4.2.2008 | 16:20 von DonAlphonso

Medienpreis!

Ich bin beim Alternativen Medienpreis, über den man sich hier informieren kann, in der Jury, und möchte hiermit empfehlen, sich zu bewerben – wobei ich davon ausgehe, dass nicht alles, was den Namen “Blog” trägt, dafür geeignet ist. Für mich ist das nicht zum ersten Mal, bislang war ich jedoch in der Rubrik Radio, und davor habe ich den Pott selbst zweimal gewonnen (Weshalb sie mich auch in die Jury gesteckt haben, damit ich nicht nochmal antrete ;-) ). Wenn ich früher einen Kandidaten näher persönlich kannte, oder jemand von meinem Sender nominiert war, habe ich mich zu dieser Person enthalten, und das werde ich diesmal wieder genauso halten. Der Alternative Medienpreis war bislang immer sauber und keine drittklassige Mauschelveranstaltung, wo sich Jurymitglieder gegenseitig Pokale und internetbasierte Entlastungen für ihre Betrügereien zuschoben. Und es ist in Nürnberg. Nicht in Marl.

31.1.2008 | 20:38 von DonAlphonso

Arbeit und Ausbeutung im asozialen Netz

Ich komme gerade von einer Tagung, in der es um so unschöne Dinge wie Liquiditätskrisen, Crashszenarien und die Flucht in Sicherheiten ging. Auch um die Frage, wie eigentlich die grosse Masse der Bevölkerung reagieren wird, wenn die Wirtschaft abschmiert, was in den nächsten 12 Monaten ziemlich wahrscheinlich ist. Ungefähr so, wie Don Dahlmann das beschreibt:Mit dem Wunsch nach stabilen, kleinen Verhältnissen ohne Verwerfungen, Risiken und angeblich grandiose Chancen. Neocons bitte die geschätzt 300 Milliarden Ausfälle der nächsten drei Monate bezahlen, dann weiterreden.

Wenn dem tatsächlich so sein sollte, dass die Leute wieder mehr auf Sicherheit und klare Bedingungen achten, statt auf Versprechungen von Firmen mit wackliger Finanzierung, ist so eine Krise gar nicht mal schlecht. Was im Web2.0 an Jobs geboten wird, ist über weite Strecken das schiere Gegenteil: Abtretung vieler Rechte, miserable bezahlung, Home Office ist obligatorisch, und das Arbeitsverhältnis wird so geregelt, dass man mit Sozialbeiträgen, sauberer Abrechnung, bezahltem Urlaub oder Weihnachtsgeld nicht zu rechnen braucht. Schwarzarbeit und Scheinselbstständigkeit ohne Chance, die eigenen Ansprüche durchzusetzen, wenn es eng wird, sind eher die Regel als die Ausnahme – nicht umsonst säuft Germanblogs gerade bei Nichtbegleichung von Rechnungen ab, und bei Trigami haben wohl einige noch immer nicht kapiert, dass sie als Gewerbetreibende früher oder später Probleme bekommen können

Insofern ist zu hoffen, dass die Kombination aus Unfähigkeit der Web2.0-Unternehmer (von denen zwei, die das hier mitlesen, übrigens mal die Karten auf den Tisch legen und das de facto Ende ihrer Firmen eingestehen könnten) und der Erkenntnis der Betroffenen im Zusammenspiel mit dem extrem schwierigen Marktumfeld und aufgrund der Krise unrealisierbaren Exit Optionen für die Klitschen diese Formen der “Beschäftigung” beendet. Web2.0 ist das genaue gegenteil von sozialer Marktwirtschaft, die Risiken werden auf die Beschäftigten umverteilt, und ansonsten ist man sich einig, den Staat aussen vorzulassen. Manchmal frage ich mich, ob diese Leute überhaupt schon mal das Wort “Steuerhinterziehung” gehört haben.

Womit wir bei ein paar lustigen Beispielen für diese neue Wirtschaft sind. ich hatte hier schon mal über Suite101 geschrieben, ein Autorennetzwerk im Internet, an dem der Medienlonzern Burda beteiligt ist. Das Portal wollte zum Start in deutschland 20 Euro pro beitrag zahlen, bis erste Werbeaufträge reinkommen, an denen die Autoren dann beteiligt werden. Wie das in Amerika in der Realität aussieht, kann man im Freien-Blog des DJV nachlesen: Unschöne Eindrücke, die Deutschlands bloggende Speichellecker nicht erwähnen werden, wenn sie das nächste Mal wieder auf Burdas DLD gehen möchten. Ganz schnell waren beim DJV dann auch diejenigen am Werk, die Suite101 ganz im Gegenteil gaaanz toll finden.

Nebenbei liegen mir hier auch ein paar Ausschnitte von Mails vor, in denen eine gewisse Person für Burdas Projekt “Scienceblogs” angeworben werden sollte. Den Vorstellungen der Burdaseite ist zu entnehmen, dass die 300-Euro-Hungerlöhne der WAZ auch hier eher als generös denn bescheiden gelten.

“Von Privat für privat” sollen die Jobs sein, die bei machdudas.de, dem Internetangebot einer englischen LTD. angeboten werden. *hust* Privat 125 Meter Hecke schneiden, oder einen alten Benz neu aufledern? Äh. Gilt Schwarzarbeit eigentlich auch als “die Vision, soziale Netzwerke in der Nachbarschaft zu flechten”, wie es blumig heisst? Hinweise für die “Jobber” wie man das mit der Steuer macht, findet man dort jedenfalls nicht.

Das Ergebnis? Ich würde mal sagen: Unerfreuliche Charaktere machen unerfreuliche Firmen, deren Mitarbeiter unerfreuliche Leistungen anbieten. Das kann nicht gut gehen, und das wird nicht gut gehen. Ob eine Kooperation im Web2.0 die bessere Lösung ist, muss sich erst noch zeigen, aber ganz ehrlich:Ich würde das nicht wollen. Die Erfahrungen mit dem asozialen Netz lehren, dass man besser nicht mit Bekannten Geschäfte macht.

29.1.2008 | 2:53 von DonAlphonso

StudiVZ, das Holzmedium unter den Communities

Viel spannender als die devote Fragenabhakerei der FAZ gegenüber StudiVZ finde ich die Analyse des Interviews zum Relaunch, die man bei Neunetz nachlesen kann. Dort blickt das Internet vom Standpunkt neuester Entwicklungen aus hinunter auf die archaischen Netzvorstellungen des bekannten Netzwerks. Im Prinzip wäre das die Arbeit gewesen, die man von einem Journalisten hätte erwarten sollen – aber zum Glück gibt es ja Blogs.

Eine sehr spannende Frage wurde überhaupt nicht gestellt, und die wäre in unserem Kontext äusserst wichtig: Wie hoch der Umsatz der Holtzbrincktochter StudiVZ ist, wenn man ihn um die Werbeleistungen für andere Holtzbrinckfirmen bereinigt. Rowohlt, Fischer, Die Zeit, Lovelybooks und Familyone sind nur ein paar Beteiligungen, die die bislang eher mässig erfolgreiche Werbeacquise aufhübschen. Es geht das Gerücht, dass es diese Werbeumsätze sind, die den weiteren Zusammenhalt von StudiVZ und seinem ebenfalls bei Holtzbrinck sitzenden Vermarkter faktisch erzwangen: Es wäre sicher nicht im Sinne des Verlages, wenn ein externer Vertrieb an der Werbung einer Holtzbrinckfirma bei der anderen profitieren würde.

Und damit nähern wir uns auch einer möglichen Erklärung für die Strategie von StudiVZ, die bei neunetz und vielen anderen auf Unverständnis stösst. Dass man ein weiteres Netzwerk für Nichtstudenten gründet, keine radikal offenen Schnittstellen für Drittentwickler bietet und auch keine komplette Durchlässigkeit zwischen den kommenden drei Produktfamilien zulassen will, ist die Folge einer ganz bestimmten Auffassung: Holtzbrinck will die Netzwerke wie Zeitungen betreiben, sie als teil einer Wertschöpfungskette mit anderen Projekten verbinden, und die Nutzer wie Abonennten mehrfach monetarisieren.

Man muss diese Netzwerke also wie Zeitschriften verstehen – etwa wie Bravo, Neon und Die Zeit. SchülerVZ hat eine klar umrissene Zielgruppe, die für bestimmte Themen und Angebote empfänglich ist, Studenten sind da schon etwas weiter und auch anders, jenseits des üblichen Schutzes mit Werbung ansprechbar, und Menschen im Berufsleben stellen sich mit ihren Bedürfnissen anders dar, als Studenten es tun. Gleichzeitig ändert sich bei jedem Ãœbergang der Lebenssituationen tatsächlich auch das persönliche Umfeld. Eine Aufsplitterung der Marke macht also gegenüber Nutzern und besonders der werbetreibenden Industrie Sinn, wie auch für die Synergieeffekte innerhalb des Holtzbrinckkonzerns: So könnte man StudiVZ nutzen, um das Nachrichtenportal Zoomer gross zu machen, und das Freundesnetzwerk für Erwachsene für Zeit, Handelsblatt und Parship nutzen. Ähnlich können Buchverlage arbeiten: Rowohlt Taschenbücher für Studenten, Fischer Hardcover für Erwachsene. Verschiedene Firmen des Holtzbrinckkonzerns können dadurch die Monopolstellung der Netzwerke in deutschland im Alleingang beanspruchen, ohne lästige Konkurrenz anderer Medienhäuser. Das ist meines Erachtens auch der Grund, warum Holtzbrinck den Zugang für Drittanbieter reglementieren will: Die Netzwerke sind eine Line Extension der Firma ins Digitale, so wie die Süddeutsche am anderen Ende der Verwertungsmaschinerie offline Wein verkauft. Andere Anbieter würden da nur stören.

Und gäbe es da nicht das nicht weniger unerfreuliche Startup Facebook, könnte es sogar funktionieren. Aber Facebook kommt nach Deutschland, und ist kein Medienkonzern, sondern nur ein vollkommen überbewertetes Startup, das Idioten sucht, die auf die Masche vom zweiten Google reinfallen und viel Geld dafür bezahlen. Facebook hat wie StudiVZ Probleme mit Werbeerlösen, aber keinerlei hauseigene Contentlieferanten und Firmenteile, auf deren Strategie man Rücksicht nehmen müsste. Statt dessen lässt man alles und jeden Applikationen entwickeln, weil man es selbst nicht auf die Reihe bringen würde. Facebook könnte gar nicht mehr als eine Art Betriebssystem für Applikationen stellen, selbst wenn sie wollten. Man konzentriert sich allein auf das Wachstum. Und trifft in Deutschland auf einen Markt, in dem ein Medienkonzern ein Monopol auf das Soziale Netzwerk besitzt. Und die anderen genau wissen, was Holtzbrinck da vor hat.

Und deshalb werden Spiegelgruppe, Burda, FAZ, Springer, derwesten und wie sie alle heissen, die amerikanische Datenkrake genauso unkritisch gross schreiben, wie sie vor zwei jahre die deutsche Kopie mitsamt ihrem fragwürdigen Personal gross geschrieben haben. Facebook ist ihre grosse Chance, bei Facebook können sie einfach mit ihren Angeboten rein, mit Facebook startet das Rennen um die Communities nochmal, und die Pläne dafür werden gerade umgesetzt. Mir ist bei der Sache speiübel, denn Facebook im fernen Amerika wird sich noch weniger um deutsche Datenschutzrichtlinien kümmern, als StudiVZ mit seinen kruden AGB.

Ich habe kurz vor dem endgültigen Crash der New Economy 2001 mit dem Thema der Internetökonomie abgeschlossen, und habe mir geschworen, nie wieder in den Krieg zu ziehen, auf welcher Seite auch immer. Man hat es überall mit Dreckschweinen zu tun, es gab kein Richtiges im Falschen, damals wie heute, und das, was ich mit der Blogbar bewegen konnte, war nicht wenig, aber auch nicht genug. Man kann den widerlichen Dreck, den das asoziale Netz darstellt, nicht effektiv bekämpfen, weil es von der unerschöpflichen Ressource der menschlichen Dummheit und Gleichgültigkeit lebt, und für jeden, den man aufrüttelt, klatschen hundert andere die nächsten Suffbilder ins Netz. In zwölf Monaten wird StudiVZ nur noch eine rauchende Müllhalde sein, falsch als Papierprojekt gegen das Internet konzipiert von den Erbauern und von Facebook im Sturm genommen, alles wird anders sein, und nichts wird besser. Vielleicht sollte man eher darüber nachdenken, Pläne und Modelle entwickeln, wie man die natürlichen Schwachpunkte des asozialen Netzes nutzt, um deren Vorteile anzubieten, deren Nachteile aber auszuschalten. Für die, die es wollen. Die anderen – mei. Irgendjemand muss immer für die Dummheit bezahlen.

28.1.2008 | 12:25 von DonAlphonso

Twitter killt Konferenzbloggen 12:01 PM January 28, 2008 from web

Früher hat man die Handies beim Vortrag ausgemacht, alles andere war unhöflich 12:02 PM January 28, 2008 from web

Heute twiitert jeder Depp im Publikum mit den Deppen auf dem Podium 12:03 PM January 28, 2008 from web

Zuhören ist da nicht mehr, statt dessen nur blödes Gequassel mit den anderen Spacken draussen 12:04 PM January 28, 2008 from web

Die aber keine Ahnung von den Themen haben, weil sie nur den Twitterscheiss lesen 12:05 PM January 28, 2008 from web

->Twitterer sind auf Konferenten asoziales Pack, digitales Dazwischenreden 12:06 PM January 28, 2008 from web

Ist schon mal einem aufgefallen, dass die Verhaltensgestörten damit die technische Elite sein wollen? 12:07 PM January 28, 2008 from web

Je unfähiger im RL, desto mehr Twitter 12:09 PM January 28, 2008 from web

hat man schon beim DLD gesehen: 20 Twitterrülpser pro Stunde, und bei Technorati findet man ausgerechnet den “Dr.” Huber als Blogschreiber 12:10 PM January 28, 2008 from web

Da hat eine Möchtegernelite einem peinlichen Angeber das Feld überlassen 12:12 PM January 28, 2008 from web

Denn ausser den Followern kriegt keiner den Scheiss mit, und es juckt auch keinen, was irgendwer gerade isst – wenn es in einem Halbsatz geschrieben wurde 12:14 PM January 28, 2008 from web

Mid Dziliarten Rächtschreipfelan 12:16 PM January 28, 2008 from web

Babygebrabbel 12:17 PM January 28, 2008 from web

So wird das nichts mit Euch, Freunde der Blasmusik 12:19 PM January 28, 2008 from web

Wenn Ihr nichts anderes als das Gelaber auf die Reihe bekommt, bleibt daheim und geht in den ICQ 12:20 PM January 28, 2008 from web

Kein Mensch braucht die gelangweilte Faseltruppe auf einem Kongress 12:21 PM January 28, 2008 from web

Twitter ist das digitale Popcornrascheln, Rülpsen und Labern im Kino 12:22 PM January 28, 2008 from web

Die Bauern kommen sich damit genauso cool vor, wie Ihr eee-Pack 12:23 PM January 28, 2008 from web

Aufmerksamkeitssyndrom meets Beleanglosigkeit feat. enourmous Unhöflichkeit gegenüber denen, die sich Mühe geben 12:24 PM January 28, 2008 from web

und ihr kapiert das noch nicht mal, weil sowas wie ihr ohnehin nie vorne sitzen wird – ich mein, lest euch mal den Scheiss durch, den ihr den veranstaltern präsentiert 12:25 PM January 28, 2008 from web

Gleichzeitig bloggen ist zwar auch nicht immer toll, aber es komt wenigstens sowas wie Inhalt dabei raus 12:26 PM January 28, 2008 from web

In diesem Format kann man nicht ordentlich argumentieren, also: macht die Gurke aus, oder verpisst euch 12:27 PM January 28, 2008 from web

Ist doch wahr 12:28 PM January 28, 2008 from web

25.1.2008 | 13:17 von DonAlphonso

Trigami “Publications” jetzt noch widerlicher

Trigami, der Blog-PR-Dienst, der auch Sekten, Urheberrechtsverletzern, spammenden Pokerschulen und anderen unerfreulichen Firmen eine Plattform auf Blogs anbietet, sorgt sich sehr um seine Kundschaft: Inzwischen können Kunden die Leistung der angeblich “redaktionell frei” testenden Blogger bewerten. Was natürlich sehr schick ist, denn wer sich ernsthaft mit etwas auseinandersetzt und keine Jubelarie, sondern eine kritische betrachtung schreibt (was bei Trigami ohnehin schon selten genug vorkommt), riskiert, von weiteren Kunden als unsicherer Kantonist nicht als PR-Autor angenommen zu werden.

Um dem aber gleich weiterzuhelfen, bieten die Schweizer jetzt auch noch Werbung im beitrag an – Eliwagar hat die Details:

Wünscht ein Kunde jedoch eher Werbung im Sinne von höherer Inhalts-Kontrolle, wird er mit unseren bisherigen Produkten leider noch nicht bedient. Diesen Umstand haben wir nun geändert, indem wir das neue Produkt Publications entwickelt haben. Eigenschaften: Der Kunde kann den gesamten Inhalt oder nur einen Teil davon exakt festlegen (z.B. aus einer Pressemitteilung oder Stellenausschreibung)

Ich hoffe, die Beteiligten haben sich mit dem Thema Gewerbeanmeldung schon mal vertraut gemacht – die Steuerfahndung versteht in solchen Fällen gemeinhin keinen Spass, und ich glaube nicht, dass diese neue Idee die Hemmschwelle, so eine Figur mal mit den Realitäten der deutschen gewerbegesetzgebung vertraut machen zu lassen, senken wird.

24.1.2008 | 2:53 von DonAlphonso

Die Angst von StudiVZ II

StudiVZ hat Angst vor seinen Nutzern und deren Vorsichtsmassnahmen gegen die Ausspähung ihrer Daten durch wen auch immer. Ist ja nicht schwer, ein Fakeprofil ist schnell eröffnet, und dann kann man praktisch unbehelligt Daten sammeln. StudiVZ ist voller solcher Fakeprofile, die nur in seltenen Fällen gelöscht werden, die diversen Dieter Bohlens legen ein Zeugnis dafür ab. Oder etwa die Lehrveranstaltung “Das gefühlvolle Vögeln” an der UIB Palma de Mallorca. Nein, besonders sicher war und ist StudiVZ nicht.

StudiVZ sieht das jedoch offensichtlich anders und prüft jetzt laut “werben und verkaufen”, gegen dieses Video bei Youtube vorzugehen, in dem ein “Stasido MC” den Umgang mit den Nutzerdaten bei StudiVZ kritisiert. Um mal die Relationen aufzuzeigen: StudiVZ hat rund 5 Millionen Mitglieder, das Video wurde von etwas mehr als 9000 Personen angeschaut. Höchstens 0,2% der Nutzer von StudiVZ hörte sich die Aufforderung im Video an, zum social network Kaioo zu wechseln.

ich denke, man muss wirklich sehr viel Angst haben, wenn man wegen sowas mit dem Anwalt kommt, und es auch noch an die Medien gibt. Sehr uncool, das alles. Sollte StudiVZ eine Adresse von Stasido MC finden und ihn abmahnen, weil er Dinge angeblich falsch dargestellt hat – im Archiv der Blogbar findet sich so einiges, was unstrittig ist und im Zweifelsfall gerne verwendet werden darf. Gegen die ängstlichen Herrschaften von StudiVZ.

23.1.2008 | 15:44 von DonAlphonso

Spreeblicksches Businesshopping (Geschichte einer Entfremdung)

Was mich wirklich erstaunt, ist, wie sich die Projekte Spreeblick und Riesenmaschine immer wieder kommerziell häuten.

Zuerst war da Anfang 2005 die Spreeblick Verlag KG. Gute Idee mit mehreren Themenblogs wie Zoomo und antifreeze, die aber nicht wirklich erfolgreich war.

Dann kam Ende 2005 Epicore zusammen mit Don Dahlmann, was erheblich schneller nicht erfolgreich war, wegen unterschiedlichen Auffassungen zum Projekt.

Im Herbst 2006 startete die Radioshow Trackback in zusammenarbeit von Spreeblick und radio Fritz, die inzwischen mit Spreeblick kaum mehr was zu tun hat.

Ende 2006 erschien dann das Blog zum Launch der Spielekonsole Wii, gemacht von Spreeblick, mit mittelfristig wenig Erfolg.

Im Frühjahr 2007 startete dann das Werbenetzwerk Adical zusammen mit Sascha Lobo. Neben einigen moralischen und kommerziellen Fragwürdigkeiten fällt mittlerweile schon etwas auf, dass Adical seit rund einem Monat keine Werbung mehr ausliefert – bei manchen Blogs ist die Durtstrecke noch länger.

Der Vermarkter Sascha Lobo tanzt inzwischen auch auf anderen Hochzeiten – bei Küchengötter.de war übrigens auch Riesenmaschine-Autorin Katrin Passig als Coautorin angekündigt. Gelandet ist sie dort noch nicht. Ebenso vermisst wird der Plan von Sascha Lobo, auf der Frankfurter Buchmesse das Manuskript seines Romans Strohfeuer.de im Internet versteigern zu lassen – oder habe ich da was verpasst?

All diese losen Enden, diese Pläne mit nicht perfekter Umsetzung jedoch – laufen wieder zusammen. Man treffe unter anderem ein paar Getreue von Adical und ehrenwerte Männer, die man schon von diversen preisverleihungen her kennt,und viola:

http://01blog.de/

Finde sich als PR-Autor auf der Gehaltsliste der Messe Hannover und CeBit wieder, Deutschlands kränkelnder IT-Messe.

Adical war gestern, wie es scheint.

22.1.2008 | 22:55 von DonAlphonso

Selbstüberschätzung

ist etwas, das Itha in “den deutschen Blogs” angesichts der aktuellen Lage an den Finanzmärkten ausmacht. Und hat damit wohl nicht unrecht, das Fachwissen der meisten Blogger ist so ausgeprägt wie auf einem Aktienboard während der New Economy. Der Umstand, dass die meisten deutschen Journalisten die richtige Schweibweise von “Subprime” auch nur der dpa verdanken, ist da auch keine Rettung, und bis zum Auftauchen versierter Spezialblogs wird es wohl beim Gegacker bleiben.

Nur kann und soll man keinem den Mund verbieten, weil er ahnungslos ist. Bloggen heisst schreiben, was man will. Blog lesen bedeutet, sich das rauspicken, was sinnvoll ist.

(Und ab und zu ithamässig die Probleme ansprechen. Da gibt es noch einiges zu verbessern, keine Frage)