17.4.2010 | 10:19 von DonAlphonso

Die Aequidistanz des Ekels

Sehr hĂŒbscher und aufrĂŒhrerischer Beitrag von Weissgarnix ĂŒber den BĂŒrgerjournalismus.

Ich kenne da alle Seiten, ich bin ein Wanderer zwischen den Welten von Anfang an; ich habe zwar keine Ahnung von Journalismus, aber ich kann trotzdem Dinge, die einem keine Journalistenschule beibringt; ich glaube den Versprechungen der Marketingleute in Berlin genauso wenig wie der Arroganz alter Printköpfe, wie etwa dem Herrn in der FAZ gestern, der meinte, in Internet wĂŒrde man nicht lesen, sondern nur scrollen.

Ich denke, das Kernproblem ist, dass sich alle im Elend gut eingerichtet haben. Der Journalismus ist ĂŒber weite Strecken unfĂ€hig, eine diskursive Strategie zu entwickeln, die im Leser einen Partner sieht. Man sieht das sehr schön an den diversen Kolumnen, die im Print in der Überzeugung eingerichtet werden, dass der Autor Themen ĂŒber Monate hinweg vertiefen kann, und die danach als Blog einfach nicht ankommen. Da gibt es einen himmelweiten Unterschied zwischen dem, was Medienentscheider fĂŒr gut erachten, und dem, was draussen ankommt. Nach meinem GefĂŒhl gibt es ein gesundes VerhĂ€ltnis von Lesern und Kommentaren, das bei einem Kommentar auf 50 bis 130 Klicks liegt – wer das nicht kontinuierlich schafft, macht etwas falsch. Das um so mehr, als Leser nicht nur BeitrĂ€g, sondern auch Diskurse lesen wollen, selbst wenn sie nicht kommentieren.

Die Verachtung des Lesers und des Kommentars ist nach meinem Erleben ĂŒber alle Medien hinweg immer noch enorm, und bestenfalls kann man hören, dass man sich darum aus ZeitgrĂŒnden kaum kĂŒmmern kann. Schlimmstenfalls trifft man auf Leute, die glauben, es gĂ€be zu ihnen so oder so keine Alternative. Das mag in Grenzen gar nicht so falsch sein – aber es trĂ€gt auch nicht dazu bei, dass Medien bei den Menschen noch als “Gut” oder “Partner” wahrgenommen werden. Es sind diese Leute, die die BindungskrĂ€fte auflösen. Erstaunlicherweise herrscht die Ansicht vor, dass man sich das leisten kann.

Der Markt ist eigentlich reif fĂŒr gute Alternativen, gerade im Netz. Aber genau das bleibt aus, weil die deutsche Bloglandschaft lĂ€ngst verhĂ€rtet und verkrustet ist. Man versteht ihre Grösse jedoch falsch, wenn man sich die wenig attraktiven Spitzen anschaut; die Aufmerksamkeit verliert sich in Tausenden und Abertausenden von kleinen Zirkeln und Gruppen. Und so gross, wie die wenigen grossen Internetangebote behaupten, sind die Unterschiede bei den Klickzahlen dann auch nicht. Sie sind gross, wenn jemand in der Lage ist, auf einem Medium gut zu spielen, aber viele Blogversuche der Medien waren letztlich nicht erfolgreicher, als normale Blogs. Ich habe mir mal die Zahlen vom Handelsblatt und den alten Tagesspiegelblogs zeigen lassen: Da wĂŒrde ich mir aber pronto die Kugel geben. So oder so – davon kann man hier und da nicht leben. Was Blogger vielleicht möchten. Journalisten mĂŒssen jedoch.

Beide Ausgangslagen sind nicht wirklich prickelnd. Aber dennoch sind Medien und Blogger im gleichen Markt unterwegs. Blogger nehmen den Medien definitiv etwas weg, und verziehen Leser zum Diskurs, in den ihnen Medien kaum folgen können oder wollen. Dazu kommen bei den Medien noch einige strategische Nachteile wie Hierarchien, die im Print notwendig sind, aber im Internet wegfallen könnten – trotzdem scheint ohne dieses Korsett nichts zu gehen. Umgekehrt schaffen sie es durch die Bank nicht, ihren Mitarbeitern den Paradigmenwechsel nahe zu bringen. Mir persönlich scheint es so, dass der Hass auf das Netz nirgendwo grösser ist, als bei der Nachwuchs”elite” bis ca. 45 Jahren. Da sind der Neid und die Verachtung mit HĂ€nden zu greifen. Und das bedeutet auch, dass man ĂŒber Jahrzehnte noch mit ihnen zu tun haben wird.

Die Zukunftsaussichten sind angesichts der ökonomischen RealitĂ€ten fĂŒr beide Gruppen nicht gut, aber Blogger können ausweichen und sich erneuern, aber welche Alternativen haben Medien, und wie lebt es sich in Konzentrationsprozessen als einfacher Schreibsoldat? Offensichtlich besser, wenn man nicht aufhört zu behaupten, wie mies das Internet sei. Aber das Ă€ndert nichts an den Zukunftsaussichten. Kann sein, dass ein paar MedienhĂ€user den Konzentrationsprozess ĂŒberleben. Aber auch die werden sich weiterhin dem Netz gegenĂŒbersehen, und nichts garantiert ihnen, dass dort nicht effektive Gegner entstehen. Ich persönlich glaube nicht an eine deutsche Huffington Post. Aber in meinem Kopf rumort etwas, ich habe ein paar Ideen, und ausserdem den Ehrgeiz, es den “Kollegen” mal ordentlich zu zeigen.

Aber ich habe dafĂŒr alle Zeit der Welt.

Und die Medien haben diese zeit nicht mehr.

10.4.2010 | 20:59 von DonAlphonso

An der Nadel des Internets

Ich war die letzten Tage in Frankfurt, und der erste, der mir ĂŒber den Weg gelaufen ist, war ein DrogensĂŒchtiger auf der Suche nach Geld. Ich brauche immer erst ein paar Stunden, um das zu begreifen, aber so ziemlich alles passte in die Ikonographie der AbhĂ€ngigen -soweit ich die kenne. Mein Problem ist, dass derartige Leute in meiner Lebenswelt nicht vorkommen, und sollten sie dort sein, lassen sie sich nichts anmerken. Ich kenne zwar ein paar Leute, die eine Weile erhebliche Mengen diverser Tabletten schluckten, aber das Ă€usserte sich nicht darin, dass sie andere auf der Strasse um Geld fĂŒr die Finanzierung bitten mussten.

Ich bin in der Hinsicht ein Seelchen und sentimental obendrein, und natĂŒrlich ĂŒberlege ich, wieso die so werden, so sind und auch noch andere dazu bringen, auch so zu werden. Drogensucht ist ja eines der PhĂ€nomene, das aus sich selbst heraus existiert, selbst wenn die BegleitumstĂ€nde allen Betreffenden mehr als bewusst sein dĂŒrften. Am Ende steht eben ein enormes Ungleichgewicht zwischen der RealitĂ€t, in der sie Junkies sind, und ihrer RealitĂ€t der Drogenerlebnisse, die körperlich und psychisch abhĂ€ngig macht. Die wollen das. Genau so. Wenn man so will: SĂŒchtige osziliieren zwischen den ZustĂ€nden sehr unschöner RealitĂ€ten und fĂŒr sie sehr schöner IrrealitĂ€ten hin und her, mit der Neigung, den ersten Zustand zugunsten des zweiten Zustandes zu verkĂŒrzen.

Ich weiss nicht, ob jemand die Ironie aufgefallen ist: Das Projekt “Der elektrische Reporter” hatte las letzte Folge das Thema “Augumented Reality”, was man Menschen ohne grosse Ahnung vielleicht am besten als eine Art Drogentrip erklĂ€rt, nur dass sich die Betroffenen keine Pillen einwerfen, sondern Junk aus dem Internet, angefangen bei mittelschlechten Informationen bishin zu von anderen ausgedachten Hirngespinsten. Das Thema ist ganz gross im kommen bei den angesagten Internetesoterikern, nachdem vieles andere nicht richtig geklappt hat, und natĂŒrlich wird diese angereicherte, erweiterte, erleuchtete, verbesserte, wasweisssich RealitĂ€t auch bei diesem besagten Format gross ausgewalzt. Gleichzeitig ist es aber die letzte Sendung; unter anderem, weil die schnöde RealitĂ€t des Geldverdienens damit nicht so arg rund gelaufen ist, und den Machern zufolge in eine Art Selbstausbeutung und zu viel Arbeit mĂŒndete. Grob gesagt steht also die angereicherte RealitĂ€t mit dem Netz die “abgereicherte” RealitĂ€t im wahren Leben gegenĂŒber. (http://blinkenlichten.
com/der-elektrische-reporte
r-macht-ein-paeuschen)

Und da befĂ€llt mich dann die Junkiefrage: Warum wird gerade so ein Hosiannah um die tollen neuen Kommunikationsformen im Netz gemacht, und das gerade in einer Zeit, die von Greichenland bis Icesave, von der Staatsverschuldung bis zur Umverteilung fĂŒr die grosse Masse der Menschen inclusive der Esoheinis eigentlich eine Epoche der massiven Entreicherung ist? Auf der einen Seite sind verdammt unschöne Aussichten in der RealitĂ€t, auf der anderen sehr blumige Versprechungen eines tollen Leben im Netzes, völlig frei von allen Bedrohungen, die daraus erwachsen, aber gern gekoppelt von Asozialen mit der Forderung nach einem Grundeinkommen auch bei Sonstnichtstun. Jedem mĂŒsste eigentlich klar sein, dass hier RealitĂ€t und Konstrukt massiv auseinanderlaufen, aber es kĂŒmmert die einfach nicht, solange sie an ihr tolles neues Internet mit all den Gadgets und Apps kommen. Vielleicht, weil das Internet eine extrem billige Droge ist, die fast nichts kostet, aber jede nur denkbare Flucht sofort erlaubt? Und weil es den SĂŒchtigen erlaubt, sich daraus ein GefĂŒhl zu ziehen, das den allermeisten anderen Nutzern vollkommen abgeht? Warum ist das eigentlich vor allem ein Thema bei einer ganz gewissen Schicht, prekĂ€ren Existenzen, Hungerleidern, Pfandflascheneintauschern und Billigdönerdokumentaristen? Oder allenfalls jenen, die in Werbungf, PR und Software ein GeschĂ€ft daraus machen, sich an der Spitze dieser Bewegung mehr oder weniger erfolgreich zu vermarkten?

Ich tue mir mit der RealitĂ€tserweiterung ehrlich gesagt enorm schwer, und bitte dabei zu bedenken, dass ich alles andere als ein Internethasser bin – nur, um die Sache pragmatisch anzugehen: Um mein Leben anzureichern, muss es im Netz einen Reichtum geben, und dieser Reichtum kann nicht die Technik sein, sondern nur das, was die Technik transportiert. Diese transportierten Informationen mĂŒssen einen klaren Mehrwert gegenĂŒber der RealitĂ€t haben, sonst verplempere ich meine Zeit vor allem nach der Suche mit Informationen, oder lĂŒge mir eben selbst was vor. Um mal ein kleines Beispiel zu erwĂ€hnen: Das Baptisterium von Parma, wo ich vor kurzem war, ist stark ausgemalt, und die Netzinformationen dazu sind entweder zu vernachlĂ€ssigen (Wikipedia), oder nicht zu finden und dann nicht fĂŒr den Zweck optimiert (Google Books nur mit einigem Vorwissen). Und hier geht es nicht um einen mediokren Randbereich, sondern um einen der wichtigsten Baukörper der Architektur zwischen dem Hoch- und SpĂ€tmittelalter. Mit jedem ReisefĂŒhrer, gut bebildert und billig in vielen Sprachen zu erstehen, ist man besser dran als jeder Depp, der zu der Gelegenheit sein Handy zĂŒckt. Nur ist es eben kein Internet. Angesichts der Leichtigkeit der VerfĂŒgbarkeit der ReisefĂŒhrerinformationen – und das vor Ort und ohne suchen! – mĂŒssten die Junkies seitenweise Elogen auf ReisefĂŒhrer schreiben, und wie sie die RealitĂ€t im Gegensatz zum Internet anreichern. Und ich wage die Vorhersage, dass man auch kaum jemanden finden wird, der die nötige Arbeit fĂŒr so ein netzbasiertes System leisten wird, solange die Menge der in Frage kommenden Internetjunkies so klein ist, wie sie nun mal ist.

Was ich damit sagen will: Wenn einer von denen rumkreischt und erzĂ€hlt, auf was fĂŒr einem geilen Trip er mit dem Netz ist, muss ich leider sagen, dass die Droge bei mir nicht wirkt, und es auch keinen Sinn macht, sie weiter zu nehmen. Was aber fraglos etwas bringen wĂŒrde, ist die manchmal etwas mĂŒhsame, nicht schnellschnell mögliche Vertiefung in die RealitĂ€t, BĂŒcher, GesprĂ€che, Wissen, Nachdenken, Diskurs. Dazu gehört Zeit und idealerweise auch eine Menge Ruhe – und das wiederum sind Dinge, die im schnellen und mobilen Leben der Esoteriker nicht vorkommen, und gern als ihrer Art widernatĂŒrlich abgelehnt werden. DafĂŒr brauchen sie eben den schnellen Kick, die Injektion, die Dröhnung, so schnell wie möglich bis zum nĂ€chsten Rausch. DafĂŒr – und die Einbildung, etwas kapiert zu haben – taugt das Internet auch, leider. Bleibt als greifbarer Realnutzen also vor allem der Kontakt zu anderen, die ebenso mobil, ruhelos und flĂŒchtig sind. Das aber sind dann auch wieder nur diejenigen, die genau so denken und genau diese Kicks brauchen.

Und wenn sie sich dann treffen, stehen sie zusammen und sagen, dass sie saugeiles Zeug haben und ihnen echt einer abging. (Ist jetzt nicht irgendwann das Jahrestreffen der deutschen Gesellschaft fĂŒr angewandtes Netzprekariat im Reichshauptslum Berlin?)

1.4.2010 | 2:42 von DonAlphonso

Was macht eigentlich…

… das Internet-Manifest?

Erinnert sich noch jemand daran? Dieser grosse Wurf einiger Berater, Werber, PRler und sich Journalisten Nennenden von 2009, der sagen sollte, wo es im Netz lang geht?

Hm.

Äh ja.

Vielleicht einfach das nÀchste Mal weniger das Maul aufreissen, weniger grosskotzig sein, sich selbst weniger wichtig nehmen und sich als Elite aufspielen, dann schaut es auch nicht so komisch aus, wenn daraus nichts mehr wird.

20.3.2010 | 22:55 von DonAlphonso

Das rechte Mass

Man kann mir nur begrenzt nachsagen, ich sei internetfeindlich – ich mag das Netz und empfinde es ĂŒber weite Strecken als Bereicherung, ich arbeite damit und bin nicht eben erfolglos in dem, was ich tue. Formal könnte man mich durchaus als “Netzwesen” oder “NetzbĂŒrger” begreifen, selbst wenn ich aktiv eigentlich nur zwei, drei KommunikationskanĂ€le fĂŒr meine Arbeit nutze.

Aber wie in jeder Zivilisation gibt es auch hier ein enormes Unbehagen. FrĂŒher wĂ€hnte ich mich noch auf einem schmalen Grat zwischen den Internetgegnern und den zu extremen BefĂŒrwortern; die einen verstehen nicht, was dort möglich ist, und die anderen verstehen nicht, dass nicht alles, was möglich ist, getan werden muss. Es gibt welche, die nicht im Netz sind, und andere, die ohne Netz nichts sind. Dazwischen war stets einiges an Platz fĂŒr diejenigen, die was im Internet taten und ansonsten draussen zufrieden waren.

Der Standpunkt der Internetfeinde ist so gut wie unverĂ€nderlich; wer Blogs nicht mochte, wird deshalb auch mit Twitter wenig anfangen können, wer das Internet mit Bilder fĂŒr pervers hielt, wird auch an Youtube keinen Gefallen finden. Diese Gruppe bleibt wenigstens ihrer Haltung treu. Was mir aber zunehmend auf die Nerven geht, sind die Übergriffe anderer Netzbewohner. Die sich nicht mehr darauf begrenzen, ihr eigenes Ding zu machen, so gut es halt geht, sondern einem gegenĂŒber als Heilsbringer auftreten. Die aufgrund des Internets eine “digitale Gesellschaft” haben wollen, und dieses aus der Luft gegriffenes Konstrukt als förderungswĂŒrdig erachten. Entweder man ist da als ZĂ€hlidiot dabei, weil man in deren Raster passt, oder man wird ausgerichtet und von interessierten Kliquen dauergestalkt, wenn man klar eine abweichende Meinung vertritt.

Da kommen gerade zwei Aspekte zusammen: Zum einem dieser neue Anspruch, dass jeder möglichst immer und ĂŒberall im Netz zu sein und dort sein Leben zu organisieren hat, das Netz als ĂŒbergeordnete MetarealitĂ€t, aus dem dessen Bewohner in die RealitĂ€t eingreifen, auch wenn sie im realen Leben nachdenken mĂŒssen, ob der Döner 1,99 kosten darf. Und der Versuch, das als verbindliche LebensfĂŒhrung zu definieren, der keine Firma im Weg stehen darf, wenn sie Mitarbeiter im Intranet zu Arbeit verdonnert, die man nicht kritisieren darf, weil das eben der Lauf der Zeit ist und alle mitmachen. Wer nicht dauernd sendet, bleibt eben zurĂŒck und darf nicht die Vorteile in Anspruch nehmen, die der NetzbĂŒrger selbstverstĂ€ndlich von Politik und Gesellschaft einfordert, angefangen bei kostenlosem WLAN fĂŒr alle bishin zum FreigetrĂ€nk, wenn man nur lange genug seinen Freunden virtuell sein Lokal anbietet.

Das alles mag seinen Reiz haben, aber was einmal mit einer allgemeinen Begeisterung als “ui, da haben wir ein php-Skript und können selbst was ins Netz schreiben” begann, hat sich in der Folge bei einer gewissen Avantgarde vollkommen vom “Ich mach was” abgelöt, hin zu einem “was ich mache ist richtig und wer es nicht so macht, hat nicht recht und findet in der Zukunft keinen Platz mehr”. Die RadikalitĂ€t solcher Forderungen ist lĂ€cherlich, wenn man sich mal mit den realen Auswirkungen des Netzes auf das Leben beschĂ€ftigt – ich war heute etwa in verona und habe nur beim Photographieren, und hier nur mit Gereiztheit an das Netz gedacht – aber es diskreditiert auch alle, die hier nur einfach ihren Spass haben wollen, und irgendwie sicher nicht beim Betrachten eines Youtube-Videos denken, als Teil einer sozialen Netzwerkszene betrachtet zu werden.

Ich verstehe beim besten Willen nicht, was uns alle der Umstand vorausbringen soll, wenn all die Idioten, die man bisher auch schon zum Kotzen fand, einem nun im Internet genauso wieder begegnen, in diesem tollen, neuen Nirvana, und dort wieder die gleichen widerlichen Arschgeigen sind. Beim Bloggen konnte man wenigstens noch sagen, da schreibt einer eine Idee, eine Geschichte, eine wichtige Sache auf, die wird verbreitet und trĂ€gt zur Meiningsbildung und VerĂ€nderung der Wahrnehmung der Welt bei. Das hat so lala funktioniert, und könnte auch besser laufen. Aber statt sich mit dieser eher lahmen und nicht gerade lukrativen Arbeit abzugeben, wird noch jeder andere Dienst dazugepackt, ein “social” und ein “Echtzeit” angeklebt, und dann ohne Substanz und ohne Ideologie ausser der Berauschung am eigenen Onlinedasein doe Zukunft fĂŒr alle ausgerufen.

Und das macht es im Moment so unangenehm, sich ĂŒber das Internet als gesellschaftliche Kraft Gedanken zu machen: Es lĂ€uft die falsche Debatte, initiiert von den falschen Leuten mit den falschen Zielsetzungen. Es gibt all die ach so tollen Tools seit 5 bis 10 Jahren, man hĂ€tte so viel damit machen können, wenn man nur gewollt hĂ€tte. Die Ergebnisse sind bestenfalls durchwachsen, da fehlte es zu oft an Anstrengung und Wille, dann wird eben das nĂ€chste Fass aufgemacht und immer wieder retweetet, bis alle dran glauben, und irgendein Mediengockel schreibt dann auch sicher eine Untersuchung einer Agentur ab, die das bestĂ€tigt. Die Gesellschaft, von der da die Rede ist, ist ganz sicher nicht die meine. Und ich wĂŒrde mir wirklich wĂŒnschen, dass ich auf gar keinen Fall dazu gerechnet werde, noch nicht mal als Dissident. Als Dissident braucht man nĂ€mlich richtige Gegner, und nicht einen Haufen abgefuckter Hungerleider, die um bedingungsloses Grundeinkommen, fĂŒr ihe Ideologie passende Studien und Retweets betteln.

11.3.2010 | 7:55 von DonAlphonso

Tretet Sie zurĂŒck ins Virtuelle!

Die Pinscher und Cretins meine ich, die jetzt wieder mit location based services aus ihren virtuellen Web2.0-Löchern gekrochen kommen.

Ist es nicht zu herzig? Da predigen diese selbsternannten Experten jahrelang von der dĂ€mlichen KohlenstoffsphĂ€re, da sollen GeschĂ€ftsmodelle rein virtuell funktionieren, da soll das Crowdsourcing allein im Internet stattfinden, weil sich dort all die klugen Leute – so klug wie sie selber – treffen. Jahrelang wird weissgottwas erzĂ€hlt von wegen, wie wenig man eigentlich noch die Welt braucht, wenn man online ist. Schliesslich gibt es virtuelle Welten und Communities, den versifften Kaffeebecher kann man sich gerade noch leisten, und der Pr0no kommt aus der DSL-Buchse. Und wenn man nur lang und laut genug sendet, findet man sicher auch Leute, die einem followen. Tausende! Dagegen ist RealitĂ€t echt eklig, die kann man ja nicht photoshoppen.

Und nach vier, fĂŒnf Jahren stellt man fest, dass es fĂŒr den Dreck weder valide GeschĂ€ftsmodelle gibt, oder einen Massenmarkt, dass sich hier nur ein paar PRler, Werber, Fortschrittsdeppen. Fasler und Ringelreihenrunterholer zusammen wiederfinden, wĂ€hrend die restliche Welt jetzt nicht so arg scharf drauf ist, diesem Ideal nachzueifern. WĂ€re man gemein, könnte man den Pinschern sagen: So, wie die Zeitungen flennen, dass ihnen die Leser davonlaufen, so grölt Ihr Gesocks nach den gleichen Nutzern, die keine Lust haben, sich von Euch die Tupperwareparty zugunsten der Firmen, die Eure Kunden sind, anzutun.

Und nachdem man nun mit so ziemlich allem nicht wirklich irgendwo angekommen ist, ausser dem Wichserzirkel, in dem man ohnehin schon immer war, denkt man nach: Wohin gehen wir jetzt? Aus der Agentur wurde nichts, aus dem Profiblog wurde nichts, Podcasts kann man nicht mehr verkaufen und Twitter ist auch nicht gerade die Rettung der DAX-Konzerne. War da nicht mal sowas wie diese, Ă€h, Kohlenstoffwelt? Wo andere rodeln, reisen, Spass haben und vielleicht sogar echte Frauen kennenlernen, die nichts kosten ausser einem, wie heisst das nochmal, dieser Reality-Chat, richtig, GesprĂ€ch? Was so viele Leute tun, die nicht das tun, was man ihnen als Zukunft andrehen wollte? Ist das nicht ein Markt fĂŒr die Kunden, die man beraten kann?

Und so werden wir in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten nicht nur jede Menge ErgĂ€nzungen von Software sehen, die alles und jedem erzĂ€hlen, wo die Nutzer sich gerade aufhalten, nein, das Web2.0-Pack wird uns auch erzĂ€hlen, dass es fĂŒr die RealitĂ€t einen enormen Mehrwert hat. Weil wir immer wissen, wo unsere Freunde sind, was ja in Berlin nicht unwichtig ist, weil das Prinzip Arbeitsplatz dort nicht so cool ist. Sie werden behaupten, sie kĂ€men aus einer sauhippen SphĂ€re und hĂ€tten die auch voll dabei, jetzt, wo sie wieder in der RealitĂ€t gelandet sind. Sie sind nicht nur RealitĂ€t, sondern auch ÜberrealitĂ€t, und nicht nur mensch, sondern auch Übermensch.

Sie werden ihre MobilgerĂ€te zĂŒcken und checken, ob ein anderer Depp in der NĂ€he ist, der das bestĂ€tigt und sie dafĂŒr nicht auslacht. Sie werden uns vom VergnĂŒgen der von der VirtualitĂ€t ĂŒberbrĂŒckten RealitĂ€t erzĂ€hlen, und in Rom auf ihr Display starren, wenn andere den Vatikan betrachten, und linsen, ob sie jemand beobachtet, dem man dann erzĂ€hlen kann, wie verdammt cool das ist – und dabei leider auch noch den LKW entdecken, der sie beinahe kohlenstofflich platt gemacht hĂ€tte. Wenn jemand ihrer Bekannten twittert, dass er gerade ĂŒber die Device gemerkt hat, dass er in der NĂ€he ist, bekommen sie einen Orgasmus und werden noch ein wenig schmutziger.

Im Internet, bĂ€h, wollten alle immer nur Knuddels und DiddlmĂ€use und kwiken und bitchslappen, da waren sie jetzt nicht so mörderisch cool mit ihren Ideen, bei deren ErklĂ€rung sie stets Luhmann sagten, dann noch Radiotheorie und dann ihre GeschĂ€ftspartner und Freunde verlinkten, wenn sie etwas beweisen wollten. Aber diese KohlenstoffsphĂ€re, da kann man sich sicher grandios mit denen connecten, die noch gar nicht wissen, was es da an tollen Möglichkeiten gibt! Und sie sagen nur: Luhmann! Systemtheorie! HassemalneurofĂŒrdöner? (Und war es nun Luhmann oder nicht doch englisch, LumĂ€hn?)

Und so werden sie uns demnĂ€chst erzĂ€hlen, wie lame unser bisheriges Dasein war, so ganz ohne virtuelle Interpreation der RealitĂ€t, ohne MetarealitĂ€t in Echtzeit, Echtzeit, das muss man sich mal vorstellen! Echte Echtzeit, das ist ganz wichtig. Und das dann immer gleich fĂŒr das Netzwerk faven und retweeten, damit es auch jeder weiss und seine Kohlenstoffexistenz entsprechend ausrichten kann. Denn wie cool ist es, wenn alles und jeder weiss, was man auch weiss, und das alles zusammengenommen ist so verdammt viel klĂŒger und informativer und löst alle Probleme schneller, als man es sonst je könnte. Scheiss auf Bildung, scheiss auf das BĂŒcherlesen, scheiss auf das Verreisen mit gebildeten Freunden, wie geil ist es, wenn einem immer einer aus der Wikipedia sagen kann, was man gerade sieht. Klar, Kontrollverlust, aber es ist doch geil, man gewinnt dadurch, und alle Freunde aus dem Netzwerk sehen das auch so und retweeten. Und wenn man selbst mal in Bayern ist, schickt man von der mobile device 140 Zeichen an jemanden, der einen noch nie gesehen hat, und möchte mitsamt Freundin auf sein Sofa. So geht das (Oder auch nicht, wenn man den Trick als Michael Seemann bei Don Alphonso probiert, der das extrem unhöflich findet).

Jetzt muss man der KohlenstoffsphĂ€re nur noch klar machen, dass sie viel besser leben, wenn sie immer wissen, was andere wo und wie getan haben, und dass die Informationen aus dem Internet auch wirklich die relevanten Informationen sind. Sauspannend wird es auch, weil es dort viele PR-Aktionen gibt, die von tollen Freunden gemacht werden! Lame BedenkentrĂ€ger, die darauf hinweisen, dass man ein nur asozialer, arbeitsscheuer Cretin auf Transferleistung mit dem nĂ€chsten dummen Hype ist, werden einfach mit dem nĂ€chsten Beitrag weggespĂŒlt, man hat ja das Internet und viel Platz und noch mehr Retweeter, und Luhmann hat man auch, der kann sich nicht mehr gegen die Vereinnahmung von solchen Figuren wehren.

(Speichern, ausdrucken, auf Marmor meisseln lassen und bei Gelegenheit dem Pinscher in Echtzeit in die Fresse kloppen und dann twitpicen. Weil: Luhmann! Steht genau so in der Systemtheorie! Oder war es nicht doch Wales? Hat das nicht mal der Sixtus getweetet? Irgend sowas.)

1.3.2010 | 10:44 von DonAlphonso

Kurze Ansage

Nachdem es jetzt sogar unter “socialmediascan” so eine Art Retweet-Spammodul bei Twitter zum Nachplappern einer gewisse Art GrossmĂ€uler der Beraterszene gibt, möchte ich hier in Abwandlung eines alten Spruchs nur kurz festhalten:

Nicht alle Twitternutzer sind Social Media Beratungsheinis, aber so alle Social Media Beratungsheinis sind bei Twitter.

TatsÀchlich glaube ich, dass das elend hohe Aufkommen von solchen Leuten bei Twitter eine der Ursachen ist, warum das Ding kippen wird: Weil es im Gegensatz zu Blogs, wo diese Witzfiguren nur eine Nebenrolle spielen, bei Twitter in einer Art und Weise dominiert, die zu wenig an Kommunikation und zu sehr an Hamburger Fischmarkt mit angeschlossener Genitallutscherei erinnert. Weil Twitter solche Machsmirundichmachsdir-PhÀnomene zu einfach macht, weil es den Heinis mit der BeschrÀnkung auf ein paar Zeichen und kurze Behauptungen entgegen kommt, weil die Aufmerksamkeitsökonomie dieser Lachnummern deckungsgleich mit der Aufmerksamkeitsökonomie von Twitter ist. Bin ich der einzige, der den Eindruck hat, dass da vor allen Bulletpoints einer 24/7-PrÀsi naturgeprallt wird?

26.2.2010 | 15:19 von DonAlphonso

Lustiger Zufallsfund

Die neuen Mitleser aus der SM-Branche, die in Blogs etwas herumkommen, werden es vielleicht schon vernommen haben: Ein gewisser Jemand schreibt gerade in manchen Kommentaren etwas von einem juristischen Vorgehen gegen mich. Was mich a wengal erstaunt, ist seine Behauptung von sich selbst, “Jurist” zu sein. Keine Ahnung, ob das so stimmt, jedenfalls arbeitet er in der PR und scheint von aktuellen Fragen des Presserechts nicht so rasend viel Ahnung zu haben, sonst wĂŒrde er kaum per Twitter andere danach fragen. Sowas ist natĂŒrlich wiederum gefundenes Fressen fĂŒr meinen Anwalt, und ich schaue mich so nach Material um und –

finde zufĂ€llig eine PrĂ€si, die der Mann vorgelegt hat. Darauf ist ein Bild zu sehen, wie sich Mediennutzung in den letzten Jahren entwickelt hat und sich weiter entwickeln wird: FĂŒr Zeitungen schaut es dabei grottenschlecht aus, die sollten 2010 schon fast nicht mehr wahrgenommen werden – allenfalls 10% stehen da bei Magazinen und Zeitungen zusammen zu Buche, Blogs, Social News und social Networks sollten ebenso stark frequentiert sein. Nun habe ich aber in die Szene der Social Media Beratung (grĂ€ssliches Wort) ja durchaus so meine Kontakte, und was ich vor allem in den letzten Tagen gehört habe, klang so: “Derunder hat Deinen Beitrag in der FAZ gelesen und…”
Ich so: “Papier oder Internet?”
SM-Berater so: “Papier, und wollte wissen…” oder “hatte eine Kopie von jemandem und wollte…”

Was ich irgendwie ĂŒberhaupt nicht gehört habe, war “Derundder hat das online gelesen und…” Obwohl die Zugriffszahlen bei FAZ.net dem Vernehmen nach Ă€usserst gut gewesen sind, und die typische Welle durch alle KanĂ€le schwappte. Und ich hĂ€tte eigentlich auch erwartet, dass der grosse Schwung des Zweifels an den darin vorgestellten Methoden mit dem Internet und dessen Verbreitungsmöglichkeiten kommt.

Erstaunlicherweise war es aber genau andersrum. Der Onlineartikel, der einen Tag spĂ€ter erschien, erwischte (und erwischt immer noch) ziemlich viele Leute aus der Szene recht kalt, aber der Printartikel war das, was von ihrer Gegenseite rezipiert wurde. Das heisst nicht, dass jetzt alle VertrĂ€ge gekĂŒndigt werden, aber, sagen wir es nett, einige Leute hatten die Möglichkeit, ihre Kompetenz in Sachen Kommunikation bei der Kundenpflege unter Beweis zu stellen. Ich weiss nicht, ob die ideale Antwort nun das Rumgiften und Spammen auf allen KanĂ€len und Linsen nach anderen Idioten ist, die sich auch in Verfahren verheizen lassen möchten – vielleicht sollte die Branche das einfach als Lektion mitnehmen: WĂ€hrend sie selbst lĂ€ngst den neuen Hype ausruft, ist die Kundschaft offensichtlich trotz Internetbereitschaft noch immer ziemlich papierverhaftet, vielleicht auch aus guten GrĂŒnden. Und ich glaube nicht, dass nur Entscheider die Bremser und Internetnichtversteher sind. Ich wĂŒrde eher darauf tippen, dass heutzutage jeder im Internet mitnimmt, was ihm gefĂ€llt, und die besagten Berater einfach in eine Ecke ziehen wollen, deren Bedeutung und Entwicklungschancen sie zumindest im Moment ebenso falsch einschĂ€tzen, wie mancher die Probleme, die er bekommen kann, wenn er den Mund in Sachen Klagen öffentlich zu weit aufreisst. Ich glaube, es ist wirklich sinnvoll, sich mal wieder bewusst zu machen, was fĂŒr eine kleine Nummer dieses Social Media innerhalb der möglichen Kommunikationsstrategien ist, und wie sehr das zurĂŒckschlagen kann.

Mal ganz abgesehen davon, dass eigentlich jeder um die enormen Defizte in der Branche weiss, und der KlĂŒgere im Moment eher dazu tendiert, in dieser Stimmung die QualitĂ€ten seinen sozialen Handelns nach vorne zu stellen. Auch das fand ich sehr enteressant – wie manche gar nichts sagten, jemand eine Gegendarstellung wollte (und dann darauf verzichtete, als seine eigenen, bestĂ€tigenden Aussagen vorlagen), andere eifrig darauf hinwiesen und ziemlich viele etwas betonten, so in etwa “Mich meint er damit nicht, weil ich ja sage, dass er nicht unrecht hat” – aber dann doch nicht so mutig waren, sich mal offensiv mit den diversen schwarzen Schafen auseinanderzusetzen. Das fehlt bis heute komplett. Meines Erachtens, weil die Szene am Ende zu dicht beisammen hockt und keiner den ersten Stein werfen will.

Wir werden das weiter beobachten. Und berichten.

21.2.2010 | 8:54 von DonAlphonso

Internetkompetenz eines Netzwertig-Autors

Ich sage offen, dass ich von jenen Seiten, die laut und intensiv fĂŒr eine möglichst internetlastige Zukunft trommeln, wenig bis nichts halte. Das liegt vielleicht an meiner BeschĂ€ftigung mit den italienischen Futuristen und D’Annunzio, bei denen die Maschinenliebe erst in Kriegsbegeisterung und danach in totalitĂ€re Ideologien umschlug. Anfangs des letzten Jahrhunderts waren Maschinen zwar eine Erweiterung der Möglichkeiten, aber auch nicht mehr, aber schon damals verstand man die Maschine als Mittel, die Herrenrasse auszudrĂŒcken, wĂ€hrend die Rasse selbst auch eine geistig ĂŒberlegene Maschine mit einem Genie an der Spitze war, der sich der einzelne unterzuordnen hatte. Das Internet ist im Vergleich zur Mechanik vielleicht nochmal eine Stufe ĂŒbler, weil es nicht nur dazu verleitet, Leistung und Kraft an die Maschine zu ĂŒbergeben, sondern das Denken, denn es ist ja alles so leicht – nicht besser, aber leichter. Der Retweet bei Twitter ist so ein “Ich denke und schreibe im Kollektiv mit”-Ding, eine ziemlich andere Kommunikationsart, die man im realen Leben nicht tun wĂŒrde, die aber ein Kennzeichen der Kommunikation mit diesem Werkzeug ist.

Ich kann also mit Fug und Recht sagen, dass ich schlechte Laune bekomme, wenn ich die neuesten ErgĂŒsse der Netzwertig-Kreise und angeschlossener Kuhfladenabsonderer lese, sei es wege ihrer InternetglĂ€ubigkeit, sei es wegen der Abwesenheit jeder Argumentation in ihren AusflĂŒsse, ausser vielleicht, dass irgendein Amerikaner was Ähnlichen behauptet. Besonders schlecht aber ist meine Laune, wenn sich die angeblichen Vorreiter, die Deutschland “in ein Entwicklungsland degenerieren” sehen und ihm mitteilen, was noch alles auf dem Weg zur Netzgesellschaft nötig ist, sich selbst auf ihrem Lieblingskanal dann so Ă€ussern (retweeten verbessert meine Laune ĂŒbrigens auch nicht):

Morgenpenis ist Gold im Mund. Ladies?

“Redakteur bei Netzwertig” nennt sich Marcel Weiss, der Mann, der weiss, was Deutschland braucht, um im Netz voranzukommen. Sieht nach grandioser Internetkompetenz aus, wenn da einer raushaut, was ihm so alles einfĂ€llt, Hauptsache es steht irgendwo und kann von den Followern gelesen werden. Vielleicht retweetet es auch jemand und denkt: Hoho. Lustig! Der Weiss, der ist eine Type! was haben wir gelacht!

Ich aber muss sagen: Ich möchte mein Internet nicht von so was reprĂ€sentiert sehen. Überhaupt fĂ€nde ich es nett, wenn man bei dem Thema klug und mit nachweisbaren Thesen jenen begegnen wĂŒrde, die man zu ĂŒberzeugen wĂŒnscht, dass das Internet kein schlechter Ort ist. Aber mit Typen wie Marcel Weiss an der vordersten Front der Propagandierenden kann man sich das vermutlich einfach sparen.