5.3.2009 | 1:05 von DonAlphonso

Dumme PR ist, wenn sie auffliegt

Als ob es nicht zu viele marodierende Psychopathen neokonservativer und rechtsextremer Hate Sites gäbe, die sich, um nicht als Neonazis und Rassisten rüberzukommen, mit proisraelischen Slogans an die jüdische (und damit auch meine) Sache ranwanzen – als ob es nicht schon genug Elend und Missbrauch der Debatte über den Nahen Osten von allen Seiten gäbe, gibt es jetzt auch noch ein Seminar, wie man das macht. Oder vielleicht auch nicht, wenn man sich die begrenzten sprachlichen Fähigkeiten der Einladung zu Gemüte führt:

Intensiv-Seminar am 5. April 2009 in München

Israels Freunde in Deutschland sind aktiv, schreiben Leserbriefe, geben Newsletter heraus und betreiben Blogs und Websites.

Ein Intensiv-Seminar vermittelt jetzt in komprimierter Form professionelles Know How der politischen PR und wirkungsstarker Texte, print und online.

Mit moderner Methodik – Didaktik wird schrittweise und praktisch die Entwicklung von Rohinformationen zu überzeugenden Texten gezeigt.

Das Seminare richtet sich an Israel – Freunde, die ihre Einsatzwirkung messbar steigern wollen. Anspruch und Umfang des Seminars verlangen eine intensive Mitarbeit.

Agenda:

* Sprachpsychologisches Text Tuning
* Produktivität und Kreativität der PR
* Strategische PR-Konzepte
* Chancenreiche Leserbriefe
* Taktisches Argumentieren im Text
* Online Texte
* Wahrnehmungsphysiologie
* Neue Internetsprache
* Online Informationsdesign
* Grundlagen der Politischen Psychologie

(per unverlangt zugeschickter Spam-Mail)

Veranstaltet wird die Sach Naches von ILI – I Like Israel e.V., die eine Urkunde für den Heuchler der Woche ausstellen (falls sie an mich denken: Referenzen bei der IKG, der JCC, dem Aufbau und Tachles und und und) und von der Gruppe Honestly Concerned, deren Track Record beim Anquatschen der Medien zur deutschen Meisterschaft im Ablage-P-Weitsprung ausreichen dürfte. Gerade ILI kann man kaum nachsagen, dass sie vom Zentralrat wohlgelitten sind.

Das hilft einem natürlich kaum weiter, wenn man demnächst mal was diesen Herrschaften nicht Genehmes schreibt und dann deren Schüler in den Kommentaren hat. Aufgeblasenes, wichtigtuerisches Gefasel und a Schant fir di Goyim, vor ein paar Wochen noch während der Gazakrise das grosse Generve des Cyber Wars in den amerikanischen Blogs, demnächst vielleicht dann auch hier in Deutschland. Bleibt zu hoffen, dass das Seminar so gut wie die Einladung ist.

2.3.2009 | 8:46 von DonAlphonso

Das Lachen der Halbtoten

Was mich immer wieder – und in den letzten Tagen wegen dem Ende des Jugendprojektes Zünder – überrascht, ist die kaum verhohlene Schadenfreude gerade von Bloggern, die versuchen, das Bloggen selbst zu kommerzialisieren. Das reicht von “Wir haben es ja immer gesagt” bis zu “Boah bin ich froh, nicht von einem Verlag gekauft worden zu sein” – mitunter auch von Leuten, die zwischenzeitlich trotzdem Geld von Verlagen genommen haben.

Denn die Krise der Medien schlägt überall durch. Es ist keine Krise von Print, denn es krepieren auch genug Onlineprojekte. Es ist keine Krise des klassischen Journalismus, denn Conde Nast, die Welt, Focus und andere haben ihre Blogversuche längst wieder eingestellt – und das, obwohl sie teilweise durchaus “echte” Blogger eingekauft haben. Vom grossen Projekt der allgemeinen Berreicherung von Bloggern, mit dem sich Adnation und Blog.de zu Wort gemeldet haben, hört man auch nichts mehr. Im Gegenteil, die ehemaligen Vorzeigeleute verkaufen sich, Blogger, Einfluss und Twitter gerade an die PR. Als Dinnerspeaker. Also, mich würde es ja heben, wenn ich zum Essen… aber gut.

Ich denke, die würden das so oder so machen, aber das Problem ist: Es bleibt kaum was anderes übrig. Die Blogosphäre ist wunderbar als Ort für Spass, Vergnügen, Zerstreuung und Information, aber ein Nichts in Sachen Verwertung. Insofern ist die allgemeine Medienkrise auch eine Krise der Blogger, die Verwertung wollen. Und es ist damit auch eine Inhaltekrise, denn offensichtlich genügt ein Blogger den Herausforderungen genauso wenig wie die Passauer Neue Presse, Zoomer und Rocky Mountain News.

Ich wäre also ein wenig vorsichtig, wenn es um die Probleme anderer Leute geht, die nur grösser sind, weil sie mehr oder weniger anständig zahlen und echte Kunden haben, die jetzt Wernung zurückfahren. Um in so eine Krise zu kommen, müssten Profiblogger erst mal so weit gekommen sein.

Ach so, und: Wollte sich Adnation nicht letzten Herbst an einen starken Partner anschliessen?

28.2.2009 | 23:56 von DonAlphonso

Das still gewordene 2.0

Na, das sind ja nette Nachrichten:

Aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Lage vieler Unternehmen haben sich unsere amerikanischen Kollegen, die Veranstalter O’Reilly Media, Inc. und Techweb, leider entschließen müssen, mit der Konferenz Web 2.0 Expo Europe in diesem Jahr auszusetzen.

Ich kann mich an das Founders Forum 2001 in Elmau erinnern – das hätte eigentlich ausfallen sollen, weil man nur eine Veranstaltung in den USA schultern konnte, aber dann kam der Terror vom 11. September, die dortige Veranstaltung ist ausgefallen, und in Elmau folgte ein sagenhaft psychodelischer Event, bei dem die Stimmung zwischen Hybris und Verzweiflung schwankte, und in meinem Zimmer zwei Berater einen Geierfonds konzipierten, So gesehen ist es gar nicht so dumm von O’Reilly, den Europakongress abzusagen.

Aber unabhängig vom Tanz der Webzombies: Es ist schon erstaunlich, wie die Krise den vor kurzem noch so heiss gehandelten Firmen das Maul gestöpft hat. Man hört irgendwie so gar nichts mehr von grosser Zukunft, riesigen Chancen und schnellen schwarzen Zahlen. Und wie schon 2000 zeigt sich der selbe alte, immer gleich dumme Webfehler dieser Hypes: Bezahlen sollte das alles die boomende Werbung. Es sieht nicht so aus, als würde die Entwicklung der Werbeausgaben noch mit dem Wachstum der Startups mithalten. Der klassische Fall eines Marktes, der die Bodenhaftung verliert.

Aber selbst Google und Yahoo haben Probleme, mit Youtube und Flickr Geld zu verdienen, warum sollte es dann anderen besser gehen. Erstaunlich aber ist das völlige Fehlen von Startups bei der Suche nach Lösungen und innovativen Ansätzen in der Krise. Es gibt bei Qype keine Kategorie für krisenbewusstes Weggehen, es gibt bei StudiVZ keine Beratung, ob man während der üblen Zeit noch was dranhängen kann. Die Krise ist ein Problem, keine Chance. Womit sich diese 2.0er als Schönwettermodelle vorstellen. Alle miteinanger, mit ihren lustigen Namen und peppigen Büros und käuflichen PR-Schreibern. Überraschend? Nicht wirklich.

16.2.2009 | 12:10 von DonAlphonso

Facebook: Üblere AGB als StudiVZ

Schön langsam sollten die deutschen Jubelhelfer für Facebook wieder von ihrem kritiklosen Trip runterkommen und in Facebook das sehen, was es ist: Eine miese Datenkrake ohne effektives Geschäftsmodell, die von ihren Nutzern Dinge fordert, gegen die man sich durchaus den Rechtsweg vorstellen könnte. Facebook geht damit den Weg, den StudiVZ Anfang 2008 mit seinen nie effektiv durchgesetzten AGB vormarschiert ist.

Denn das, was facebook jetzt von seinen Nutzern erwartet, ist nicht weniger als eine Blankovollmacht zur unbegrenzten Nutzung der Daten, selbst wenn man die Mitgliedschaft aufkündgt. Und weil es gar so schön ist, bekommt Facebook laut Consumerist auch die Möglichkeit, Sublizenzen zu verteilen.

Ich habe meine ernsthaften Zweifel, ob das in Deutschland rechtlich bestand hätte, aber abgesehen davon: Was ist das eigentlich für ein miserables Verhalten? Nach dem angekündigten Verkauf von Nutzerdaten ist das der nächste Schritt zur totalen Aulieferung an einen Konzern, der zwar wegen seines flapsigen Chefs von der Wirtschaftsmediengosse gelobt wird, aber tatsächlich seine Nutzer wie Idioten behandelt und im Stil von StudiVZ vermutlich irgendwie darauf hofft, dass die Nutzer sich den Krempel nicht genau durchlesen. Vielleicht sollten sich das die deutschen Facebookwerber nochmal genau überlegen, bevor sie das nächste Mal wegen irgendwelcher Applikationen zum Zeitverschwenden den Inhalt ihrer feuchten Hosen in die Blogosphäre tragen.

10.2.2009 | 23:05 von DonAlphonso

Hätten Blogger Zoomer besser gemacht?

Die Chance wäre gewesen, eine internetaffine, mit der Blogszene und anderen interessierten Usern verzahnte Nachrichtenseite zu etablieren, die die Klaviatur des Netzes inkl. seiner technischen Möglichkeiten bedient.

Hier bei Don Dahlmann und an etlichen anderen Orten klingt an, dass das abgeschaltete Trashportal Zoomer vielleicht eine Chance gehabt hätte, wenn man mehr mit Bloggern gemacht hätte, Blogger gefragt hätte oder sich von Bloggern hätte beraten lassen.

Ich finde das etwas seltsam. Denn ich wüsste kein Medium, das so stark von Bloggern und Blogansätzen dominiert war. Es gab ein Redaktionsblog, mit Mercedes Bunz war eine bekannte Frontfrau der Blogpublizistik von Anfang an dabei und involviert, Redaktionsmitglieder waren selber Blogger, und bei den Meinungsmachern kaufte man sich einmal quer durch das Bloggemüsebeet, von Elsa Seefahrt über einen Kieler Möchtegern-Rapper bishin zu einem “Medienbeobachter” aus der wirren Neocon-Ecke. Man kann Zoomer vieles nachsagen, ohne ihnen in irgendeiner Weise unrecht zu tun, aber nicht, dass sie sich nicht um eine Anbindung an die Blogs bemüht haben. Die wussten sehr genau, was Blogs sind, und wie man sie nutzen könnte.

Was sie offensichtlich nicht verstanden haben, ist etwas anderes: Ein Blog ohne ordentliche Inhalte zieht nicht, wie auch ein Medium, das keine besonderen Inhalte bringt. Das ist das ganze Elend von Zoomer, und das Elend ihrer Bloggereiansätze. Natürlich ist ein Blog ein besseres Mittel zur Massenkommunikation als eine Steintafel, aber ohne kluge Texte bringt das nichts. Insofern: Blogger haben Zoomer zu dem Misthaufen gemacht, der es schon immer war.

Und Blogger, die es besser hätten machen können, waren offensichtlig gut beraten, sich nicht von diesem Projekt verheizen zu lassen, wie auch andernorts. Angesichts der mauen Professionalisierung der Blogosphäre könnte man vielleicht erst mal fragen: Können Blogger Blogs besser machen?

9.2.2009 | 16:06 von DonAlphonso

Holtzbrinck-Lügen haben kurze Zoomer-Beine

Vor zwei Monaten, als Holtzbrinck beim Trashportal Zoomer.de den Kahlschlag einleitete, sagte der verantwortliche Geschäftsführer noch:

„Zoomer.de“ wäre sicher nicht eingestellt worden, im Gegenteil. „Zoomer.de“ ist im Anzeigenmarkt sehr erfolgreich und hat im Moment viel zu wenig Anzeigenflächen für die große Nachfrage nach der Zielgruppe der 15- bis 30-Jährigen, die “Zoomer.de” sehr genau erreicht. „Zoomer.de“ ist ein Startup und wird in der härteren Zeit jetzt etwas reduziert.

Jetzt dagegen sagt man im Hause Holtzbrinck zur “überraschend” doch erfolgten Einstellung:

Als wir im Sommer mit dem Relaunch angefangen haben, hatte noch keiner einen blassen Schimmer von dem, was kommen würde. Als wir im Dezember damit live gegangen sind, war die Krise mit voller Wucht da und alle Planungen Makulatur.

Ich frage mich ja, wie man als Journalist nach einer derartig verkorksten Vollpleite ahnungsloser Trashproduzenten ernsthaft noch solche weichgewaschenen Fragen stellen kann, obwohl jeder, der auch nur einen Funken Ahnung hatte und nicht Gefälligkeitsjournalismus betrieb, schon von Anfang an wusste, dass es mit deren Dummschwätzereien und Kameragezappel nichts werden kann. Zum Schluss nochmal ein Eigenzitat:

Trotzdem gehe ich davon aus, dass dem Laden im Frühjahr 2009 der Stecker gezogen wird. “Einsparpotential” ist in meinen Augen das einzige, was Zoomer wirklich kann.

Das einzige Mal, wo ich falsch lag. Es ist immer noch Winter. Trotzdem ist mir gerade schön warm, weil es gerecht ist, wenn Müll keine Chance hat.

[Disclosure: Ich arbeite für FAZ.net, aber ich fand Zoomer schon seit jeher Scheisse.]

8.2.2009 | 16:21 von DonAlphonso

PR-Konferenzen Warm-Up I: Was wurde aus der AG-SM?

In zwei Monaten verantalten eine Politikberatungsfirma namen New Thinking und eine PR-Agentur mit dem witzigen Namen Spreeblick Verlags KG erneut eine als Bloggertreffen getarnten PR-Event, die die Veranstalter und die mit ihnen geschäftlich verbundenen Kreise als von der Basis akzeptierten, relevanten Teil, ja sogar als Spezialisten für Neues im Internet der Öffentlichkeit präsentieren soll. Nicht ausschliessen möchte ich, dass sie sich im stillen Kämmerlein scheckig lachen über Leute, die Geld ausgeben, um ihrer Reputation auch nach einigen Fehlschlägen und nicht ganz so toll gelaufenen Projekten wieder ein wenig Glanz für 2009 zu verleihen.

Natürlich werde ich auch 2009 mit einem gewissen mokanten Lächeln vom anderen Ende der Republik aus all die eitlen Hoffnungen und Ideen begleiten, von denen man ein Jahr später nichts mehr hören will. Angesichts der Wirtschaftskrise und des 300-Euro-Versagens gewisser ehemaliger Blogkollegen und anderer Vermarkter angesichts der Realitäten wird es sicher nicht ohne Vergnügen ablaufen.

Trotzdem möchte ich erst einmal ein paar Reste betrachten, genauer, die bei der letztjährigen PR-Konferenz re:publica mit viel Trara und “Wir machen es ganz gross” gegründete Arbeitsgemeinschaft Social Media. Die sollte das Verständnis und Wissen zur Vermarktung der neuen “sozialen Medien” fördern, und damit den Verlierern im Kampf um Onlinewerbung – Blogs. Communities und anderen neuen, auf Nutzerbeziehungen basierenden Internetprojekten – den Weg zu den Vermarktungsfleischtöpfen ebnen. Beispiel Blogger: Nachdem die Nutzerzahlen eher niedrig und kaum verwertbar sind, wollte die AGSM versuchen, den Blick von Werbekunden weg von den Klicks hin zur Besonderheiten dieser wertvollen Beziehungen zu lenken. Vor fünf Monaten habe ich ja schon mal darauf hingewiesen, dass dort nicht so arg viel passiert ist – wie auch bei der Vermarktung von Blogs generell, die immer noch reichlich dümpelnd daherkommt.

Jetzt, 10 Monate nach der Gründung und damit für Onlineverhältnisse nicht eben schnell, erscheint auf der Website der AGSM dieser Beitrag: Ein Ruf für Papier als Anregung, um endlich der Kundschaft etwas anderes als banale Klicks präsentieren zu können.

Alle Betreiber von Social-Media-Angeboten, Produzenten von Social-Media-Inhalten, Kommunikationsdienstleister, Forscher und Techniker im Bereich der Social Media sind hiermit aufgerufen ihre Ansichten, Erfahrungen und Kenntnisse zum Thema „Relevanzmaße für Social Media“ beizusteuern, um damit eine standfeste Grundlage für die weitere Relevanzmessungs-Debatte in Deutschland und möglicherweise international zusammen zu tragen.

Ziel ist, die Relevanzmessung für Social Media als Konzept genauer zu beschreiben und ihre Besonderheiten messbar zu machen. Aus den Diskussionsbeiträgen entstehen Vorschläge für eine Messung als Ergänzung zu den gängigen Reichweitenmaßen, die am 17. Februar in einer Expertenrunde diskutiert werden sollen.

Wir freuen uns über jeden veröffentlichten Blog-Post, jedes Videostatement, jeden Tweet (#agsm #relevanz) oder als Paper eingereichte Beiträge. Eine abschließende Zusammenfassung (mit Backlinks zu jedem Blog-Post und Download-Möglichkeit der Papers) wird hier veröffentlicht.

Mal abgesehen davon, dass ich mir Thesen als Twitterpost oder Videobotschaft etwas, äh, sagen wir mal, wenig relevant erachte: 10 Monate? Ein wenig Gelaber, ein paar halbsinnvolle Postings und ein paar lächerliche Schwätzereien der üblichen Verdächtigen? Ist das alles?

Liebe AGSM, wer 10 Monate braucht, um mal rumzufragen, wie das funktionieren soll, was man hochwissenschaftlich und superprofessionell selbst tun wollte, sollte die PR-Konferenz in Berlin zum Anlass nehmen und die Selbstauflösung verkunden. Wenn es nur ein Haufen drittklassiger Blogger wäre von der Art, wie sich gerade ein paar Gschaftlhuber als Blogführer einer Gewerkschaft ins Spiel bringen, würde ich nichts sagen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das Ziel der AGSM ernsthaft die Gründung einer Lachnummer zur Erheiterung der Blogbar war.

5.2.2009 | 9:59 von DonAlphonso

D***en Donnerstag

Wir schliessen die Verwendung unserer Daten im Impressum ausdrücklich aus. Das steht auch genau so drin. Sollte deutlich sein, oder?

Und dann beginnt dieser schöne Tag mit einer Mail von einem Gadgetblogschreiber, der eine Blogkarte macht, sich die Adressen aus dem Impressum klaut und in einer anbiedernden happyhippo Mail erzählt, welche Daten er sich da rausgeklaut und verwendet hat. Betreff: Kurze Datenschutz-Info bezüglich Deinem Blog. Und weiter:

Solltest Du nicht in dieser Liste geführt werden wollen und die Daten (die ich aus Deinem impressum habe) gelöscht haben wollen, dann antworte mir doch einfach per Mail ich trage dich zwar ungern aber schnellstmöglich aus oder logge Dich hier
http://jederdeppbrauchtgadget.com/10072-blogmap-daten-aendern.htm

mit der E-Mail-Adresse xxxxxxxxxxxx@gmail.com und dem passwort lxxxxnvxglwr ein. Wenn Du in dem Änderungs-Formular anschliessend (!) Deine Mailadresse komplett herauslöscht (!) wird Dein Eintrag sofort gelöscht.

Hallo? Gleichmal jemanden vorsorglich bei der Community angeblich wicchtiger Blogger anmelden? Manchmal könnte ich kotzen bei der dummdreisten Technikbegeisterung mancher Typen, bei denen man den Eindruck hat, dass sie sowas ohnehin vor allem zur Promo ihres Blogs machen. Nochmal zur Verdeutlichung zum Umgang unter zivilisierten Menschen:

Erst fragen, ob jemand etwas will. Und erst, wenn er will, entsprechend handeln

Aber auch sog. Profis scheinen das nicht zu wissen. Nur wenige Minuten später erlaubt sich die PR-Agentur der Zeitung Freitag, deren Relaunch ich eigentlich mit Freude sehe – früher war die nämlich wirklich schwer erträglich – mir eine automatische PR-Anschmiererei zu schicken:

Der Freitag nimmt seine Leser ernst

So ernst, dass er sich gleichmal zuspamt? Waren beim Peter Turi in der Lehre?