An die d.k.d Internet Service GmbH Kaiserstraße 79 D-60329 Frankfurt/Main

Sehr geehrte Herren,

in den letzten Wochen haben zwei von Ihnen verantwortete “Blogger” namens “Flyinggirl” (http://blog.glamour.de/blog/flyinggirl) und “Tomek” (www.technosexual.de) sich unter meinen Beiträgen auf der Website www.blogbar.de dreimal zu Wort gemeldet. Bei “Tomek” war ich zu Beginn gleich etwas negativ voreingenommen, weil er seine IP versteckte: proxy2.anon-online.org. Ausserdem machte ein gewisser Joe alias “rautenbachenator” (http://pupileye.blogger.de/) gleich mehrfach auf sich auch mit Links zu seinem Blog aufmerksam.

Keines der drei Blogs hatte zu diesem Zeitpunkt ein Impressum; die URL technosexual.de ist bis heute auf eine mutmasslich fiktive “Inc”, die angeblich unter Ihrer Adresse residiert, angemeldet worden.

Nachdem inzwischen überklar und von Ihnen eingestanden ist, dass es sich bei diesen “Charakteren” um eine von Ihnen verantwortete Werbekampagne für ein Duftwasser von Calvin Klein handelt, habe ich gestern die nötigen Schritte in die Wege geleitet. Ihr Verhalten ist demzufolge ein klarer Verstoss gegen § 4 (3) UWG sowie § 6 Abs. 2 MDStV bzw. §7 TMG, und eine Verletzung unserer Rechte gemäss §§ 1004 und 823 Abs. 1 BGB. Wir sind zur Auffassung gelangt, dass es sich bei den Beiträgen um einen klaren Fall von Spam und Schleichwerbung handelt – die beworbenen und verlinkten Seiten sind schliesslich klare Werbeträger. Nach reiflicher Überlegung sind wir zum Entschluss gelangt, mit Ihnen eine gütliche Einigung zu suchen, bevor wir formale Reaktionen einleiten.

Unser Vorschlag einer gütlichen Einigimg sieht deshalb aus wie folgt: Für das von Ihnen betriebene Einstellen von Kommentaren für ein werbendes Angebot auf unserer Website sowie für die dadurch erzielte Reichweite für Werbung im redaktionellen Teil (!) von Blogbar.de – die Blogbar ist mit Google-Pagerank 6 eines der meistverlinkten Blogs Deutschlands erreicht die Pageimpressions der Website einer durchschnittlichen Lokalzeitung – kurz, für Ihre Werbung berechnen wir Ihnen pauschal und vergleichsweise günstig

499 Euro a 6 getätigte Einträge: 2.994 Euro

dabei verzichten wir gnadenhalber auf eine Bewertung von zwei weiteren werblichen Trackbacks. Bearbeitungsgebühr für das nach Zahlung erfolgende Löschen Ihrer schleichwerbenden Beiträge durch die dazu befugte Fachkraft:

14,99 Euro pauschal 14,99 Euro

Summe 3008,99 Euro
zzgl. 19% Mehrwertsteuer 571,71 Euro

Bitte überweisen Sie die Sunmme von 3580,70 Euro umgehend, spätestens jedoch innerhalb der nächsten zwei Wochen auf folgendes Konto:

Obgleich dieses Angebot vergleichsweise spottbillig ist – dieser Ihnen inzwischen bekannte Kollege hier nimmt für geringere Verlinkung und Besucherzahlen deutlich mehr – müssen wir Sie ersuchen, uns nicht als günstigeren Werbeanbieter oder Dumpingangebot zu empfehlen. Wir lehnen Werbung kategorisch ab und bestehen nur auf Vergütung, weil sie ohne unsere Einwilligung auf das Blog gelangte. Der nächste Spamversuch wird dann aber mit dem vollen “Sixtustarif” berechnet.

Wir bitten Sie, uns im Laufe der kommenden Tages per Mail mitzuteilen, wenn Sie mit dieser angesichts Ihrer wenig erfreulichen Vorgehensweise fairen Regelung einverstanden sind. Desweiteren fordern wir Sie und Ihre Auftraggeber auf, uns auf Ehrenwort zu versichern, in Zukunft nicht mehr die Blogbar für Ihre Kampagnen zu missbrauchen. Sollten wir bis Donnerstag, den 12. April 2007, von Ihrer Seite keine diesbezügliche Erklärung erhalten, betrachten Sie bitte dieses gütliche Angebot als hinfällig. Wir werden dann unter Berücksichtigung der Faktenlage und den obigen Gesetzesverstösse eine neue, umfassende Rechnung unter Berücksichtigung der zusätzlichen Kosten für die angemessenen rechtlichen Schritte gegen Sie, Ihre Helfer und Auftraggeber zukommen lassen.

Mit freundlichen Grüssen

Don Alphonso für Blogbar.de

PS: Es mag Ihnen nicht wirklich nett erscheinen – aber wird Ihnen vielleicht sogar ein wenig Würde zurückgeben. Denn 800 Euro, also das, was normalerweise allein die Anwaltsgebühren für eine kleine Abmahnung sind, oder ein paar Beratungsstunden und ein paar Briefe zur Verteidigung – 800 Euro geben wir weiter an den Anti-Abmahnungstopf von Johnny Häuslers Adical. Und damit haben Sie wenigstens ein Mal in dieser Sache was Gutes getan.

[Edit: Nachdem die Herrschaften offensichtlich uneinsichtig sind, sind die obigen Preise erst mal als vorläufig mit Spielraum nach oben zu verstehen.]