur zu gerne, wer zum Teufel eigentlich oh ist. Der Typ, der sowas ohne Angabe von der Quelle aus dem Internet zusammenräubert, die Datei verkleinert und es unter das Urheberrecht von Sueddeutsche.de stellt? Oder einfach einer, der ein Freund der ausgleichenden Ungerechtigkeit ist?

3.10.2007 | 21:40 von DonAlphonso

Rankings sind die Inhalte derer, die sonst nichts zu sagen haben

Bin ich eigentlich der einzige, der von all den momentan so gern verbreiteten Blog-, Traffic- und Linkrankings, Charts und Vergleichen extrem angenervt ist? Es ist meines Erachtens völlig in Ordnung, neugierig zu sein, wie viele Leute laut Counter, Alexa oder Serverstatistiken reinschauen, oder zu sehen, wer welchen Beitrag spannend findet, dass er ihn verlinkt. Aber wozu muss man daraus irgendwelche Listen basteln, die eine Relevanz darzustellen vorgeben?

Natürlich habe ich auch eine Art “Ranking”, wie jeder Blogleser. Es gibt Blogs, die ich täglich lese, es gibt Blogger, denen ich etwas verdanke, und andere, die mir egal sind. Jeder von uns hat eine andere Liste von dem, was wichtig und relevant ist; die Gründe und Motivationen sind nie gleich, und das ist prima so. Es ist vielschichtig, es stecken Emotionen dahinter, es ist die Basis dessen, was man im Guten als soziales Netz bezeichnen kann.

Und dann kommen diese Oschis daher und versuchen, mit dem Rankingbulldozer diese individuellen Beziehungen zusammenzuschieben, um irgendwelche Stars zu konstruieren. Die Tücken der Zählweisen werden ignoriert, wer aus wirtschaftlichen Gründen tolle Klickzahlen braucht, behauptet sie sich mehr oder weniger zusammen, und über die Relevanz von Traffic und Links macht sich keiner Gedanken.

Um nur mal drei Probleme herauszugreifen – Traffic etwa. Vor ein paar Monaten hatte mein Blog wegen dieses Beitrags, und genauer, wegen dieses Kommentars, eine Topplatzierung bei Google für ein Suchwort, dessen Bedeutung im Beitrag nicht erfüllt wurde. Die 80, 100 Hansel, die deshalb jeden Tag reinkamen, sind als Traffic vollkommen irrelevant gewesen. Inzwischen ist das Blog in dem Punkt hintergerutscht – prima. 80, 100 fehlgeleitete “Leser” pro Tag weniger – und was bedeutet das nun? Ist das Blog schlechter geworden, wird es weniger rezipiert? Wäre zum Suchbegriff passende Werbung auf der Seite, wären solche verirrten Sucher grossartig, weil die tendenziell eher auf Werbung klicken – ist das Blog aber nichtkommerziell, sind solche Besucher vollkommen irrelevant.

Oder Links. Was sagen eigentlich “via”-Links über die Relevanz eines Blogs aus? Wenn einer etwas findet, und ein anderer zitiert die Fundstelle bei ihm – was hat er dazu beigetragen, wo sind seine eigenen relevanten Inhalte? Linkschleudern ziehen oft selbst Links an, nur stellt sich die Frage, wie man “Relevanz” definiert. Extrembeispiel: Wenn A 100 via-Links hat, und 10 auf eigene Inhalte, und B hat 10 via-Links und 100 auf eigene Inhalte – wer ist dann relevanter? A ist sicher die relevantere Linkschleuder, aber B ist der relevantere Autor. In einer Liste jedoch sind sie gleich relevant. Also, was ist bitte Relevanz?

Oder RSS-Leser, die inzwischen auch gern für Angebereien herhalten müssen. Wieviele echte “Leser” verbergen sich eigentlich hinter den Abos? Ist RSS nicht längst die Müllhalde derer, die einfach zu viel gleichzeitig wollen und deshalb das allermeiste sofort wieder weglöschen, ohne auch nur eine Sekunde reingeschaut zu haben? Werden manche Feeds aufgenommen, weil sie halt jeder aufnimmt?

Das alles sind Fragestellungen, über die ich bei den Listenmachern nie etwas lese. Die direkte Folge dieser Gedankenlosigkeit ist dann die Leichtigkeit, mit der Rankings überrumpelt, gefälscht und manipuliert werden. Linkparaden, Kettenbriefe, Spamkommentare, Anbiederung und vieles andere, was die Ellenbogenmentalität der aktuellen Blogosphäre ausmacht, hat seinen Ursprung auch in diesen Rattenrennen auf die vorderen Plätze. Und natürlich werden all diese Listen dann auch brav zur eigenen Selbstvergewisserung verlinkt. Super Sache: Ranke 100 Leute und bekomme 50 Links.

Bäh.

3.10.2007 | 20:34 von DonAlphonso

8 Ratschläge, wie man sich als Troll besser nicht benehmen sollte

1. Notorisches Trollen ist doof.

2. Wenn man schon trollt, sollte man bei einem Namen bleiben.

3. Wenn man nicht bei einem Namen bleibt, sollte man wenigstens die angegebene falsche Email wechseln.

4. Wenn man das auch nicht hinbekommt, wäre es weise, die verlinkte Seite zu ändern.

5. Und wenn das auch nicht klappt, ist es vielleicht ein wenig spät, zum Anonymizer zu greifen.

6. Unter diesen Voraussetzungen bringt rummaulen auch nichts mehr, keiner hilft Dir, keiner steht Dir bei.

7. Und mit kommentierten Ankündigungen wie

Anderenfalls werde ich Strafantrag gem. § 194 StGB wegen Beleidigung (§ 185 StGB) stellen.

zeigt man – mangels Persönlichkeitsrechten eines Trolls – auch nicht gerade tiefe juristische Sachkenntnis.

8. Ratschläge an löschende Blogbetreiber wie

Ich rate Ihnen dringend davon ab, auf diesen offenen Brief mit weiteren Beleidigungen, üblen Nachreden oder Verleumdungen zu reagieren.

sind in der Folge dann auch sinnlos, denn wer sich öffentlich so benimmt, den muss man nicht mehr beleidigen.

2.10.2007 | 16:25 von DonAlphonso

Die Grenzen der Kommerzialisierung

Ich habe in den letzten Tagen mit ziemlich viel Staunen die Debatte rund um den Versuch der sich “WordPress Deutschland” nennenden Personen verfolgt, in der neuesten Version der Blog-Software eine fertige Lösung zum Implementieren des Linkkaufdienstes “Linklift” einzubauen. Ich kann jedem nur raten, sich mal genau diesen Forumsstrang und den Folgenden durchzulesen, mit besonderem Augenmerk auf die Einlassung derer, die von dem Deal begünstigt sein wollten. Wollten, weil sie nach den Protesten und einer angedrohten Aufteilung der WordPressaktiven nach Löschungen und Anschuldigungen nun doch bereit sind, die automatische Hilfe für die Firma Linklift rauszukicken. [http://blog.wor dpress-deutschland.org/2007/10/01/ aenderung-der-de-edition.html] Linklift vertickt Links und wird von einigen bei WordPress als “Plugin-Spam” bezeichnet.

Die Intransparenz und Selbstherrlichkeit, mit der diese Debatte von Seiten der Linklift-Geschäftspartner verlaufen ist, lässt mich offen gesagt erst mal sprachlos zurück. Ich verstehe, dass inzwischen an einer zweiten WordPress-Community gebastelt wird; wieso man mit Leuten, die ohne Rücksicht auf andere ihre kommerziellen Interessen verfolgen in ein und der selben Gemeinschaft sein sollte, ist mir auch nicht ganz klar. Der Fall – diesmal ohne Beteiligung dieses Blogs hier, das gerne als Zentrale des Blogfundamentalismus bezeichnet wird – zeigt meines Erachtens schön auf, was gar nicht geht; zumindest nicht mit denen, die aktuell bloggen und sich für die Sache einsetzen. Warum “WordPress Deutschland” umgedacht hat, ob sie wirklich ein einsehen hatten, Linklift Angst wegen schlechter – noch schlechterer – Resonanz bekam, oder einfach die Angst umging, demnächst den Einfluss auf die deutschen WordPressblogger zu verlieren, kann ich nicht erkennen, ist aber auch egal. Der Fall zeigt mal wieder exemplarisch, wie Kommerz in Blogs nicht geht.

Marketingdeppen und PRoleten behaupten weiterhin, dass gerade die Nähe der agierenden Personen, die sozialen Netzwerke besonders gut geeignet sind, um wirtschaftliche Interessen an den Mann zu bringen. Bei denen, die hier sowieso nur sind, um ihre Geschäfte zu machen, kann das in Grenzen stimmen, selbst wenn alle natürlich Geld haben wollen, das erst mal irgendwie mit diesen sozialen Bindungen begründet, oder noch schwieriger, erwirtschaftet werden muss. Dann gibt es noch die Lecktmich-Typen, die ohne Rücksichten mitnehmen, was sich so bietet: Da würde ich die – meines Erachtens extrem unerfreulichen – Trigami-Autoren und andere Hilfs-PR verorten. Und dann noch die, die das als Amateure, als Hobby, zum Zeitvertreib und nur des Spasses wegen machen – und diese Leute reagieren eben mitunter rebellisch, wenn versucht wird, aus einer menschlichen Bezihung einen sozial optimierten Geschäftsvorgang zu machen. Der Koofmichblogger ist da auch in keiner privilegierten Situation im Vergleich zum schleimenden Callcenter-Agenten und dem Hafenrudi, der versucht, Seeleute ins Bordell zu schleifen. Wer´s nicht glaubt, sollte unbedingt die Foreneinträge lesen – das ist der Stand der Blogosphäre im Herbst 2007.

Robert Basic hat so seine Zweifel bei der neuen Community.

1.10.2007 | 1:24 von DonAlphonso

Das deutsche Kommentarspamproblem

Kennen mittlerweile ziemlich viele Blogger: Da kommt ein Kommentar von einem, von dem man noch nie was gehört hat, der entweder ein paar halgbare Worte der Bestätigung hinterherschiebt, oder trollmässig abkotzt und seinen eigenen Link reinklatscht. Verknüpft wird das in der Eingabemaske mit Webseiten wie Tarifedurchchecken23.de, kuchentischpr2000.com, patronenstoff.net, astrologieconsultundhilfe.net und supadollemarketingberatung.co.uk. Manchmal sind es kommerzielle Blogs, oft auch einfach Kommerzseiten. Der Themenbezug ist minimal, oft haben die Knilche noch nicht mal begriffen, worum es eigentlich geht.

Das Problem dieser händisch eingetippten Scheisse ist im momentanen Ausmass – an der Blogbar z bis zu 5 Kommentare am Tag – vergleichsweise neu. es begann vor etwa drei Monaten und wird ganz offensichtlich von den Seiteninhabern selbst betrieben. Ich frage mich, ob es da irgendwelche Seminare, Ratschläge oder Mailings gibt, die das in den letzten Monaten empfehlen. Nach meiner Beobachtung sind davon vor allem “grössere” Blogs betroffen, bei denen man sich zum Kommentieren nicht extra anmelden muss. Nur zwei dieser Spammer sind bislang auch auf meinem Blogger.de-Blog aufgetaucht.

Bislang habe ich den Krempel manuell gelöscht, aber nach dem heutigen Radaubruder, der partout sein PR-Blog ins Gespräch bringen wollte, frage ich einfach mal in die Runde: Was tun? Rechtlich wird es wacklig, weil es tatsächlich nicht reiner Spam ist. Also, was dann? Könnte eine Art Prangerliste bei diesen Freunden helfen? Jojo hat es mal mit der Einstellung der Verlinkung probiert, aber genau das würde ich nicht machen wollen; schliesslich erschwert das die Orientierung beim kommentieren und diskutieren enorm.

28.9.2007 | 22:10 von DonAlphonso

Die Tag Cloud hat ausgeregnet

Ich bin bekanntermassen kein Freund von übermässigen Tags und Tag Clouds – zu sehr auf banale Schlagworte ausgerichtet, und als Wolke letztendlich reduzierend auf das Grosse, scheinbar wichtige. Tags und ihre Visualisierung stehen in meinen Augen oft für den Versuch, breite Schneisen durch eine Bloglandschaft zu schlagen, die das eigentlich nicht nötig hat. Mit dem übermässigen Gebrauch dieser Systeme zwingt man sein eigenes Blog, die Website, die Community in ein Relevanzkorsett, das in seiner Wirkung zumindest zweischneidig ist.

Letzthin habe ich Screenshots vom Projekt “DerWesten.de” gesehen, dem neuen Onlineportal der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). Da war so eine Tag Cloud. Aufgefallen ist sie mir, weil ich eigentlich schon länger keine Tag Cloud bei neuen Projekten und Relaunches mehr gesehen habe. Die Süddeutsche.de hatte nach dem Relaunch so ein Ding – das ist jetzt verschwunden. Und wenn mich nicht alles täuscht, war die Tag Cloud bei Blog.de früher auch sehr viel grösser als der kümmerliche Rest, der jetzt an den Rand gequetscht wird. Und auch die Blogsuchmaschine Technorati, die explizit kleine Scripts zur Erzeugung von Tag Clouds anbietet, hat nichts dergleichen auf ihrer Startseite.

Ist das jetzt nur mein Eindruck, oder ist da der heisse Scheiss von gestern der Web2.0müll von heute?